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Der Selberbruzzler Thread - Eine Chronologie des Scheiterns


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Manuel,

 

das Buch habe ich immer noch nicht. Nach Deiner Beschreibung gehe ich aber davon aus, dass lediglich verglichen wurde, welche Kräfte notwendig sind, um die Sattelstütze ausreichend zu Klemmen. Insofern leuchtet mir es ein, dass der Schlitz vorne Vorteile hat. Bei hinten liegendem Schlitz "versucht" die belastete Sattelstütze quasi wie ein "Keil" den Schlitz zu "weiten". Das muss durch höhere Klemmkräfte ausgeglichen werden.

Ausgeklammert wurden aber (vermutlich) alle anderen Kräfte, die in diesem Bereich während der Fahrt wirken - statische und dynamische. Betrachtet man die Stelle als eine Einspannung der Sattelstütze hat man bei vorne knapp über dem Oberrohr liegendem Schliezt sehr hohe Kräfte wirken. Durch "Stöße" während der Fahrt kommen noch zusätzlich wechselnde "Bewegungen" und Biegemomente hinzu. Ich vermute, dass wurde nicht in die Betrachtung mit einbezogen.

 

Mir sind Risse beginnend am Schlitzende bei vorne liegendem Schlitz zumindest geläufiger als hinten (hat aber keine statistische Relevanz).

 

Und weil es grad passt ein Link zur flickr-Seite von Winter-cycles, mit einer Reparatur eines entsprechenden Schadens: Repair

 

Der Riss beginnt an der Entlastungsbohrung des vorderseitigen Schlitzes. Obwohl die Klemmkräfte für den sicheren Halt der Sattelstütze geringer sein müssen (als bei hinten liegenden Schlitz), ist der Stress im Fahrbetrieb bei einem Schlitz vorne, der zwangsläufig über dem Oberrohr liegt höher als bei einem tief liegenden Schlitz hinten. Dieses Bild zeigt eigentlich sehr gut, wie die Kräfte einwirken und was dann passiert: ! - der Sitzrohrstummel wird auf Biegung beansprucht und in der Zugzone ist die Schwächung (Schlitz / Entlastungsbohrung - hier schlecht ausgeführt).

 

Viele Grüße

Ulrich

 

Hallo Ulrich

 

Das erwähnte VDI-Buch handelt von Mountainbikes im Allgemeinen, sowohl Vollgefederte als auch Hardtails. Beim Beispiel der Sattelstützenklemmung wurden Untersuchungen an einem Hardtail mit normal angelegten Sitzstreben (Schnittpunkte Oberrohr und Sitzstreben auf derselben Höhe) durchgeführt. Soweit ich sehe, wurde der Vergleich zwischen Klemmung auf der Vorder- oder Hinterseite des Sitzrohres bei jeweils identisch hoher Klemmung gemacht, das überstehende Sitzrohrende ist also relativ lang.

Einige Ergebnisse der Untersuchungen in Kurzform:

- Entscheidend ist die Masshaltigkeit von Stütze zu Sitzrohr, schon 0.2 mm Abweichung führen unter Umständen zu Problemen (Druckspannungen bei der Entlastungsbohrung was zu Anrissen führen kann).

- Bei Sattelstützen führt eine Verlegung des Klemmschlitzes an die Vorderseite zu stark reduzierten Kantenpressungen. Das gesamte Spannungsniveau in Stütze und Sitzrohr reduziert sich um ca. 20%.

 

Deine Ausführungen zum Thema sind einleuchtend und haben mich umdenken lassen. Wahrscheinlich werde ich den Rennrahmen mit tiefer hintenliegender Klemmung bauen und es bei der Wandstärke von nur ca. 0.7 mm (nach dem Ausreiben des Sitzrohres) belassen.

An MTBs finde ich eine vorne liegende Klemmung von Vorteil, da sich so nicht aller Dreck sofort im Klemmschlitz sammelt. Allerdings wäre dann ja wieder ein weiter überstehendes Sitzrohr vonnöten, was an der Stelle eher nach einer grösseren Wandstärke verlangt zumal der Sattelstützenauszug und die Belastungen an MTBs grösser sind.

Die Konstruktionen mit weiter oben angesetzten Sitzstreben mag ich optisch überhaupt nicht. Der eingangs erwähnte Rahmen welcher Risse von der Entlastungsbohrung aus bekam war so gebaut. Da vermute ich aber auch eine mangelhafte Masshaltigkeit zur Stütze zumal der Hersteller m.E. nicht gerade durch genaueste Arbeiten zu glänzen schien :).

Danke und beste Grüsse

Manuel

Bearbeitet von vogel rahmenbau
Geschrieben
Ein kurze Frage zu Ahead-Vorbauten, vielleicht magst du mir ja antworten: Erachtest du die (hinten liegende) Schaftklemmung über nur eine Schraube als sinnvoll, entstehen (bei Stahlgabelschaft) keine wesentlichen Nachteile im Vergleich zur Klemmung mit zwei Schrauben? Ich habe bisher zwei Ahead-Vorbauten jeweils mit zwei M6-Klemmschrauben gebaut und ueberlege nun, ob ich für meinen Nächsten besser zwei M5- oder ein einzelnes M6-Klemmteil für die Schaftklemmung fräse.

 

Danke und beste Grüsse

Manuel

 

Hallo Manuel,

 

Du würdest mit zwei M5er Klemmschrauben vermutlich eine höhere Klemmkraft aufbringen als mit einer M6er Schraube. Wenn die Passung zwischen Gabelschaft und Vorbauklemmhülse gut ist, wird eine M6er Schraube aber ausreichend sein um den Vorbau sicher am Gabelschaft zu klemmen. Probleme mit Rissen dürfte es hier nicht geben, da ich nicht davon ausgehe, dass an dieser Stelle dünnwandiges Rohr benutzt wird. Ich verwende hier Rohre mit 1,6 mm Wandstärke - also eine Klemmhülse aus 28,6er Rohr für einen 25,4er Gabelschaft.

 

Grüße Ulrich

Geschrieben

Hallo Ulrich

 

Vielen Dank für deine Antworten.

 

Das Beispiel ist ja sehr interessant!

 

Du würdest mit zwei M5er Klemmschrauben vermutlich eine höhere Klemmkraft aufbringen als mit einer M6er Schraube. Wenn die Passung zwischen Gabelschaft und Vorbauklemmhülse gut ist, wird eine M6er Schraube aber ausreichend sein um den Vorbau sicher am Gabelschaft zu klemmen. Probleme mit Rissen dürfte es hier nicht geben, da ich nicht davon ausgehe, dass an dieser Stelle dünnwandiges Rohr benutzt wird. Ich verwende hier Rohre mit 1,6 mm Wandstärke - also eine Klemmhülse aus 28,6er Rohr für einen 25,4er Gabelschaft.

 

Die Schaftklemmung meiner bisherigen Vorbauten machte ich aus demselben 28.6x1.6-Rohr. Da ich unnützes Material einfach nicht mag, bin ich aber am Ueberlegen, ob es eine geringere Wandstärke nicht ebenso tun würde. Bei der Lenkerklemmung verwende ich dasselbe Rohr aber mit 26 mm Innendurchmesser, also 1.3 mm Wandstärke, Probleme gab es nie (der eine Vorbau ist nun 115'000 km gelaufen). Am Schaftklemmrohr dürften aber wohl die Belastungen anders und grösser sein.

Grundsätzlich halte ich den Innendurchmesser der Klemmrohre stets etwas mit Untermass vor dem Schweissen, um dann danach so perfekt wie möglich auf das richtige Mass ausreiben oder -drehen zu können. Daher werde ich nun für die Schaftklemmung das untere dickere Teil eines 28.6er-Gabelschaftrohres nehmen und auf 25.2 mm ausdrehen.

 

Beste Grüsse

Manuel

Geschrieben
stahl kann eben alles ;)

meinen rahmen nummer 007 bring ich morgen zum pulvern ;)

wir haben gestern entgültig nr 4 fertig gestellt. ich hoffe, der kollege hat ihn bald vom dreck befreit und stellt ordentliche fotos rein :D

die nr 3 wird auch gerade (wieder) gesäubert und hoffentlich bald lackiert, die nr 2 rostet still vor sich hin und die nr 1 geht nach einigen problemlos absolvierten kilometern bald in den verdienten ruhestand.

nr 5 wird gerade begonnen (wieder gemufft) und wahrscheinlich parallel mit nr 6 (auftragsgelötet) gefertigt. hoffentlich werden beide bis zur ehbe fertig.

Geschrieben

bitteschön!

 

 

http://666kb.com/i/c0bhp8u25i0ctgnp8.jpg

letzte Woche

 

http://666kb.com/i/c0bhvyjfbw4eed0cc.jpg

detto

 

 

hier das resultat:

http://666kb.com/i/c0bhqzg8l5fju9wxo.jpg

http://666kb.com/i/c0bhrql3ljwlg71to.jpg

 

ich muss schon sagen die sitzstrebenanlegung war eine feil- und löttechnische herausforderung. aber der nicht immer optimale lötspalt und die damit verbundene schwache lötverbindung sollt sich bei den sitzsrteben nicht so auswirken. und der lack verdeckt gottseiddank später die unsauberen stellen :D

Geschrieben
@NoAhnung: Ich fands ja gestern schon top...aber so vor dem zukünftigem Einsatzort......jetzt musst Du es "nur" noch versäubern, polieren, lackieren, aufbauen..... :)
Geschrieben

philipp dein rahmen ist sehr schön geworden!

 

liebe selberbruzzlergemeinde, ich habe ein kleines tischsandstrahlgerät zum abgeben, foto im anhang, funktioniert soweit, kleinere reperaturen erforderlich, kostenpunkt ein paar bierchen für die jungs, bei intersse pn, sonst wandert das ding in den keller :)

450.jpg

Geschrieben
wir haben gestern entgültig nr 4 fertig gestellt. ich hoffe, der kollege hat ihn bald vom dreck befreit und stellt ordentliche fotos rein :D

die nr 3 wird auch gerade (wieder) gesäubert und hoffentlich bald lackiert, die nr 2 rostet still vor sich hin und die nr 1 geht nach einigen problemlos absolvierten kilometern bald in den verdienten ruhestand.

nr 5 wird gerade begonnen (wieder gemufft) und wahrscheinlich parallel mit nr 6 (auftragsgelötet) gefertigt. hoffentlich werden beide bis zur ehbe fertig.

 

EHBE ? wollt ihr ausstellen ? ich würde da ja evtl. auch mein rad mitbringen ... net zum prahlen nur so aus neugier ... ;)

Geschrieben
wir haben gestern entgültig nr 4 fertig gestellt. ich hoffe, der kollege hat ihn bald vom dreck befreit und stellt ordentliche fotos rein :D

die nr 3 wird auch gerade (wieder) gesäubert und hoffentlich bald lackiert, die nr 2 rostet still vor sich hin und die nr 1 geht nach einigen problemlos absolvierten kilometern bald in den verdienten ruhestand.

nr 5 wird gerade begonnen (wieder gemufft) und wahrscheinlich parallel mit nr 6 (auftragsgelötet) gefertigt. hoffentlich werden beide bis zur ehbe fertig.

 

Hallo,

 

ich fänd´ es ganz nett, wenn Ihr auch etwas nicht fertiges zeigt. Gerade für andere Hobbyrahmenbauer dürfte das sehr interessant sein.

 

Ach ja: ich hab´ mein Zimmer in Schwäbisch Gmünd schon reserviert ;-)

 

Viele Grüße

Ulrich

Geschrieben

wir werden einen stand haben, quasi als vertreter der keller- und garagenlöter ohne kommerziellen background. wenn du auch dabei sein willst, dann setz dich wirklich mit der indra in verbindung.

wir haben noch nicht fixiert, was wir mitnehmen, ich geh aber davon aus, dass die rahmen zumindest unlackiert sind, denn lackieren ist ja (bishar) nicht unser thema. es ist natürlich denkbar, wirklich nur einen halbfertigen mitzunehmen, ohne nachbearbeitung. gute idee, dann sieht man mal, wie sowas nach dem löten aussieht.

Geschrieben

Rahmen Nr. 5 braucht mal wieder was innovatives...

Ich hab mir vorgenommen, den Bremszug im Oberrohr laufen zu lassen. Dazu gibts bei Ceeway sogenannte "complete tunnels" zu kaufen, also das dünnere Messingröhrchen mit etwa 3 mm Durchmesser und 2 stärkere (7 mm) Endstücke als Anschlag für die Bowden.

 

Allein mir fehlt jetzt die Idee, wie ich die Dinger korrekt einlöte (ohne Trial und Error). Kann mir bitte jemand die erfolgsversprechende Reihenfolge der Arbeitsschritte nennen?

 

Danke

Geschrieben (bearbeitet)

@Noize, als Input:

 

Ich würde so vorgehen:

 

Größe der benötigten Öffnung bestimmen, Loch Bohren, ausfeilen (so das ich von dem Grat vom Bohren befreit bin und der "spitze" winkel weg ist und die Öffnung etwas länglicher wird).

Das fertig gebogene innen Röhrl einstecken. Das Innenröhrl schaut jetzt ein wenig aus dem Rahmen raus (5mm).

Dann aufschieben der Hülsen und verlöten des gesamten Teiles....

(da musst beim Auflöten der Hülsen aufpassen das Dir das dünne Röhrl nicht mit Lot zufließt...also irgendwas einstecken was nicht am Lot haftet...???..)

Dann das Aussen"stopper"röhrl auf wunsch kürzen, versäubern...feddich...?

 

Oder das ganze fertig konfektioniert einlöten (dann könnte man es auch bündig mit dem Rohr abschließen lassen)...ich hab aber bei beiden Varianten bedenken wegen dem Lot....kommt es bei Variante 1 noch zur Hülseninnenseite oder löst sich bei Variante 2 der ganze Murks einfach wieder voneinander und verrutscht...? :confused:

 

 

P.s. ich persönlich würd den kompl. Zug mit Hülle verlegen, ist sicherlich einfacher zu bewerkstelligen...Rohr biegen, einsetzen, verlöten, Absägen, feilen.....so wie bei meinem Master:

 

http://forum.tour-magazin.de/attachment.php?attachmentid=227986&d=1305215052

Bearbeitet von BEW
Geschrieben

Moin Moin,

 

ich würde auch ein durchgehend dickes Rohr einsetzen, durch das man dann die komplette Außenhülle schiebt. Aus Messing bekommt man sowas im Modellbauladen. Ich verwende rostfreien Stahl, aber mit Messing tut man sich leichter, auch vom Löten her.

 

Viele Grüße,

Georg

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