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"leichter viraler Infekt" diagnostiziert - und in 48h Start zu 24h-Rennen (solo)


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Hallo,

hab seit 2-3 Tagen leichte Halsschmerzen, in der Früh beklemmend, drückendes Gefühl der Lunge, Schleimlöser (gestern 3x genommen) geht dieser leicht abzuhusten, ganz gesund fühle ich mich nicht, weiß aber dass sich so ein Gefühl kenne und bei Sport 'rausschwitzen' kann.

War jetzt bei Hausärztin die mich jahrelang untersucht, sorgfältig abgehört, Temperatur gemessen, in Hals (leicht gerötet) und in Ohren geschaut (ok, hatte im Frühjahr Mittelohrentzündung).

Diagnose: 'leichter viraler Infekt'

Schleimlöser, Sinupret, Nasentropfen, viel Flüssigkeit, körperliche Ruhe.

Bei 24h Rennbelastung wäre es ein Risiko für den Herzmuskel, explizit verboten hat sie es mir nicht (war bei anderen Situation/Krankheiten strenger).

 

Am Samstag um 12:00 ist Start in Grieskirchen.

 

So ein 24h-Rennen fahr ich (vermutlich) im Grundlagenbereich (verwende keinen Pulsmesser); wäre mein ca 6. 24h-Rennen als Solofahrer, 3 600km-Brevets, PBP und öfters ca 400km ohne Nächtigung allein ans Meer bin schon gefahren, weiß also worauf ich mich bei der belastung einlasse.

In der Ebene kann ich üblicherweise schon druckvoll fahren, bergauf lass ich die Leichtgewichte sowieso ziehen - power mich nicht aus, geschwitzt wird (tagsüber) schon ordentlich - bis zum Ende der 24 bin ich schon reichlich fertig. Pause, bzw Stillstandszeiten so 4-6h. Ernährung bis auf Malto konventionell mit allem was Supermarkt und Gasthaus bietet.

 

Ich hab die 60€ Startgeld gezahlt, am Samstag Urlaubstag genommen, daheim die Freigabe bekommen, den 24h-Cup (inkl 24h-Kaindorf nächste Woche) fahren. Seit Tagen/Wochen laufen Vorbereitungen - ihr kennt das ja - und jetzt soll ich das sausen lassen worauf ich mich seit Monaten freue?

 

Wenn in Grieskirchen leide und womöglich früher aufgebe oder in der späten Nacht eine Mütze Schlaf nehme habe ich kein Problem (bin ja nur mäßigst ehrgeizig), aber einen gesundheitlichen (Dauer)Schaden den ich unterwegs nicht bemerke möchte ich vermeiden. Für mich dient Radsport primär der körperlichen Ertüchtigung, der Gesundheit, dem Wohlbefinden - nicht einer Platzierung. Wiewohl ich schon geil drauf bin meine Grenzen rauszuschieben...

 

 

Könnt ihr mir bitte helfen mit Schauergeschichten (wenn's sein muß) oder harmlosen Erfahrungen, Argumenten die Entscheidung zu erleichtern?

Danke

 

lg

»Horst

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"Mäßig ehrgeizig" und dann bei Krankheit starten passt für mich nicht wirklich zusammen. Ein Rennen nur so zum Mitfahren mitzumachen funkt. meiner Meinung nach net wirklich, also wirst so oder so an Deine Grenzen gehn. Hab letztens weg. eines eitrigen Zahnes auf ein Rennen verzichtet (wollt nicht krank und mit Schmerzmittel "gedopt" an den Start gehn) . Kann letztlich nur jeder für sich entscheiden. Hab mich auch drauf gefreut usw. heut is mir Wurscht. Bearbeitet von stephin
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Erkältet und Biken, das ist immer ein bissl ein heikles Thema und ich glaube die einzig vernünftigen Ratschläge wären, nicht zu fahren bis du wieder fit bist.

 

Wie du dich wirklich fühlst, kannst aber nur du wissen, ich kenne ähnliche Situationen auch von mir, wo ich mir wegen leichten Erkältungserscheinungen (kratzender Hals,leichter Schnupfen....) einfach nicht sicher bin ob ich bedenkenlos eine Runde drehen kann oder lieber paar Tage ruhen soll. Wie hoch das Risiko auf dauerhafte Schäden ist kann ich auch nicht sagen, aber das Risiko, dass du den Infekt verschlimmerst und dann erst recht mehrere Tage kraftlos im Bett verbringen musst liegt meiner Ansicht nach bei mindestens 50/50.Noch dazu wenn es um ein "Rennen" mit wenig schlaf geht, denke ich, das es sicher nicht sehr förderlich für die Genesung ist.

So kam es bei mir beispielsweise mal dazu, dass nach einer eher harmlosen Lympfknoten Schwellung im Hals eine ordendliche Mandelentzündung inkl Fieber und 1 1/2 wöchigem Krankenstand wurde obwohl ich nichteinmal ein rennen, sondern nur eine gemütliche Runde bei nicht ganz optimalem Wetter gefahren bin.

 

Für mich dient Radsport primär der körperlichen Ertüchtigung, der Gesundheit, dem Wohlbefinden

 

Eigentlich müsstest du die Antwort bzw. klügere Entscheidung dann schon kennen. Ich glaube es gibt keinen Experten, der dir voller überzeugung garantieren kann, dass du bedenkenlos starten kannst.

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Du hast zwei Seelen in der Brust - eine will das Startgeld und die Vorbereitung in einem durchgeführten oder zumindest versuchten Wettkampf enden sehen, die andere mag dich vor Schäden bewahren. Du kannst dich gut einschätzen, was den normalen Zustand betrifft, freust dich aber auf das Ereigns. Naja, eine Entscheidung kann dir keiner abnehmen, und ich hoffe, du bist dir Wert entweder nicht zu starten, oder nur zu beginnen und solange zu locker mitzufahren, bis du den Wunsch hast, abzubrechen.

 

Ich persönlich finde es eine Stärke, wenn man in deinem Zustand (auch wenn er nicht beängstigend ist) gleich gar nicht startet. So ist das Leben, vielleicht entgeht dir dadurch zwar etwas, aber du weisst nicht, was es dir bringt!!!

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Kein Rennen ist im Tausch deine Gesundheit wert!

Vor 4 Jahren bekam ich 5 Tage vor dem Glocknerkönig (50EUR Startgeld) Fieber u. Schüttelfrost.

Was soll ich sagen, der Berg stand auch noch im nächsten Jahr dort (und wurde inzwischen öfter bezwungen ;)).

 

Anders gesagt, stell dir vor, du müsstest bloß 60EUR ablegen um eine Zeitreise zu machen, um eine Fehler in deiner Vergangenheit zu beheben. (=guter Deal) :D

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Wennst ein bissl aufpasst, spürst du eh wenns genug ist.

Andererseits spürst du ja bereits jetzt, dass was ned stimmt :)

 

Ich glaub fuer den Cup muss man 2x 500km schaffen? Das plus Schlafentzug ist halt nicht so super fuers Immunsystem. Ich wuerd mich lieber fuer Kaindorf auskurieren, statt angeschlagen rumzugurken.

Ich bin 2010 in Kaindorf mit Darmgrippe "gestartet", nach 3 Runden war klar, dass das böse enden wird. Hab dann eine Spazierfahrt draus gemacht und zuletzt ganz ungeniert auf den Weixelberg geschoben. War auch lustig. Nur halt voellig sinnfrei.

 

Ich glaub jetzt nicht, dass du gleich eine Myokarditis aufreissen wirst. Im Rennen wirst aber auch nix reissen und Kaindorf kannst dir vermutlich abschminken weil bettlägrig.

 

cu

martin

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Hallo,

ich danke euch schon mal für die biederen, grundvernünftigen Rückmeldungen (hab gedacht ich bin der größte Langweiler unter den Radfahrern ;) ).

 

Danke riffer, du beschreibst es sehr schön:

Du hast zwei Seelen in der Brust - eine will das Startgeld und die Vorbereitung in einem durchgeführten oder zumindest versuchten Wettkampf enden sehen, die andere mag dich vor Schäden bewahren. Du kannst dich gut einschätzen, was den normalen Zustand betrifft, freust dich aber auf das Ereigns.

 

@Ehrgeiz: Ich kenne genug Radsportler die wirklich ehrgeizig sind, bei jedem Anstieg vorne dabei sein wollen/müssen, Schäden ihres Körpers lächelnd in Kauf nehmen etc.

Für mich sind's heuer ein paar handverlesene Radsportveranstaltungen die ich mir zwecks der Freud' genehmigen will (490km Fleche, 600km Brevet, 24h-Cup GK+KD, 24h-Hitzendorf, ev ans Meer und retour wenn sich's urlaubstechnisch ausgeht) - der eindeutige Höhepunkt für mich wäre die Cupwertung. Bin ich voriges Jahr mit meinem Alltagsradl gefahren und die ausgeschütteten Endorphine (dass ich mein Ziel ohne Probleme erreicht habe) wirken heut noch.

Heuer mit fast schon richtigem RR hab ich mir die eigene Messlatte höher gelegt, wg kaputter Felge 'extra' einen LRS zusammengebaut usw, das will alles angewendet werden. :)

 

Beim 1000km-Brevet in SLO musste ich 2011 nach gut 100km erkennen dass irgendetwas nicht stimmt, dass alles so furchtbar zäh geht, so seltsam schlapp war ich; war 10 Tage nach Absetzen eines Antibiotikas (--> ich habe mit Scheitern rechnen müssen). Daheim wurde dann mit Blutuntersuchung 'endlich' Keuchhusten diagnostiziert (war vorher wochenlang falsch behandelt worden).

Will sagen, bei Belastung in den Körper reinhören kann ich schon und bin mir nicht zu schade auch aufzugeben. Nur ob ich es gar nicht probieren soll weiß ich nicht - bzw gibt es sicher auch Krankheitsbilder bei denen Reinhören allein nicht reicht.

Vor Bettlägrigkeit nächster Woche fürchte ich mich nicht so, könnt natürlich sein dass ich Kaindorf sausen lassen muß (eh noch nicht eingezahlt).

 

Meine Frau war früher kurz da und hat nicht gleich "STOP!" gesagt...

 

lg

»Horst

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*kopfschüttel*

selbst wenn ich 24h alleine spazierengehe, is der körper danach erledigt und ganz sicher nicht dabei unterstützt worden, einen viralen infekt, wie leicht auch immer, zu verdauen. wenn dir um's geld und den urlaubstag leid is, pack deine frau mit ein, hol dir deine startnummer, iss, soviel du dafür kriegen kannst und mach dir mit ihr ein lustiges gemeinsames wochenende. und in kaindorf kannst dann, pumperlgsund, attackieren.

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Aus meiner ehemaligen Betätigung als Radsportler, speziell auf der Langstrecke kann ich dir spontan 2 Gründe nennen, bei welchen man keinesfalls hart trainiert, geschweige denn ein 24 Rennen fährt:

 

Viraler Infekt und/oder Fieber.

 

Erkältungen oder leichter Schnupfen sind kein Problem. Ansonsten spar ich mir jede weitere Ausführung..http://www.apotheken.de/gesundheit-heute-news/article/herzmuskelentzuendung/

Bearbeitet von Reini Hörmann
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  • 2 Wochen später...

Hallo,

der 'leichte virale Infekt' wurde nicht mit Blutuntersuchung festgestellt sondern mit Lunge abhören (ok), in Hals schauen (leicht gerötet) und in Ohren schauen (ok).

 

Bis Grieskirchen war Schleim gut gelöst und weil ich sowieso nie hart trainiere (zu faul) und mich ganz gut fühlte mit Freigabe der strengsten Sportbremserin nach GK gefahren, dort ca 140km mit einer guten 24h-solo/schwachen 6h-solo Grupe mitgefahren, bergauf nie besonders angestrengt, bergab wieder aufgeholt. Nach Ess- und Lichtaufbaupause bis ca Mitternacht weitergefahren - IIRC knapp 300km. Zugegeben mir war oft übel im Magen, das 'warme Nudelgericht' der FF hab ich aber nicht essen mögen, hab speiben müssen. Aber sicher nicht wegen Überlastung des Körpers! Könnt sein dass mein Nudeln vom frühen Nachmittag nicht ganz ok waren. Bin dann wie geplant schlafen gegangen (bei Regenprasseln im Zelt Gewissheit draußen nichts versäumt zu haben). In der Früh dann gut gefrühstückt und war erstaunt wie angenhem es ist wenn man nicht verschwitzt in den Morgen startet.

Dann noch bis Mittag mit moderater Belastung und einer 20min-Cola-Pause Runden abgespult, in Summe 430km. 370km waren mein gewünschtes Minimalziel, 400km eine Basis um stressfrei die 1000-Cup-km zu schaffen, die zuvor angeträumten 1300-Cup-km konnte ich mir ja sowieso abschminken. Hätte ich in GK irgendwann das Gefühl gehabt dass Lunge oder Herz sich schlecht anfühlen, hätt ich abgebrochen, war aber (bis auf die Übelkeit) immer im Wohlfühlmodus - auch beim Treten.

 

 

In den Tagen nach GK die Oberschenkel schon gespürt, die Lunge bzw Stimme war am Mo, Die ganz leicht(!) beleidigt (Hypochonder-Modus), gegen Wochende verging auch das (ohne Medikamente).

 

 

In Kaindorf auch geschaut dass ich nie überhitze, vielleicht deshalb die genussreichen Pausen ohne Qual auf persönliches Rekordniveau drücken können (2,5h) ohne mich beim Essen/Pausieren zu stressen. So nach 1 Uhr zufällig die 24h-solo-Spitzengruppe erwischt und ohne Drama mehrere Stunden mithalten können (die Burschen kleschen nicht so brutal deppert die Steigungen rauf, was mir sehr entgegen kam). Dann leckeres warmes Frühstück kredenzt bekommen (erstmals war meine Frau Betreuerin - was für ein Luxusleben!). Ungeplanter 10min Powernap, es war einfach zu gemütlich und ich wollte einfach nichts riskieren.

Zu Mittag noch eine ausgedehnte Mittagessenpause, am Nachmittag 10min Cola-Pause und fertig waren die 24h ohne ernsthafter Krise (ok, im Magen war mir eine zeitlang wieder übel, erst Cola brachte Besserung).

Die letzten Runden waren schon zäh, aber ich war/bin erstaunt wie konstant meine Rundenzeiten waren, vermutlich weil ich mich nie hetzen ließ. Belohnt wurde ich mit persönlichem Rekord von 644km (10,5kg RR + 0,9kg Werkzeugtaschl).

 

Und wie's aussieht dürfte ich die Zeit auch gesundheitlich gut 'überstanden' haben, die Nase rotzt etwas stockend, Lunge fühlt sich gut an. Oberschenkel und Sitzfleisch (nur am Radl) erinnern mich schon noch an ein anstrengendes, aber wunderschönes WE.

 

 

Mein Fazit:

Wenn man als Grundlagen-only-Sportler nicht hart an die eigenen physischen und mentalen Grenzen geht oder diese gar überschreitet muß man sich von Hausärztin und Forumskollegen ;) nicht narrisch machen lassen (sie hat's eh nicht kategorisch verboten). Zumindest bis jetzt berue ich es nicht - und hoffentlich auch nicht in den nächsten Monaten...

 

Ich danke euch für eure Rückmeldungen, wünsche euch einen schönen und gesunden Restsommer!

 

lg

»Horst

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