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Rennrad/Crosser ergonomischer machen


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Geschrieben

Da ich mit meinem Rennrad/Crosser eigentlich hauptsächlich längere Touren fahre(n möchte), wär denk ich eine gewisse Ergonomie praktisch. Irgendwie schlafen mir ständig die Hände ein und ich bin wirklich komplett zerstört nach den Touren. Grad die Vibrationen von rauem Asphalt ermüden mich deutlich mehr als auf glatten Asphalt - ich nehm an da könnte man mit etwas mehr Komfort/Ergonomie was verbessern.

 

-)Rahmen ist ein Heli-Bikes Crossrahmen in 60cm mit einer Kinesis Carbon-Crossgabel.

-)LRS ist ein dtswiss R1.1/Onyx mit GP4000s in 23mm bei 8,5bar.

-)Sattel ist derzeit ein sqlab 611 mit 15cm - bin mir aber nicht ganz sicher ob der nicht zu breit ist. In der unteren Griffposition krieg ich nämlich nur dann keine augenblicklichen Schmerzen im Iliosakralgelenk, wenn ich zu weit vorne drauf sitz. Meine Sitzknochen sind iirc 13,5cm auseinander und am Enduro find ich einen 16cm-Sattel genau richtig.

-)Lenker, Sattelstütze sind irgendwelche BBB Alu-Dinger, Lenkerband ist irgendein Fizik.

 

Jetzt würd ich gern halbwegs kostengünstig die Ergonomie verbessern. Dazu hab ich mich ein bisschen eingelesen und ergonomische Lenker, dämpfende Sattelstützen und dämpfendes Lenkerband gefunden. Außerdem sollen 25er oder gar 28er Reifen deutlich komfortabler sein. Gewicht wäre mir unwichtig, da jetzt auch nichts leichtes drauf ist (~8kg trotz Dura Ace 2fach)

 

Sattelstütze: Specialized Pave

Lenker wäre wohl irgendein 46er (oder gibts was breiteres?) ganz praktisch, da ich das Gefühl habe, dass ein breiterer für die Schultern angenehmer wär vielleicht ein Ritchey Biomax

Lenkerband: Fizik Gel-Band

Sattel: Sqlab 611 active 14cm - oder gibts preiswertere 14cm-Sättel?

 

Oder ist es finanziell sinnvoller gleich auf ein neues, vibrationsdämpfendes Rahmenset zu sparen - z.b. ein Canyon Ultimate AL mit der dämpfenden Sattelstütze für 800€ oder ähnliches.

 

PS: kann man bei einer Dura Ace 7800 die Griffweite irgendwie variieren? Die Position am Lenker kann man ja nur mit neuen Lenkerband verändern, nehm ich an.

Geschrieben
Irgendwie schlafen mir ständig die Hände ein

Stell den Sattel einen Tick runter - oft lastet zuviel Gewicht auf den Händen, weswegen die einschlafen.

 

Gegen die Vibrationen hilft der älteste Trick der Rennradgeschichte - unters Lenkerband Stücke von einem alten Schlauch. Wobei eine Plastkgabel halt immer härter sein wird als eine Stahlgabel.

 

Und ansonsten: Nicht so verkrampft den Lenker festhalten wenns rumpelt. Außerdem hilft Training der Bauch- und Rückenmuskulatur, dass du dich nicht mit dem vollen Gewicht auf die Hände stützt.

Geschrieben
bringen ergonomischer Lenker, Lenkerband, Sattelstütze usw also nichts oder zu wenig?

Solange du die Ursache deiner Probleme nicht findest, nein. Im Normalfall sind einschlafende Hände einfach ein Zeichen von fehlerhaften Einstellungen.

 

Die Vibrationen sind, wie gesagt, mit Schlauchstücken und gutem Korkband recht gut abzudämpfen. Die Ursache behebts aber eben nicht.

Geschrieben (bearbeitet)
Die Methode ist aber höchstens dafür geeignet um eine Sitzposition zu perfektionieren und nicht wirklich um eine zu finden. Ich fürchte das wäre vergeudetes Geld im momentanen Zustand. Bearbeitet von Joe_the_tulip
Geschrieben

Ich würd unbedingt mit der Sitzposition experimentieren. Hab vor zwei Wochen auch neu justiert, da ich seit einiger Zeit eine neue Vorbau/Lenker Kombination fahre. Dachte eigentlich, eine optimale Sitzposition gefunden zu haben. Nach ca. einer Stunde Fahrt konnte ich aber nicht mehr sitzen und auch die Arme und Handflächen waren nicht mehr ganz frisch. Hab dann nochmal nachjustiert: Sattel etwas tiefer, bisschen nach vorne und etwas mehr nach vorne geneigt.

Jetzt merk ich auch nach ner Stunde noch nix.

Am meisten hat dabei die Sattelneigung geholfen: der hintere Bereich meines Sattels ist etwas höhe als die Nase. Das letzte Drittel geht nach hinten leicht bergauf. Ich hatte mich bei der Neigung immer an der Linie von Sattelspitze bis Sattelende orientiert (Wasserwaage oben drauf gelegt und ausgerichtet). Jetzt hab ich mich bei der Neigung an den vorderen zwei Dritteln des Sattels orientiert, so dass eben die vorderen zwei Drittel waagrecht sind. Das hintere Drittel zeigt jetzt etwas steiler nach oben als vorher.

Am besten nen Inbus einpacken und mit dem Rad ne Ausfahrt machen. Zwischen den einzelnen Änderungen der Sattelposition unbedingt mehr als ein paar Tritte fahren, sofern man nicht schon nach ein paar Tritten merkt, das die Position net passt.

 

Zu Vibrationen: Mit dem Reifendruck minimiert ma, meiner Meinung nach, am ehesten Vibrationen. Da werdens schon am Reifen abgefangen und nicht erst vom Lenkerband.

Geschrieben
Einen GP 4-Season in 28 bin ich schon mehrfach auch 3h+ auf meinem ehemaligen Hofer-RR gefahren. Da hat ich aber auch nicht wirklich ein Komfortproblem, dafür war der Rahmen zu weich und die Hände sind mir dennoch eingeschlafen und die Lendenwirbelsäule/das ISG hat genauso, wenn nicht noch mehr gesponnen. An böse Vibrationen kann ich mich da aber eigentlich nicht/weniger erinnern.
Geschrieben

N'abend,

 

Ich schliesse mich mal netdesk und daccordi an. Was ich Anfangs Probleme hatte nach ner Stunde...

Einstellungen eher grobmotorisch im cm Bereich. Dann gab mir hier jemand den Tipp, den Bontrager Nebula Sattel zu kaufen. Hab ich gemacht, 2 Wochen im mm Bereich rumgeschraubt (da reichen 5km) und dann konnte ich mit dem Radl 12 Stunden durchfahren. Naja, bis auf 3x pinkeln.

Klar ist - Federgabelkomfort wirds nie, aber sobald man mal die Arschbacken ordentlich am Sattel hat wirds sowohl dort, als auch an den Haenden besser.

 

Am jetzigen Radl hab ichs genau wie netdesk gemacht - die vorderen 2/3 des Sattels waagrecht, hinten geht er rauf. Und ganz bewusst den Hintern nach hinten schieben. Geht recht gut, ein bissl feintuning ist noch angebracht. und erst wenn das ausgereizt ist, wuerd ich mich um ein halbes Bar mehr oder weniger oder um 3mm mehr Reifenbreite kuemmern.

Was mir wahnsinnig viel in dem Zusammenhang bringt: Mehr Spannung im Oberkörper, Arsch zusammenzwicken. Macht selbst ohne Klickies nen runderen Tritt, weniger Stösse von der Strasse (nur bei sichtbaren Löchern heb ich den Hintern), weniger Probleme mit den Knien, weil Sattel hoch genug und dennoch komfortabel.

 

Gut einstellen kann man finde ich, auf etwas längeren Strecken. Heute 50km gefahren, mich nicht geniert mal stehen zu bleiben und den Inbusschluessel zu bemuehen (hab das Rad erst 2 Wochen) und man merkt schnell obs passt oder net. Ganz besonders wichtig bei mir: Arme locker lassen. Ich neige dazu die Schultern hochzuziehen und die Ellenbogen durchzustrecken. Ganz schlecht. Bleib ich locker und lass den Hintern zusammen und die Bauchmuskulatur leicht "vorgespannt" gehts wunderbar.

 

Wuerde deshalb auch dafuer plädieren Haltung und Sitzposition auszureizen, bevor man technische Details angeht.

 

cu

martin

Geschrieben
Die Methode ist aber höchstens dafür geeignet um eine Sitzposition zu perfektionieren und nicht wirklich um eine zu finden. Ich fürchte das wäre vergeudetes Geld im momentanen Zustand.

 

doch. aber wenns dir zu teuer ist, dann auch ok. bedenke nur, daß folgeschäden teurer sein könnten.

 

die einschlafenden hände können übrigens auch von anderer ursache sein; Karpaltunnelsyndrom und/oder Ulnarisrinnensyndrom. versuche einmal alle 2-3 minuten am lenker umzugreifen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Joe_the_tulip,

zuerst einmal, mit dem gleichen LRS bin ich heuer ein 24h-Rennen auf 11bar 23mm-Asphaltschneidern gefahren, Systemgewicht knapp 105kg. Dazu 2 Lenkerbänder übereiander auf altmodisch 'dünnem' Lenker. 'Dazwischen' war aber ein 62 oder 63cm Stahlrahmen aus den frühen 1980ern + Rahmenschaltung (zwangsweise öfters Umgreifen).

Das andere Radl für Brevets (also auch Langstrecke) hat einen 61er-StahlRahmen, schlechteren LRS, STIs, (noch) ein einfaches Kork-Lenkband und bis vor kurzem 28mm Michelin Dynamic-Reifen (6-7bar gefahren), jetzt 25er Dynamic (7,5bar), Systemgewicht 110-125kg je anch Einsatz.

 

Seit dem 400km Brevet 3 kribbelige Finger an der linken Hand. Wurde beim 600er oder den 24h (und 2 privaten 24h-Fahrten nach Italien) nicht schlimmer, bis jetzt aber auch nicht besser.

Dazu noch ein noch nicht ganz gelöstes Sattelproblem (Arsch wird nach spätestens 300km 'wassrig').

 

Hab's auch mit dem I....gelenk, zumindest hat das einmal eine Physiotherapeutin gesagt. Sicher ist ein Problem des 5.ten Lendenwirbels (einseitig angewachsen). Geholfen hat mir viel die Sattelnase eindeutig tiefer zu legen, bzw den Sattel möglichst weit nach vorne zu schieben.

Anderer Vorbau hat nichts gebracht (aber auch nicht geschadet).

Bin selber erstaunt, aber eine ordentliche Sattelüberhöhung stört mich nicht. Als angenehm hat sich ein Tria-Aufsatz herausgestellt (Gesäßentlastung, Handgelenkentlastung).

 

Ich bin 'froh' nur alte - noch dazu große - Stahlrahmen zu haben, die deutlich weicher als moderne Rahmen sind. Da ist es wurscht ob die Reifen oder ein gut gepolsteter Lenker das System nochmals 'verweichlichen'. Ob das bei dir und deinem Material auch die richtige Strategie ist? Dämpfende Sattelstütze kommt mir auch tretenergievernichtend vor, dann doch einfach einen voluminöser gepolsterten Sattel nehmen.

 

Auf jeden Fall empfehle ich dir Gelpads die man unter das Lenkerband legt. Hätte ich gemacht wenn das doppelte Lenkerband (1x uralt drunter, 1x Korkattrappe drüber) nicht schon subjektive Erleichterung ergeben hätte. Auch gscheite Handschuhe statt Hofer/Lidl-Zeug wären besser. Hab gelesen dass jemand sich bei einem Langstreckenbewerb da noch zusätzlich reingestopft hat.

Der nächste Schritt ist ein Lenker mit abgeflachtem Bereich im Obergriff, d.h. mehr Auflagefläche.

Auch wenn es lästig ist den öfters umzumontieren, fahr mal testweise längere Strecken mit dem Sattel vom Enduro, der passt dir ja.

Neben diesen 'Tipps', mußt du aber sowieso intensiv an der Einstellung arbeiten, da ist sicher am meisten Potential drinnen. Erst wenn dein Rahmen diese Optima nicht zulässt solltest du an einen anderen Rahmen denken.

 

Rauer Aspahlt, aber besonders die Schläge auf ruppigen Landstraßen stören mich. Ich hab immer das gefühl dass das ganz schlecht für die Halswirbelsäule wäre und das Nachvorschauen wird anstrengend. Ein bekannter massive Probleme mit der Halswirbelsäule und die will ich nicht bekommen (Sport soll doch gesundheitsfördernd sein). bei rauem Asphalt bewährt sich seher der Tri-Aufsatz, bei Schlaglöchern nicht immer, da die Fuhre noch träger wird, bzw das Vorausschauen anstrengender ist.

Als Nichtkraftsportler hab ich kaum Bauchmuskeln, diese Spannung die man aufbauen soll, dürfte dir (und mir) was bringen.

 

Mit Lenkerbreite habe ich nicht experimentiert (hätte einen schmäleren im Keller).

 

lg

»Horst

Geschrieben

Ja, so ein weicher Stahlrahmen ist bestimmt auch ganz ok; mit dem 61er oder 62er Stahlrahmen von meinem Bruder bin ich nicht ganz glücklich - der ist mir im Wiegetritt nicht steif genug.

 

Also mit einem 100er Vorbau statt einem 120er ist es besser, aber noch nicht gut. Ich probier einen 90er + ergonomischen Lenker. Allerdings hatte ich diesmal auch andere Schuhe an, weil mir die Schnalle gebrochen ist. Den Sattel vom Enduro werd ich ausprobieren.

 

Ich hab grade festgestellt, dass mein Sattel ein wenig nach rechts verzogen ist - sprich mein linkes Sitzbein sitzt etwas höher - könnte das auch was ausmachen?

Geschrieben
Ja, so ein weicher Stahlrahmen ist bestimmt auch ganz ok; mit dem 61er oder 62er Stahlrahmen von meinem Bruder bin ich nicht ganz glücklich - der ist mir im Wiegetritt nicht steif genug.

Joe_the_tulip,

die eierlegende Wollmilchsau wird es nicht geben - wenn du empfindliche Hände und/oder Wirbelsäule hast. --> ein steifes RR (das jetzige) für kurze giftige Ausfahrten PLUS ein komfortables RR (oder besser Randonneur *träum*) aufbauen/kaufen für lange Ausfahrten. Da muß man mit der Energie haushalten --> wird nicht so arg reintreten dass sich was energieverschwenderisch verbiegt, denke ich mir. Zuminest fahr ich 'Wiegetritt' nicht zum Sprinten, sondern zwecks der Abwechslung (bergauf) (oder wenn das Popschi weh tut).

Und wenn du nicht 2 Räder haben willst/kannst, dann mußt eben kompromissbereit sein.

Genau, zuerst probier's einmal mit dem anderen Sattel und Lenker.

 

lg

»Horst

Geschrieben

Nachdem Gewicht eh egal ist und es sich um einen Crossrahmen handelt: Was spricht gegen schnell laufende breite Reifen? Zum Beispiel Schwalbe Marathon Racer oder Vittoria Randonneur Hyper.

 

Und das die Steifigkeit objektiv so relevant ist, wie hier dargestellt ist auch nicht umumstritten. Sheldon Brown sagt folgendes dazu:

"This is mainly related to the stresses generated by the forces you create from pedaling. Any frame will flex around the bottom bracket a bit in response to pedaling loads. This flex can be felt, and many riders assume that it is consuming (wasting) pedaling effort. Actually, that's not the case, because the metals used in bicycle frames are very efficient springs, and the energy gets returned at the end of the power stroke, so little or nothing is actually lost. While there is no actual loss of efficiency from a "flexy" frame, most cyclists find the sensation unpleasant, and prefer a frame that is fairly stiff in the drive-train area. This is more of a concern for larger, heavier riders, and for those who make a habit of standing up to pedal."

http://www.sheldonbrown.com/frame-materials.html#stiffness

Geschrieben

Also einer 35er-Reifen oder ähnliches ist mir dann doch zu viel des guten und fühlt sich doch deutlich langsamer an. Außerdem bekomm ich die Beschwerden im ISG und die einschlafenden Hände auf jedem Rad irgendwann, nur am Rennrad sitz ich am längsten drauf und hab am längsten die gleiche Sitzposition.

 

Was die Steifigkeit betrifft:

Also den Rahmen so stark zu verwinden, dass die Bremse schleift oder man subjektiv bei Abfahrten/im Wiegetritt ein gefühl von Instabilität bekommt, ist mir persönlich unangenehm - für die Stadt aber halbwegs tolerierbar.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Hab mittlerweile eine zweite Lage Lenkerband in meine zwei wichtigsten Griffpositionen geklebt und den Vorbau um 3cm verkürzt. Außerdem hat mir SQLabs den einige Grad verbogenen 611er gegen einen brandneuen getauscht. Kombiniert ist die Sitzposition schon mal sehr viel angenehmer geworden! Einen ernsthaften Test hab ich aber erst im Frühling mit längeren Touren.
Geschrieben
nach 2,5h crossen kann ich jetzt sagen, dass es deutlich angenehmer ist. Die Vibrationsdämpfung ist zwar nach wie vor mehr als mäßig, aber die Sitzposition entlastet mich schon mal deutlich und die Schmerzen im ISG sind um einiges besser.
  • 2 Monate später...
Geschrieben
Hab mittlerweile einen Ritchey Comp Streem Lenker mit Fizik Lenkerband + Gelunterlagen und einen 611er Sattel mit 14cm Breite. Für Stadtkurzstrecken wars schon mal deutlich angenehmer für die Hände; eine Lange fahrt hab ich aber noch nicht gemacht.

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