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Das Interview


Kuglblitz
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also da kommen mir doch gleich wieder furchtbar die kabel raus:

 

gerade hab ich in den ö3-nachrichten gehört, dass der priklopil maximal 10 jahre haft bekommen hätte. man kann also davon ausgehen, dass dieser kranke typ nach 7-8 jahren wieder auf freiem fuss gewesen wäre um sich das nächste (vielleicht dein oder mein kind auszusuchen).

 

einerseits ist es müßig, nach dem tod des verbrechers über das strafmaß zu diskutieren, das er ausgefasst hätte. andererseits zeigt der rechtsstaat österreich in diesem fall mal wieder viel zu wenig härte, um wirklich abschreckend zu sein! :k:

 

die strafmaße für derartigen "verbrechen am menschen" sollten generell massiv erhöht werden! :devil:

 

oder findet ihr es richtig, dass ein priklopil schon wieder auf freiem fuss sein könnte, noch bevor sein opfer diese ganze sache tatsächlich verarbeitet hat???

 

 

na eh fesch, dass wir uns da wieder mal die Möglichkeit haben, uns über jemanden stellen können und uns toll fühlen können, weil wir so gut sind und es so böse menschen gibt.

 

und ganz schlau find ich auch den gedanken, psychisch gestörte menschen mit einem strafmaß abzuschrecken wollen. weil der typ hat sich damals sicher gedacht: "was mach ich den heut? schuhe kaufen gehen oder entführ ich wen?" und nach dem er im STrafgesetzbuch geblättert hat, hat er sich gedacht: "wenns eh nur 10 Jahre dafür gibt, kauf ich mir die schuh erst morgen." Bei 15 Jahren hätt er sicher mehr die für und wider abgewogen.

 

 

Darum wäre ich mit jeder Art der Beurteilung vorsichtig. Nicht dass es noch zu bösen Überraschungen kommt, weil etwa doch noch der "nie für möglich" gehaltene Zusammenbruch mit Psychiatrieaufenthalt usw kommt. "Nein, dass das möglich ist, das hätte ich mir nie gedacht. Die war doch sooooo stark..."

 

ich für meinen teil wollte das nicht sagen - es ist doch müßig darüber zu reden, dass sie irgendwelche schäden davon getragen hat und wie sich das auf ihr leben auswirkt.

 

aber ich finde, man sollte schwer beeindruckt sein von der Frau Kampusch wie sie sich entwickelt hat, was sie aus der Situation gemacht und dass der Typ sich nicht damit beschäftigt hat, sie kaputt zu machen, sondern ihr diese Möglichkeit auch gegeben hat. Weil ich hätt mir erwartet, dass ein total verängstigter Mensch, der verwahrlost ist, kaum einen Satz sagen kann und sicher nicht in der Lage ist so ein Interview zu geben das Ergebnis einer solchen Freiheitsberaubung ist.

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war e da zuschauer rekord in der österr. geschichte ;)

Nicht ganz. Heut' im Mittagsjournal kam die Meldung, dass die [sarkasmus] "Natasha-Show" [/sarkasmus] auf Platz drei im ORF-Ranking liegt. Davor nur noch eine Peter Alexander-Show und der Showdown im Nationalratswahlkampf 2002.

 

Die Interview-Show, die ich nach wie vor als solche empfinde, da reinen Voyeurismus befriedigend, wird in über 40 Länder verkauft.

 

Ob das wer aushält, der 8 Jahre praktisch keinen sozialen Kontakt hatte?

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(...)Die Interview-Show, die ich nach wie vor als solche empfinde, da reinen Voyeurismus befriedigend, wird in über 40 Länder verkauft.

 

Ob das wer aushält, der 8 Jahre praktisch keinen sozialen Kontakt hatte?

 

also wenn bei ihr was hängen bleibt (finanziell) ist´s doch ok - ich denke nicht, dass es für die Psyche wichtig ist in wieviele Länder ihre Story verkauft wird... - hauptsache sie behält etwas Anonymität - ich denke das war auch ein Grund für das Kopftuch und das sehr glatt geschminkte Gesicht - so hat sie die Chance ohne Kopftuch & Schminke weiterhin nicht erkannt zu werden...

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Eh klar, dass die Medien sich auf so ein Thema stürzen - dazu sind sie aber ja auch da, oder?;)

 

In 2 Monaten ist das Thema eh vergessen.......

Christina Beranek, Nicole Strau, Alexandra Schriefl... :look:

 

also da kommen mir doch gleich wieder furchtbar die kabel raus:

 

gerade hab ich in den ö3-nachrichten gehört, dass der priklopil maximal 10 jahre haft bekommen hätte. man kann also davon ausgehen, dass dieser kranke typ nach 7-8 jahren wieder auf freiem fuss gewesen wäre um sich das nächste (vielleicht dein oder mein kind auszusuchen).

 

die strafmaße für derartigen "verbrechen am menschen" sollten generell massiv erhöht werden!

Vor allem wenn man bedenkt, daß der "Saliera" Dieb http://orf.at/060907-3626/3627txt_story.html 4 Jahre bekommen hat und im

Maximalfall 10 Jahre :eek: . Wo ist da das Verhältnis :spinnst?: ?

Das kann einfach nicht gerecht sein :aerger:

 

mfg wo-ufp1

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ABER: gestern hat man wieder einmal gesehen, was es bringt, wenn kinder nicht mit sitcoms überschwemmt werden, wenn sie lesen (müssen) und notgedrungen ö1 hören. den wortschatz und die allgemeinbildung haben wenige in ihrem alter und der durchschnittsösterreicher hat sie auch später nicht

das gleiche hab ich mir auch gedacht - erschreckend irgendwie

Anscheinend tust du doch über gewisse Probleme philosophieren :rolleyes: bzw. machst dir Gedanken :( .

 

Klingelts jetzt worauf ich hinaus will? -> Detto

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na eh fesch, dass wir uns da wieder mal die Möglichkeit haben, uns über jemanden stellen können und uns toll fühlen können, weil wir so gut sind und es so böse menschen gibt.

 

und ganz schlau find ich auch den gedanken, psychisch gestörte menschen mit einem strafmaß abzuschrecken wollen. weil der typ hat sich damals sicher gedacht: "was mach ich den heut? schuhe kaufen gehen oder entführ ich wen?" und nach dem er im STrafgesetzbuch geblättert hat, hat er sich gedacht: "wenns eh nur 10 Jahre dafür gibt, kauf ich mir die schuh erst morgen." Bei 15 Jahren hätt er sicher mehr die für und wider abgewogen.

 

 

 

 

ich für meinen teil wollte das nicht sagen - es ist doch müßig darüber zu reden, dass sie irgendwelche schäden davon getragen hat und wie sich das auf ihr leben auswirkt.

 

aber ich finde, man sollte schwer beeindruckt sein von der Frau Kampusch wie sie sich entwickelt hat, was sie aus der Situation gemacht und dass der Typ sich nicht damit beschäftigt hat, sie kaputt zu machen, sondern ihr diese Möglichkeit auch gegeben hat. Weil ich hätt mir erwartet, dass ein total verängstigter Mensch, der verwahrlost ist, kaum einen Satz sagen kann und sicher nicht in der Lage ist so ein Interview zu geben das Ergebnis einer solchen Freiheitsberaubung ist.

 

@ willka:

 

anscheinend hab ich meinen post im ersten groll nicht ausreichend präzise formuliert, sonst hättest du mich nicht soooooo falsch verstanden - ich werd mich in zukunft natürlich bemühen, derartige fehlauslegungen durch präzisere formulierungen zu vermeiden.

 

es ist mir durchaus klar, dass priklopil vor der entführung nicht "im StGb geblättert hat... Trotzdem muss ich deinen vorwurf von wegen "schlauer ansatz in sachen abschreckung" entschieden zurückweisen.

schließlich ist diese abschreckung durch mehr oder weniger vordefinierte strafmaße ein grundprinzip des rechtsstaates - und das ist durchaus gut so :bounce:

 

 

 

wo-ufp1: na da bin ich doch gleich wieder happy, dass es auch leute gibt, die meinen beitrag so verstanden haben wie er tatsächlich gemeint war! :toll:

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Warum sehen alle ständig nur die negativen Seiten? Frau Kampusch hat sicherlich extrem arge Erfahrungen hinter sich, aber sie scheint damit doch relativ gut umgehen zu können und hat sicherlich extrem viel davon mitnehmen können.

WIe das Verhältnis zwischen ihr und ihrem ENtführer war weiß niemand so wirklich, jedoch waren sie gegenseit füreinander die einzigen Bezugspersonen - und dadurch dürfte er sich in gewisser Weise sehr um sie gekümmert haben (zB Bildung), wenn er sie auch krankhaft festhalten musste und dadurch zu wohl sehr sehr schlimmen Mitteln gegriffen hat.

 

Ich find's so arg wenn eine Psychofiffi im Radio sagt "Sie spielt sohgar Mensch ärgere dic nicht mit uns". Hallo??? Vielleicht hat sie mit ihm jeden Tag MädN gespielt!? Wieso sollte diese Frau ein absolter sozial benachteiliger Vollidiot sein?

 

Es gibt auf der Welt da draußen so viele Menschen die genau das was Fr. Kapusch anscheinend gut kann, nämlich sozial und menschlich zu denken, verlernt haben. Da draußen gibt's so viele die alles haben könnten und wegen Kleinigkeiten unglücklich, depressiv, grantig, aggressiv etc. werden. Diesen Menschen wird es in 5 oder 15 Jahren noch immer nicht besser gehen. Eine Frau wie Natascha Kampusch, die sicherlich traumatische schlimme Erfahrungen erlebt hat, kann daraus wenigstens (oder Gott sei Dank!) positives für sich gewinnen. Hallo? Was ist daran schlecht? Ständig wird davon gesprochen wie arg das alles sei (was es ist), wie labil ihre Situation ist (was sie in gewisser Weise siher auch ist), aber NIE NIE NIE davon was sie daraus anscheinend gelernt zu haben scheint. Und genau das macht sie doch stark - bewundernswert!

Wenn Leute sagen "sie wirkte schon sehr kindlich, aber drpückt sich halt sehr gut aus" dann kann ich nur erwidern: Diese Dame ist erst 18 Jahre alt! Leute, geht in eine Maturaklasse und schaut euch (nicht wertend) die Mädls dort an. Da sind doch genauso mindestens die Hälfte der Mädls und Burschen dort in ihrer noch kindlichen Naivittät noch zu 100% überzeugt aus eigener Kraft mit ihren "Tierversuch" und "AIDS" und "Greenpeace" Projektwochen die Welt zu verbessern. Genau diesen "Übereifer" oder was auch immer wirft man Fr. Kapmusch oft ein bisserl vor (weltfremdheit usw.). Aber bitte, so sind wir doch alle in dem Alter gewesen.

 

Ich bin sooo froh daß es Menschen gibt die positive Schlüsse au manchen Erfahrungen ziehen können! Hut ab!

 

Es ist nicht immer alles "schrecklich", "entsetzlich", "furchtbar" usw. Nein, es gibt wenn man nur ein bisserl weiter schaut als über seinen begrenzten Horizont sehr viel was man noch (als "normaler" Mensch der nie eingesperrt war) lernen kann!

 

Schluß:

Sie wird wahrscheinlcih sehrwohl traumatisiert sein und eventuell geht's ihr immer wieder ganz ganz schlecht - aber sie versteift sich anscheinend nicht drauf und lässt sich davon nicht unterkriegen. DAS verdient meinen größten Respekt!

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Der Fall Kampusch wird also Wahlkampfthema, meldet der Standard. Die Parteien wollen die Gesetze verschärfen. Vorschlag: verschärft zuerst das Mediengesetz, dann das Ärztegesetz.

 

Paragraf eins: Ärzte, Jugendpsychiater und Medienberater, die unter dem Druck des Boulevards einknicken und ein ihnen anvertrautes, sichtlich traumatisiertes Missbrauchsopfer an den Boulevard ausliefern, sind zu bestrafen.

 

Paragraf zwei: Ebenso ist zu bestrafen, wer als Arzt, Jugendpsychiater oder Medienberater in einer Talkrunde aus purer Eitelkeit Informationen offenbart, die er in vertraulichen Therapiesitzungen von einer Psychiatriepatientin erfahren hatte.

 

Paragraf drei: Besonders hart zu bestrafen sind Jugendpsychiater, die sich in ihrem weißen Mäntelchen während eines Interviews ins Fernsehbild drängen, anstatt dem Opfer Ruhe vor heuchlerischen ORF-Reportern zu organisieren.

 

Nein, ich kann die vorherrschende Meinung nicht teilen, dass Natascha Kampusch im ORF Interview „stark“ wirkte. Sie mag eine starke Persönlichkeit sein. Doch die Art, wie sie beim Sprechen die Augen schloss, wie sie ihre nervösen, blutleeren Finger nicht unter Kontrolle hatte (dank an den ORF, der die Finger ordentlich ranzoomte) und wie sie immer wieder wegdriftete – all das zeigte, dass Natascha Kampusch in Wahrheit unsicher, traumatisiert und noch lange nicht geheilt ist.

 

In so einer Situation braucht ein Opfer eines nicht: diese Befragung vor der ganzen Welt und all diese eitlen Journalisten, die ihr Bildnis wie eine Beute in die Kamera hielten. Ein wirklich professionelles Team hätte Natascha Kampusch abgeschirmt von dieser Medienmeute. Ein seriöser Journalist hätte zugewartet, bis diese Frau gesundet ist. Ein professioneller Anwalt hätte den Boulevard verklagt, der ihr auch nur einen Schritt zu nahe kommt. Und ein professioneller PR-Berater hätte das Geld, das sie für ihr weiteres Leben braucht, mit einem Fingerschnipp zusammentragen können.

 

Hier bin ich mit F.Klenk total einer Meinung!

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Haarscharf erkannt, Cannondaler. Das ist die Medienwelt in Österreich. Gut, dass die Medien Druck ausüben, ist nicht´s neues, doch damit dass Behörden so locker einknicken und sich quasi den Medien zu Füßen werfen, damit ist eine neue Dimension erreicht. Ich glaube, die Medien müssen gar keinen Druck mehr ausüben. Die Leute kommen schon von alleine herangerochen und betteln gerade zu, ob sie ihre Schutzbefohlenen nicht auf dem goldenen Tablett servieren dürfen.

Es ist doch wirklich ein Wahnsinn, dass die Frage, pro/contra Medienauftritt gar nicht mehr gestellt wird, sondern die einzige Frage im Wann liegt. Ich habe mal gelernt, dass Medienauftritt auf Freiwilligkeit beruhen und kein Medium, die Bevölkerung schon gar nicht, einen (Rechts)Anspruch auf Information in Bezug auf das Privatleben anderer Menschen hat. Darum frag´ ich mich auch, was der Medienanwalt der Frau Kampusch die ganze Zeit treibt? Als gelernter Österreicher müßte man sagen: Er macht natürlich Gegengeschäfte mit Krone, News und ORF. Kampusch am Silbertablett gegen ein paar lukrative Aufträge...

 

Wer ein relativ gutes Mediengesetz sehen will, soll sich mal das schwedische ansehen. Direkt vorbildlich, obwohl auch noch lange nicht perfekt...

 

 

Ich find´s ja ganz lieb, dass Herr und Frau Österreicher ganz erstaunt sind, dass die Frau Kampusch überhaupt noch wie ein Mensch aussieht, und nicht wie eine Mischung als Gorilla und Wehrwolf. Frage? Warum sollte sie anders aussehen oder Verhaltensstörungen wie das oft zitierte Wolfskind zeigen? Selbst im Fall Deutrox, der um ein vielfaches schlimmer war, waren die Opfer noch immer erkennbar Menschen, als man sie gerettet hatte. Das Phänomen der Wolfskinder fällt in ein ganz anderes Entwicklungsstadium. Dazu müßte man schon eine Säugling oder ein Kleinkind entführen.

 

 

@GrazerTourer: Positiv Denken. Das sag´ ich mir auch immer. Nur, um ehrlich zu sein, gibt´s da schon so einige Erfahrungen, die ich lieber nicht gemacht hätte. Wie du sagst: Schlimme Erfahrungen, aber deswegen soll man sich doch auch nicht gleich selbst aufgeben. Man hat immerhin nur ein Leben und auch wenn das partiell schief läuft - man hat kein anderes, muß, wenn man leben will, das beste d´raus machen.

 

 

Übrigens ist dieser Fall gar nicht mal so einzigartig. Man muß nur an den zweiten Weltkrieg denken, in dem unglaublich viele Menschen nicht den typischen Leidensweg im KZ durchmachen mußten, sondern als Diener, Hausangestellte, Assistenten usw den Nazis unterworfen waren, meistens den Umständen entsprechend gut versorgt, aber trotzdem gefangen, gehaßt und manchmal zugleich geliebt.

 

 

Grüsse

Thomas

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Nach internationaler Judikatur ist diese Gefangenname "erzwungenes Verschwindenlassen", also eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen, die bei einer gewissen Dauer (3 Jahre, Anm.) als Folter qualifiziert wird. Ich muss also mit diesen Menschen gar nicht sprechen, um zu sagen: Das sind Opfer von Folter.

 

__________________________

 

Da fragt man sich was Bush von Prikopil unterscheidet.

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