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Vologda-Onega-Ladoga


Golo
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Danke Leute für die Anteilnahme.

 

Die Brigitte hat in Prinzip schon recht - überanstrengt hab ich mich nicht, für Brevet-Maßstaäbe bin ich sehr gemütlich unterwegs gewesen. Ein längerer Bericht mit Fotos kommt noch , hier nur eine kurze Schilderung :

 

Etwas ausßerhalb von Volodga erfolgte der offizielle Start, schon dort waren die Straßen so schlecht, dass ich freiwillig an der Spitze des 1. Packls bis fast zur 1. Kontrolle nach km 128 gefahren bin - da konnte ich mir den Weg zwischen den Schlaglöchern wenigstens aussuchen. Ich hab auf den Ferdinand gewartet aber dann beim Fahren gemerkt, dass er momentan nicht so flott drauf ist und bin dann bis zur 2. Kontrolle bei einer Tankstelle bei km 201 und weiter bis zu 3. Kontrolle allein gefahren - durch die Hitze hat sich der Teer verflüssigt und mit dem aufgenommenen Straßenkieseln war eine interessante Geräuschkulisse gewährleistet.

 

Dann hab ich wieder auf den Ferdinand gewartet und bin bis zur 4. Kontrolle in einem mehr oder weniger verfallenen Dorf bei km 398 mit ihm zusammen gefahren - ich hab dann gegessen und bin vor den Gelsen ins Zelt in die Heia geflüchtet, Ferdinand ist weiter gefahren. Nach dreieinhalb Stunden um 2 Uhr früh wieder aufs Rad - die Nächte sind übrigens wirklich hell, man braucht nur passive Beleuchtung. Die nächste Kontrolle war in einer Schule bei km 459 und habe dort noch ein paar Stunden Schlaf draufgelegt.

 

Leider hat es kurz recht stark geregnet - bei der nächsten Kontrolle bei km 518 war aber wieder alles trocken, zur Belohnung hab ich wieder einmal gegessen, detto bei der nächsten Kontrolle in einer Schule bei km 579. Es folgte ein ziemlich windiges Stück bis km 682auf der Fahrt hab ich den Ferdinand getroffen, der schon auf der Rückfahrt war (es war ein 23km-Stich) - dort wieder 3 Stunden Schlaf im Zelt - der Wind hat sich gelegt. Ich bin zusammen mit zwei deutschen Kollegen um Mitternacht losgeradelt und hab noch den Peter gesehen, der noch auf der Hinfahrt war, bin dann aber doch schneller als die anderen gefahren, wahrscheinlich weil mir so kalt war (lt. Tacho nur 3 Grad und ich nur kurze Hosen und kurze Handschuhe - war aber mein eigener Fehler, ich hab von der lauen 1. Nacht falsche Schlüsse gezogen...).

 

Vor der nächsten Kontrolle hab ich mich verfahren und ca. 1 Stunde verloren - war aber auch allein meine Schuld, endlich war die Straße einmal gut und ich hab eine Abzweigung versäumt. Daraufhin hab ich mich bei km 784 gleich wieder mal schlafen gelegt.

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Bis km 863 wurde die Straße dann wieder schlechter, dafür war kaum Wind und eigentlich recht angenehmes radeln. Nach dem Essen (gab eigentlich fast immer ein mit Wasser aufgebrühtes Fertiggericht und dazu Brot, Käse, Wurst und Kekse - keine gastronomischen Highlights aber erträglich) wieder aufs Rad und auf recht guter Straße bis zu meinem Nachtquartier - nur eine 5 km lange Baustelle war extrem unangenehm - staubig und viel Verkehr.

 

Essen und fast vier Stunden Schlaf bei km 971 und gemütliches Weiterradeln im Wissen, für die restlichen 270 km einen ganzen Tag Zeit zu haben, deshalb hab ich mich bei der nächsten Kontrolle bei km 1060 am Ladoga-See gleich wieder für 2 Stunden in eines der dortigen Zelte zum Schlafen gelegt. Aus dem Zelt gesprungen und gleich aufs Rad, weil dort gab es wie überall jede Menge Gelsen. Die letzte Etappe war landschaftlich die schönste, aber auch die anstrengenste - immer wieder kleinen Gegensteigungen. Ein von außen verfallenes Gebäude in Pitkyaranta bei km 1135 entpuppte sich als örtliche Schule, die innen aber ganz gut in Schuss war, die freundlichen Leute haben mir noch während meiner Mahlzeit penibel die Kette geölt. Weit bin ich nicht gekommen - nach 5 km flüchtete ich vor einem kräftigen Schauer in eine Bushaltestelle.

 

Die letzten km direkt entlang am Ladoga-See waren wieder sehr schön zu fahren, leider war die STraße größtenteils wieder abartig schlecht. Christian und Ferdinand und ein Finisher aus Finnland bildeten das Emfpangskomitee - 1200 km durch Ru0ßland waren erledigt.

 

Knapp vor Zielschluss ist auch der Peter Sperling eingetroffen - somit haben alle gestarteten Österreicher das Ziel erreicht. Von den ca. 50 Teilnehmern sollen ca. 10 aufgegeben haben - Näheres wird man in den nächsten Tagen erfahren.

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Hallo Gerold

 

Nochmals Gratulation zu dieser unglaublichen Leistung.

 

Aus deiner Schilderung schließe ich, daß du doch etwas überrascht warst von den teilweise schlechten Bedingungen (Straßenzustand, Gelsen, ...). Da drängt sich dann eine indiskrete Frage auf:

 

Hättest du dir das angetan, wenn du vorher genau gewußt hättest was dich erwartet ?

 

Wenn ich mir diese Frage stellen würde (ist ja nur theoretischer Natur, weil ich das sowieso nicht schaffe) wäre die Antwort: nein.

 

Bei dir tippe ich auf ja und schätze das (nebst anderem) macht den echten Randonneur aus.

 

lg Hans

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Wenn ich mir diese Frage stellen würde (ist ja nur theoretischer Natur, weil ich das sowieso nicht schaffe) wäre die Antwort: nein.

 

Sorry Hans - jetzt ned böse sein - aber was erwartest Du Dir mit der Einstellung? Da hast ja schon verloren bevor Du den ersten Tritt gemacht hast... - und speziell Du kannst Dinge schaffen wenn Du willst -> siehe zB Doki...

 

Gruss

Michl

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Ein längerer Bericht mit Fotos kommt noch ,

 

 

 

Hallo Gerold,

also hochachtung vor Deiner Leistung - bin schon gespannt auf Deine Erzählungen (in denen Du ernste oder schwere Situationen durchaus immer sehr belustigend schildern kannst).

 

Ich möchte Dich aber bitten, den Bericht nicht hier im Forum zu schreiben, sondern so aufzubereiten, dass Brigitte ihn auf unsere HP stellen kann (mit vielen, vielen Bildern)

 

PS.: Wachaumarathon - brauchst nicht mitfahren, da hat sich für Roswitha und Monika schon eine andere Lösung ergeben

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Sorry Hans - jetzt ned böse sein - aber was erwartest Du Dir mit der Einstellung? Da hast ja schon verloren bevor Du den ersten Tritt gemacht hast... - und speziell Du kannst Dinge schaffen wenn Du willst -> siehe zB Doki...

 

Gruss

Michl

 

Hallo Michl

 

Im Prinzip hast du recht. Aber bei den Randonneurvorhaben ist man etwas mehr "ausgesetzt" und da bin ich (zumindest momentan) zu feige - ein bissel im Kreis fahren im "geschützten" Umfeld kommt mir da leichter vor. Vielleicht nähere ich mich langsam den richtigen Randonneuren wie euch, neuer Versuch 2009, heuer geht nichts mehr, zuviele Probleme (echte, nicht nur im Kopf mit der Einstellung - die ist tatsächlich im Moment nicht gerade toll).

 

lg Hans

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Hättest du dir das angetan, wenn du vorher genau gewußt hättest was dich erwartet ?

 

Um deine Frage zu beantworten - ja. Es war nur um Nuancen schlimmer als erwartet (ich kannte ja vergleichbare Straßenzustände aus Rumänien und der Ukraine) - da ich fast immer alleine unterwegs war und die meisten Straßen verkehrsfrei waren konnte ich immer die ganze Fahrbahnbreite für mein Herumzirkeln um die teils kinderbadewannengroßen Schlaglöcher nutzen. Durch die vielen Pausen und das lange Schlafen war ich auch nie an meiner Leistungsgrenze und hätte durchaus noch einen Zahn zulegen können, wäre ich in Zeitnot gewesen.

 

Natürlich kommen nach dem 1.000.000 Stoß gegen den Hintern schon seltsame Überlegungen - ich habe mir zB ausgemalt (wäre noch das alte System) Generalsekretär der KPdSU zu werden damit

ich dem KGB den Auftrag geben kann, sämtliche Asphaltierer des Landes zu verhaften, in Schauprozessen abzuurteilen und auf ungefederten Lastwagen über die von ihnen selbst hergerichteten Straßen in die GULAGs bzw. Umerziehungslager zu transportieren - letztere könnten ja von der STRABAG geleitet werden, die ist nach den zahlreichen Tafeln dort eh sehr präsent...

 

Nein im Ernst - meine Radwahl (alter Gios-Stahlrahmen mit Stahlgabel und 28er Reifen) war ein idealer Kompromiss zwischen Noch-Rennrad-Feeling und Rubustheit - alles in allem eine gelungene Aktion.

 

Übrigens - wen es interessiert : auf extremradsport.com gibt es unter "Brevets" einen Thread über diese Veranstaltung und da sind auch bereits Links zu Fotos (wegen EDV-Unfähigkeit kann ich nicht direkt verlinken, vielleicht hilft ja der Michlk ?)

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Natürlich kommen nach dem 1.000.000 Stoß gegen den Hintern schon seltsame Überlegungen - ich habe mir zB ausgemalt (wäre noch das alte System) Generalsekretär der KPdSU zu werden damit

ich dem KGB den Auftrag geben kann, sämtliche Asphaltierer des Landes zu verhaften, in Schauprozessen abzuurteilen und auf ungefederten Lastwagen über die von ihnen selbst hergerichteten Straßen in die GULAGs bzw. Umerziehungslager zu transportieren - letztere könnten ja von der STRABAG geleitet werden, die ist nach den zahlreichen Tafeln dort eh sehr präsent...

 

:rofl::rofl:

 

 

(wegen EDV-Unfähigkeit kann ich nicht direkt verlinken, vielleicht hilft ja der Michlk ?)

 

Bitt schee -> http://extremradsport.foren-city.de/topic,380,100,-vologda-onega-ladoga.html

 

Gruss

Michl

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Lieber Gerold - ich bewundere dich dafür, dass dir das RENNRAD-FAHREN auf solchen Straßen - wie die Fotos von den Links gezeigt haben - noch Spaß machen kann! :f::f:

Wurscht, ob Brevet oder "normaler" Urlaub - da lob ich mir die Tiroler Straßen!

 

Auch wenn man nicht so viel schäft wie du, glaub ich, dass man auf solchen Straßen am Rad zumindest nicht einschlafen kann ...

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Klar das auf vielen km der RR-Spass eingeschränkt ist, so manchen Abschnitt kann ich nur als konterrevolutionären Anschlag auf die Sitzknochen der radelnden Arbeiter- und Bauernmassen und als imperialistische Sabotage an den volkseigenen Laufrädern, Rahmen und Gabeln betrachten - aber die russischen Kollegen fahren ja die ganze Zeit dort RR und sind nicht einmal schlecht, also irgendwie geht das schon.

 

Bei solchen Aktionen geht es halt auch um den von mir so geschätzten "Exotik-Faktor", den finde ich in Tirol weniger. Wie dem auch sei, ich überlege nächstes Jahr LEL zu fahren, da sind die Straßen sicher besser.

 

lg

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Bei solchen Aktionen geht es halt auch um den von mir so geschätzten "Exotik-Faktor", den finde ich in Tirol weniger. Wie dem auch sei, ich überlege nächstes Jahr LEL zu fahren, da sind die Straßen sicher besser.

 

lg

 

Irgendwie hab ich im 1. Moment "Erotik-Faktor" gelesen ... :f:

Gott-sei-Dank verlesen! ;)

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Irgendwie hab ich im 1. Moment "Erotik-Faktor" gelesen ... :

 

Auch den findet man bekannterweise sehr wohl und gerade auch in Rußland - aber nicht unbedingt in einer Gegend, wo bestenfalls alle 100 km so etwas wie eine Kleinstadt und dazwischen entweder gar nichts oder eine Ansammlung von windschiefen Bretterbuden ist - mit Fortdauer des Brevets (und entsprechender Durchrüttelung sämtlicher Körperteile) wird er zumindest mir immer mehr egal...

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Auch den findet man bekannterweise sehr wohl und gerade auch in Rußland - aber nicht unbedingt in einer Gegend, wo bestenfalls alle 100 km so etwas wie eine Kleinstadt und dazwischen entweder gar nichts oder eine Ansammlung von windschiefen Bretterbuden ist - mit Fortdauer des Brevets (und entsprechender Durchrüttelung sämtlicher Körperteile) wird er zumindest mir immer mehr egal...

 

gibs endlich zu, daß du dich verschrieben hast, ist ja keine Schande, vom r zum x ist es nur ein kleiner Abrutscher auf der Tastatur. :)

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