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Frage an die Veranstaltervereine.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Wer haftet bei Unfällen die durch Straßenschäden verursacht werden. Das Land, die Gemeinde usw. oder der Veranstalter? Seit dem Unfall in Kärnten sieht es ja so aus das der Veranstalter dafür verantwortlich ist. Weiß da jemand was konkretes? Vermutlich ist auch die Regelung in jedem Bundesland anders. Wie handhabt ihr das heuer? Hat bei uns im Verein für rege Diskussion gesorgt ob wir ein Straßenrennen überhaupt noch austragen sollen.
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Vielleicht hilft die Info den einem oder anderen von Euch:

 

Ich hatte heute ein langes und informatives Gespräch mit der Landesregierung wegen der Haftungsfrage bei Rennen. Wie Euch vielleicht ja schon bekannt ist wurde heuer der Selzthaler RM (der älteste Österreichs) abgesagt und wird vermutlich auch nie wieder stattfinden. Dem Vorstand war die Haftungsfrage zu heikel. Als Veranstalter haftet man auch für Unfälle die durch Straßenschäden verursacht wurden. Straf- und Zivilrechtlich. Wer will schon mit seinem privatem Vermögen haften und eine Vorstrafe kassieren weil jemand bei einem Hobbettenrennen zu Schaden kommt. Dazu kommt heuer das man einen Sicherheitsbeauftragten benennen muss der die Strecke im Vorfeld die Strecke nochmal abfährt und als "sicher" einstuft und dann auch dafür auch verantwortlich ist. Die Haftpflichtversicherung für Veranstaltungen wurde ebenfalls auf min. 10 Mio. erhöht. Von Seiten der Behörde gibt es keine Einwände gegen Radrennen im Allgemeinen aber der Sachbearbeiter kann und will natürlich nicht persönlich haften falls etwas passiert und deshalb wird genauestens kontrolliert ob die Auflagen eingehalten werden.

Für Vereine stellt sich jetzt natürlich die Frage ob es das Ganze wert ist. Für die Planung und Durchführung eines Rennens geht sehr viel Freizeit drauf und unterm Strich bleibt vielleicht dann auch nix über und dann alles auf die Gefahr hin vor dem Richter zu landen.

Deshalb wird das Sterben in der Radmarathonszene munter weitergehen und nur mehr die Großveranstaltungen (wenn überhaupt) mit großen Tourismusverbänden im Rücken übrigbleiben.

Geschrieben

Danke für die Info :toll:

heißt das durch die Blume, dass ihr heuer nichts macht? verrückte Welt, da stürzt so ein Vollkoffer und braucht dann unbedingt einen schuldigen! noch schlimmer, dass plötzlich bei Rennen auf öffentlichen Straßen, deren erhalt ja eigentlich vom Steuerzahler finanziert wird, der Steuerzahler dann auch noch haftbar gemacht wird, wenn etwas passiert, weil der Staat seinen Pflichten nicht nachgekommen ist :f:

Geschrieben
inwieweit betrifft das eigentlich ÖRV- Lizenzrennen ?

 

Die Behördlichen Auflagen sind überall gleich.

Geschrieben (bearbeitet)
Ja das bedeutet es. Unser MZF findet deshalb nicht mehr statt, nur mehr unser BZF.

 

schade, in diesem Jahr habe ich mir den Termin extra frei gehalten und mir sogar schon einen Teamkollegen für das PZF organisiert! aber aus Vereinssicht verstehe ich die Entscheidung natürlich, auch wenn es mir persönlich sehr leid tut :( war rundum ein super Rennen :toll:

Bearbeitet von outmen
Geschrieben

Danke für die wertvollen Infos! Sehr traurig das Ganze! Kaum noch Rennen. Wenn ich da an unsere alten Zeiten zurück denke ...

Hoffentlich kommt bei unseren Trainingsrunden im Wiener Raum keine Behörde und zerrt einen vor Gericht wegen Anstiftung zu wer weiß was. :f:

Rein rechtlich sollte die Behörde auch Anklage erheben wegen der paar tausend Menschen, die krank geworden (und letztlich gestorben) sind weil sie durch immer mehr Hürden vom Sport abgehalten wurden. Das geht nämlich krankenkassenmäßig voll ins Geld.

Geschrieben
Als Veranstalter haftet man auch für Unfälle die durch Straßenschäden verursacht wurden. Straf- und Zivilrechtlich. Wer will schon mit seinem privatem Vermögen haften und eine Vorstrafe kassieren weil jemand bei einem Hobbettenrennen zu Schaden kommt.
Einfach absurd, die rechtliche Lage.
Geschrieben

Verrückt das Ganze und es wird immer schlimmer ........ leider nicht nur in der angesprochenen Thematik, sondern in allen Bereichen .......... ich könnt genügend Beispiele aufzählen, die man nicht glauben kann und will.

 

Und schuld dran sind wir selbst (ich meine unsere Gesellschaft)........ so weit konnte es nur kommen, weil mittlerweile alle Angst haben müssen vor dem Richter zu laden und man dort mit einer Verurteilung rechnen muss, egal ob man es so oder so macht ....... also macht man besser nichts mehr ........ wobei sogar dass mit einer Klage enden kann :-(

Geschrieben

Absurd, kann man schon sagen.

Die Straße gehört nicht dem Veranstalter, er soll aber für Unfälle darauf haften, bzw. müsste gefundene Schäden auf der Straße auf eigene Kosten vor dem Rennen herrichten...

Geschrieben (bearbeitet)
Verrückt das Ganze und es wird immer schlimmer ........ leider nicht nur in der angesprochenen Thematik, sondern in allen Bereichen .......... ich könnt genügend Beispiele aufzählen, die man nicht glauben kann und will.

 

Und schuld dran sind wir selbst (ich meine unsere Gesellschaft)........ so weit konnte es nur kommen, weil mittlerweile alle Angst haben müssen vor dem Richter zu laden und man dort mit einer Verurteilung rechnen muss, egal ob man es so oder so macht ....... also macht man besser nichts mehr ........ wobei sogar dass mit einer Klage enden kann :-(

 

ja ja die liebe Gesellschaft :devil:

der Großteil lebt im bestreben den anderen zu imponieren und im persönlichen Statuswahn total über seine Verhältnisse und weil es hinten und vorne nicht zusammengeht, wird dann jede Möglichkeit genutzt einem anderen mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Verluste das Geld aus der Tasche zu ziehen :f:

Bearbeitet von outmen
Geschrieben

... der Selzthaler RM ...

 

vielleicht off topic, aber ich muss es loswerden:

Einer der schönsten Radmarathons, die ich (seinerzeit) gefahren bin - immer die lange Strecke

am Vorabend im Zelt mit Hermann M. und Konsorten anständig gefeiert und dann beim Marathon auch anständig gelitten...

Geschrieben
was ich mir die Tage überlegt habe. gibt es eigentlich keine Möglichkeit, jeden Teilnehmer unterschreiben zu lassen, dass er im Fall eines Sturz den Veranstalter nicht klagt, sozusagen eine Verzichtserklärung? oder hält sowas vor Gericht nicht?
Geschrieben

Beim Wachauer unterschreibt man sowas:

3. Die Straßenverwaltungen und der Veranstalter übernehmen keine wie immer geartete Haftung für eine für diese Veranstaltung geeignete

Beschaffenheit der Fahrbahn. Der Teilnehmer verzichtet auf die Geltendmachung von Schadenersatz- oder Regressansprüche, die auf

Verletzungen oder Schäden zurückzuführen sind.

4. Der Teilnehmer anerkennt, dass der Start beim Wettkampf auf eigenes Risiko erfolgt.

 

Hier das ganze Formular: https://goo.gl/TiLQNY

Geschrieben
Beim Wachauer unterschreibt man sowas:

3. Die Straßenverwaltungen und der Veranstalter übernehmen keine wie immer geartete Haftung für eine für diese Veranstaltung geeignete

Beschaffenheit der Fahrbahn. Der Teilnehmer verzichtet auf die Geltendmachung von Schadenersatz- oder Regressansprüche, die auf

Verletzungen oder Schäden zurückzuführen sind.

4. Der Teilnehmer anerkennt, dass der Start beim Wettkampf auf eigenes Risiko erfolgt.

 

Hier das ganze Formular: https://goo.gl/TiLQNY

 

Super Danke für die Info :toll:

@ chriz, wäre das keine Lösung für euer Rennen?

Gast User#240828
Geschrieben (bearbeitet)
generelle haftungsausschlüsse halten nicht vor gericht, gut für veranstalter wenn einer glaubt, er habe unterschrieben u deshalb keine chance. wenn das gesetz einem veranstalter eine haftung auf oktroyiert- kann er sich nicht durch eine pauschale floskel davon entledigen* Bearbeitet von User#240828
Geschrieben
Super Danke für die Info :toll:

@ chriz, wäre das keine Lösung für euer Rennen?

 

Mit dem Wisch kann man sich den Popo abwischen, mehr leider nicht. Reini hat recht die Veranstalter wiegen sich damit in falscher Sicherheit.

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