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Der Selberbruzzler Thread - Eine Chronologie des Scheiterns


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Geschrieben
eine ganz andere frage: der nette herr von der handwerkskammer meinte um rahmen offiziell zu bauen zu dürfen muss ich zweiradmechanikermeister sein... da muss es doch auch eine möglichkeit geben das zu umgehen denn ich glaube kaum dass alle rahmenbauer diese ausbildung haben !?

schöne grüße mike der gerade inoffiziell über rahmen nummer #10 ist ;)

Im Prinzip hat der Herr von der HWK recht.

Hobbymässig kannste natürlich tun und lassen, was du willst, sobald du die Sache gewerbemässig betreibst, ein Gewerbe anmeldest, bewegst du dich in nem Metier mit Meisterzwang.

Das kann man gutheissen oder nicht (ich tus teilweise, tu mir aber dank Meisterbrief in dem Metier auch leicht damit...:) )(weites Feld für erhitzte Diskussionen), ändert aber nix.

Hier in Niederbayern/Oberpfalz iss die HWK da ziemlich locker, in Unterfranken wär ein Laden wie Cubetto Deutschland aka Franz Funk (siehe Zeitungsartikel oben) von der HWK eingestampft, ehe er das erste Mal aufgeschlossen hätte.

Stellenweise kriegste, solang du nicht ausbilden willst, ne Ausnahmegenehmigung, nachdem du ein sog. "Fachgespräch unter Kollegen" durchgestanden und damit ne Kenntnisprüfung abgelegt hast (Freakshow;- war ich n paar Mal dabei, als ich noch als Lehrer gearbeitet hab...), anderswo gibts nur nen Aufschub, bis du die Meisterprüfung abgelegt hast, wennst nachweisen oder plausibel erklären kannst, dass du kurzfristig nicht in der Lage bist, die Vorbereitungskurse zu besuchen und die Prüfung abzulegen (wird häufig im Fall zB. einer Betriebsübernahme so gehandhabt).

Wie auch immer: wenn die Jungs dich am Wickel haben, ist die Flucht nach vorne der beste Weg.

Wennst dich zu entziehen versuchst, haben die immer den längeren Arm. Geh auf die zu, sag, was du vorhast, und sucht zusammen ne akzeptable Lösung.

Wenn die wirklich stur sind, musste dir halt nen Zweiradmechanikermeister suchen, der dir und dem du vertraust, ihm ein paar Taler monatlich dafür geben, dass er vor der HWK den "Technischen Betriebsleiter" bei dir spielt und nen Meisterbrief bei dir aufhängt.

Wenn du Mist baust, iss er natürlich voll am Arsch, da voll verantwortlich für das, was du tust, daher iss das ne heikle Geschichte.

Also ich würds mir dreimal überlegen, mit sowas n Gewerbe anzumelden;- gibt nur Geschiss, und dabei meine ich nicht nur die HWK. Finanzamt, Rentenversicherungsanstalt, das komplette Programm. Wenn man sowas nur nebenbei macht, iss im Jahresschnitt der Papierkrieg nicht viel weniger als der eigentliche Job...

Geschrieben
Herzlich dank für deine ausführungen! Ich dachte hal an ein nebengewerbe ganz offiziell für 2-3 rahmen im jahr... Aber ich seh schon ein dass es so keinen sinn macht. Anderweitig frage ich mich wieviel rahmenbau man im zweiradmechaniker handwerk wirklich lernt... Ich könnte die rahmen als 1:1 modelle anbieten die nicht fahrtauglich sind - modellbau gehört in die handwerkrolle b - nicht meisterflichtig ;)
Geschrieben
Ich könnte die rahmen als 1:1 modelle anbieten die nicht fahrtauglich sind - modellbau gehört in die handwerkrolle b - nicht meisterflichtig ;)

 

Modellbau, Kunsthandwerk, irgendsowas, ja.

Aber wegen 2-3Rahmen/Jahr: lasses!

Wenn die Handwerkskammer im Spiel ist, kassieren die nen Hunni mindestens im Jahr, wenn nicht die, dann die IHK.

Dann kriegste regelmässig nen Schrieb vonne Rentenkasse und du musst denen nachweisen, dass du konstant weniger als 400Öre/Monat mit deiner Teil-Selbständigkeit verdienst, sonst darfste denen nen Mindestsatz von 500 (Zahlen nur ungefähr).

Ähnlich läufts mitm Finanzamt, denn wennst Werkzeug offiziel einkaufst, wird das ja über Jahre hinweg abgeschrieben. Kann man selber machen, aber ich hab die Erfahrung, dass unsereiner eher Handwerker ist als Steuerfachmann, und der richtige Steuerfachmann langt auch tüchtig hin...

Dann wird dein Gewerbe schon rein durchs Meldeamt öffentlich und es rufen dauernd Telefonklinkenputzer an, die dir irgendwas verchecken, die Homepage machen oder sonstwas wollen. Der Ärger und (finanzielle) Aufwand überwiegt den Spass am Handwerklichen.

Wenns ums Einkaufen geht: frag die Läden bei dir in der Gegend, ob du über sie bestellen kannst und nen guten Kurs kriegst. Können ja Synergieeffekte entstehen...

Und vermeide die Öffentlichkeit.

N riesen Artikel in der lokalen Tageszeitung über den örtlichen Rahmenbauerzampano, der sein Zeug in alle Welt vercheckt aber keinen Meisterbief hat, verbaut jeglichen Verhandlungsspielraum bei Behörden und Kammern...:rolleyes:

Geschrieben
leider habt ihr wohl recht. so schlimm ist es für mich nicht weil ich vor allem "für mich" bauen will aber ich dachte ich geh mal offizell ran und schwarzarbeit finde ich im grunde scheiße. aber wie ihr schon schreibt besser die finger davon lassen und in der entstehenden freizeit biken gehen ;)
Geschrieben

Eine Frage an die Herrn der Jörgerstraße:

 

Nachdem ich schon seit längerm diverse Projekte von euch verfolge wanderte ich heute mal in den Keller. Gefunden hab ich dort 2 alte Stahlrahmen.

 

Nun zum Wesentlichen: Der eine, Reynolds 531 gemufft, schon mal Pulverbeschichten lassen (leider) , hat eine Delle am Unterrohr. Kann man sowas irgendwie wegarbeiten, so wie beim Auto? Ziel wäre es den alten Lack runter zu bekommen, die Delle beseitigen und den Rahmen 2 färbig lackieren zu lassen. Bzw wie kann man feststellem ob sich in den Jahren im feuchten Keller in den Rohren Rost angesetzt hat?

Geschrieben
Eine Frage an die Herrn der Jörgerstraße:

 

Nachdem ich schon seit längerm diverse Projekte von euch verfolge wanderte ich heute mal in den Keller. Gefunden hab ich dort 2 alte Stahlrahmen.

 

Nun zum Wesentlichen: Der eine, Reynolds 531 gemufft, schon mal Pulverbeschichten lassen (leider) , hat eine Delle am Unterrohr. Kann man sowas irgendwie wegarbeiten, so wie beim Auto? Ziel wäre es den alten Lack runter zu bekommen, die Delle beseitigen und den Rahmen 2 färbig lackieren zu lassen. Bzw wie kann man feststellem ob sich in den Jahren im feuchten Keller in den Rohren Rost angesetzt hat?

 

Wenn die Delle nur eine Delle ist und keinen Knick hat, dann soll dir das der Lackierer spachteln (Standardprozedur beim Auto). Wenn die Delle zu oarg ist, dann kann man in der Regel das defekte Rohr auslöten und ein neues rein tun.

 

Wenn du wissen willst wie es innen ausschaut, brauchst ein Endoskop

Geschrieben
Wenn die Delle nur eine Delle ist und keinen Knick hat, dann soll dir das der Lackierer spachteln (Standardprozedur beim Auto).

 

Wer wirklich Ahnung von Blechbearbeitung im Karosseriebau hat, kann die Delle durch gezielte Wärmeanwendung weitgehend egalisieren.

Würde mal wo fragen, wo Oldtimer restauriert werden. Die können normalerweise meist noch mehr, als Scheiben kleben, vorgefertigte Blechteile einschweissen oder Türspalte fluchtend ausrichten...

Geschrieben
Eine Frage an die Herrn der Jörgerstraße:

 

Nachdem ich schon seit längerm diverse Projekte von euch verfolge wanderte ich heute mal in den Keller. Gefunden hab ich dort 2 alte Stahlrahmen.

 

Nun zum Wesentlichen: Der eine, Reynolds 531 gemufft, schon mal Pulverbeschichten lassen (leider) , hat eine Delle am Unterrohr. Kann man sowas irgendwie wegarbeiten, so wie beim Auto? Ziel wäre es den alten Lack runter zu bekommen, die Delle beseitigen und den Rahmen 2 färbig lackieren zu lassen. Bzw wie kann man feststellem ob sich in den Jahren im feuchten Keller in den Rohren Rost angesetzt hat?

 

vorab kommt es mal auf die grösse der delle an. ich hab bei meinem alten marin stahlrahmen eine delle mit niedrigschmelzenden silberlot ausgebessert. hat super funktioniert. sollte kein problem sein, wenn du das machen möchtest meld dich einfach. bei richtig grossen dellen würd ich auch vom lackierer spachteln lassen.

Geschrieben

mit silberlot ausbessern geht gut - auspachteln würd ich nur bei winzigen dellen. was eher eine herausforderung darstellt wird die pulverbeschichtung - wennst so grob strahlst daß das zeug runter geht bleibt vom rahmen nix mehr übrig, gegen ablaugen wehrt sichs auch - bleibt nur mehr die rustikale methode mit anheizen, abspachteln und händisch schmirgeln...

Rahmen innen begutachte würd ich endoskopisch....

Geschrieben
Frage: müssen die Kettenstreben noch weiter rein? also bis zum Anschlag unten in der Tretlagermuffe?

http://fstatic1.rennrad-news.de/f/8p/ar/8parx9e9w1x3/large_KS_TLM_1.jpg?0

http://fstatic1.rennrad-news.de/f/za/tq/zatqx23w0sse/large_KS_TLM_2.JPG?0

 

Wenn du sie weiter reinkriegst, ist es kein Fehler, weil ja dann mehr Fläche für die Lötverbindung vorhanden ist. Achte nur drauf, dass die Kettenstrebenlänge insgesamt nicht zu kurz wird.

 

Bei den Kettenstreben beginne zu allererst mit den Ausfallern. Erst wenn die Ausfaller in der Kettenstrebe eingelötet sind, kannst du die Kettenstreben ins Tretlager löten.

Geschrieben
(Meine) Nr. 5 lebt!

 

Schwierig zu fotografieren, die Titanröhrln. Und erkältungsbedingt leider nur eine Minirunde ums Haus gedreht :(

Trotzdem --> :D:jump:

 

Beneidenswert. Ich ziehe meinen Hut !! Ich will das auch so können..

Geschrieben

Zwischenbericht von meinem aktuellen Projekt:

 

Innenverlegte Röhrchen für Bremsbowde und Elektro. In der Mitte die beiden Flaschenhalterösen

IMG_1642.JPG

 

Das Unterrohr mit den beiden innenverlegten Röhrchen (schaut aus wie ein Grottenolm :D). Für den E-Kanal verwende ich ein 6mm Messingrohr. Beim Eintritt ins Unterrohr habe ich ein 7 mm Messingrohr über das 6mm Röhrchen geschoben.

IMG_1643.JPG

Geschrieben (bearbeitet)

Das vordere Rahmendreieck ist fertig zum Löten. Alle Anlötteile (Werfersockel, Flaschenhalterösen, innenverlegte Röhrchen..) sind bereits auf- bzw. eingelötet

IMG_1647.JPG

 

Im Gegensatz zu allen Rahmen, die ich bischer gebaut habe, sind hier alle Rohre rundherum gestiftelt. Das ist hier wirklich notwendig, da ich bei den Muffen ziemlich viel anpassen musste, um sie in eine Reiseradgeo zu zwingen. Ohne Stifte wackelt das ganze Dreieck fürchterlich und kein Winkel wäre einstellbar. Eine ganz gefährliche Situation bei unserer Lehre, da die den Rahmen nur fixiert, aber keine wirkliche Möglichkeit bietet, die genaue Geometrie einzustellen.

 

IMG_1648.JPG

 

Bei den Edelstahlmuffen verwende ich Schweißzusatz (1.4435, d=2,4mm) zu stifteln

IMG_1649.JPG

Bearbeitet von Noize
Geschrieben
Frage: müssen die Kettenstreben noch weiter rein? also bis zum Anschlag unten in der Tretlagermuffe?

Hmm, vielleicht liege ich ja falsch. Aber ich würde das so nicht bauen. Bei meinen Rahmen habe ich bislang immer - und plane das auch in Zukunft nicht anders zu machen - die Kettenstreben so weit reingesteckt das diese den Muffenstutzen komplett ausfüllen.

Gibt es einen zwingenden Grund, die Kettenstreben so päb (schwäbisch für sparsam / geizig) einzustecken? Ist die Kettenstrebe insgesamt zu kurz?

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