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Moustache 29 Game 150.8 2025 im Test

Moustache 29 Game 150.8 2025 im Test

22.01.25 14:48 1.789Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
Fotos: Thomas Leitner-Weiss, Erwin Haiden, Moustache (5)
Lebe lieber ungewöhnlich! Ein unkonventioneller Repräsentant mit der neuesten Bosch Motorengeneration begeistert durch viel Technik, nette Details und solides Handling am Trail.22.01.25 14:48 6.359

Moustache 29 Game 150.8 2025 im Test

22.01.25 14:48 6.3594 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Thomas Leitner-Weiss, Erwin Haiden, Moustache (5)
Lebe lieber ungewöhnlich! Ein unkonventioneller Repräsentant mit der neuesten Bosch Motorengeneration begeistert durch viel Technik, nette Details und solides Handling am Trail.22.01.25 14:48 6.359

Die Vorfreude war ebenso groß wie die Erwartungshaltung, als mit dem neuen Moustache 29 Game der Franzosen erster Vertreter der neuen Bosch Motorengeneration zuerst durchs Fotostudio und wenig später schon mit mir an Bord über die ruppige Hausrunde rollte.
Bei meiner Premiere mit dem Bosch Performance Line CX der fünften Generation war für mich schon zu erahnen, in welche Richtung die Reise geht. Da der Alu-Spezialist Moustache seit jeher sehr eng mit Bosch zusammenarbeitet, war mir klar, dass dieses Bike nicht nur eine spannende Mischung aus Innovation und netten Details bieten wird, sondern auch eine Art Bühne für den neuen Bosch Motor darstellt.
Aber bevor’s damit auf die Trails geht, wie immer ein paar Infos und Gedanken zu den mehr oder weniger offensichtlichen Tatsachen.

 Eine Maske verrät oft mehr als ein Gesicht 

... und so lässt das Moustache, frei nach Oscar Wilde, die Maske des Motors fallen, um ihm ein Prise kühler Freiheit zu geben
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Alleinstellungsmerkmal Motor- und Akkumontage

Was beim Betrachten des Game sofort ins Auge sticht: Der Motor wird nicht von Abdeckungen, Blechen oder Rahmenmaterial kaschiert, sondern sitzt freigestellt, gut sichtbar und in ungewohnter, gedrehter Lage am tiefsten Punkt des Rahmens.
Das ist auch gleich mein Stichwort, denn durch diese Konstruktion kann der Akku vor dem Motor ins Unterrohr geschoben werden und sorgt somit für einen noch tieferen Schwerpunkt. Die Batterie gibt es in zwei Varianten: In unserem Modell ist die Version mit 600 Wh verbaut, gegen 300 Euro Aufpreis gibt es auch den größeren 750 Wh Akku. Und für alle, die nie genug Energie haben können, bietet Moustache noch einen optionalen Range-Extender mit 250 Wh.

Die Exponiertheit des Motors samt der massiven Verschraubung des Akkus mit dem Rahmen hat gleich mehrere Vorteile. Einerseits kommt man so mit weniger beweglichen Teilen aus, die klappern oder knacken können, andererseits wird der Motor so maximal gut von der Umgebungsluft umströmt und gekühlt.
Weil der Motor eben nicht komplett im Rahmen integriert ist, können sich auch weniger Vibrationen und Schwingungen übertragen. So war meine Erfahrung in der Praxis, dass der Motor im Moustache Game nochmal hörbar leiser war als im Bosch-eigenen Demobike.

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Praktische Details

Durch den Entfall der Akku-Klappe ergibt sich nicht nur ein Gewichtsvorteil der Gesamtkonstruktion, sondern auch die Möglichkeit, einen kleinen Stauraum zwischen Akku und Steuersatz zu integrieren. Je nach Akku-Größe ist dabei Platz für ein kleines Werkzeugset bzw. zusätzlich auch für einen Ersatzschlauch.
Weiteres nettes Details ist die etwas unkonventionelle, aber durchaus praktische Ladebuchse ohne Gummi-Klappe samt Möglichkeit, den Range-Extender direkt anzuschließen. Der Fidlock Flaschenhalter spart Platz und ist mittlerweile auf allen meinen Rädern, vom Gravelbike bis zum Enduro, verbaut.
Im Vorbau findet ein kleines Werkzeugset mit den wichtigsten Tools Platz, damit man am Trail in der G'schwinde auch die eine oder andere Anpassung vornehmen kann. So kann man auf der kurzen Feierabendrunde auch mal den Rucksack zu Hause lassen und hat trotzdem immer genug Flüssigkeit und die wichtigsten Werkzeuge für den Fall einer Panne mit dabei.

  • Für 25 € Aufpreis gibt's ein komplettes "Moustache Art"-Rahmenpersonalisierungs-Kit
    Für 25 € Aufpreis gibt's ein komplettes "Moustache Art"-Rahmenpersonalisierungs-Kit
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  • Moustache 29 Game 150.8 2025 im Test
  • 24,1 kg voll ausgestattet24,1 kg voll ausgestattet
    24,1 kg voll ausgestattet
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  • Die gut gelungene Bosch SchaltzentraleDie gut gelungene Bosch Schaltzentrale
    Die gut gelungene Bosch Schaltzentrale
    Die gut gelungene Bosch Schaltzentrale
  • Sag AdjusterSag Adjuster
    Sag Adjuster
    Sag Adjuster

Ein ordentlicher Kettenstrebenschutz, der Klappergeräusche dämpft und Lackschäden verhindert, gehört mittlerweile zur Standardausrüstung. Am 29 Game sind zusätzlich noch Fender vorne und hinten verbaut, denen man auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde, was sie zu leisten im Stande sind: Klein aber oho, sofern man damit leben kann, dass hin und wieder Laub oder Steine ihren Weg durch den Fendertunnel finden.
Über den hinteren Steckachsen finden sich außerdem zwei Gewinde für leichte Bleche oder ähnliches.

Tech Specs

Rahmen: Game, 6061 T4-T6 Aluminium, 150 mm Federweg, in den Rahmen integrierter Bosch PowerTube-Akku (horizontal), 12 x 148 mm, Boost, Bashguard und Kettenführung Laufräder: Moustache, asymmetrisch, Aluminium 6061E, geschweißt, 28-Loch, 29", Innenbreite 30 mm, montiert mit Tubeless-Ventilen und -Flaps
Größen: S/M/L/XL Kette: Sram GX T-Type, 12-fach, 122 Verknüpfungen
Antrieb: Bosch Performance Line CX, 250W, Smart System, UFI, 85 Nm Kassette: Sram, XS-1270, 12-fach, 10-52 Zähne
Batterie: 600Wh Reifen: Maxxis Assegai, 29x2.50
Display: Bosch Purion 400
System Controller und Mini Remote
Steuersatz: Acros AZF-725, gedichtete Innenlager, internes Routing, integriertes Multitool
Gabel:
Fox Float 36 Factory, Kashima coating, GRIP X2 mit HSC/LSC/HSR/LSR, 160 mm Federweg, 15x110 mm, Boost, 44 mm Offset, mit mini-Schutzblech
Dämpfer: Moustache Magic Grip Control 150, Luftdämpfer mit 2-Positionen-Dämpfung und dynamischer Zugstufenregelung, 230 x 60 mm integriert, 150 mm Federwerg
Vorbau: Moustache Aluminium, CNC, 40 mm Griffe: SB3 Race
Kurbel: FSA, geschmiedetes + CNC Aluminium, 165 mm Sattel: Fizik Terra Aidon X5
Kettenblatt: Sram T-Type, Narrow Wide, 36 Zähne Nabe:
Moustache by Mavic, 28 Loch, 15 x 110 mm, Steckachse vorne, ID360 und 12x148 Steckachse hinten
Lenker: Moustache Just-Carbon, 780 mm, 12 mm Rise, 9° Biegung nach hinten, 4° Kröpfung nach oben Sattelstütze: KS Rage-i, Teleskopsattelstütze mit Shimano Remote-Hebel, 31,6 mm, 170 mm
Bremse vorne:
Shimano XT, BR-M8120, hydraulische Scheibenbremse, 203 mm XT-Bremsscheibe
Bremse hinten:
Shimano XT, BR-M8120, hydraulische Scheibenbremse, 203 mm XT-Bremsscheibe
Schalthebel: Sram AXS Pod, 12-fach GVWR: 140 kg
Garantie: 5 Jahre auf Rahmen und Gabel Moustache Bikes – 2 Jahre auf Motor, Akku (bzw. 500 Ladezyklen) und Zubehör Gewicht: 24,1 kg (BB-Messung inkl. aller Anbauteile)
Schaltwerk: Sram GX AXS T-Type, 12-fach, elektronisch Preis: € 6.999,- UVP
  • Fahrwerks-Kennlinie
    Fahrwerks-Kennlinie
    Fahrwerks-Kennlinie
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  • Nichts, was man unbedingt verstecken müssteNichts, was man unbedingt verstecken müsste
    Nichts, was man unbedingt verstecken müsste
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  • Rahmen Gr. Large, Fidlock Flaschenhalter und AbdeckkappeRahmen Gr. Large, Fidlock Flaschenhalter und Abdeckkappe
    Rahmen Gr. Large, Fidlock Flaschenhalter und Abdeckkappe
    Rahmen Gr. Large, Fidlock Flaschenhalter und Abdeckkappe
  • In der Seitenansicht kann man sich ein gutes Bild über die Verarbeitung machenIn der Seitenansicht kann man sich ein gutes Bild über die Verarbeitung machen
    In der Seitenansicht kann man sich ein gutes Bild über die Verarbeitung machen
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Varianten auch mit 170 und 160 mm Federweg erhältlich

Das 29 Game gibt's in mehreren Varianten. Das 150.8 im Test ist das Topmodell der 150er Serie mit 150 mm Federweg am Heck und 160 mm an der Front. Die Preise beginnen bei € 5.399,- fürs 150.6 und gehen bis zu den € 6.999,- fürs Topmodell.
Die 160-er Serie bietet noch mehr Bergab-Performance mit 170 mm Federweg an der Gabel und 160 mm Federweg am Heck und auch 220 mm großen vorderen Bremsscheiben. Hier starten die Preise bei 6.499 Euro fürs Moustache 29 Game 160.7 und enden bei € 8.999,- fürs Moustache 29 Game 160.9.

Geometrie

Größe S M L XL
Körpergröße empfohlen (cm) 155-170 165-180 175-190 185-203
Sitzrohrlänge (mm) 390 410 435 460
Steuerrohrlänge (mm) 100 112 130 140
Oberrohrlänge (mm) 590 620 645 670
Kettenstrebenlänge (mm) 462 462 462 462
Lenkwinkel 64,7° 64,7° 64,7° 64,7°
Sitzwinkel 76,3° 76,3° 76,3° 76,3°
Stack (mm) 621 632 648 657
Reach (mm) 437 465 485 510
Tretlager Höhe (mm) 349 349 349 349

Verarbeitung und Ausstattung

Ganz generell merkt man beim neuen Moustache Game 29 - wie schon beim Vorgängermodell - die Expertise der Firma, was die Aluverarbeitung angeht. Im Bereich des Steuersatzes, wo der Blick zum Lenker runter ja am meisten hinfällt, muss man schon genau schauen, um zu erkennen, ob der Rahmen aus Carbon oder Alu gefertigt wurde. Auch die nicht verschliffenen Schweißnähte schauen sehr sauber und entsprechend stabil aus.
An der Wahl der Anbau-Komponenten gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Beginnend bei den haus-eigenen Alu-Laufrädern mit Mavic-Nabe und fetter 2,5er Maxxis Assegai Bereifung über die solide Shimano XT 4-Kolben Bremsanlage bis hin zur Sram GX AXS, die mit ihren elektronischen Schaltvorgängen das Gesamtpaket noch einmal zusätzlich aufwertet. Die Sattelstütze bietet mit 170 mm Hub relativ viel Freiheit, das Fox-Moustache-Fahrwerk arbeitet einwandfrei.

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Elektronik, die Sinn macht

Jetzt geht's also los auf die Hausrunde, rauf auf die Berge, runter über die Trails. Das Fahrwerk ist dank Sag-Indikator schnell eingestellt, Sitzhöhe und kleinere Anpassungen lassen sich mit dem im Vorbau integrierten Werkzeug blitzschnell unterwegs optimieren.
Den ersten Aha-Moment beschert mir die Sram GX AXS. Denn was ich auf XC-Bikes bzw. Bio-Bikes tendenziell immer noch als verzichtbaren Elektronik-Schnickschnack sehe, macht am drehmomentstarken E-Bike durchaus Sinn. Dass die Elektronik die Weitergabe der Schaltbefehle mit der Position der Kassette abstimmt, sorgt in der Praxis für butterweiche Schaltvorgänge, vor allem unter Last bergauf sucht die Schaltperformance ihresgleichen. Dazu kommt, dass die Gruppe vom großen Akku des Motors gespeist wird und somit immer genug Energie fürs Schaltwerk vorhanden ist.

So ausgestattet, stellt sich schon auf den ersten Metern zufriedene Gelassenheit ein, alles fühlt sich vertraut und solide an. Die Purion-Anzeige informiert über die wichtigsten Daten des E-Bikes, alle Knöpfe und Schalter sitzen ergonomisch genau dort, wo man sie erwarten würde und lassen sich im Gegensatz zum alten Bosch LED-Controller auch mit dicken Handschuhen super bedienen.

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Am Trail bergauf

Das Moustache 29 Game liegt, wie ich es erwartet habe, sehr geerdet am Trail und hat mächtig Grip bergauf. Neu ist die Anfahrtshilfe von Bosch, die je nach Position bzw. Kurbel-Aktion mal Schiebehilfe oder Anfahrtshilfe fürs Treten ist. Vor allem nach Stopps im steilen Gelände ist das eine echte Bereicherung und eine der nützlichsten Funktionen der fünften Motorengeneration.

Der Motor ist es auch, der es mir angetan hat, wenn ich so gemütlich durch den Wald surfe. Die Geräuschkulisse ist, wie ich glaube, nicht zuletzt durch die spezielle Einbausituation und den Alurahmen sehr angenehm. Zwar sind Light-E-Bikes mit Bosch SX oder TQ-Motor noch mal ein Stückchen leiser, beinahe lautlos; aber was Moustache und Bosch hier verbaut haben, ist schon eine gute Benchmark.
Je anspruchsvoller das Gelände wird, desto mehr kommt auch die neue, verbesserte Motorsteuerung zum Tragen, und dann hat der stärkere CX-Motor im direkten Vergleich zu den drehmomentschwachen Light-Motoren wieder die Spaß-Trümpfe in der Hand. Es ist einfach ein richtig witziges und extremes Gefühl, vom Biobike kommend am Game zu sitzen und Steigungen zu bewältigen, die mich zuvor alleine beim Gedanken daran schon unendlich Schweiß und Tränen gekostet haben.

Massiv steigt natürlich in dem Moment auch die Abenteuerlust, wenn fünf, zehn Kilometer oder mehr, hundert, zweihundert Höhenmeter oder weniger, zwanzig, dreißig Grad Steigung rauf oder runter nicht gleich alle Sicherungen zum Schmelzen bringen.

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Am Trail bergab

Bergab bleibt am Moustache 29 Game, wie schon beim Vorgänger, kein Auge trocken. Mit dem Unterschied, dass die Neuauflage dank verbesserter Kinematik nochmal ein kleines Stückchen potenter geworden ist.
Das alpine Winkelwerk auf den ersten Metern meiner Hausrunde ist zwar nicht die Paradedisziplin des 29 Game, trotzdem bekomme ich auch da schon ein gutes Gefühl fürs Bike, spüre die Energie, die in den 220 mm großen Bremsscheiben vernichtet wird und mein Vertrauen ins Fahrwerk steigt mit jedem Stuferl.
What goes up must come down, oder wie ich immer sage: Wenn der Vorderreifen mal drüber ist, kommt der Rest auf jeden Fall nach.

Je schneller die Trails werden, desto mehr kann das Moustache seine Stärken ausspielen. Das Fahrwerk unter mir weckt streckenweise Erinnerungen an die satte und vertrauenserweckende Gelände-Lage von Enduro-Motorrädern. Eine super Sache nicht nur für Einsteiger, sondern für alle, die es im technischen Gelände gerne auch mal krachen lassen.
Für Freunde von feurigen Feuerwerks-Fahrwerk-Fahrrädern bieten sich sowieso eher Light-eMTBs oder potente und deutlich leichtere Bio-Enduros an. Für mich fühlt sich der erste Umstieg auf mein reaktives Mondraker Foxy danach immer an wie der Ritt auf einem wilden Rodeo-Mustang.
Da trägt so ein Bike wie das Moustache schon erheblich mehr Gelassenheit in sich - mit dem großen Vorteil, trotzdem ordentlich Reserven für schnelle Abfahrten bereit zu halten.

 What Goes Up Must Come Down 

macht mächtig Spaß, kein Vergleich zu Tyrone Davis' Rückkehr nach unten
  • Moustache 29 Game 150.8 2025 im Test
  • schönes Displayschönes Display
    schönes Display
    schönes Display
  • Schaltwerk fix verkabeltSchaltwerk fix verkabelt
    Schaltwerk fix verkabelt
    Schaltwerk fix verkabelt
  • ergonomischergonomisch
    ergonomisch
    ergonomisch
  • Abdeckung LadebuchseAbdeckung Ladebuchse
    Abdeckung Ladebuchse
    Abdeckung Ladebuchse
  • Bosch Mini-RemoteBosch Mini-Remote
    Bosch Mini-Remote
    Bosch Mini-Remote

Wünschdirwas

Beim Moustache 29 Game 150.8 musste ich wirklich lange überlegen, was ich mir noch gewünscht hätte bzw. welche Kritikpunkte ich habe. Die Schaltvorgänge, vor allem unter Last, der Sram GX AXS sind so butterweich, dass man über die ev. recht kostspieligen Folgen eines Felskontakts mit dem Schaltwerk schon mal hinwegsehen kann. Auch hat sie im Gegensatz zur Sram Topgruppe kein Magic Wheel verbaut, das die Schaltröllchen vor aggressiven Ästen schützt.
Ganz selten kam es am Testbike vor, dass die Kette unter Last kurz nachgegeben hat, als würde sie einen Gang überspringen; tatsächlich dürfte sie in den Momenten über die Kassette gerutscht sein. Dies war aber so selten der Fall, dass ich mich nicht intensiver damit beschäftigt habe.
Der Schaltkäfig hatte offensichtlich schon einige Felskontakte unbeschadet überlebt. Für den Verlust der unteren Klemmung der Akkuabdeckung bin ich verantwortlich. Der Felsbrocken im Downhill hat den etwas exponierten Hebel einfach weggesprengt.

Würde ich das Bike für mich selbst umbauen, kämen vermutlich Maxxis DHR und DHF in der Downhill-Version und eventuell auch eine 160 mm Kurbel ans Bike. Das alles ist aber eher meinen persönlichen Vorlieben geschuldet denn Kritik an der ursprünglichen Konfiguration.

  • die exponierte Klemmungdie exponierte Klemmung
    die exponierte Klemmung
    die exponierte Klemmung
  • solide verschraubtsolide verschraubt
    solide verschraubt
    solide verschraubt
  • hilfreiches Werkzeug aus dem Vorbauhilfreiches Werkzeug aus dem Vorbau
    hilfreiches Werkzeug aus dem Vorbau
    hilfreiches Werkzeug aus dem Vorbau
  • Akku-EntnahmeAkku-Entnahme
    Akku-Entnahme
    Akku-Entnahme
  • Werkzeugtasche im UnterrohrWerkzeugtasche im Unterrohr
    Werkzeugtasche im Unterrohr
    Werkzeugtasche im Unterrohr
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Fazit

Moustache 29 Game 150.8
Modelljahr: 2025
Testdauer: 2 Wochen / 170 km
Preis: € 6.999,- UVP
+ Eigenständiges Design
+ Leiser Motor, top Antrieb
+ Robuste Verarbeitung
+ viele nette Details
+ Schaltperformance
o Sram GX AXS Ersatzteilpreise
BB-Urteil: Potenter und einsteigerfreudlicher Allrounder auf leisen Sohlen

Das Moustache 29 Game bietet einen erfrischend unkonventionellen Rahmen-Aufbau, der durch clevere Details und solide Verarbeitung überzeugt. Der Alu-Rahmen überträgt weniger Geräusche als die meisten Carbon-Modelle, und durch die freigestellte Lage des Motors und die damit einhergehende Kühlung kann der Bosch Performance Line CX der fünften Generation sein volles Potential ausspielen. So zählt das Bike für mich aktuell zu jenen mit der angenehmsten Motor-Geräuschkulisse.

Ich persönlich mag die radikale Optik und auch den Ansatz, die spannende Antriebs-Technik wie den Bosch-Motor und das massive Sram T-Type Schaltwerk zu exponieren. Andererseits sind optisch weniger ansprechende Teile wie der Akku oder die Steuerung recht gut integriert.
Gab's beim Vorgängermodell bei mir noch leise Kritik an der Bosch LED-Remote ist das mit der Mini-Remote und dem System-Controller nun deutlich besser gelöst. Das Purion 400 Display ist das Tüpfelchen auf dem i.

Was die Fahrdynamik angeht, hat Moustache im Vergleich zum Vorgänger nochmal deutlich zulegen können. Bergauf liegt das zu einem großen Teil am neuen Bosch-Motor, der leiser ist, besser regelt und mittlerweile eine top Anfahrtshilfe bietet. Dazu kommen die butterweich, weil elektronisch abgestimmten Schaltvorgänge der AXS GX.
Bergab klappert nichts, der tiefe Schwerpunkt sorgt für eine satte Lage am Trail. Und wie nicht anders zu erwarten bei der Geometrie: Speed is King und macht am meisten Spaß damit.
Die top Ausstattung und viele clevere Details runden das Gesamtpaket würdig ab.

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