
Rotor 3D+ mit ovalen Q-Rings und power2max
25.01.11 22:48 109.5212011-01-25T22:48:00+00:00Text: NoPainFotos: NoPain, Erwin Haiden & RotorWir haben sie mit den Q-Rings und dem power2max Leistungsmesser über 1.600 km getestet.25.01.11 22:48 109.5512011-01-25T22:48:00+00:00Rotor 3D+ mit ovalen Q-Rings und power2max
25.01.11 22:48 109.5512011-01-25T22:48:00+00:0049 Kommentare NoPain NoPain, Erwin Haiden & RotorWir haben sie mit den Q-Rings und dem power2max Leistungsmesser über 1.600 km getestet.25.01.11 22:48 109.5512011-01-25T22:48:00+00:00Rotor 3D+ mit Q-Rings und power2max
Auf Basis der bekannten Rotor 3D wurde eine spezielle BB30- und BBright-Kurbelgarnitur entwickelt, welche mit allen BB30 und klassischen BSA Rahmen 100% kompatibel ist.
Die Rotor 3D+ Kurbelgarnitur ist sehr leicht (Herstellerangabe: 476g bei 170/130BCD, ohne Innenlager und Kettenblätter) und für den professionellen Einsatz konzipiert. Durch die vergrößerte Kontaktfläche zwischen der 30mm Achse und der Kurbel konnten alle drei Löcher (Trinity-Drilling-System) durch die Achsenseite der Kurbel gebohrt werden. Eine Optimierung der Wandstärken verbesserte sowohl das Gewicht also auch die Belastbarkeit. Die 3D+ ist nach Standard EN 14781 zertifiziert und deutlich steifer als die bereits sehr verwindungssteife ED-Version.
Neben dem integrierten Kurbelabzieher und ihrer Kompatiblität mit den gängigen Tretlager- (BSA, BB30, BBright) und Kettenblatt-Standards wie Q-Rings, ovalen und allen normalen Kettenblätter, besitzt die Rotor 3D+ noch eine weitere wichtige Fähigkeit: Der Kurbelarm-Spider (Stern) kann mit einem Spezialwerkzeug entfernt werden.
So kann im Prinzip jede Kompakt-Kurbel später auf einen 130mm Lochkreis umgebaut werden oder umgekehrt; es kann aber statt dem Original-Spider auch ein power2max Leistungsmesser eingebaut werden.
In unserem 1.600 Kilometer Test hatten wir eine Rotor 3D+, 172.5mm Kurbelarmlänge, 110mm Lochkreis mit 50/34 ovalen Q-Rings und einem power2max Leistungsmesser im Einsatz.
Umbau, Einbau, Einstellung
Der Ausbau des Original-Spiders ging mit dem Spezialwerkzeug sehr einfach, und auch der power2max Leistungsmesser samt Q-Rings war innerhalb von Minuten montiert. Nach dem Festschrauben an der Achse (welche sich am linken Kurbelarm befindet) konnte das "Tretlager-Spiel" durch eine halbe Umdrehung am Kompressionsring völlig eliminiert werden, während die Leichtgängigkeit erhalten blieb.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von ovalen Rotor Kettenblättern: die Standard-Variante mit OCP Einstellung und jene mit spezieller OCP3 Ausführung. Bei OCP hat der Sportler die Möglichkeit, zwischen 5 verschiedenen Einstellungen zu wählen, wobei er auf der Rotor Homepage und in der Anleitung je nach Einsatzzweck (RR, MTB, Sprinter, Berg, TT, Universal, etc.) Richtlinien und Vorschläge findet. Bei OCP3 (vgl. unseren Test) gibt es nur eine Universal-Einstellung. Das spart Gewicht und erleichtert den Zusammenbau mit dem power2max Leistungsmesser.
Die Einstellung des Umwerfers bei 39/53 und größeren Kettenblättern stellt überhaupt kein Problem dar. Man versucht, den Umwerfer wie immer parallel zu den Kettenblättern auszurichten und stellt die Höhe so ein, dass ca. 1-2mm Abstand zwischen dem Leitblech und dem längsten Zahn des ovalen Kettenblattes bleiben. Nachdem der innere und äußere Anschlag ausgerichtet sind, werden die Schaltvorgänge in gewohnter Art und Weise mit einer recht hohen Präzision stattfinden (getestet mit Dura Ace Di2 ohne jegliche Probleme).
Bei den Kompakt-Kettenblättern müssen die Anschläge des Umwerfers schon etwas genauer eingestellt werden - es empfiehlt sich die Verwendung des Rotor Chaincatchers, ansonsten endet das forsche "Schnalzen" des Schalthebels im falschen Moment mit einer heruntergefallenen Kette. Der Rotor Chaincatcher weiß das in jeder Situation zu verhindern. Er ist aus 7075 Alu, CNC bearbeitet, kompatibel mit allen Anlöt-Front-Umwerfern, wiegt nur 6 Gramm und wurde schon vom Cervelo Test-Team während der Renn-Saison genutzt.
- in unserem Test kam eine spezielle OCP3 50/34 Ausführung zum Einsatz, bei der die Kettenblätter nur in einer Stellung gefahren werden können, dafür sind sie extra leicht und bieten ausreichend Platz für den power2maxin unserem Test kam eine spezielle OCP3 50/34 Ausführung zum Einsatz, bei der die Kettenblätter nur in einer Stellung gefahren werden können, dafür sind sie extra leicht und bieten ausreichend Platz für den power2max
Einbau der BB30 Kurbel in BSA Rahmen
Wie bereits oben erwähnt, kann die Rotor 3D+ auch in normalen BSA Rahmen gefahren werden. Dazu wird das Rotor BSA30 Lager benötigt, welches im Prinzip einem externen BSA Lager mit 30mm Lagerschalen entspricht.
Spezielle Silikondichtungen ermöglichen spürbar weiche Drehbewegungen und das spezielle Lagerfett bietet einen hohen Schutz gegen Staub, Wasser und Schmutz. Wir haben unser Testrad nach 1.600 Kilometern zerlegt und abgesehen von außen anliegendem Dreck war das Lager unter den Dichtungen sauber und einwandfrei in Ordnung.
Die Lager sind in einer hochwertigen Keramik-Variante (Firma Enduro Seals) oder mit preisgünstigen Stahl-Lagern fürs Rennrad und MTB erhältlich.
Achtung: Dieses Lager sind nicht mit BB90 und BB89 Rahmen kompatibel, da sie ins Rahmen-Gewinde eingeschraubt werden.
1.600 km mit kompakten Q-Rings und dem power2max Leistungsmesser
Die erste Probefahrt fand am Cyclus2 statt und ich spürte sofort einen "veränderten Tritt" aufgrund der ovalen Kettenblätter. Natürlich tritt man durch die ovalen Kettenblätter auf Anhieb kein zusätzliches Watt mehr als gewöhnlich - dies belegt auch der p2m-Kalibrierungstest am Cyclus2 - aber der Tritt fühlt sich ein wenig "effizienter" an. Ich verwende absichtlich nicht das Wort "runder", denn niemand kann während der gesamten Kurbelumdrehung eine gleich große Kraft ausüben. Ungefähr in der 90° Stellung ist die Kraft am größten und es wäre sinnvoll, dass genau in dieser Position mit einer großen Übersetzung gefahren wird, während am unteren Punkt der Trittbewegung die geringste Kraftentfaltung möglich ist und aus Sicht der Biomechanik ein kleineres Übersetzungsverhältnis günstiger wäre. Genau auf diesem Prinzip bauen auch die ovalen Kettenblätter von Rotor auf. Das Prinzip soll helfen, um den toten Punkt zu reduzieren, der bei einem runden Kettenblatt auftritt.
Die Theorie besagt, dass die ovale Form der Kettenblätter die Biomechanik der Trittbewegung optimiert und somit deren Effizienz erhöht. Neben einer gleichmäßigen Kraftbelastung sollen Druck auf Knie-Gelenke reduziert werden und auch eine Verringerung der Laktatkonzentration, niedrigere Herzfrequenz und einen Abfall des systolischen Blutdrucks als Resultat ergeben. Es gibt mittlerweile viele Studien, die eine niedrigere Herz-Kreislaufbelastung und verbesserte Stoffwechsel-Effizienz beweisen - genauso viele Studien belegen aber auch, dass keine Verbesserung zu erwarten ist ;-)
Besonders deutlich war die Veränderung während der ersten echten Probefahrt in freier Wildbahn zu spüren. Gerade bei hohen Trittfrequenzen oder auch am Berg unter Last begeisterte mich das neue "Trittgefühl". Schon nach zirka einer Stunde gewöhnte ich mich an die ovalen Kettenblätter und verschwendete keine Gedanken mehr daran. Eine Woche nach der regelmäßigen Benutzung machte sich eine erste muskuläre Veränderung bemerkbar. Der vordere Muskel des Oberschenkel-Streckers prägte sich (auch optisch) stärker aus und ich hatte bei den Trainingseinheiten das Gefühl, dass die Kraft mehr als sonst vom Strecker produziert wird. Die Trittfrequenz am Berg und in der Ebene verbesserte sich im Zuge des Trainingslagers ein wenig, und ich hatte während der gesamten 1.600 Test-Kilometer keine Probleme mit den Knien oder den Muskeln.
Ob und in wie weit die Q-Rings eine höhere Leistung im Training und Wettkampf erlauben, sollte jeder für sich selbst herausfinden. Die Zeit, die man braucht, um sich auf die neue Trittbewegung einzustellen, ist sicherlich individuell, so dass sich die Effizienz im Laufe der Zeit noch verbessern kann.
Ich konnte tatsächlich nichts Negatives feststellen. Sind Umwerfer und Chaincatcher einwandfrei eingestellt, funktioniert die Schaltung mit den ovalen Kettenblättern fast so präzise wie mit den normalen. Mir gefällt das neue Trittgefühl und dass mir selbst nach über 30.000 Höhenmetern die Knie nicht weh tun. Außerdem ist meine Kadenz im Schnitt höher als in den Vorjahren - auf den gleichen Strecken, das ist Fakt. Hüft's nix, schadt's nix... ich fahre ab jetzt weiterhin mit den ovalen Q-Rings.
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