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Bosch SX Graveltour zur Chorinsky-Klause im Salzkammergut

Bosch SX Graveltour zur Chorinsky-Klause im Salzkammergut

25.07.24 12:03 2.804Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
Fotos: Erwin Haiden
Manche Dinge passen einfach zusammen wie Topf und Deckel, wie Wasser, Holz und Salzkammergut, wie Schotterwege, Gravelbikes und das neue Bosch Performance Line SX System. Am Vortag der Trophy haben wir diese Zutaten ordentlich vermischt und bei jedem Wetter ausprobiert.25.07.24 12:03 5.341

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25.07.24 12:03 5.3414 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Erwin Haiden
Manche Dinge passen einfach zusammen wie Topf und Deckel, wie Wasser, Holz und Salzkammergut, wie Schotterwege, Gravelbikes und das neue Bosch Performance Line SX System. Am Vortag der Trophy haben wir diese Zutaten ordentlich vermischt und bei jedem Wetter ausprobiert.25.07.24 12:03 5.341

Ich steh' drauf, wenn einmal im Jahr das beschauliche Bad Goisern im "Inneren Salzkammergut” zum Mountainbike-Mekka wird - und das weit über Österreichs Grenzen hinaus.
Wie eine Ameisenstraße sich stetig anwachsend ihren Weg zu Süßigkeiten bahnt, so werden auch die Biker in den Tagen vor den Events immer mehr. Eltern mit Startnummer und Fahrradanhänger am Weg zum See, Kinder, die schon Tage davor stolz ihre Junior Trophy-Shirts vom Vorjahr tragen, und echte Trainierer, die sich fürs ultimative Rennen anspitzen.

Die Expo-Area gleicht am Vortag einem Fahrerlager und lädt zum Flanieren, Shoppen und Testen ein. Mitten in dieser radsportgeladenen Atmosphäre lud Bosch heuer eine kleine, aber feine Runde an Journalisten zu einer ebenso kleinen und feinen Kennenlern-Tour in Richtung Weißenbachtal und Chorinsky-Klause.
Einerseits, um Trophy-Luft entlang der Originalstrecke zu schnuppern, andererseits, um das neue Bosch Performance Line SX System kennenzulernen; und dann natürlich auch, um mit Gravel-Experte Max Riese von gravgrav.cc und Tourismus-Experte Christopher Unterberger über die Pläne und Visionen rund um diese relativ neue Spielart des Radsports zu sprechen.

 Salzkammergut, Wasser, Holz, Schotter, Gravelbike, Motor 

Zutaten beliebig zu kombinieren
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Die Wahl des richtigen Sportgeräts

Dass ein Gravelbike grundsätzlich nicht die schlechteste Wahl fürs Salzkammergut ist, zeigt schon ein Blick aufs Streckennetz mit seinen über 200 km Forststraßen. Mit Rennlenker und 40 mm dezent profilierten Reifen lässt sich auf den Schotterwegen ordentlich Tempo machen.
Einziger Haken an der Sache sind die mitunter heftigen Steigungen (schöne Grüße vom Salzberg an der Stelle). Und genau hier kommt des neue Bosch SX System ins Spiel. Im Gegensatz zu bisherigen Linien von Bosch ist dieses nämlich deutlich leichter und sportlicher ausgelegt, und ermöglicht es so, erstens in der Ebene und bergab auch ohne Motorunterstützung sportlich unterwegs zu sein, aber zweitens auch die Salzberg-mäßigen Trophy-Anstiege würdevoll zu absolvieren.

 Es war unser Ziel, die Bosch-typische Qualität, Fahrperformance und Zuverlässigkeit beizubehalten und auch auf leichte, agile Fahrräder zu übertragen. 

Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems
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Die technischen Rahmenbedingungen

Verpackt ist das Triebwerk samt Akku und Bedieneinheit beim Presse-Ride in ein Dimanche 29.4 vom französischen Hersteller Moustache, einem langjährigen Partner von Bosch und seit letztem Jahr auch Unterstützer der Salzkammergut Trophy.
Ausgestattet mit 1x12 Schaltung, einer versenkbaren Sattelstütze, Bosch Kiox Display und dem Bosch CompactTube Akku mit 400 Wh bringt das Dimanche in der mittleren Ausstattungsvariante laut Hersteller 17,7 kg auf die Waage. Das Moustache Dimanche gibt's mit Standard- oder offenem Rahmen, ohne Zusatzausstattung oder um € 200,- Aufpreis auch mit optisch ansprechenden Blechen, Gepäckträger und Licht. Der PowerMore-Akku (Range Extender) mit 250 Wh extra kostet aktuell € 500,- Aufpreis.

Tech Specs Moustache Dimanche 29.4

Rahmen Dimanche 29, 6061 T4-T6 Aluminium, konifizierte Hydroforming-Rohre, CompactTube-Integration und interne Kabelführung Kurbel FSA, geschmiedetes Aluminium, 165 mm
Größen S, M, L, XL Batterie Bosch CompactTube 400 Wh, Smart System
Display Bosch, Kiox 300, Smart System, kompakt, Farbdisplay, Bluetooth-kompatibel mit Herzfrequenzmessung, Navigation, Personalisierung der Anzeige, Sicherungsfunktion (optional) Motor Bosch, Performance Line SX, 250 W, Smart System, 55 Nm
Gabel Dimanche 29, Carbon, konifiziertes Steuerrohr 1"1/8 - 1"1/2 Zoll, FlatMount 180 mm mit direkter Bremsunterstützung, Achse 12x100 mm, max. 700x50 Reifen, Halterungen für Schutzblech und Gepäckträger Bremse Sram Apex, hydraulische Scheibenbremse mit Sram Paceline 160 mm Scheiben
Griffe Moustache Lenkerband Vorbau Moustache, Aluminium, vibrationsdämpfend 10-20 mm Federweg, 70 mm
Lenker/Vorbau Moustache, Aluminium, Gravel, Drop 105, Reach 65, Flare 20°, 500 mm Kassette Sram Eagle, PG-1230, 12-fach, 11-50 Zähne
Steuersazu Acros, AEA-1027, gedichtete Innenlager, internes Routing Kette Sram SX Eagle, 12-fach, 120 Verknüpfungen
Sattelstütze EXA, 860i, gefederte Teleskopsattelstütze mit Remote-Hebel, 31,6 mm, 75 mm Naben Moustache, 24H, 12x100 mm vo., 12x142 mm hi., Steckachse
Sattel Selle Royal Vivo Felgen Moustache al:30, Aluminium 6061, geschweißt, 24-Loch, 700c, Innenbreite 22 mm
Schaltwerk Sram, Apex Eagle, 12-fach Reifen Maxxis Rambler, 700x50C, Tanwall
Kettenblatt Sram, Narrow-Wide, 44 Zähne, Kettenschutz Gewicht 17,7 kg (Herstellerangabe)
Schalt-/Bremshebel Sram, Apex, 12-fach Preis € 4.699,- (UVP)

Geometrie

S M L XL
Köpergröße (ca. in cm) 153 - 168 166 - 181 179 -194 192 - 207
Sattelrohr (mm) 460 500 540 580
Oberrohr (mm) 545 565 585 605
Lenkwinkel (°) 70,0 70,7 71,3 72,0
Sitzrohrwinkel (°) 73,3 73,0 72,8 72,5
Kettenstrebe (mm) 437 437 437 437
Tretlagerhöhe (mm) 288,5 288,5 288,5 288,5
Steuerrohr (mm) 120 135 160 180
Gabellänge (mm) 415 415 415 415
Radstand (mm) 1039 1049 1061 1071
Stack (mm) 569 586 612 634
Reach (mm) 375 386 395 405
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Bosch Performance Line SX

Zum Bosch-System könnte ich jetzt auf unsere News zur Markteinführung verweisen, auf die erste Testfahrt von Kollege Lukas Salzer oder NoPains Test vom Conway Nyvon; aber ich möchte euch auch kurz meine eigenen Erfahrungen und Überlegungen schildern.
Es ist aus meiner Sicht ein großer Schritt für Bosch, ein System wie das Performance Line SX auf den Markt zu bringen. Denn nun haben all jene, die Bosch vor allem wegen des Service, der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit gewählt haben, Zugriff auf einen modernen, minimalistischen und sportlichen Motoren-Baukasten, der sich wunderbar in entsprechend ausgerichtete Bikes wie e-Gravel oder Light-E-MTBs integrieren lässt. So entsteht eine super Kombination aus moderner, sportlicher Optik und Technik (Mini-Remote, 160 mm Q-Faktor, auch ohne Display verwendbar) auf der einen Seite und Bosch-Tugenden wie Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Ersatzteilversorgung auf der anderen Seite.
Dieses Bild spiegelt sich für mich auch in den ersten Testfahrten bzw. auf unserer Salzkammergut-Runde wider. Der Performance Line SX geht nicht nur optisch, sondern auch, was Leistungsentfaltung und Lautstärke angeht, deutlich unauffälliger an die Pedale als der CX-Motor. Was für sportliche E-Biker durchaus ein Grund zur Freude ist - vor allem, da die maximale kurzfristige Spitzenleistung trotzdem 600 W beträgt.

Tech Specs Bosch SX

Motoreinheit Leichtbaukonzept mit Magnesiumgehäuse
Spitzenleistung bis zu 600 W
Nenndauerleistung 250 W
Leistungsgewicht bis zu 300 W/kg
Drehmoment max. 55 Nm
Gewicht Ca. 2 kg (nur Drive Unit Performance Line SX)
Ca. 4 kg für Gesamtsystem (Drive Unit Performance Line SX, CompactTube 400, Mini Remote, System Controller)
Q-Faktor 160 mm
Range Extender PowerMore 250 (circa 1,6 kg, 250 Wh)
Bedieneinheit Mini Remote Dropbar (31,8 mm Klemmung)
Akku CompactTube 400
Smart Funktionen Leistungsstufen und Einstellungen via eBike Flow App individualisierbar
Kombinierbar Je nach Hersteller lässt sich die Performance Line SX mit Bauteilen aus dem Bosch Smart-Baukasten kombinieren (KIOX-Display, Akkus, Remote)

Der Motor schafft mit seinen 2 kg somit ein Leistungsgewicht von annähernd 300 W/kg. Im Komplettsystem mit CompactTube 400 Akku sind’s immer noch an die 150 W/kg und schlägt der SX damit einen Usain Bolt um den Faktor sechs.
Wären da nicht wir Rucksack-Biker am Weg zum Weißenbachwirt, die Fuhre würde abgehen wie eine Rakete. Doch selbst wenn wir mit einem Systemgewicht von 100 kg und 250 W Dauerleistung rechnen, entspricht die Basisleistung, die der Motor solo bringt, 2,5 W/kg und damit dem FTP eines halbwegs trainierten Sportlers.

 Bosch: 300W/kg | Sprinter-Elite: 25 Watt/kg 

Motor vs. Muskel
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Der Weg ist das Ziel

Um diese Feinheiten aus dem Motor zu kitzeln, hat unser Guide Max als Teststrecke plusminus die ersten Kilometer der Trophy A-Strecke auserkoren - mit ein paar touristischen Abstechern ebenso garniert wie mit knackigsten, von Trophy-Regen™ ausgewaschenen Uphill-Passagen. Schließlich gibt's bereits auf den ersten 30 km der über 200 km langen Einmal-Hölle-und-zurück-Strecke so etwas wie ein Best-Of Salzkammergut mit Weit- und Tiefblicken, Wald- und Wasserwirtschaft.
Sinn macht das für uns nicht nur aus touristischer Sicht, sondern auch, um Passagen, die mit einem Bio-Gravelbike nur am Rande der Leistungexplosion zu bezwingen sind, einfach so raufzuzwicken. Und zwar mit Würde, Kadenz und dem Bosch SX-Motor.

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 Mit Würde, Kadenz und dem Bosch SX-Motor 

den Wegen des wilden Wassers folgend

So geht's gleich auf den ersten Kilometern ordentlich zur Sache. Kenner des Salzkammerguts wissen um die dortigen Wege des wilden Wassers Bescheid. Dieses Nass, das mal lieblich plätschernd den Almwiesen Struktur gibt, sehr oft aber auch einfach der "French-Line” folgt, wie es die Biker gerne ausdrücken: also über Felsen und Stufen am schnellsten Weg talwärts. Nur, dass wir am Moustache Dimanche gerade die umgekehrte Richtung nehmen.
Dank starken Waden, hoher Trittfrequenz und den 600 W Spitzenleistung vom Motor funktioniert das aber deutlich besser als erwartet, aktive Fahrweise vorausgesetzt. Der Bosch SX ist in diesen Steigungen natürlich deutlicher zu hören als in der Ebene, aber kein Vergleich zu seinen größeren Geschwistern oder so manchen Konkurrenzprodukten, die bei hohen Kadenzen gerne zu singen beginnen.

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Weiter dem Wasser folgend

Bevor wir die nächsten Kilometer auf Schotter Richtung Chorinsky-Klause in Angriff nehmen, genießen wir ein paar Asphalt-Kehren weiter, am ersten Aussichtspunkt, den Blick auf Bad Goisern, umrahmt vom Predigtstuhl mit der Ewigen Wand im Osten und dem Ramsaugebirge im Westen, im Hintergrund der Sarstein und der Hallstättersee samt Speikberg und Krippenstein als die höchsten sichtbaren Vertreter des Dachsteinmassivs.
Die Wälder im Salzkammergut sind voller Geschichten, denn nicht nur das namensgebende Salz hat die Region geprägt, sondern einhergehend auch die Holzwirtschaft. War es in den vorangegangenen Jahrhunderten primär die Sicherung der Holzversorgung für die Salinen (zwecks Stollenbau und als Brennholz für die Sudpfannen, 230 m³ Holz täglich alleine im Hallstätter Pfannhaus), so entwickelte sich daraus später die Holzindustrie zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige im Salzkammergut.

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Auf dem Holzweg

Diesen Umständen verdanken wir auch das spektakuläre Zwischenziel unserer Gravel-Exkursion: Die Chorinsky-Klause, eine Anlage zur Holztrift aus dem 19. Jahrhundert, deren Wurzeln bis 1526 zurückreichen. Selbst, wenn das sogenannte Schlagen der Klause aus Umweltschutzgründen heute nicht mehr möglich ist, kann man beim Anblick des Bauwerks erahnen, welche Kräfte hier am Werken waren, als einst Tonnen an Holz mit einem Schwall talwärts befördert wurden, in einem Spektakel, dass selbst den Kaiser und sein Jagdgefolge begeistert hat.

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Neben der technischen Faszination dieses Bauwerks ist die Klause für mich vor allem ein Ort, an dem sich viele Facetten des Salzkammerguts bündeln. Die unbändige Kraft des Wassers, die wilde Natur, Felsen und Wald, mittendrinnen der Mensch, der mit Einfallsreichtum und hohem Einsatz versucht, dieser Natur Schätze abzuringen und dabei zu überleben.
Heute hilft moderne Technik enorm bei der Gewinnung der Ressourcen. So wurde bereits Anfang des 17. Jahrhunderts damit begonnen, die Sole, also die aus dem Bergwerk kommende, wässrige Salzlösung, über Rohrleitungen via Bad Ischl bis Ebensee zu transportieren. Die Leitung besteht heute aus Kunststoff-Rohren und gilt als die älteste aktive Industrie-Pipeline der Welt.

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Tech Specs Chorinsky-Klause

Erbauungsjahr 1819
Verwendungszweck Holztrift (eine von 39 Klausen im Salzkammergut Ende des 19. Jhd.)
Holzweg den Weißenbach entlang bis zur Traun, wo ein Rechen das gesamte Holz einer Trift gesammelt hat
Höhe der Staumauer 6,2 m
Stauvolumen 75.000 m³
Klausschlag 4.000 m3 Wasser, die sich in 5 min entleeren (13 m³ Wasser pro Sekunde)
Baumaterial quaderförmige Kalksteine, trocken gemauert
Fülldauer ca. 1 Woche
Schlagtor Mit einem Schlagdorn schlägt man durch eine Öffnung im Klauskörper gegen die "Schnalle", die den "Hengst" über den "Sperrriegel" hebt.
Außerdienstellung 1899, nachdem ein Unwetter den Holzrechen im Weißenbachtal versanden ließ
Sanierung 1968 und bis 2023 nach einem Hochwasser 2019
Erbauer Waldmeister Pfifferling
Namensgeber Ignaz Karl Graf von Chorinsky (k.k. Beamter, 1816 bis 1822 Präsident der Hofkammer)
Denkmalschutz ursprüngliche Form und Funktionsweise blieben bis heute erhalten, aus Umweltschutzgründen wird die Klause aber heute nicht mehr zur touristischen Nutzung geschlagen

Ein immer besser werdendes Netz aus Forststraßen, das im letzten Jahrhundert laufend optimiert wurde, erlaubte den Einsatz immer effizienterer Maschinen für die Holzschlägerung und Holzbringung.
Vorbei die Zeit, in der von der wilden Trift gezeichnete Baumstämme in den Salinen verfeuert wurden. Heute wird das Holz in deutlich besserer Qualität über unsere Gravel-Strecken abtransportiert. Auch wenn diese Waldstraßen dem holzwirtschaftlichen Zweck dienen, bilden sie trotzdem ein ideales Revier für die touristische Doppelnutzung wie in unserem Fall zum Gravelbiken.

 Chorinsky & Kyselak 

Hofkammer-Seilschaften: k.k. Big Boss und k.k. Graffitti-Tagger
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Zurück auf dem Schotterweg

Wir verlassen also die Klause, überqueren den Weißenbach, um von der idyllischen Brunntalalm weg auf der orographisch linken Seite talauswärts zu graveln.
Die letzten Meter bergauf nutzen wir noch einmal, um den Bosch-Motor auf seine Spritzigkeit hin zu testen. Um 50% will Bosch den Tretwiderstand verringert haben, ein Wert, der für uns schwer zu messen ist. Und hat nicht bereits die Performanceline-Serie recht niedrige Tretwiderstände?
In der Praxis liegt es meiner Meinung nach vor allem an den leichten Komponenten und dem damit relativ niedrigen Gesamtgewicht und den gut rollenden Maxxis Rambler Gravel-Reifen, dass das Durchbrechen der 25 km/h Schallmauer bergab und im Flachen sehr sanft vonstatten geht.

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Und ein ganz klein wenig könnten es auch der Hunger und das immer rascher anrückende Gewitter in unseren Nacken sein, das uns so g'schmeidig talauswärts treibt.
"Erwin Crossing” steht unter dem Achtung-Schild vorm Weißenbachwirt. Auf der Tafel eilt ein Mann mit Tablet und Bierkrug. Der Erwin in mir fühlt sich natürlich sofort angesprochen und quert wie geheißen in den Gastgarten.
Es ist der ideale Ort, um unsere kleine Abenteuerrunde bei passender Kulinarik unter der Laube ausklingen zu lassen. Nach 26 km und 830 Hm bleiben mir 30% Restakku (400 Wh Akku, größtenteils volle Leistung, ca. 103 kg Gesamtgewicht inkl. Fotorucksack). Das reicht allemal für die verbleibenden zwei flachen Kilometer zurück zu unserem Ausgangspunkt in der Trophy-Expo.

 Erwin Crossing 

Achtung, Wildwechsel: Weißenbachwirt kreuzt den Weg zum Gastgarten
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Bei Eierschwammerl, Knödel und allerlei traditioneller Kost in fester und flüssiger Form lauschen wir dem Rauschen des Weißenbachs, der wenige hundert Meter nach Erwins Gastgarten beim Kraftwerk Lauffen in die Traun mündet. Wie unsere Gruppe heute, machte einst auch das Holz an dieser Stelle Rast. Hier wurde es nach dem Start in der Chorinsky-Klause und der wilden Trift von Holzrechen aufgehalten, bevor seine Reise auf der Traun weiterging.
Für uns geht's nach der Stärkung Traun-aufwärts zurück nach Bad Goisern, doch zum lauschigen Weißenbach-Soundtrack gesellt sich immer häufiger lautes Donnergrollen. Und so kommt es, wie es kommen musste.

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Ein Ende wie aus dem Salzkammergut-Bilderbuch

Was wäre eine Geschichte übers Gravelbiken, Schotter, Wasser, Holz und das Salzkammergut ohne flüssige Sonnenstrahlen? Es hätte zwar schon ein bisschen weniger sein dürfen als die sintflutartigen Regengüsse, die sich über unser Dach im Gastgarten ergossen. Auf der anderen Seite war genau das ein dem Salzkammergut gerecht werdendes Ende.
Und: Für uns bot sich so eine gute Gelegenheit, das Bosch Performance Line SX System auch bei widrigen Bedingungen zu testen. Das Fazit: Der neue Bosch Motor war weder vom Salzkammergut-Regen noch von den Schmankerln entlang der Strecke aus der Ruhe zu bringen.

Es sind diese kleinen Abenteuer, die einer Ausfahrt am Gravelbike erst richtig Würze verleihen: die Erkundung neuer Orte und Strecken, der Wechsel zwischen Asphalt und Schotter und die eine oder andere knackige Herausforderung, deren Bewältigung einem am Ende alles bedeuten kann.
Vom Gefühl, es geschafft zu haben, über das Erreichen eines besonderen Ortes, eines Gipfels, bis zum Über-sich-Hinauswachsen oder der müden Zufriedenheit, die ein erlebtes Abenteuer hinterlässt, reicht die Palette der lohnenswerten Erinnerungen. Von vermeintlich ganz profanen Dingen wie Knödel und Bier am Ende einer Tour ganz zu schweigen. Ja, und manchmal ist es auch eine heiße Dusche und die Gewissheit, dass der Partner-in-Crime mit seinem schlanken Motor, flottem Rennlenker und vollem Akku bereits sehnsüchtig auf das nächste Abenteuer lauert ...

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin jetzt auch Besitzer eines Canyon on Pathlite LTD mit Bosch SX Motor und 400 Wh Akku.

 

Ich bin noch zufriedener als mit dem Mahle X35er und werde wenn ich wieder ganz fit bin, den Turbomodus mit der Flow APP wegschalten und statt dessen den neuen ECo plus Modus aktivieren. Ein zweiter Akku, welcher gut in die Ortlieb Gravel Pack passt wird überlegt. Neugierig bin ich auf den Verschleiß des XT Antriebes.

Bearbeitet von NoFatMan
  • 8 Monate später...
Geschrieben

So, ich habe jetzt 3 100er mit dem Bosch SX  - 400 Wh hinter mir

 

Fazit:

Jetzt mit dem Eco+ Modus macht es für mich besonders Sinn

100 Kilometer Tour 1.000 HM ergeben bei entsprechendem Einsatz 70 Prozent Akkuverbrauch

Mehr km würden meine HWS Probleme eher befeuert, machen also keinen Sinn.

 

ICH kämpfe die ganze Fahrt um jedes Prozent Stromverbrauch, ist teilweise wie ein Motivator

Trotzdem weiss ich, ich könnte, wenn es sein muss jederzeit auf die Leistung zugreifen

ICH bin mit meiner Kaufentscheidung recht zufrieden.

 

...und das TANNENWALD schreit immer wenn ich vorbei gehe, oida nimm mich, nimm mich - es wird bald erhört werden,...

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