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Giro-E 2024 - Jäger und Gejagte bei der 12. Etappe von Senigallia nach Fano

Giro-E 2024 - Jäger und Gejagte bei der 12. Etappe von Senigallia nach Fano

27.05.24 09:17 2.023Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: Giro-E, Yamaha
Im Rausch der Durchschnittsgeschwindigkeit: Die elektrisierenden Abenteuer des Teams Yamaha Austria auf der verkürzten Originaletappe des Giro d'Italia.27.05.24 09:17 7.800

Giro-E 2024 - Jäger und Gejagte bei der 12. Etappe von Senigallia nach Fano

27.05.24 09:17 7.8005 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Giro-E, Yamaha
Im Rausch der Durchschnittsgeschwindigkeit: Die elektrisierenden Abenteuer des Teams Yamaha Austria auf der verkürzten Originaletappe des Giro d'Italia.27.05.24 09:17 7.800

Seit seiner ersten Ausgabe 2019 ermöglicht es dieser parallel zum Giro d’Italia stattfindende E-Bike-Team-Event gewöhnlichen Hobbyradfahrern, die sonst nur eingefleischten Rennradfahrern und Profis vorbehaltenen Anstiege der Italienrundfahrt zu meistern.
Der von RCS Sport organisierte Giro-E besteht, ähnlich wie das Original, aus mehreren Etappen, die parallel zu denen der Profis verlaufen. Die E-Rennradler fahren somit am gleichen Tag und auf denselben Straßen wie die Echten, jedoch in einem eigenen Zeitfenster mit verkürzten Distanzen und wechselnden Startstädten. Pedalunterstützte Rennräder mit max. 250 Watt Nominalleistung und einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 25 km/h sind obligatorisch.

Gefahren wird in mehreren Teams, die von verschiedenen Unternehmen gesponsert werden. Jedes Team besteht aus sechs Fahrern, zumeist fünf Tagesgästen und einem Teamkapitän, der alle 20 Etappen zwischen 30 und 85 Kilometern täglich in Angriff nehmen muss.
So akkreditierten sich fürs Team Yamaha bei der 12. Giro-E Etappe der Yamaha-Händler Lukas Gerold, die Yamaha Austria-Mitarbeiter Raphael Redl und Herbert Lindtner, Hannes Wallner von der Radkrone sowie NoPain von Bikeboard.at.

Sämtliche Details waren dem kompakten und kleingedruckten 18-seitigen Giro-E Regelwerk zu entnehmen, das selbstverständlich keiner aus unserem Team auch nur ansatzweise gelesen hat. Dementsprechend unbedarft trafen wir uns zum gemeinsamen Teammeeting mit unserem Yamaha-Teamkapitän, dem Ex-MTB-Profi und YouTuber Andrea Zilliani, zum Abendessen im Hotel in Senigallia.

Das Einführungsgespräch zur 12. Etappe des Giro d'Italia 2024 (Martinsicuro - Fano, 193 km)

Die Geschichte des Giro-E ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Denn entgegen der allgemeinen Meinung, dass der Sieger immer der Erste wäre, der die Ziellinie überquert, stehen dort Dinge wie 'Teamspirit', 'Energieeffizienz', die 'Einhaltung von Speedlimits während des Rennens' und 'gemittelte Durchschnittsgeschwindigkeiten bei Time Trials' im Vordergrund.

Außerdem erspähten wir keine rosa Giro-Bänder, Ballons, Plakate oder Schlachtrufe aus Kreide auf den Straßen. Überhaupt war der Ortsname unseres Startorts ein völlig anderer als beim echten Giro. Eine Verwechslung? Wurde für uns ein falsches Hotel gebucht, oder war es gar das falsche Jahr? Es taten sich Fragen auf.

YA6L: "Rotwein, Bier, Aperol Spritz oder San Pellegrino Acqua Frizzante zum Abendessen?"
YA5L: "Warum sehe ich hier nirgends Teamfahrzeuge oder Profis und warum zum Teufel ist unser Hotel in Senigallia und nicht in Martinsicuro?"
YA4L: "Können wir gewinnen? Wird die Akkukapazität reichen? Wie entwickelt sich der belgische Kreisel, falls mitten im Antritt die Unterstützung endet? Und was ist überhaupt ein belgischer Kreisel?"
YA3L: "Wofür bin ich so viele 100er und den 160er in der Vorbereitung gefahren, wenn es jetzt nur 68 Kilometer sind?"
YA2L: "Wann darf man attackieren? Und gehören die Bügel der Sonnenbrille nun über die Helmriemen, oder darunter?"

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Unser Yamaha Teamkapitän (YA1L) nahm sich ein Herz und klärte auf: "Jungs, das ist kein Rennen." sagte er sanft. "Es ist eine gemeinsame Ausfahrt mit drei besonderen Herausforderungen sowie dem Zielsprint der Kapitäne."
Aha.

"Keine Ausreißversuche! Zusammenbleiben. Die Führungsfahrzeuge nicht bedrängen und... Genießen!"
Wtf?

Während sich nach der knappen und eigentlich relativ klaren Erläuterung nur noch mehr Fragen ergaben, orderte YA6L für sich Rotwein. "Den Guten bitte. YA4L zahlt. Und lassen's die Flasche einfach gleich da, das spart uns Zeit."

Viel Zeit, vor allem für weitere Spekulationen. Denn unserer Ausschreibung ließen sich keine näheren Details über die morgige Etappe entnehmen.
Aber YA1L entschuldigte sich, er müsse noch die GoPro-Videos des heutigen Tages sichten. 10 Uhr Treffpunkt Lobby. Alles andere, ja, das würde sich schon noch während der Fahrt ergeben. Buona notte.

 Der Giro-E verbindet das Beste aus beiden Welten - den Rausch des Giro d'Italia (insbesonders bei YA6L) und die Nachhaltigkeit der E-Bikes! 

Das Motto
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Die Etappe

Der Start "unserer" 12. Etappe, die sich über 68 Kilometer erstrecken und einen Höhenunterschied von etwa 600 Metern umfassen sollte, fand auf dem kürzlich renovierten Piazza Garibaldi mitten im Zentrum von Sennigallia statt. In etwa zeitgleich mit dem Start der Profis in Martinsicuro, die jedoch eine Strecke von 193 Kilometern zurücklegen mussten.

Detailansicht

Von der gähnenden Leere des Vortags war tatsächlich nichts mehr zu spüren, denn der Startbereich platzte förmlich aus allen Nähten.
Neben einer großen Bühne für die Fahrerpräsentation und Einschreibung gab es einen ausgedehnten Bereich für die Teamzelte, Teamautos und Einsatzfahrzeuge, ein großes All-Inclusive-Verpflegungszelt, eine Expo-Area sowie das sogenannte "Green Fun Village". Hier hatten Besucher die Möglichkeit, Elektrofahrräder oder andere umweltfreundliche Fortbewegungsmittel zu testen, interaktive Workshops zu besuchen, Live-Musik zu genießen oder an anderen Aktivitäten mit Schwerpunkt auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit teilzunehmen.

Dies alles umgeben von beeindruckenden und architektonisch bedeutsamen Gebäuden wie dem Palazzo Becci, der Kathedrale San Pietro Apostolo, dem Palazzo Vescovile und dem Auditorium San Rocco. Ja, die Startzone konnte sich wahrlich sehen lassen.

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Das Material

Bis auf die Pedale, Schuhe, Socken und Sonnenbrillen brauchten wir Teamfahrer nichts mitzubringen. Bekleidung, Helm, den fahrbaren E-Untersatz sowie technischen Support erhielten wir vom Team Yamaha.

Da Yamaha noch kein E-Rennrad im Sortiment hat, wurden kurzerhand die Wabash RT-Gravelbikes mit Rennradreifen und einer traditionellen Sattelstütze ausgestattet.
Der breite, ausgestellte Lenker blieb, was sich im weiteren Verlauf als zusätzliche Herausforderung herausstellen sollte. Trotzdem überzeugte der rund 21 Kilogramm schwere E-Renner mit seinem vergleichsweise starken Antrieb und dem geringen Roll- und Reibungswiderstand jenseits der 25 km/h Begrenzung.

Die Basis: Yamaha Wabash RT E-Gravelbike

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Wir hatten bereits die Gelegenheit, das E-Gravelbike mit seinem leistungsstarken 70 Nm PW-ST Motor und seinem 500 Wh Akku bei der Präsentation kennenzulernen.
Dank Yamahas Dual-Twin-Rahmendesign bot das E-Gravelbike nicht nur ein schlankes Äußeres, sondern auch eine hohe Steifigkeit, was zu einem herausragenden Handling führte. Die robuste Shimano GRX-Schaltung und die kräftigen GRX-Bremsen rundeten den Fahrspaß ab und sorgten für optimale Funktion sowohl auf der Straße als auch auf Schotterpisten.

Yamaha Wabash RT

Rahmen Wabash, Aluminium, Dual Twin Sattelstütze* Alu 30.9 mm
Größen S/M/L Kette KMW e11 Turbo EPT
Antrieb Yamaha PW-ST 70 Nm Quad Sensor-System Laufräder 700C, Aluminium
Batterie Yamaha Multi-Location 500 Wh 36 V Lithium-Ionen Reifen** Vittoria Corsa N.EXT 30mm
Display Yamaha Display A Bremsen Shimano GRX RX400
Gabel 700C Gravel-Gabel aus Aluminium Vorbau Vorbau aus Aluminium 80 mm/S, 100 mm/M, 110 mm/L
Kurbel Aluminiumkurbel, 165 mm/S,170 mm/M&L, 44 Zähne Sattel Velo, VL-1489
Lenker Aluminium, 31,8 mm-Klemme, Breite: 440, Krümmung: 25 Kassette Shimano SLX 11s 11-42 Zähne
Schalthebel Shimano, GRX RX600 Gewicht 21,4 kg (Herstellerangabe)
Schaltwerk Shimano, GRX RX812 Preis € 3.499,- UVP

* Original: Limotec Vario-Sattelstütze, Ø: 30,9 mm Länge: 295 mm Federweg: 40 mm (S), 60 mm (M, L)
** Original: Maxxis Rambler 700X45C, 60 tpi

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Geometrie Wabash RT

  Small Medium Large
Sitzrohr (mm) 429 490 551
Oberrohr (mm) 535 565 595
Kettenstrebe (mm) 464 464 464
Lenkwinkel 71,1° 71,8° 71,9°
Sitzwinkel 74,4° 73,3° 72,6°
Tretlagerabsenkung (mm) 73 73 73
Steuerrohrlänge (mm) 121 131 142
Reach (mm) 368 382 402
Stack (mm) 595 607 617
Radstand (mm) 1.057 1.068 1.090
Überstandshöhe (mm) 781 818 852
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Die Strategie

Wenige Minuten vor der Teampräsentation liefen wir wieder einmal unserem Kapitän über den Weg, der sich gerade mit Kaffee und Kuchen auflud.

Etwas kurz angebunden versuchte er uns die drei Spezialwertungen "Compactness Trial", "Regularity Trial" und "Time Trial" gemäß der Seiten 5 und 6 des Regelbuchs zu erklären. Wir verstanden nur Bahnhof.
Milde lächelnd meinte er sinngemäß: "Non importa! Das Teamauto hat alle Infos. Sie rechnen sich den Schnitt aus und geben uns übers Radio Bescheid. Auf mein Kommando fahren wir zu sechst nebeneinander über den Startstrich der jeweiligen Sonderwertung, bleiben einigermaßen zusammen und wiederholen das Gleiche am Ende. Per Chip werden eure Zeiten addiert und automatisch der Durchschnitt berechnet. Wir machen das drei Mal und gewinnen."

Es gab dennnoch Unklarheiten und wir hatten einige Fragen und Sicherheitsbedenken.
"Non importa. Calmati."

 Non Importa. (Wuascht!) 

Unser Kapitän
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Der Start

Noch fünf Minuten bis zum Start, und wir waren aufgeregt. Der Puls raste. Allerdings nicht vor Vorfreude oder Leistungsdruck, nein: Unser Kapitän war unauffindbar, während alle anderen Teilnehmer bereits in ihren Sektoren eingecheckt hatten und gespannt auf den Auftakt warteten.

"Wollt ihr euch nicht auch langsam anstellen?" meinte eine nette Dame aus der Verpflegungszone, während die Polizia ihre Motorräder in Gang setzte und der Startsprecher vor lauter Begeisterung hörbar (und für uns unverständlich) ins Mikrofon geiferte.

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"Andiamo." Wie aus dem Nichts winkte uns plötzlich YA1L mit entspannter Miene aus den dicht gedrängten vorderen Reihen zu. Prompt ertönte der Startschuss trotz der viel zu lauten Musik, gefolgt von einem Redekollaps des Sprechers.
Während die Masse kollektiv in ihre Pedale einklickte und die schrillen Pieptöne der Radcomputer erklangen, tasteten wir uns von der Seite mühsam und wie Katzen beim Milchtritt in Richtung des Zeitnehmungs-Teppichs vor.

 Andiamo. (Auf geht's!) 

Unser Kapitän
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Das Erlebnis

Neutralisiert und umgeben von der Atmosphäre eines professionellen Radrennens rollten wir aus dem Startort und fanden uns dank des "High"-Modus unserer Yamahas schnell im vorderen Drittel des Feldes wieder.
Überraschenderweise blieb die Streckenführung auch mit einem E-Rennrad eine sportliche Herausforderung - nicht zuletzt wegen unserer überbreiten Lenker, die sich immer wieder mal mit anderen enger anfreunden wollten. Aber auch die mangelnde Fahrtechnik der etwas weniger trainierten E-Biker, die den anspruchsvollen Kurs durch malerische Landschaften bewältigen mussten, erforderte unsere vollste Konzentration.

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Jedoch hatte sich im Handumdrehen alles eingespielt, und jedes Team fand sich automatisch in einer Position wieder, die seinem Fahrkönnen, seiner Kondition bzw. der maximal möglichen Motorunterstützung und der individuellen Risikobereitschaft entsprach.

Als aktiver Teilnehmer empfand man ein überwältigendes Gefühl, wenn man an den vielen Zuschauern entlang der Strecke vorbeikam. Egal, ob in kleinen Orten oder größeren Städten: Die Begeisterung und der Applaus der Menschen waren mitreißend.
Aber auch die Straßensperren, das Trillern der Polizisten an den Kreisverkehren und der Benzingeruch von brummenden Begleitmotorrädern trug zur aufregenden und lebendigen Atmosphäre bei.

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Wir ließen uns von der Euphorie mitreißen, formierten uns und griffen an. Seltsamerweise konnten oder wollten unsere Mitstreiter das Tempo nicht halten, und so befanden wir uns plötzlich an der Spitze des Feldes, nur wenige Meter hinter den Führungsfahrzeugen. Der Tacho zeigte 40 km/h, die Rennleitung zeigte uns den Vogel. Offensichtlich wollte sie uns mit dieser Geste signalisieren, dass wir zu schnell unterwegs waren.

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Geschmeidig wie eine Katze näherte sich YA1L von hinten und ermahnte uns: "Welchen Teil von 'genießen' und von 'Führungsfahrzeuge nicht bedrängen' habt ihr eigentlich nicht verstanden?"

Ach ja - da war ja noch etwas: Kein Rennen, gemeinsame Ausfahrt, etc. Wir beließen es vorerst bei dieser Machtdemonstration und mischten uns wieder unters gemeine E-Bike-Light-Volk.

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Ab sofort lag unser Hauptaugenmerk darauf, eine möglichst präzise Durchschnittsgeschwindigkeit bei den drei Herausforderungen zu erreichen. Mit Unterstützung des Teamautos, torisch optimierter Kontaktlinsen, eines kalibrierten Radcomputers und strikter Befolgung aller Anweisungen unseres Kapitäns gelang es uns, die vorgegebene Zeit auf den drei Etappenabschnitten perfekt einzuhalten. Dank dieser Leistung gewann unser Yamaha-Team auch die 12. Etappe. Juhu.

 Juhu! 

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Der Bergsprint

Sichtlich erleichtert hörte YA1L über das Radio, dass wir die Etappe praktisch schon gewonnen hatten. Jetzt durfte nur noch niemand ausscheiden und er beim exklusiven Sprint der Teamkapitäne keinen schweren Sturz erleiden - unser Punktevorsprung war gigantisch.

"Am letzten Berg könnt ihr Gas geben.", sagte der Kapitän. Und wir nahmen ihn beim Wort. Erneut schalteten wir unsere Motoren in den "High"-Modus und flogen förmlich über den Monte Giove, knapp zehn Kilometer vor dem Ziel. Der Anstieg wies bei einer Länge von 1,2 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 9,1 Prozent auf, aber davon war mit den Yamahas nichts zu spüren.
Die Menge tobte, als wir die anschließende, rasante und enge Abfahrt nahmen. Jetzt noch gegenseitig Windschatten geben, Tempo machen und bis zum Ziel durchziehen ...

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Doch plötzlich wurden wir von der Rennleitung gestoppt. "Bitte warten."

Es stellte sich heraus, dass wir die Bergwertung unerwartet schnell passiert hatten und den einzelnen Teamleadern keine Chance mehr gaben, sich für den finalen Zielsprint formieren zu können. Zudem waren schon einige Akkus leer und das Feld wurde zu einer kurzen Zwangs- oder gar Ladepause vergattert.
In Wahrheit war das ja alles kein Problem, aber beim einen oder anderen tat sich die Frage auf, warum er sich am Hügel so sehr ins Laktat fahren musste.

Die restlichen Kilometer verliefen sehr entspannt und wir inhalierten die beeindruckende Szenerie des Zielorts, in dem rund eine Stunde nach uns der Franzose Julian Alaphilippe seinen großartigen Comeback-Sieg feierte und der Slowene Tadej Pogacar das rosa Trikot des Gesamtführenden souverän verteidigen konnte.

 Bitte warten. 

Die Rennleitung
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Im Ziel

Obwohl es für uns Fünf keinen Zielsprint gab, war das Überqueren der Ziellinie ein intensiver emotionaler Moment. Es war eine Mischung aus Erleichterung, dezenter Erschöpfung und Freude, begleitet von der euphorischen Unterstützung der Zuschauer.
Obendrein erkämpfte unser Kapitän den dritten Platz und sicherte damit dem Yamaha-Team das blaue Trikot.

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Was nahmen wir mit nach Hause? Ein unvergessliches Erlebnis, das sportlichen Ehrgeiz mit technischer Innovation und einem Hauch von Abenteuer verbindet. Darüberhinaus einen gemeinsam als Team erarbeiteten Etappensieg und einen wunderbaren Artikel in der Kronen Zeitung.

  • Unser SiegUnser Sieg
    Unser Sieg
    Unser Sieg
  • Unsere MedailleUnsere Medaille
    Unsere Medaille
    Unsere Medaille
  • Unsere KroneUnsere Krone
    Unsere Krone
    Unsere Krone

Bei dieser Gelegenheit möchte ich meinen Kompagnon Hannes Wallner von der Radkrone zitieren, der mit seiner Aussage den Nagel auf den Kopf traf: "Der Giro-E schafft die weltweit einzigartige Illusion, Teil eines der größten Radrennen der Welt zu sein, und selbst mit E-Unterstützung ist das Gefühl unglaublich, wenn Hunderte frenetische Radsportfans einen beim Anstieg anfeuern."

Besonders locker gelingt einem dies mit einem Powerhorse wie dem Yamaha PW-ST Motor mit 70 Nm Drehmoment und 500 Wh Akku - so ehrlich muss man sein.

 Ein unvergessliches Erlebnis, das sportlichen Ehrgeiz mit technischer Innovation und einem Hauch von Abenteuer verbindet. 

Das ist der Giro-E
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