Gast Flo Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Diese Woche durfte ich ein ganz besonderes, durchschnittlich österreichisches Prachtexemplar kennen lernen. Dazu muss ich jetzt etwas aushohlen.... Begonnen hat es damit, dass ich nun 2 Wochen in einem außendiestlichen Bereich arbeiten muss. Das beinhaltet natürlich von früh bis spät mit dem Auto unterwegs zu sein. Da ich nur sehr kurzzeitig hier arbeite lässt man mich nicht ans Gaspedal sondern bin eben "nur" Beifahrer. Vorweg: ich habe kein Problem Beifahrer zu sein, ich muss nicht dauernd reinquatschen oder Tipps geben, mir ist das normalerweise völlig egal - solange es nicht kracht.... Wenn man den ganzen Tag zu 2t in einem Azto sitzt redet man über viele Dinge,...über das was in der Zeitung steht, über den Verkehr, (über den Tro**** der uns gerade den Vorrang genommen hat,) etc.... Irgendwann kamen wir zu Thema Radfahrer. Also genauer gesagt zu den "scheiss Radfahrern". "Diese scheiss Radfahrer schießen immer so schnell daher, kein Wunder wenn man sie dann überfährt" Es folgen viele weitere ziemlich doofe Beschimpfungen über diese "rücksichtslosen Idioten".... (Ich nahm das zur Kenntnis, habe aber nichts über meine persöhnliche Einstellung gesagt ) Im laufe der Woche zeigte sich aber wer hier wirklich Nüsse Ahnung von Verkehr, STVO, Rücksicht hatte... Bei jeder normalen "T-Kreuzung" (Man biegt von einer Nebenstraße auf eine Hautstraße) wurde ohne mit der Wimper zu zucken -oder links und rechts zu sehen- das Auto erstmals mit vollem Karacho auf dem zu Hauptstraße Parallel verlaufenden Radweg geparkt - um dann nachzusehen ob nicht vielleicht ein Auto kommt. Ich schwöre - wenn wir je das Pech gehabt hätten, dass ein Radfahrer am Radweg unterwegs gewesen wäre - wir hätten in mit voller Wucht auf die Motorhaube genomen. Und das unzählige Male pro Tag. Ein weiters massives Problem stellen diese "scheiss Radfahrer" dar, wenn sie auf einer 5 Meter breiten Straße am rechten Rand fahren und man sie überhohlen muss. Tja ein rießen Problem.... Nachdem wir (bzw mein Fahrer) 300m hinter dem "deppaten" mit 20km/h nachgefahren sind, (ohne Gegenverkehr!) hat sich mein Fahrer nun endlich getraut an diesen Radfahrer vorbeizufahren. Wir hatten zwar rechts und links meterweise Platz, aber das war schon eine rießen Herrausforderung. Und unzähligen nicht besonders netten Bemerkungen über diese Radfahrer. Eine Nebenstraße - wir wollen parallel einparken (rechte Seite). Mein Fahrer bleibt stehen, legt den Rückwärtsgang ein. Hinter uns ein älters Ehepaar mit Citybikes. Beide schwenken ganz nach links und fahren mit mörderischen 10km/h an uns links vorbei -völlig korrekt. Mein ohnehin mit dem parallel einparken völlig überforderter Fahrer schiebt rückwärts in die (rießengroße) Parklücke und kommt mit der Motorhaube den Radfahrern nahe (sag ma mal mindestens noch einen ganzen Meter Platz). Und sogleich wir wieder auf niedrigster Ebene losgeschimpft. Das waren jetzt 3 kurze Auszüge aus einer Woche über die ich schon ein halbes Buch schreiben könnte. Ich habe eine Woche lang live miterlebt was für Leute bei uns einen Führerschein besitzen, wie überfordert das manche mit dem Straßenverkehr sind bzw wie wenig Ahnung das manche über Verkehrsregeln haben (vor allem Vorrangregeln etc,...) Ich kann nun verstehen welche Gedankengänge bei so manchen hupenden, wild gestikulierenden Autofahrer durch den Kopf gehen müssen. Und ich habe auch gelernt das ich in Zukunft gewisse Radwege/-kreuzungen nicht mehr benützen werde. :f: EDIT: Ich will hier keine Autofahrer vs Radfahrer Diskussion auslösen. Idioten gibt es überall, egal ob Rad, Auto, Moped, Motorrad oder Fußgänger. Ich möchte euch einfach einmal den Stand der Dinge aus der Sicht eines Menschen näher bringen, den wir so oft auf der Straße treffen, seine Gedankegänge und Handlungen jedoch meißt nicht nachvollziehen können. Zitieren
Weight Weenie Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 So haben wir uns das eh vorgestellt bzw. erlebt man das ja auch ständig so. Zitieren
Wurzeljoe Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 tja, so läufts leider. Man kann natürlich nicht jeden pauschal verurteilen, aber gerade die Vorangsregeln dürften gegenüber Radfahrern nicht viel Wert sein. Auf der anderen Seite gibt es leider auch viele Radfahrer, die für ein schlechtes Image bei den anderen Verkehrteilnehmern sorgen (ich nehme ich da jetzt selber gar nicht aus) ... Zitieren
Sugarbabe Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Es kommt einem das kalte Grausen, wenn man mit ansehn muss, was sich heutzutags so (und im allgemeinen mein ich hier motorisiert, obwohl ich andere auch nicht ausnehme) auf unserne Straßen bewegt. Dabei mal Fahranfänger ausgenommen, aber Leute, die eigentlich schon länger den Führerschein haben sollten, dem Anschein nach. Dass diese anscheinend sowenig Erfahrung im Umgang mit ihrem KFZ haben ???? Wenn ich auf der Landstraße einen LKW oder einen Traktor überholen muss, dann muss ich auch das Timing so hinbekommen, dass ich noch bevor mich der Gegenverkehr erreicht, das Fahrzeug überholt hab. Aber mit wesentlich langsameren Fahrzeugen wie Radlern kommens nicht klar ??? Andererseits unterschätzen viele die Beschleunigung von einem RR, wenn beide zB in eine bevorrechtigte Straße einbiegen wollen, aber das Auto noch weiter weg ist. Zitieren
little1 Geschrieben 3. November 2008 Geschrieben 3. November 2008 [..] Bei jeder normalen "T-Kreuzung" (Man biegt von einer Nebenstraße auf eine Hautstraße) wurde ohne mit der Wimper zu zucken -oder links und rechts zu sehen- das Auto erstmals mit vollem Karacho auf dem zu Hauptstraße Parallel verlaufenden Radweg geparkt - um dann nachzusehen ob nicht vielleicht ein Auto kommt. Ich schwöre - wenn wir je das Pech gehabt hätten, dass ein Radfahrer am Radweg unterwegs gewesen wäre - wir hätten in mit voller Wucht auf die Motorhaube genomen. [..] das ist doch nur daß die was zum üben haben: "Bunny-to-Manual-@-Motorhaube /w TailWhip-DropOff" Zitieren
Golemcity Geschrieben 3. November 2008 Geschrieben 3. November 2008 supper bericht auch wenn es dein chef ist solltest du deine meinung kund tun und nicht einfach zu sehen und nichts sagen. er wird ja wissen das du radfahrer bist. Zitieren
little1 Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 [..] kleiner bericht von gestern: wels-scharten-fraham, eine bekannt eher enge & kurvige & teils unübersichtliche straße, sonnenschein: insgesamt so an die 7 "alltags-radler" auf meiner fahrspur: im kriech-tempo, teils schiebend, teils auf der fahrbahn ihr fahrrad begutachtend; 1 rennradler der sich den hügel nach buchkirchen hinaufquält; 2 auf der straße (naja: wo auch sonst? - gibt ja keinen geh- geschweige denn radweg) kinderwagenschiebende mamis (gottseidank auf der anderen straßenseite); überholen mit dem auto halt nicht immer leicht weil man auf der strecke immer auf dorfraser & gehetzte pendler gefaßt sein muß ..... - naja: immerhin weiß ich warum ich lieber m'biken gehe ..... themenwechsel, aber auch nicht ganz: die stadt linz baut weiter radwege aus: nibelungenbrücke: alle radler sollen in zukunft auf der westseitigen brückenseite fahren damit man vom hauptplatz kommend zuerst 3 ampeln queren müßte & auf der urfahraner seite steht man dann wenn man zur donau hinuntermöchte wieder einmal im nirvana ..... Zitieren
buffalo Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 @Flo Ohne jetzt schulmeistern zu wollen: das wären genau die Situationen, wo du deinen Fahrer behutsam auf seine Fehler und auf ein vernünftiges Miteinander aufmerksam machen solltest. Ist zwar sicher schwer, hier die richtige Wortwahl zu treffen, aber wenn du hartnäckig genug bist, wird er auch (hoffentlich) zum nachdenken anfangen. BTW: kannst du nicht, falls er weiter volltrottelig bleibt, einen anderen Fahrer beantragen, weil es dir zu gefährlich erscheint? LG buffalo Zitieren
Gast Flo Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 Behutsam aufmerksam machen ist bei der von mir beschriebenen Person Zeitverschwendung. Wenn man den ganzen Tag Zeit zum quatschen hat, dann merkt man schnell mit wem man vernünftig diskutieren kann und bei wem man besser eine Konversation mit einem Knäckebrot macht. ABER: Diese Woche bin ich mit einem anderen Fahrer unterwegs. Wir biegen in eine Straße ein und schneiden eine Radfahrerin (auf dem Radweg) relativ unsanft. Meine Fahrerin erschrickt und sagt mehrmals "entschuldigung, entschuldigung,...." Krasses gegenteil zur Vorwoche Zitieren
klausm Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 Behutsam aufmerksam machen ist bei der von mir beschriebenen Person Zeitverschwendung. Wenn man den ganzen Tag Zeit zum quatschen hat, dann merkt man schnell mit wem man vernünftig diskutieren kann und bei wem man besser eine Konversation mit einem Knäckebrot macht. ABER: Diese Woche bin ich mit einem anderen Fahrer unterwegs. Wir biegen in eine Straße ein und schneiden eine Radfahrerin (auf dem Radweg) relativ unsanft. Meine Fahrerin erschrickt und sagt mehrmals "entschuldigung, entschuldigung,...." Krasses gegenteil zur Vorwoche ,,, und die radfahrerin lächelt zerquetscht unter dem kühlergrill hervor und sagt: " macht ja nix - hätte mir auch passieren können!" Zitieren
hXcOREschloch Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 ABER: Diese Woche bin ich mit einem anderen Fahrer unterwegs. Wir biegen in eine Straße ein und schneiden eine Radfahrerin (auf dem Radweg) relativ unsanft. Meine Fahrerin erschrickt und sagt mehrmals "entschuldigung, entschuldigung,...." Krasses gegenteil zur Vorwoche Das war aber nicht zufällig in Linz-Urfahr? Weil einer Freudin ist genau das passiert... Zitieren
Gast Flo Geschrieben 4. November 2008 Geschrieben 4. November 2008 Das war aber nicht zufällig in Linz-Urfahr? Weil einer Freudin ist genau das passiert... Na, in da Glimpfingerstraße. Muss zugeben ich hätte die Radlerin wahrscheinlich auch nicht gesehen..... Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.