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Philosophisches zum Thema Rad vs. Auto


Blomma
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"Rennradfahrer teilen sich bekanntlich die Straße mit Autofahrern, was beide Seiten mitunter stört, nach meiner Erfahrung insbesondere die motorisierte. Das diffizile Verhältnis, ein vorwiegend deutsches Problem, wird später kurz thematisiert. An dieser Stelle soll nur der Aspekt von Belang sein, dass mich hin und wieder jemand hinter seiner Autoscheibe mitleidig anschaut. Etwa, weil ich im strömenden Regen fahre und er im Trocknen sitzt. Oder weil ich mich bei sengender Sonne schweißtropfend einen Berg hinaufarbeite, während er die Klimaanlage reguliert und mir ein Wölkchen Abgas zur Inhalation hinterlässt. Oder aber, weil ich bei Schneetreiben durch die Stadt radle, während er sich eines wohltemperierten Gesäßes erfreut. Weil ich den Elementen, diesem täglichen Wunder namens Wetter, ausgesetzt bin und er nicht.

 

Manchmal schaue ich dann mitleidig zurück. "

 

aus: Radfahren. Kleine Philosophie der Passionen.

 

von Michael Klonovsky

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das hat schon was, zumal das auto in unserer kultur voellig ueberbewertet wird.

da hat man einen grossteil seines verdienstes in ein chices vehikel investiert, es gefuettert, gewartet, gestreichelt, gehegt, faehrt stolz an minderwertigen mitbewerbern und armseeligen passanten vorueber, schliesslich bei den schoensten frauen damit vor und dann ueberholt einen im zaehfluessigen stadttross mit anderen prahlern und protzern, ein klappriges waffenrad mit einem obendrein noch schlampig gekleideten reiter. also, wenn das nicht subversiv, ja nachgerade entwuerdigend ist !!!

 

ps: @blomma: weil ich gerade amsterdam bei dir da lese und wegen dem warnwestenthread hier, vielleicht kannst du die frau bezirksvorsteher mal in die niederlaendische metropole mitnehmen, damit sie weiss, was es heisst, wenn WIRKLICH viele radler innerstaedtisch umherkurven.

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Philosoph Konrad Paul Liessmann: "Das Verhältnis von Autofahrern zu Radfahren lässt sich eigentlich nur psychoanalytisch erklären, weil es vollkommen irrational ist. Die Autofahrer, die Stärkeren, Geschützteren, ärgern sich trotzdem, dass ein Schwächerer, Schutzloser" an ihnen vorbeizischt." :toll:

 

:toll::toll::toll:

 

oder: wieso hupt der aufgebracht, wenn ich, von der gegenseite kommend, gleich hinter dem zug (eingleisige strecke!) um den halbschranken herumfahr, während er aufs aufgehen des schranken wartet??? erhat keinen nachteil, kein risiko, nix - kann nur neid sein...:devil:

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"... Das diffizile Verhältnis, ein vorwiegend deutsches Problem, wird später kurz thematisiert. ... "

 

aus: Radfahren. Kleine Philosophie der Passionen.

 

von Michael Klonovsky

 

Wäre durchaus interessant, das Thema etwas weiter zu spinnen. Ich z.B. habe immer, wenn ich in Italien fahre, den Eindruck, dass im Verkehr viel mehr Rücksicht auf Radler genommen wird. Meine kurze Strecken durch Slowenien hingegen haben mich durchaus das Fürchten gelehrt, eine Erfahrung, die sich mit anderen Berichten deckt. Es ist also wohl nicht nur das (durchaus) schwierige Verhältnis zwischen Radler und Autofahrer an sich sondern vermutlich auch ein guter Teil "gesellschaftliche Rahmenbedingungen".

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