Gast User#240828 Geschrieben 27. Mai 2011 Geschrieben 27. Mai 2011 (bearbeitet) Contador demonstriert Stärke vor allem gegenüber Andy Schleck, der sein einziger ernstzunehmender Konkurrent auf diesem Planeten ist. Zum Zeitpunkt der Gegenattacke auf Rodriguez dachte Contador noch nicht daran, dass sie Tiralongo, dem er den Sieg aufgrund vieler Helferdienste in der Vergangenheit sowieso gegönnt hätte, noch stellen würden. Als er aber aufgefahren ist, war ihm sofort klar, dass auch Nibali noch herankommen wird und Tiralongo um den Sieg bringen wird und was dann folgte, habe ich so noch niemals von einem Führenden in der Gesamtwertung gesehen: Er spannt sich vor und zieht den mittlerweile teamfremden Tiralongo zum Sieg. Das war einzigartig und es ist schwer vorstellbar (aber durchaus möglich), dass jemand ganz allein in dieser Situation, wo doch ein gewisser Sauerstoffmangel auch bei Contador geherrscht haben dürfte, in wenigen Sekunden (er hat zweifellos kurz überlegt, weil er hinter Tiralongo geblieben ist und sich nicht gleich vorgepsannt hat) eine Entscheidung trifft, die alle glücklich macht und Sympathien sichert. Contador wird die unglückliche Situation vom Vorjahr bei der Tour in Erinnerung gehabt haben, als Teamkollge Vino aussichtsreich vorne lag, Conti hinten kurz vor dem Ziel attackierte und Rodriguez mitzog, der letztlich Astana noch den Etappensieg wegschnappte und Vinos sicher geglaubten Sieg vereitelt hat. wenn es so ist, ist es überaus aussergewöhnlich, denn ein hohes mass an egozentrik ist unbedingt erforderlich, für einen profisportler...er hat sich mehrmals umgedreht, viel öfter als tiralongo..was bedeuten kann, dass er sehen wollte, ob er siegen muss, oder tiralongo den verdienten sieg schenken kann...ich kann mich leider net erinnern, ob sich tiralongo auch so oft umgesehen hat, ich glaube aber nicht - vermutlich hat der aber sowieso nix gesehen.. vielleicht hast du recht, aber stärke für schleck zu zeigen, dass glaub ich nicht, dass ac in einem solchem moment daran denkt..aber wenn es so wäre, er würde uns die wahrheit wohl nicht verraten^^ und bei allem glauben an teamorder...die fahrer, speziell in dieser klasse entscheiden viel mehr, als man vielleicht glauben mag...und ich bin überzeugt davon, dass die entscheidung einzig und allein von ihm getragen wurde. Bearbeitet 27. Mai 2011 von User#240828 Zitieren
Simon Geschrieben 28. Mai 2011 Autor Geschrieben 28. Mai 2011 habs gestern leider nicht gesehen, gerade auf Youtube die letzten 15 min. angesehen. Bin ganz bei Herrn Revilo; sowas hab ich von einem Tour-Leader noch nie gesehen! Auf der einen Seite eine einzigartige Demonstration seiner Stärke auch auf einem nicht ganz so steilen "Rolleur" Anstieg und dann noch die gönnerhafte Hilfe eines "alten" Kollegen aus ASTANA Zeiten! Gewinen hätte er die Etappe ganz locker können, das ist uns allen klar ... er hat sich aber anders entschieden, bin auch sicher, dass er diese Entscheidung selbst getroffen hat. Auf den letzten 900 Metern hat der keinen Knopf mehr im Ohr .... Zitieren
netdesk Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 Zur Abwechselung ne Frage: Jedesmal wenn einer nem anderen Fahrer eine Etappe schenkt, denk ich mir, dass die doch kaum mehr was wert ist. In dem Augenblick wo der Fahrer völlig kaputt über die Ziellinie rollt ists vielleicht ein Glücksgefühl. Aber im nachhinein muss doch immer so ein Gefühl mitschwimmen, dass die Etappe geschenkt und nicht aus eigener Kraft gewonnen war. Hab ich da nen "Denkfehler"? Das ist doch wie wenn ein kleines Kind Karten spielt und die anderen lassen es gewinnen, weils halt noch ein Kind ist. Anfangs freuts sich darüber, aber irgendwann versteht das Kind dass er net wirklich gewonnen hat und hat die Schnauze voll. Oder hat das "als erster übern Zielstrich rollen" bei einer solchen Rundfahrt einen so hohen ideellen Wert, dass nicht zählt, obs aus eigener Kraft gewonnen wurde? Zitieren
skoon Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 Der betroffende ha sich den gestrigen Sieg in den gemeinsamen astana Zeiten verdient. wenn sich beide in den Spiegel schauen können, warum nicht Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 (bearbeitet) Zur Abwechselung ne Frage: Jedesmal wenn einer nem anderen Fahrer eine Etappe schenkt, denk ich mir, dass die doch kaum mehr was wert ist. In dem Augenblick wo der Fahrer völlig kaputt über die Ziellinie rollt ists vielleicht ein Glücksgefühl. Aber im nachhinein muss doch immer so ein Gefühl mitschwimmen, dass die Etappe geschenkt und nicht aus eigener Kraft gewonnen war. Hab ich da nen "Denkfehler"? Das ist doch wie wenn ein kleines Kind Karten spielt und die anderen lassen es gewinnen, weils halt noch ein Kind ist. Anfangs freuts sich darüber, aber irgendwann versteht das Kind dass er net wirklich gewonnen hat und hat die Schnauze voll. Oder hat das "als erster übern Zielstrich rollen" bei einer solchen Rundfahrt einen so hohen ideellen Wert, dass nicht zählt, obs aus eigener Kraft gewonnen wurde? wenn man einen sieg so verdient bekommt, wie tiralongo wirds kaum einen faden beigeschmack haben, es ist ja nicht so, dass immer der beste im peloton auch den tagessieg holt - viele haben einfach garnicht die chance, zu gewinnen - weil sie entweder für einen kapitän schon ihre kraft aufzehren mussten, oder es ihnen beispielsweise die teamorder untersagt - oder weil das gesamtklassement wichtiger ist usw.. es ist fast jedem radsportler klar, dass man eine aufgabe zu erfüllen hat, und die ist nicht immer das siegen unter diesem aspekt betrachtet, bekommt ja fast jeder kapitän - auch armstrong oder contadort trifft das - den sieg im gesamtklassement von ihren mannschaftskollegen geschenkt, denn ohne die mannschaft würde keiner eine große rundfahrt gewinnen können...auch die müssten ja das gefühl haben, sie hätten die rundfahrt von ihren "teamkollegen" geschenkt bekommen. radsport ist teamsport und geben und nehmen...einem teamkollegen oder mitausreisser den etappensieg zu überlassen - ist einfach nur fair und teil dieses sports...aber es werden ja auch siege verkauft^^ - das ist aber ein ganz anderes thema.. tiralongo wird sich mmn. mit sicherheit kein einziges mal denken: scheisse, ich darf nur der tagessieger sein, wenn ich besser bin als alle andern auf der welt;o) nicht wenn der über die ziellinie rollt, und auch nicht danach..aber er wird, wenn es draufankommt, auch seine schuld bei alberto einlösen, wenn das nicht schon geschehen ist, in der vergangenheit.. edit nur als beispiel: müsste ac währnd des giro all die nachführarbeit im flachen selber machen, und hätte er kein team, dann hätte dieser auch nciht die chance am berg so nach vor zu sprinten um den sieg zu holen...käme also sehr wahrscheinlich garnicht mehr vor zu tiralongo um ihm den sieg zu ermöglichen. Bearbeitet 28. Mai 2011 von User#240828 Zitieren
Simon Geschrieben 28. Mai 2011 Autor Geschrieben 28. Mai 2011 Oder hat das "als erster übern Zielstrich rollen" bei einer solchen Rundfahrt einen so hohen ideellen Wert, dass nicht zählt, obs aus eigener Kraft gewonnen wurde? ... es hat ihn ja niemand geschoben oder mim Auto bis zum Fuße des Berges geführt!! Der is schon selber verdammt flott da rauf gezogen! Man gewinnt viele Etappen nicht weil man der stärkste ist, sondern zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder einfach taktisch eine Spur schlauer war als die anderen!! Der Knabe von gestern hat sich nichts vorzuwerfen, das passt schon so Zitieren
Simon Geschrieben 28. Mai 2011 Autor Geschrieben 28. Mai 2011 @ Reini: gleicher Gedanke aber Du laberst halt das dreifache Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 @ Reini: gleicher Gedanke aber Du laberst halt das dreifache jojo, ich bin bissl krank und hab zeit...^^ Zitieren
netdesk Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 (bearbeitet) ich finds auch keinesfalls falsch, dass da siege verschenkt werden. macht die fahrer nur menschlicher, da sie aufgrund der leistungen ja eh eher wie außerirdische wirken. trotzdem, auch nach den, teilweise seeeeehr , ausführlichen erläuterungen versteh ichs nicht so recht. sicher hat sichs der tiralongo erarbeitet und er hat den sieg verdient, aber der AC wär oben trotzdem noch schneller gewesen. wenn AC vor fährt, den tiralongo zieht und dann voller erschöpfung dem tiralongo den etappensieg überlassen muss, dann hätt das was von teamarbeit, auch wenn die beiden seit heuer nicht mehr im gleichen team sind. aber er hat ihm ja nicht seine arbeit geschenkt, so wie ein team seinem käptn bei der nachführung die arbeit "schenkt", oder die anfahrer bei sprints. sondern er schenkt ihm die tatsache, dass er trotz übermacht die beine hängen lässt. das ist sicher auch ein zeichen der anerkennung. aber wenn dann bei einem profi als erreichter erfolg ein etappensieg steht, den er nicht bekommen hätt wenn er nicht jahre für einen anderen wie ein büffel geackert hätt, dann passt das irgendwie net recht zamm. wenn ich jetzt so drüber nachdenk, krieg ichs auf die reihe. es gibt zwei arten von etappensiegen: den etappensieg, den du dir während der etappe zu einem großen teil selbst erarbeitet hast, weil du wie ein cancellara einfach abhaust und über 50km alleine durchziehst. oder wenn du nach 200 km in einer fluchtgruppe noch die kraft hast, den sprint der gruppe zu gewinnen. oder wenn du einfach der beste sprinter bist und nachdem alle anfahrer platt sind noch die top sprinter der anderen teams versägst.und dann gibts noch den etappensieg, der symbolisch für die arbeit in den vergangenen jahren (tiralongo) oder am vergangenen berg (rujano am glockner) steht. ungefähr so wie ein dienstzeugnis in dem sich dein chef für die jahrelange gute arbeit einschleimt. man kann also unterscheiden zwischen etappensieg und etappensieg... Bearbeitet 28. Mai 2011 von netdesk Zitieren
Weight Weenie Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 Vielleicht braucht er auch einfach Symphatie in den Medien und sonstwo in der Hoffnung den Giro nicht doch noch am grünen Tisch zu verlieren. Zitieren
skoon Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 @ Reini: gleicher Gedanke aber Du laberst halt das dreifache :-) :-) Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 28. Mai 2011 Geschrieben 28. Mai 2011 :-) :-) wait: sagte dass der herr simon mit den 14.000 (zgegebenermaßen pyramidal wichtigen) beiträgen??^^ Zitieren
feristelli Geschrieben 29. Mai 2011 Geschrieben 29. Mai 2011 (bearbeitet) sagts, warum hält Contador am Sestrière nicht einfach das feld langsam und lässt Kiryienka so den sicheren sieg? ist dann doch etwas knapp worden durch seinen edelmut. der "fingerzeig" am zielstrich galt übrigens Tondo: Arrivo con le dita levate verso il cielo, per una dedica al compagno di squadra Tondo startliste für heute Bearbeitet 29. Mai 2011 von feristelli Zitieren
revilO Geschrieben 30. Mai 2011 Geschrieben 30. Mai 2011 http://www.gazzetta.it/gallery/Giroditalia_esterne/2011/05/Tappa21/1/img_1/21_00_fotogiro_611-399_resize.jpg?v=20110529220330 http://www.gazzetta.it/gallery/Giroditalia_esterne/2011/05/Tappa19/1/img_1/19_16_fotogiro_611-399_resize.jpg http://www.gazzetta.it/gallery/Giroditalia_esterne/2011/05/Tappa16/1/img_1/16_14_fotogiro_611-399_resize.jpg http://www.gazzetta.it/gallery/Giroditalia_esterne/2011/05/Tappa13/1/img_1/13_07_fotogiro_611-399_resize.jpg http://www.gazzetta.it/gallery/Giroditalia_esterne/2011/05/Tappa09/1/img_1/09_12_fotogiro_611-399_resize.jpg Zitieren
Rudi_Renntier Geschrieben 30. Mai 2011 Geschrieben 30. Mai 2011 Würdiger Sieger ! Und mit der Tour schauts jetzt plötzlich auch wieder besser aus, die Verhandlung wegen seines positiven Test`s ist erst im September Nach Tour und Vuelta die er vielleicht auch noch einsackt) Zitieren
feristelli Geschrieben 30. Mai 2011 Geschrieben 30. Mai 2011 ... die er vielleicht auch noch einsackt yeah, das wär's! zumindest eine davon - und ohne skandal danach ... Zitieren
Buchal Geschrieben 30. Mai 2011 Geschrieben 30. Mai 2011 Also mein Bild von Contador hat sich sehr zum Positiven verändert. Unglaublich wie er den Giro gestaltet hat. War schon fast wie ein inszeniertes Schauspiel! Chapeau Zitieren
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