revilO Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Wenn man die Argumente liest, warum Japan unbedingt die große Menge an Atomstrom benötigt, stellt man sich die Frage, wie Japan vor Inbetriebnahme des ersten KKW gelebt hat. Haben die überhaupt gelebt? Übrigens sind (wieder) 80% der Fläche Japans dicht bewaldet. Zitieren
Daccordi Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Übrigens sind (wieder) 80% der Fläche Japans dicht bewaldet. Jup - in forstwirtschaftlich nicht nutzbarem, weil extrem unzugänglichem, Gelände. Schon mal die japanische Topographie studiert? Warum meinst, konzentriert sich die Bevölkerung auf so wenige Gegenden (seit Jahrhunderten)? Haben die überhaupt gelebt? Ja - aber nicht als Industrienation, das ist der springende Punkt. möglicherweise seh ichs anders weil ich selbst längere zeit in japan verbracht hab Ich hab Japanologie studiert - ich halt zwar 90% der Japaner für psychisch schwerst gestört, das hat aber nix mit den Gegebenheiten zu tun ... Zitieren
ClemensR Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 (bearbeitet) @ unverhältnismäßig hoher bedarf an strom/akws in japan: beispiel: deutschland: 37 akw für 80 mio menschen = 2,2 mio menschen pro akw japan: 56 akw für 130 mio menschen = 2,3 mio menschen pro akw Ich hab Japanologie studiert - ich halt zwar 90% der Japaner für psychisch schwerst gestört, das hat aber nix mit den Gegebenheiten zu tun ... 90% ist viel... aber grundsätzlich ist schon was wahres dran hat jedoch in der tat keinen einfluss auf diese krise. stellts euch mal vor bei der galtür-geschichte damals (ok, anderes größenausmaß) hätt jemand am anderen ende der welt gesagt: "ja aber bei euch gibts doch schon immer schnee!! und die berge waren auch schon vorher da!! hättets euch nicht denken können dass sowas mal passiert? und überhaupt: wieso bauts ihr dörfer in der ärgsten einschicht zwischen 5 bergen? nehmts euch mal ein beispiel an uns, da gibts sowas nicht..." Bearbeitet 14. März 2011 von ClemensR Zitieren
revilO Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 (bearbeitet) Jup - in forstwirtschaftlich nicht nutzbarem, weil extrem unzugänglichem, Gelände. Schon mal die japanische Topographie studiert? Warum meinst, konzentriert sich die Bevölkerung auf so wenige Gegenden (seit Jahrhunderten)? Wikipedia liefert da jedenfalls eine völlig andere Info. Aber Japan soll ja auch nicht allein auf's Holzheizen umsteigen, sondern wie überall würde es auch dort der richtige Mix aus erneuerbaren Energien, Einsparung im Stromverbrauch allgemein (man sehe sich einmal Tokio bei Nacht an) und vielleicht auch eine bessere Isolierung der Häuser (so warm, wie manche tun, ist es in den Wintermonaten in Japan nämlich nicht) tun. Bearbeitet 14. März 2011 von revilO Zitieren
revilO Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 @burgenland: wieviele windräder sind das dann? steht dann ein windradwald herum? Um die 500, wie oben von einer Null zuviel abgesehen schon richtig gerechnet wurde. Aber zugegeben ist nicht jedes Land so windbegünstigt. Zitieren
Daccordi Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Zwischen 1750 und 1800 wurden sämtliche Flächen in eine Plantagen-Forstwirtschaft überführt, und nach 1800 stieg die Holzproduktion wieder an. Heute sind rund 80 Prozent der Fläche dicht bewaldet, obwohl Japan stark industrialisiert und dicht bevölkert ist. Fällt dir was auf? An den Jahreszahlen? Moderne Forstwirtschaft ist vor allem auf eines angewiesen: zugängliche Wälder. Alles, was nicht mit Harvester zu ernten ist, ist de facto unwirtschaftlich - auch bei uns. Dicht bevölkert ist Japan nur bei Wikipedia - Bevölkerungsdichte: 337,08 Einwohner pro km², konzentriert auf wenige Ballungsräume. * Tokio (8.340.000 Einwohner) * Yokohama (3.375.500) * Ōsaka (2.639.700) * Nagoya (2.213.700) * Sapporo (1.874.900) * Kōbe (1.523.900) * Kyōto (1.469.500) * Fukuoka (1.452.530) * Kawasaki (1.315.900) * Saitama (1.176.314) Und genau hier liegt das Problem. Zuviele Menschen auf zu wenig Raum brauchen zuviel Energie. Zitieren
revilO Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 (bearbeitet) Es geht auch nicht darum, dass weniger gefährliche Energien genau so billig oder leicht zugänglich zu haben sind, wie gefährliche Energien. Die Frage ist, wie viel ist der einzelne Mensch bereit zu bezahlen!? ist er bereit sein Leben zu riskieren, um mit Atomstrom nahezu unbegrenzte Energiemengen zur Verfügung zu haben, oder ist er bereit seinen Lebensstandard zurückzuschrauben und mehr für weitestgehend risikolose Energiegewinnungsformen auszugeben. Bearbeitet 14. März 2011 von revilO Zitieren
NoControl Geschrieben 14. März 2011 Autor Geschrieben 14. März 2011 ist ja lles gut und schön. fakt ist, das 56 reaktoren auf einen tektonischen pulverfass stehen. und das kann wohl nur durch entsprechenden lobbyismus, und jahrzentelangen politischen fehlentscheidungen entsetehen. hätte man da weitsicht bewiesen, wäre man eventuell auf alternativen gestoßen. die gute nachricht: deutschland hat die laufzeitverlängerung ausgesetzt und die scheiz hat den ausbau der kernenergie ausgesetzt (die wollten ja 2 neue AKW bauen) jetzt brunten sich alle an ... hoffentlich hält der schock ein bissl an Zitieren
hermes Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 ist ja lles gut und schön. fakt ist, das 56 reaktoren auf einen tektonischen pulverfass stehen. und das kann wohl nur durch entsprechenden lobbyismus, und jahrzentelangen politischen fehlentscheidungen entsetehen. hätte man da weitsicht bewiesen, wäre man eventuell auf alternativen gestoßen. im nachhinein ist man immer gescheiter. die japaner haben die sicher nicht nur aus jux und tollerei gebaut. so sicher wie dort sind atomkraftwerke nirgends. eine derartige naturkatastrophe war nicht vorauszusehen, bzw. mit einer wahrscheinlichkeit, die kaum sichtbar ist. ist halt ein pech, dass es trotzdem passiert ist. zudem war die atomenergie relativ leicht zu handhaben, du brauchst so gut wie keine rohstoffe, hast kaum umweltverschmutzung, die technologie ist ausgereift. die rechnerische wahrscheinlichkeit eines supergaus lag bei 1:unendlich. blöderweise haben wir jetzt zwei, drei oder vier innerhalb von 25 jahren. und was macht man mit china, indien und anderen ländern, die ihre industrie massiv ausbauen und dafür energie brauchen? woher sollen sie sie nehmen? ein paar windräder werden nicht reichen, bzw. sind die in massen ja auch nicht unproblematisch. kohle, öl? ganz böse. wasserkraft: auch böse. so schön es wäre, im moment seh ich wenig alternativen zur atomkraft (für österreich vielleicht, wir brauchen kein akw, wir importieren den atomstrom einfach). einziger ausweg wäre eine ziemlich drastische einschränkung des energieverbrauches, was wiederum eine einschränkung des lebensstandards zur folge hätte. da bin ich gespannt, wieviel leute sich das gefallen lassen Zitieren
NoControl Geschrieben 14. März 2011 Autor Geschrieben 14. März 2011 so sicher wie dort sind atomkraftwerke nirgends. eine derartige naturkatastrophe war nicht vorauszusehen, bzw. mit einer wahrscheinlichkeit, die kaum sichtbar ist. ist halt ein pech, dass es trotzdem passiert ist. zudem war die atomenergie relativ leicht zu handhaben, du brauchst so gut wie keine rohstoffe, hast kaum umweltverschmutzung, die technologie ist ausgereift. die rechnerische wahrscheinlichkeit eines supergaus manfred, sei ma ned böse, aber von ausgereift kann keine rede sein ... wieviel "experten" hast in den letzten 3 tagen in radio und fernsehen gehört die gesagt haben das kernenergie NICHT BEHERSCHBAR ist. ich hab 5 experten gezählt. naja, zum thema gefallen lassen .... ich würde mal wetten das es millionen japaner gibt die jetzt gerne mehr für ihren strom bezahlt hätten. und im nachhinein ist man immer gscheiter ...... gott sei dank waren unsere eltern schon vorher gscheit (zwentendorf) ... danke mum und dad Zitieren
revilO Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass das Erbeben zwar die enorme Stärke von 9,0 aufwies, aber das Epizentrum 130km vom Festland und 370km von Tokio entfernt lag. Welche Auswikrungen ein Beben dieser Stärke am Festland oder direkt unter Tokio hat, kann vielleicht ein Exeprte sagen. Die Störfälle in den Atomkraftwerken sind aber angeblich durch die Wassermassen des Tsunamis und nicht durch das Beben direkt verursacht worden. Zitieren
tane Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 beim eingehen eines risikos sollte vilt. nicht nur die wahrscheinlichkeit des eintritts des negativen ereignisses in die entscheidung, ob man dieses risiko eingeht oder nicht, einfließen, sondern auch wie negativ die folgen sind...will sagen, daß es einen unterschied macht, ob ein risiko von 1:1000 für beim-mtben-auf-die-fresse-fallen oder für totalauslöschung-der-menschheit besteht (bißl übertrieben). & sooo gering war die wahrscheinlichkeit eines schweren erdbebens für japan ja eher nicht...was die japaner wohl eh selbst gewußt haben, sonst hätten sie ja net den ernstfall geprobt! Zitieren
hermes Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 manfred, sei ma ned böse, aber von ausgereift kann keine rede sein ... wieviel "experten" hast in den letzten 3 tagen in radio und fernsehen gehört die gesagt haben das kernenergie NICHT BEHERSCHBAR ist. ich hab 5 experten gezählt. ist wasserkraft beherrschbar? da gabs auch schon dammbrüche. es gab schon abgebrochene rotoren bei windrädern (ok, das betrifft im ernstfall nicht millionen menschen). wie gesagt, wie groß das risiko ist, können wir heute sagen, weil ein ereignis eingetreten ist, dass gar nicht hätte sein dürfen. wie damals in kaprun, wie in galtür, die überschwemmungen an kamp und march, um in österreich zu bleiben ... Zitieren
NoControl Geschrieben 14. März 2011 Autor Geschrieben 14. März 2011 ist wasserkraft beherrschbar? da gabs auch schon dammbrüche. es gab schon abgebrochene rotoren bei windrädern (ok, das betrifft im ernstfall nicht millionen menschen). wie gesagt, wie groß das risiko ist, können wir heute sagen, weil ein ereignis eingetreten ist, dass gar nicht hätte sein dürfen. wie damals in kaprun, wie in galtür, die überschwemmungen an kamp und march, um in österreich zu bleiben ... ich sag ja nicht das die bebauung von überschwemmungsgebiert ein meilenstein der menschlichen intelligenz darstellt! nur das wenns ein AKW zereisst, das millionen menschen (möglicherweise weltweit) davon betroffen sind, das weiß man schon seit den 70er jahren. und trotzdem nimmt man das, aus wirtschaftlichen gründen in kauf! überschwemmungen, lawienen, .... sind ebenso tragscih und nicht beherschbar aber immerhin regional begrenzt. jetzt können WIR uns aber überlegen wo unser reis, unser fisch und unser obst herkommt ... damits der japanischen wirtschaft gut geht Zitieren
Damz Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 was kümmert mich eine kernschmelze?? RACE FACE schliesst seine werke!! das is viel schlimmer!!!! Zitieren
NoControl Geschrieben 14. März 2011 Autor Geschrieben 14. März 2011 was kümmert mich eine kernschmelze?? RACE FACE schliesst seine werke!! das is viel schlimmer!!!! danke für den beitrag ... du bist richtig in diesem fred Zitieren
ClemensR Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 folglich ist also kernkraft laut 5 experten in österreichischen medien nicht beherrschbar? und dass von 436 heute aktiven nicht jeden tag eins in die luft fliegt nur zufall? und die welt soll erdbebengefährdeten ländern die atomkraft verbieten? dann aber bitte auch alle akws östlich der grenze wo zieht man dann die grenze ab wann sich die gefährdung der menschheit auszahlt? da wo man keine akws zulässt? keine staudämme? oder keine autos in umlauf lässt? nicht einmal tschernobyl hat "der menschheit" ernsthaft was anhaben können; für alle daran beteiligten wars die hölle, für die restlichen 6 milliarden warens nachrichtenmeldungen und ein bisschen mehr drauf aufpassen von wo das gemüse herkommt. Zitieren
NoTrash Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 (bearbeitet) was kümmert mich eine kernschmelze?? RACE FACE schliesst seine werke!! das is viel schlimmer!!!! Dass Dir die Natur und deren Schutz egal ist, hätten wir auch ohne Dein sinnbefreites Posting erraten! Du hast Dein Ziel erreicht, lass es bitte gut sein. Aus Deiner Signatur: ich bin da um euch zu nerven Bearbeitet 14. März 2011 von NoTrash Zitieren
roadrunner82 Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Das Burgenland soll in den nächsten Jahren (bis 2013?) übrigens ziemlich exakt 1GW Strom aus Windrädern bereitstellen können, also genau die Leistung, die ein Kernkraftwerk (1 Reaktor) liefert. Leistung ist die eine Sache, Energie die andere. 1GW aus Windkraft bringt relativ wenig wenn die Leistung 1h am Tag erreicht wird. Umso mehr Leistungsschwankungen man hat umso flexibler müssen die anderen Kraftwerke reagieren können und umso schlechter werden die Wirkungsgrade in der Regel. Zitieren
GO EXECUTE Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Ich trau mich wetten, dass die Japaner auch weiterhin auf atomare Energie setzen werden. Da kann der Rest der Welt herumheulen was er will. Zitieren
Daccordi Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Ich trau mich wetten, dass die Japaner auch weiterhin auf atomare Energie setzen werden. Weils schlich keine Alternative HABEN. Strom muss halt mal erzeugt werden und die Möglichkeiten dazu sind derzeit recht gering - wenns um derartige Kapazitäten geht, werdens noch weniger. Übrigens: Wenn die einzelnen Japaner Strom sparen täten, wäre die Situation nicht viel anders - die meiste Energie braucht die Industrie. Und die meisten Erzeugnisse werden exportiert - u.a. nach Europa ... Zitieren
roadrunner82 Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 Zur Berechnung wird da aber schon ein Durchschnittswert herangezogen - um die 2MW ist eine realitische Dauerdurchschnittsleistung für ein Windrad dieser Klasse in einer windigen Gegend, wie dem Burgenland. Hmmm. Entscheidend ist ja ob der gesamte Park konstant annähernd die gleiche Leistung bringt und sich die Schwankungen in Grenzen halten? Unabhängig davon braucht man sic h nur einmal vor Augen führen wieviele Menschen auf der Erde unseren Standard anstreben. Da helfen auf Dauer keine AKWs, Windparks, Solaranlagen. Da hilft maximal eine drastische Senkung des Energieverbrauchs. In dem Zusammenhang gabs auch vor kurzem einmal einen interessanten Bericht dass heute eigentlich niemand weiß wie man das Dämmmaterial das derzeit zur Häusersanierung verwendet wird jemals recyclen bzw. entsorgen soll. Zitieren
NoTrash Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 nachdem es ein Hochtechnologieland getroffen hat, habe ich schon die Hoffnung, dass da jetzt mit der Erforschung und Verbesserung von alternativen Energiequellen etwas spürbar weitergeht. Die Leute dazu sollten sie ja haben. Zitieren
GO EXECUTE Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 (bearbeitet) Weils schlich keine Alternative HABEN. Strom muss halt mal erzeugt werden und die Möglichkeiten dazu sind derzeit recht gering - wenns um derartige Kapazitäten geht, werdens noch weniger. Das erklär mal den Windradlbefürwortern Interessant wäre ob es baulich überhaupt möglich ist zukünftige Atomkraftwerke in dieser aktiven Region so zu bauen, dass sie auch Beben von mehr als 9,0 überstehen. Bearbeitet 14. März 2011 von GO EXECUTE Zitieren
MalcolmX Geschrieben 14. März 2011 Geschrieben 14. März 2011 hm, sauschwierige situation... das problem ist so dermaßen vielschichtig, das es den verstand (zumindest meinen) komplett... muss die erst ein wneig sortieren, aber vielleicht kann ich bis am abend auchz mal einen halbwegs fundierten gedankenhaufen zusammenfassen... Zitieren
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