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Geschrieben

Seit kurzem habe ich auf meinem alten Peugeot-Rennrad wieder ansehnliche und fahrbare Felgen, allerdings mit Schlauchreifen. Mir graust bei den Gedanken, auf dem Weg zur Arbeit einen Platten zu haben, einen Schlauchreifen flicken zu müssen und so weiter. Ansonsten bin ich eigentlich schon begeistert, so schnell war das Rad noch nie! Also ein paar Fragen:

 

Panne auf dem Weg zur Arbeit (wo man mich pünktlich erwartet und Reifenpannen als Luxusproblem ansieht):

Kann man einen Ersatzreifen mit dem alten Klebeband einigermaßen sicher fahren, ca. 15 Km?

Oder lieber die Notlaufeigenschaften nutzen?

Welche Pannenmilch wäre empfehlenswert? Und falls man keine Standpumpe dabei hat, reichen auch 7 bar? Oder lieber eine Kartuschenpumpe und voll aufpumpen?

 

Welche Reifen sind empfehlenswert, wenn Pannenschutz wichtig ist?

Sind Schlauchreifen eigentlich tatsächlich etwas pannensicherer als einfache Drahtreifen ohne Pannenschutz oder ist das ein Mythos?

 

Es gibt bestimmt noch Fragen, auf die ich jetzt garnicht komme. Wer die beantworten will, darf das gerne tun. Nur, bitte keine Diskussion darüber, ob Drahtreifen nicht besser wären.

Geschrieben

Wenn man den radsportnahen Magazinen glauben darf, dann haben Schlauchreifen gegenüber herkömmlichen Reifen nur geringe messbare Vorteile beim Rollwiderstand. Auch beim Pannenschutz hat der Schlauchreifen keine messbaren Vorteile. Für mich kommt dann noch nachteilig dazu, dass die Reparatur eines Schlauchreifens, sofern überhaupt möglich, umständlich ist, wogegen ein herkömmlicher Reifen einen Durchstich meist übersteht, ohne kaputt zu sein. Schlauch reparieren oder tauschen und gut is.

 

Die Wiederverwendung des doppelseitigen Klebebandes ist mMn nicht möglich, es sei denn, du montierst am Montag den Reifen und am Dienstag ist er kaputt.

 

Das Klebeband ist aus Kunststoff, und härtet mit der Zeit aus. Je länger man es nicht angreift, desto problemloser wirds sein, aber beim Demontieren ist es sicher im Eimer. Dann heißts Felge penibelst sauber putzen (wie beim Kleber auch) und neu kleben.

 

Dann darf man nicht vergessen, mit welchen Drücken man am Rennrad unterwegs ist. Ich bin meist so bei 7,5 - 8 Bar auf der Straße. Da kriegst dicke Astl´n wenn du´s mit einer Pumpe machst. Ich hab hier CO2-Patronen. Die haben sich bewährt. Geht schnell und macht Druck.

 

Eine abschließende, erfüllende Antwort auf deine Frage wird es nicht geben. Meine Meinung zu Schlauchreifen ist, dass sie für die breite Masse der Hobbyfahrer wenig praktikabel sind, weil Montage und Handhabung aufwendig sind. Ein gewöhnlicher Draht- oder Faltreifen mit Schlauch ist da praktikabler.

 

Was allerdings ein interessantes Thema werden kann, ist Tubeless für Rennrad. Das ist jetzt gerade im Entstehen.

Geschrieben

Die Frage der Praktikabilität stellt sich nicht, ich habe im Moment nur einen Laufradsatz, und der braucht Schlauchreifen. Mir geht es nur darum, möglichst viel gegen Pannen zu tun und im Falle einer Panne möglichst schnell weiter zu kommen, und zwar ohne die Alternative "Drahtreifen".

 

7,5 bar bekomme ich mit einer Handpumpe hin, aber nur einmal pro Tag. Aber eigentlich gehört in einen Schlauchreifen ja noch viel mehr Druck. Es ist nur die Frage, ob man sicherer ohne Luft oder mit recht wenig Luft fahren kann. Ansonsten ist wohl die CO2-Kartuschenpumpe ratsam. Kann man damit eigentlich einen Reifen auch leicht anpumpen, um ihn dann auf der Felge zu richten? Oder pumpen die nur mit voller Power?

Geschrieben

@ruffl: Inzwischen habe ich bei Conti einen Testbericht von 2010 gefunden (http://www.conti-online.com/www/download/fahrrad_de_de/allgemein/news/download/tourtest_09_2010_de.pdf), nachdem der Michelin Pro 3 Race die richtige Mischung aus Preis, Pannensicherheit und Montierlichkeit zu haben scheint. Der Conti Sprinter Gatorskin überzeugt allerdings durch seinen preis und durch deine Empfehlung (gehe davon aus, daß du die 20.000 Km erledigt hast und nicht gerade erst angefangen). In manchen Foren wird auch Conti Giro als recht pannensicher beschrieben, den habe ich zufällig, ist allerdings im Keller schon ein paar Jahr gealtert, und ich frage mich natürlich, was "recht pannensicher" bedeutet, bzw., wie pannenanfällig die üblichen Trainingsschlauchreifen in dieser Preisklasse sind.

 

Die wichtigste Frage ist aber noch offen: Was mache ich im Pannenfall unter Zeitdruck und ohne Ersatzrad? Klappt das mit der Pannenmilch so gut, wie man sich das vorstellt, also Milch rein, aufpumpen und weiterfahren? Wenn ungefähr ja, gibt es schnellere oder zuverlässigere Milchsorten?

Geschrieben

 

Die wichtigste Frage ist aber noch offen: Was mache ich im Pannenfall unter Zeitdruck und ohne Ersatzrad? Klappt das mit der Pannenmilch so gut, wie man sich das vorstellt, also Milch rein, aufpumpen und weiterfahren? Wenn ungefähr ja, gibt es schnellere oder zuverlässigere Milchsorten?

 

die notubes milch funktioniert bei löcher bis 4mm in verbindung mit einer co2 patrone recht gut. wennst allerdings eine scherbe erwischt die dir den reifen schlitzt dann nützt die milch auch nix. das sicherste ist und bleibt aber die mitnahme eines ersatzreifens.

Geschrieben

Tufo s33 special - hält bei mir schon ewig und 3 tage als trainingsreifen und am Stadtrad - im defektfall die tufo milch rein, die orangene fürs akute.

Für zuhause checkst dir einfach eine gescheite Standpumpe, für unterwegs eine kleine....immer schön hohen druck fahren !!! und wennst wirklich mal def hast am Weg in die Arbeit und der Reifen so kaputt daß die Milch nix mehr nutzt fährst einfach ohne Luft langsam bis ins Ziel .....

....also keine Angst vor Schlauchreifen !

Geschrieben

Hab zwar nur eine Schlauchreifengarnitur, die nur am Crosser und in dem Winter nicht bewegt.

Wenn du aber Schlauchreifen fahren willst und auch im Pannenfall agil sein möchtest, dann:

 

Mit Kleber aufkitten

Einen vorgedehnten Reifen mithaben

Im Pannenfall den alten Reifen runterreissen. Wird dann meist wohl hinüber sein

Den Neuen rauf. Der Kleber hält dann meist noch so viel, dass du gut nach Hause kommst

 

Ahja und net vergessen a gscheite Seife oder Nitroverdünnung zum Hände waschen einpacken ;)

Geschrieben

ich hab mittlerweile 3 schlauchreifengarnituren im einsatz und gemischte erfahrungen gemacht:

vittoria evo cx fuhr ich früher, aber nur präventiv mit milch drin (schwalbe doc blue) da nicht sehr pannensicher. die milch lässt sich eher schwer einfüllen, dichtet aber echt gut und ich bin zusammen mit co2 patrone immer gut heimgekommen.

danach bin ich auf veloflex (carbon, roubaix, criterium und sprinter) umgestiegen, die ich ohne milch fahr. eine saison ohne panne, doch heuer im frühjahr hatte ich gleich zwei.

da hatte ich vittoria pit stop spray dabei, half einmal, das andere mal nicht (schnitt an der flanke -> abholen lassen) der vorteil vom spray ist, dass du nicht unbedingt eine patrone mitführen musst. bringt bis zu 6bar in den reifen, wärend es dichtet. das reicht zum heimfahren. daheim dann aufpumpen und über nacht schauen ob der druck hält. wenn nicht, reifen kübeln.

 

für den problemlosen alltagseinsatz würd ich einen vorgedehten ersatzreifen mit kleber drauf und plastikfolie (sackerl in streifen geschnitten) drüber mitführen. das ist am sichersten. aber der spray (derzeit hab ich superHELP tyre repair gekauft beim rih) ist auch ganz praktisch, hilft aber nicht immer.

 

ciao philipp

Geschrieben

Ok, Pannenmilch und CO2 Pumpe scheint die beste Lösung für unterwegs zu sein. Vielleicht sind meine schlechten Erfahrungen auf dem Arbeitsweg mit Drahtreifen auch darauf zurückzuführen, daß ich erstmal uralte Reifen aufgefahren hatte, die dann mit billigen Ladenhütern ersetzt wurden, bevor ich endlich etwas mehr Geld für Reifen mit modernem Pannenschutz gekauft habe. Aber meine größte Unsicherheit bestand eben darin, was im Falle einer Panne unterwegs am besten geht, denn selbst mit den pannensichereren Reifen hatte ich schon zwei Platten.

 

Apropos: Die Pannenmilch dürfte ja auch mit den üblichen Butylschläuchen auf Hakenfelgen funktionieren, oder?

Geschrieben
Apropos: Die Pannenmilch dürfte ja auch mit den üblichen Butylschläuchen auf Hakenfelgen funktionieren, oder?

 

Tut es grundsätzlich, aber in der Zeit, die ich mit der Milch herum patze, pumpe und abwarte, hab ich den Schlauch auch schon getauscht. Ein Loch im Schlauch kann man kleben, aber wennst mit Milch gearbeitet hast, ist der Schlauch dann unter Umständen Ausschuss.

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, es gibt Tage, an denen man einfach keine Lust hat, bei Wind und Wetter ohne vernünftige Beleuchtung einen Schlauch zu wechseln, und sei es nur, weil man schon den Kälteschmerz in den Fingerspitzen spürt. Dann vielleicht doch lieber eine kleine Schweinerei veranstalten, einen Schlauch versauen und dabei eine rauchen. Allerdings dachte ich tatsächlich eher an eine Zeitersparnis, die dann wohl nicht besteht. Hat aber den Vorteil, daß ich auf Drahtreifen weniger Gepäck mitnehmen muß. ;)

 

Da ich wohl auf absehbare Zeit keine passenden Hakenfelgen für meinen Oldtimer finden werde, dafür aber noch einige Felgen für Schlauchreifen, werde ich wohl demnächst ein Paar davon einspeichen.

 

Zur Reifenwahl:

 

Conti Sprinter Gatorskin scheint ja ein guter Allroundreifen mit hoher Laufzeit zu sein, 300 Gramm, kostet um 40 Euro.

Conti Giro hat einen netten Retro-Look und kommt in einigen Berichten ganz gut weg, aber ich konnte nichts klares über den Pannenschutz finden. Kostet dafür nur die Hälfte des Gatorskin, als Ersatzreifen auf die Schnelle vielleicht ein praktisches Gepäckstück. Die Pannensicherheit wird sich ja in zukunft zeigen, da ich diesen Reifen im Moment drauf habe. Gewicht soll 270 Gramm sein.

Tufo S33 Spezial kostet ungefähr so viel, wie der Gatorskin und wiegt mit 260 Gramm am wenigsten.

Michelin Pro 3 Race habe ich als Schlauchreifen nicht mehr gefunden, dafür aber mehrer Aussagen, daß der gegenüber em Pro 2 Race deutlich nachgelassen haben soll. Fällt also flach.

 

Ich werde mich jetzt bald schlafen legen und werde mich dann morgen möglicherweise für Tufo S33 entscheiden, der dann auf den zweiten Laufradsatz kommt. Aber wenn jemand noch bessere Ideen hat, ich habe eigentlich viel Zeit, dringlich ist nur die Bestellung von Pannenmilch, Klebeband und einem weiteren Conti-Giro für Verlegenheitsfälle. Die CO2-Pumpe kaufe ich lieber im Laden, wir haben hier einen Discounter und drei kleinere Fahrradläden in Spuckweite voneinander. Die neuen Reifen werde ich allerdings kitten. Zu Klebestreifen habe ich nur bedingt Vertrauen und das Richten der Reifen war auch nicht ganz einfach.

Bearbeitet von Hugo Notti
  • 3 Wochen später...
Geschrieben

"Hurra" ...

 

Tufo S33 ja gibt es in vielen Versionen, auch als Schlauchreifen für Drahtreifenfelgen (C S33 Pro .B.) .... Fehlkauf! Die Dichtmilch behalte ich, den Reifen vielleicht zum Testen. Immerhin macht er einen guten Eindruck und ich habe noch die Conti Giros drauf, die kann ich ja erstmal platt fahren. Bei einer Panne unterwegs muß ich wohl die Notlaufeigenschaften testen, denn die Ventile der aufgezogenen Contis lassen sich nicht abschrauben. Der ebenfalls mitgelieferte neue Conti Giro hat allerdings doch ein Schraubventil, da könnte man Milch reingießen.

 

Hat eigentlich jemand mit Schlauchreifen für Hakenfelgen Erfahrungen? Halten die, wenn richtig aufgezogen? Auf der Straße fahre ich nicht gerade extrem, aber ich bin auch mal abwegig unterwegs.

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich habe mal testhalber die Luft an einem Reifen rausgelassen und etwas dran gezogen. Geht super ab, und zwar von der Felge. Damit ist mein Vertrauen in Klebeband erstmal erledigt. Ich habe den anderen Reifen ebenfalls getestet, ist genauso. An den Reifen hielt das Klebeband etwas besser, ging aber auch restlos ab. Ich bin mir sicher, daß ich sowohl Reifen als auch Felgen vor dem Aufkleben penibel gereinigt habe, und zwar mit Benzin. Und ich habe das Klebeband überall fest an die Felge gedrückt, bevor ich die Reifen aufgezogen habe. Auf den Felgen könnte im Prinzip noch Restkleber vom Vorbesitzer stören, aber die Reifen waren brandneu... Vielleicht war das Klebeband zu alt oder einfach nicht gut (Jantex), vielleicht ist Tufo Extreme viel besser, aber ich versuche es jetzt lieber mit Kitt. Ich habe einen anderen Laufradsatz, der mit Kitt geklebt ist und mir graust schon vor dem ersten Platten, der hält nämlich um einiges besser, das nenne ich "kleben"!

 

Immerhin habe ich jetzt zwei geweitete und eingefahrene Reifen, die ich mit Kleber einschmieren, eintüten und als Ersatzreifen mitnehmen kann. Der bisherige Ersatzreifen hat zwar einen mehrtägigen Luftdrucktest ausgehalten, war aber eine Dreingabe zu einem ebay-Kauf und ich habe keine Ahnung, wie alt das Gummi schon ist.

 

PS: Den Tufo Clincherschlauchreifen habe ich inzwischen ausprobiert, den kann man fahren. Er fühlt sich tatsächlich mehr nach Schlauchreifen an, ich vermute allerdings, daß er genauso leicht durchschlägt, wie ein normaler Drahtreifen.

Bearbeitet von Hugo Notti
Geschrieben
du hattest definitiv das falsche band - tufo extrem hält bombig ! ....aber bitte nur bei reifen mit ungummiertem nahtschutzband verwenden - der kleber reifenseitig ist für baumwolle opimiert !

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