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Gerhard Gulewicz verstorben

Gerhard Gulewicz verstorben

14.05.25 14:22 213Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: martinbihounek.com, AdriAlpeMedia
Der Extremsportler, Motivationstrainer und zwölfmalige RAAM-Teilnehmer starb am 10. Mai völlig unerwartet mit nur 57 Jahren.14.05.25 14:22 1.732

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14.05.25 14:22 1.7324 Kommentare NoMan
Lisi Hager

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Der Extremsportler, Motivationstrainer und zwölfmalige RAAM-Teilnehmer starb am 10. Mai völlig unerwartet mit nur 57 Jahren.14.05.25 14:22 1.732

Oft ist er hingefallen. Jedesmal ist er wieder aufgestanden. Vergangenen Samstag allerdings blieb Gerhard Gulewicz liegen – für immer. Der Oberösterreicher wurde von einem Herzinfarkt mit nur 57 Jahren am vergangenen Samstag aus dem Leben gerissen, wie sein Sohn via Facebook mitteilte.
Sein Lebenstraum, ein Sieg beim Race Across America, blieb dem Extremsportler trotz zwölf Teilnahmen verwehrt. Dafür hat er als Motivationstrainer, inspirierendes Vorbild und legendärer Zeitlimit-Pacemaker der Salzkammergut Trophy-Extremdistanz vielen anderen Menschen geholfen, ihre Ziele zu erreichen.

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Am Anfang seiner Radsport-Karriere stand eine Wette. "Schaffst du nie", bekam der ehemalige Kraft-Dreikämpfer und sodann zunehmend übergewichtige Lebemensch in feucht-fröhlicher Runde zu hören, als er behauptete, die 100-km-Distanz der in Kürze anstehenden Salzkammergut Trophy in unter acht Stunden bewältigen zu können. Schaffte der Bodybuilder doch - und wurde fürs Jahr darauf mit der Steigerungsstufe konfrontiert. "200 km" stand da plötzlich groß und deutlich für alle sichtbar auf einer Tafel im Fitnessstudio, das der Bad Ischler damals betrieb.
Im Dezember 2000 war das, und diesmal bereitete sich Gerhard vor. Mit stolzgeschwellter Brust beendete der Sturschädel nach über 14 Stunden die Extremdistanz am 14. Rang.

Fortan bestimmten Trainingspläne, Trainingsintervalle und schließlich auch Trainingsfortschritte sein Leben, und weil sich zeigte, dass der Spätberufene umso besser abschnitt, je länger ein Rennen dauerte, wurde er zunehmend zu einem Schlaflosen: erstes 24-Stunden-Rennen 2002, erstes RAAM 2006. Damals schon Profi, unterschrieb er noch im Ziel in Atlantic City, das er trotz Durchfall und Bronchitis als Siebenter erreicht hatte, die Anmeldung fürs Jahr darauf.
Die Durchquerung Amerikas von West nach Ost sollte seine große Passion, der Sieg bei diesem renommiertesten aller Ultracycling-Bewerbe jedoch sein unerreichter Traum werden. Alles ordnete der unermüdliche Kämpfer und zwischenzeitliche Weltrekordhalter (schnellste Durchquerung Australiens von Perth nach Sydney, 2007-2017) diesem Ziel unter, allein: über zwei zweite (2009, 2010) und zwei dritte Plätze (2007, 2012) kam er nicht hinaus, bisweilen vereitelten Verkehrsunfälle, Stürze oder eine Lungenentzündung sogar das Finishen.
2017 trat das Stehaufmännchen zum letzten Mal an - und erhobenen Hauptes ab, wie Krone-Redakteur Mario Ruhmanseder, damals Teil seines Betreuerteams, in seinem Nachruf betont.

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Das ist die eine, die sportliche Seite von Gerhard Gulewicz, die auch im Dokumentarfilm Attention - A Life in Extremes von Regisseur Sascha Köllnreitner gezeigt wird.
Sie ist, keine Frage, bewundernswert. Mehr noch als mit seinen Erfolgen und Niederlagen konnte "Gulo" jedoch dadurch erstaunen und überzeugen, wie er menschlich war und auftrat. Zutiefst bescheiden, freundlich, ehrlich am Befinden seines jeweiligen Gegenübers interessiert und auch voller Witz und Ironie.
Insofern werden wir es mit seinem Sohn Julian Kinzel halten, der auf Facebook schreibt: "So, wie wir ihn kannten, so wollen wir ihn auch in Erinnerung behalten - stets hilfsbereit, voller Lebensfreude, motivierend und niemals aufgebend."

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Geschrieben
Der Extremsportler, Motivationstrainer und zwölfmalige RAAM-Teilnehmer starb am 10. Mai völlig unerwartet mit nur 57 Jahren.



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Geschrieben

hab gestern schon meine KWT 2010 Fotos durchgesehen, ob er und ich wo gemeinsam drauf sind! leider nein.

 

War aber a ziemlich orges Ende mit 2 Stunden Sturm und Regen.

 

Sehr traurig! nur 5 Jahre älter als ich 

Geschrieben (bearbeitet)

...und nur 2 Jahre älter als ich... gibt einem schon "the creeps"

Hatte 2009 Gelegenheit, mal bei einer Busfahrt (runter vom Glockner von einem e-bike Showrennen :)) eine Stunde mit ihm zu plaudern. Das war damals (und wäre es auch heute) höchst faszinierend. V.a. wie er vom Kraft- zum Ausdauersportler wurde... In dem Jahr war er das eine mal 2.er beim RAAM, glaub ich, und "voll im Saft".

Und wie er bei der Trophy immer die "letzten" eingesammelt und motiviert hat, ist auch beeindruckend, wenn man's nur liest, u.a. weil er einmal selber komplett fertig vom RAAM war...

A Guata!!! RIP!

Bearbeitet von Willy2.0
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