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Moustache Samedi 29 Game 7 im Test

Moustache Samedi 29 Game 7 im Test

02.01.24 07:21 3.639Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
Fotos: Michael Meindl (Action), Erwin Haiden (Studio)
Die Newcomer in Österreich überraschen mit einem sehr ausgereiften, top verarbeiteten, vielseitigen und für Moustache-Verhältnisse relativ konservativen Bike. 02.01.24 07:21 8.144

Moustache Samedi 29 Game 7 im Test

02.01.24 07:21 8.1442 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Michael Meindl (Action), Erwin Haiden (Studio)
Die Newcomer in Österreich überraschen mit einem sehr ausgereiften, top verarbeiteten, vielseitigen und für Moustache-Verhältnisse relativ konservativen Bike. 02.01.24 07:21 8.144

Seit der letztjährigen Salzkammergut-Trophy, wo Moustache seine Österreich-Premiere im Rahmen der Expo feierte, zeigt der französische Hersteller in der Alpenrepublik vermehrt Flagge. Mittlerweile gibt es auch schon einige ausgewählte Händler, die die relativ junge Marke aus den Vogesen führen.
Der Name, französisch für Schnurrbart, rührt von den gleichlautenden, charakteristisch geschwungenen Lenkern, mit deren Neuinterpretation die Bikemarke ein erstes Wiedererkennungsmerkmal geschaffen hat.

Auf der Eurobike stachen uns als erstes das optisch radikale J off und dessen Varianten ins Auge; auf den zweiten Blick auch die Hybrid- bzw. SUV-Bikes mit massiven, geländetauglichen Blechen und Anbauteilen.
Mit dem Moustache Samedi 29 haben wir nun erstmals einen der Franzosen im Test - optisch konventioneller als die Vorgenannten, technisch und in den Details jedoch nicht weniger durchdacht.
Ehe wir uns den Fakten und Fahreindrücke zuwenden, erst noch ein paar geschichtliche Infos zur Marke.

 Guidons Moustache 

{Salvador Dali . Gary Fisher . Fahrradlenker}
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Geschichtliches

Mit dem Aufkommen der ersten E-Bikes und deren zunehmender Popularität war für die beiden Gründer Manu (in der Entwicklung) und Greg (im Vertrieb) klar: Diese Fahrräder können eine große Chance für die Industrie sein, um mit den passenden Produkten langsam, aber stetig Auto-Anteile am Individualverkehr anzuknabbern und mehr Menschen dazu zu bringen, Autofahrten durch E-Bikes zu ersetzen.
Dazu braucht es natürlich einen passenden Fuhrpark (plus Garage), um von den nötigen Einkaufsfahrten samt Kindern bis zu aufregenden Freizeit-Touren mit Freunden alles abzudecken. Die Namensgebung der Bikes nach Wochentagen soll dies widerspiegeln - von der Pendelfahrt am Montag bis zur Sonntagsausfahrt am Renner.

 Das Auto sollte in der Garage bleiben ... 

über die Namensgebung der Bikes nach Wochentagen

Soweit also die Theorie. In der Praxis bedeutet das für ein relativ kleines Unternehmen mit derzeit etwa 170 Mitarbeitern, bei der aktuellen Palettenbreite auch die Notwendigkeit zur Spezialisierung.
Im Fall von Moustache sind das neben dem Fokus auf motorisierte Bikes auch das Thema Alu in all seinen Formen und Verarbeitungsmöglichkeiten und eine sehr enge Zusammenarbeit mit Bosch.

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Varianten

Erhältlich ist das Samedi 29 Game in insgesamt fünf Varianten (Game 3, 5, 7, 9 und 11). Die Einsteiger-Version Game 3 startet bei € 5.399,-, das Topmodell Game 11 bei € 8.699.-. Noch einmal so viele Varianten gibt es auch vom Samedi 29 Trail, das mit etwas weniger Federweg aufwartet und damit noch ein klein wenig alltagstauglicher ist.

Unsere Testversion gibt's mit 625 Wh und 750 Wh Akku und dem Moustache Magic Grip Control Dämpfer oder, wie hier zu sehen, dem Fox Float X Performance Dämpfer.
Das komplette Samedi-Lineup bietet auch Modelle wie das Samedi 27 Weekend, das als SUV mit massiven, geländetauglichen Blechen, Beleuchtung und Gepäckträger vom Band läuft.

Tech Specs

Rahmen: Game, 6061 T4-T6 Aluminium, 160 mm Federweg, 12 x 148 mm, Boost, Bashguard und Kettenführung Kassette: Shimano, Deore, CS-M6100, 12-fach, 10-51 Zähne
Größen: S (1,56 -1,72 m)
M (1,69 - 1,85 m)
L (1,82 - 1,98 m)
XL (1,95 - 2,11 m)
Kette: Shimano, CN-M6100, 12-fach
Antrieb: Bosch, Performance Line CX, 250 W, Smart System, 85 Nm Laufräder: Moustache, asymmetrisch, Aluminium 6061E, 28-Loch, 29", Innenbreite 30 mm,
Batterie: Bosch, PowerTube 750 Wh, horizontal, Smart System Reifen: Maxxis, Assegai, 29x2.50, faltbar, EXO/TR (Tubeless Ready)
Display: Bosch, Kiox 300, Smart System Steuersatz: Acros, AZX-579, gedichtete Innenlager
Gabel: Fox, Float 38 Performance, GRIP Vorbau: Moustache, 3D-geschmiedetes Aluminium, 40 mm
Dämpfer: Fox Float X Performance Griffe: SB3, Race
Kurbel: Moustache, geschmiedetes Aluminium, 165 mm Sattel: Moustache, Sport, Edelstahlgestell
Kettenblatt: FSA, Narrow Wide, 34 Zähne Naben: Moustache by Mavic, 28 Loch, ID360, 12x148 Steckachse hinten und 15 x 110 mm vorne
Lenker: Moustache, Aluminium, 780 mm, 12 mm Rise, 9° Biegung nach hinten, 4° Kröpfung nach oben Sattelstütze: KS, Rage-i, Teleskopsattelstütze mit Shimano Remote-Hebel, 31,6 mm, 125 mm
Bremse vorne: Shimano, XT, BR-M8120, 220 mm Shimano Scheibe Bremse hinten: Shimano, XT, BR-M8120, 203 mm Shimano Scheibe
Schalthebel: Shimano, Deore, SL-M6100, 12-fach Gewicht: 25,5 kg (BB-Messung)
23,8 kg (lt. Hersteller mit 625 Wh)
GVWR: 140 kg Garantie: 5 Jahre auf Rahmen und Gabel Moustache Bikes – 2 Jahre auf Motor, Akku (bzw. 500 Ladezyklen) und Zubehör
Schaltwerk: Shimano, XT, RD-M8100-SGS, 12-fach Preis: € 7.299,- UVP (Testbike)
€ 6.699,- UVP (Basisversion)

Verarbeitung

Auf den ersten Blick macht unser Moustache Samedi Game 7 einen recht braven, fast unscheinbaren Eindruck. Auf den zweiten Blick offenbaren sich allerdings spannende Details wie die eigens entwickelte, verschraubte Akku-Aufnahme, die mal verschliffenen, mal exponierten aber immer makellosen Schweißnähte, der am Oberrohr montierte Flaschenhalter, die Zugführung im Rahmen oder auch die durchdachte Klappe für die Ladebuchse.
Mein dritter Blick fällt dann gerne auf kleine Hinweise, Indizien, mit denen ich mir versuche, ein Bild zu machen, wie viel Liebe und Detail in die Herstellung bzw. Assemblierung geflossen ist. Ist der Kettenstrebenschutz ein schlabbriges, unförmiges Teil, das mehr oder weniger lieblos über die Strebe gewuchtet wurde, oder - wie im Falle vom Moustache - wie angegossen perfekt straff auf der Strebe sitzt. Auch erwähnenswert: Während so mancher der großen Hersteller generische Handbücher zu seines Bikes packt, die bei spezifischen Problemen oft mehr Fragen aufwerfen als beantworten, hat das Handbuch beim Moustache Samedi Hand und Fuß, ist sauber übersetzt, mit vielen Modell-Grafiken versehen und geht vor allem auch auf die spezifischen Details ein.

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Spätestens beim genaueren Inspizieren des Rahmens wird klar, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Die Kabel und Züge wurden perfekt abgelängt und zusammengefasst für eine aufgeräumte Optik am Cockpit. Die Griffe sitzen optimal, alle Teile, soweit für uns erkennbar, wurden mit den passenden Momenten, Montagepasten oder eingefettet montiert: Und so ist das Samedi 29 eine kleine Gegenthese zu so manchem High-End-Carbon-Teil, das zwar von der Ferne glänzt, aber dann oft an schlechter Assemblierung scheitert.

Geometrie

Größe S M L XL
Sitzrohrlänge (mm) 390 420 450 480
Steuerrohrlänge (mm) 100 110 130 140
Oberrohrlänge (mm) 590 620 645 670
Kettenstrebenlänge (mm) 462 462 462 462
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel 76° 76° 76° 76°
Stack (mm) 628 638 655 664
Reach (mm) 433 461 481 504

Nach einem kurzen Blick auf Gabel und vordere Bremsscheibe mit ihren 220 mm wird dann endgültig klar, dass im Schafspelz vielleicht sogar ein kleiner Wolf steckt - zumindest mehr, als der erste Anschein es vermuten lässt. Auch die Wahl der restlichen Komponenten passt gut zum pragmatischen, aber durchdachten Konzept des Bikes.
Während ich bei den meisten eMTB-Herstellern immer ungeschaut zur Größe L greife, passt das M in dem Fall recht gut zu meinen 180 cm. Sitz- und Lenkwinkel sind nicht zu progressiv, aber mit 65° bzw. 76° ein sehr guter Kompromiss für ein Bike dieses Kalibers.

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 Pure Funktionalität braucht kein Make-Up 

Kein Blingbling, keine goldenen Ketten, kein AXS-Funk Whatever, dafür ordentliche Bremsen, ein solides Fahrwerk und viel Akku
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Am Trail bergauf

Wie nicht anders zu erwarten, schiebt der Bosch-Motor ordentlich an, je nach Modus mal feinfühliger (eMTB) oder ohne Rücksicht auf Verluste (Turbo). Grundsätzlich lässt sich das Anfahren im steilen Gelände aber mit der Hinterbremse und dem eMTB-Modus gut dosieren. Fürs Feintuning steht von Bosch auch noch die neue eBike Flow App zur Verfügung, mit der man die Fahrmodi individuell anpassen kann.
Der Performance Line CX zählt nicht zu den leisesten Systemen am Markt, das Motorgeräusch bleibt allerdings auch bei maximaler Leistung im Rahmen. Der Akku bietet mit 750 Wh ordentlich Reichweite, was vor allem für Höhenmeter-intensive Touren wichtig ist.

Kehrseite der Medaille ist das hohe Gewicht, das sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn man die Pedale verlässt, um das Bike im Schiebemodus oder tragend über Hindernisse zu wuchten.
Die Geometrie sorgt aber dafür, dass auch in den steilsten Rampen meiner Hausrunde das Vorderrad am Boden bleibt, während die Maxxis in 2,5er Breite und das Gesamtgewicht entsprechenden Grip am Hinterrad garantieren.
Folglich mein Tipp: Immer schön im Sattel oder zumindest auf den Pedalen bleiben. So bin ich immer wieder erstaunt, welch steile Passagen man mit modernen Bikes mittlerweile rauf kommt, ohne in einem wilden unkontrollierten Rodeo abgeworfen zu werden.

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Detailansicht
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Am Trail bergab

Auch in die andere Richtung auf der Vertikalachse braucht man keine Angst vor dem Ritt auf einem wild gewordenen Mustang zu haben. Einerseits sorgen das Gewicht in Kombi mit den Maxxis-Reifen für ordentlich Grip und die mächtige 220 mm 4-Kolben Bremsanlage für die nötige Verzögerung. Auf der anderen Seite war ich wirklich positiv überrascht vom fein abgestimmten Fahrwerk und der Performance von Dämpfer und Gabel.
Jedes Testbike wird von mir, nebst eher spontanen bzw. beliebigen Routen, auch mindestens zweimal über die Hausrunde gejagt, wo bergauf wie bergab ein paar Schlüsselstellen warten. So unspektakulär und butterzart wie das Moustache ist selten ein Bike über die ruppigen Felsen gekommen, das Mondraker Foxy RR mal ausgenommen.
Klar ist, dass man so ein 25 kg E-Bike mit etwas mehr Körpereinsatz bewegen muss. Dafür wird man mit satter Bodenhaftung belohnt.

165 mm Kurbellänge sorgen für ausreichend Bodenfreiheit und die Geometrie ist, denke ich, für die meisten Biker ein guter Kompromiss zwischen Agilität und Kontrolle bei hohen Geschwindigkeiten, wo sich das Samedi kaum aus der Ruhe bringen lässt. Trotzdem kann man mit ein bisschen Körpereinsatz auch noch Spitzkehren umsetzen.
Nicht nur, aber vor allem erfahrenen Bikern, die gerne ein bisschen Nervenkitzel und ein hochreaktives Bike bewegen, empfehle ich auf jeden Fall eine Probefahrt, vielleicht ja im Rahmen der nächsten Salzkammergut Trophy.

Ich mag die unterschiedlichen Charaktere diverser Bikes und komme auch mit dem Samedi 29 Game 7 gut klar.
Es bietet bergauf wie bergab entspanntes Power-Cruisen. Und wenn man, wie ich, oft mit relativ schwerem Fotorucksack unterwegs ist, schlägt ein gesteigerter Fahrkomfort kombiniert mit robuster Technik meistens den Wunsch nach einer neuen persönlichen Downhill-Bestzeit auf der Kanonenkugel oder dem letzten High-Tech Gimmick. In genau diese Kerbe schlägt das Moustache.

  • Moustache Samedi 29 Game 7 im Test
  • massive klapperfreie Akku-Verschraubungmassive klapperfreie Akku-Verschraubung
    massive klapperfreie Akku-Verschraubung
    massive klapperfreie Akku-Verschraubung
  • der Akku ist so doppelt gesichertder Akku ist so doppelt gesichert
    der Akku ist so doppelt gesichert
    der Akku ist so doppelt gesichert
  • die Ladebuchse ist ein Entwurf von Moustachedie Ladebuchse ist ein Entwurf von Moustache
    die Ladebuchse ist ein Entwurf von Moustache
    die Ladebuchse ist ein Entwurf von Moustache
  • kein Vergleich zum Original Bosch-Gummi kein Vergleich zum Original Bosch-Gummi
    kein Vergleich zum Original Bosch-Gummi
    kein Vergleich zum Original Bosch-Gummi
  • top Verarbeitung wohin man blickttop Verarbeitung wohin man blickt
    top Verarbeitung wohin man blickt
    top Verarbeitung wohin man blickt
  • auch die ausladende Wippe auch die ausladende Wippe
    auch die ausladende Wippe
    auch die ausladende Wippe

Wünschdirwas

Womit ich am wenigsten klar gekommen bin, ist die Bosch LED Remote. Auch wenn ich die Intention dahinter verstehe, möglichst alles mit der Fernbedienung einstellen zu können, sind's mir persönlich einfach zu viele Knöpfe auf zu engem Raum.
Speziell in der kühlen Jahreszeit fühlt sich die Bedienung mit Handschuhen für mich so an, als hantiere ich mit Schraubenschlüsseln an einem Armbanduhrwerk herum. Da würde mir die neue Mini-Remote deutlich mehr zusagen - samt Ladestands-Anzeige auf meinem Garmin Edge.
Über den Speichen-Magneten lässt sich streiten, wichtig ist, dass im Fall der Fälle das Ventil am Schlauch lange genug ist. Außerdem hat sich mit dem neuen Bosch Smart System der Ladestecker geändert, der jetzt nicht mehr mit alten Ladegeräten kompatibel ist.

Zweiter Punkt ist das relativ hohe Gewicht. Zwar machen der große Akku und das super Fahrwerk viel wett, aber in manchen Situationen macht sich einfach das eine oder andere Kilo bemerkbar. Sei es im Schiebemodus, beim Heben auf den Heckträger oder über quer liegende Hindernisse, aber auch bei Drops oder Sprüngen. So viel Masse muss in manchen Situationen auch mit Körpereinsatz bewegt werden.

  • viel Freiheitviel Freiheit
    viel Freiheit
    viel Freiheit
  • im Lenkeinschlagim Lenkeinschlag
    im Lenkeinschlag
    im Lenkeinschlag
  • und unter den Lenkerendenund unter den Lenkerenden
    und unter den Lenkerenden
    und unter den Lenkerenden
  • MotorverschraubungMotorverschraubung
    Motorverschraubung
    Motorverschraubung
  • Der Fox Float X Dämpfer ist werksseitig bereits top abgestimmt.Der Fox Float X Dämpfer ist werksseitig bereits top abgestimmt.
    Der Fox Float X Dämpfer ist werksseitig bereits top abgestimmt.
    Der Fox Float X Dämpfer ist werksseitig bereits top abgestimmt.
  • Moustache Samedi 29 Game 7 im Test

Fazit

Moustache Samedi 29 Game 7
Modelljahr: 2023
Testdauer: 2 Monate / 250 km
Preis: € 7.299,- UVP
+ Fahrwerk
+ Verarbeitung
+ Bremsen
+ nette Details
o Bosch LED Remote
o Gewicht
BB-Urteil: Verlässlicher Partner mit versteckten Qualitäten

Das Moustache Samedi 29 Game 7 ist keine grazile Primaballerina, die Pirouetten auf ihren Zehenspitzen tanzt; aber ein Paradebeispiel für eine solide und schnörkellose Bike-Konstruktion mit Fokus aufs Wesentliche.
Das betrifft einerseits die Fertigung des Rahmens und der hauseigenen Komponenten (Laufräder, Vorbau, Lenker, etc.), konstruktive Details wie die Abdeckung der Ladebuchse oder die Verschraubung von Motor und Akku. Auf der anderen Seite aber auch die Wahl der Komponenten und nicht zuletzt deren hochprofessionelle Assemblierung. Das Bosch Smart System mit all seinen Vorteilen, die Shimano-Gruppe mit 220er-Scheibe vorne, tolle Maxxis Reifen und last but not least das fein abgestimmte Fox-Fahrwerk sorgen für einen passenden Mix, der mir am Trail sehr viel Spaß gemacht hat.

Kleine Abstriche sind für mich die etwas fummelige Bosch LED Remote (da würde mir in Kombi mit dem Kiox Display eine Mini Remote besser gefallen) sowie das etwas hohe Gesamtgewicht, das aber durch die solide Akku-Reichweite und Downhill-Performance wieder wettgemacht wird.

Insgesamt bin ich vom Samedi 29 Game 7 positiv überrascht. Dieses Bike könnte ich mir extrem gut als Foto- und Alltagsbike vorstellen, mit dem man täglich zur Arbeit oder einkaufen fährt, um am Abend noch schnell und ungezwungen ein paar hundert Höhenmeter im Gelände zu absolvieren. Ein Bike, mit dem man am Wochenende den Bikepark rockt oder auf einer langen Tour samt Fotoausrüstung locker tausend Höhenmeter und mehr bewältigt.
Das top abgestimmte Fox-Fahrwerk ist für mich das i-Tüpfelchen ... der kleine Wolf im Schafspelz, wenn man so möchte.

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  • 4 Wochen später...
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