Paez und Kalasova gewinnen 24. Alpentour Trophy

Rund 350 Aktive aller Leistungs- und Altersklassen lockte die bereits 24. Ausgabe der Alpentour Trophy samt Side Events heuer in die Traumkulisse von Schladminger Tauern und Dachsteinmassiv. Bei City Sprint, E-Bike Challenge, vor allem aber der viertägigen Ausdauerprüfung über Stock, Stein und alles, was im Skisport Rang und Namen hat – Dachstein, Hochwurzen, Hauser Kaibling, Planai – erlebten sie von 22.-25. Juni MTB-Sport vom Feinsten. Und wurden abends für die Schinderei bei Hitze, Regen und Mittelmaß mit opulenten Buffets, tollen Preisen und eindrucksvollen Bildern belohnt.
Den Anfang des mit der UCI-Kategorie S1 hochdotierten Rennens machten wie gewohnt drei Marathon-Etappen. Das große Finale bildete einmal mehr das Bergzeitfahren zur Schafalm. Am Ende standen rund 220 Kilometer und 8.800 Höhenmeter zu Buche.

Am schnellsten absolvierte dieses Pensum jener Mann, der auch im Vorjahr den Gesamtsieg abgestaubt hatte: Héctor Leonardo Paez aus Kolumbien. Ihm zur Seite stand bei den Frauen letztlich eine Überraschungssiegerin: Milena Kalasova aus Tschechien.

Die 38-Jährige überrumpelte mit ihrem Tagessieg auf der ersten Etappe noch Konkurrenz und Fachpublikum, stand doch u.a. auch das komplette Vorjahres-Podium am Start. Doch die tschechische Marathon-Meisterin aus 2022 setzte sich nicht nur bei der Hitzeschlacht zum Auftakt klar durch, sondern feierte auch auf den folgenden drei Etappen unangefochtene Erfolge.
"Ich bin schon viele Rennen gefahren, aber hier habe ich jetzt echt die schönsten Erinnerungen gesammelt auf dem Mountainbike. Die Alpentour ist ein traumhaftes Rennen und mir ist es auch traumhaft ergangen hier. Ich hatte an keinem Tag Probleme und das war das Geheimnis für dieses perfekte Rennen", strahlte die frischgebackene Siegerin nach dem finalen Zeitfahren.

Zweite der Gesamtwertung wurde die in Reutte lebende Deutsche Andrea Böttger, die in Schladming berufsbedingt mit Trainingsrückstand in ihren ersten Wettkampf der Saison startete. Hinter ihr landete Marlies Feichtenhofer bei ihrem ersten Antritt in der Elite auf dem dritten Gesamtrang. Im Vorjahr war die Grazerin noch (siegreich) am Sportklasse-Podest gestanden.

Héctor Leonardo Paez Bilanz war mit einem Tagessieg zum Auftakt sowie zwei zweiten und einem dritten Rang nicht ganz so astrein wie jene der Gesamtsiegerin. Dennoch reichte es dank des fast fünfminütigen Vorsprungs von Tag eins für die Titelverteidigung.
"Ich war mir vor der Tour nicht ganz sicher, ob ich sie wieder gewinnen kann. Die Form war noch nicht da und ich hatte auch nicht so viel trainiert wie in den Jahren zuvor", erklärte der Kolumbianer, der immer wieder gerne zum Rennen in den Schladminger Tauern zurückkehrt: "Es ist eine tolle Veranstaltung, die toporganisiert ist. Und für mich ist der Parcours einfach perfekt. Ich komme auch im nächsten Jahr wieder", schilderte der 40-Jährige.

In der Gesamtwertung betrug sein Vorsprung am Ende 9:07 Minuten auf Teamkollegen Aleksei Medvedev, der nach vielen jahren in denen er "seiner Form hinterhergefahren" ist, mit diesem Ergebnis sehr zufrieden war. Dritter wurde wie 2022 der Belgier Frans Claes vor dem Tschechen Lubomir Petrus, welcher Etappe zwei plus drei für sich entscheiden konnte, und dem Italiener Lorenzo Samparisi.
Bester heimischer Athlet wurde Michael Holland als Neunter. Einen Platz vor dem Niederösterreicher landete der beste Deutsche, Markus Kaufmann.