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Rose Backroad FF "Classified 2x12" im Langzeittest

Rose Backroad FF "Classified 2x12" im Langzeittest

16.09.25 07:31 246Text: Clemens
Clemo

Seit 20 Jahren Redakteur und Testfahrer beim österreichischen „Motorradmagazin“. Doch der Weg in den Sattel eines motorisierten Zweirades führte mich über den Umweg „Fahrrad“: Mit 16 Jahren heuerte ich beim ersten Fahrrad-Team an und bestritt mehrere Jahre Mountainbike-Rennen in den Disziplinen Cross-Country und Marathon. Erst der Job beim „Motorradmagazin“ sowie das gleichzeitige Journalismus-Studium bremsten meinen überschäumenden Trainingsehrgeiz – das Zeitpensum am Ergometer wurde zwar weniger, die Begeisterung fürs Thema Fahrrad begleitet mich allerdings bis zum heutigen Tag.

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Fotos: Erwin Haiden
Graveln mit System: Warum das Rose Backroad FF mit der Classified Powershift-Technologie voll ins Schwarze trifft. (!) Aktuell auf 5.699 Euro reduziert.16.09.25 07:31 2.864

Rose Backroad FF "Classified 2x12" im Langzeittest

16.09.25 07:31 2.8641 Kommentare Clemens
Clemo

Seit 20 Jahren Redakteur und Testfahrer beim österreichischen „Motorradmagazin“. Doch der Weg in den Sattel eines motorisierten Zweirades führte mich über den Umweg „Fahrrad“: Mit 16 Jahren heuerte ich beim ersten Fahrrad-Team an und bestritt mehrere Jahre Mountainbike-Rennen in den Disziplinen Cross-Country und Marathon. Erst der Job beim „Motorradmagazin“ sowie das gleichzeitige Journalismus-Studium bremsten meinen überschäumenden Trainingsehrgeiz – das Zeitpensum am Ergometer wurde zwar weniger, die Begeisterung fürs Thema Fahrrad begleitet mich allerdings bis zum heutigen Tag.

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Graveln mit System: Warum das Rose Backroad FF mit der Classified Powershift-Technologie voll ins Schwarze trifft. (!) Aktuell auf 5.699 Euro reduziert.16.09.25 07:31 2.864

Es ist fast schon ironisch: Ausgerechnet über Schotterstraßen führt mich mein Weg zurück in die Fahrradwelt. Früher war ich im MTB-Rennzirkus zuhause, habe österreichische Meisterschaften im Marathon und Cross-Country bestritten und unzählige Stunden auf schweißgetränkten (Single-)Trails verbracht. Forststraßen? Eher notwendiges Übel als Lieblingsspielplatz.

Heute, deutlich älter, aber nicht weniger radverliebt, ist das Radfahren vor allem eines: Ausgleich. Nach einem Tag in der Motorradbranche wird das Pedalieren zur Meditation. Das Specialized Kenevo für grob und technisch, das Canyon Ultimate für glatt und schnell – dazwischen war bislang Funkstille.

Bis das Rose Backroad FF auftauchte. Mein erstes Gravelbike. Mein erstes Mal mit Classified-Nabenschaltung. Und: eine echte Überraschung. Denn plötzlich schließt sich eine Lücke, die ich nie bewusst wahrgenommen habe. Das Bike kombiniert Rennradgeschwindigkeit mit Mountainbike-Toleranz und eröffnet mir Routen, die ich trotz jahrzehntelanger Revierkenntnis noch nie so gefahren bin.

Gerade im Alpenvorland mit seinen zahllosen Schotter- und Nebenstraßen passt dieses Konzept wie angegossen. Wo das Canyon scheitert und das Kenevo überdimensioniert wirkt, glänzt das Backroad mit Vielseitigkeit. Asphalt, Waldweg, Feldstraße – alles fließt ineinander. Kein ständiges Hin und Her mehr zwischen Fully und Renner – das Backroad macht einfach beides mit.

 Mehr als nur ein neues Rad. Es ist ein neues Kapitel. 

Rose Backroad FF Classified 2x12
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Classified Powershift-Technologie

Genug der persönlichen Gravel-Euphorie – jetzt geht’s ans Eingemachte. Im Zentrum dieses Tests steht das Rose Backroad FF in der von mir gefahrenen Version mit Classified-Schaltung. Was auf den ersten Blick wie ein ganz normales 1x12-Setup mit Shimano GRX Di2 aussieht, entpuppt sich beim Fahren schnell als technische Überraschung. Statt eines klassischen Umwerfers sitzt die kabellose Powershift-Technologie versteckt in der Hinterradnabe.

Genau das macht den Reiz aus: keine Kompromisse bei der Übersetzungsbandbreite, keine spürbaren Schaltverzögerungen vorne. Die Technik arbeitet leise, flüssig und intuitiv – und stellt dabei ganz nebenbei so manches konventionelle Schaltungsdogma auf den Kopf.

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Die Schaltung funktioniert auf Knopfdruck, ohne jede Verzögerung und beinahe geräuschlos, sofern man von dem ultrakurzen Elektronik-Surren absieht. Was bei einem mechanischen Umwerfer meist mit einem mehr oder weniger sanften "Rasseln" einhergeht, passiert hier wie durch Zauberhand über ein zweistufiges Planetengetriebe im Hinterrad.

Der Unterschied ist spürbar: Die Nabe wechselt unsichtbar und blitzschnell in rund 150 Millisekunden die Übersetzung - selbst unter Volllast bis zu 1000 Watt - und das ohne spürbare Unterbrechung des Vortriebs.

Statt 1x12 verfügt mein Rose Backroad FF also über ein getarntes 2x12. In der Praxis heißt das, dass der Sprung von einem Gang zum nächsten feiner ist, weil man zwischen zwei benachbarten Ritzeln der 11-34-Kassette, je nach eingelegtem Getriebemodus, eine zusätzliche Zwischenübersetzung hat. Wegen der Überschneidungen ergeben sich zwar keine 24 völlig unterschiedlichen, aber immerhin 16 bis 18 nutzbare Gänge.

Im Mittel sind die einzelnen Abstufungen bei 48 Zähnen vorne und 11–34-Kassette samt Classified-Nabe rund 37 Prozent feiner als bei einer klassischen 1x12-Schaltung mit identischer Kassette. Anders gesagt: Statt der üblichen Gangsprünge von etwa 11 Prozent liegen sie bei Classified bei nur rund 6 bis 7 Prozent – die Gänge sind also deutlich enger abgestuft.

Gerade auf steilen Schotterpassagen, wenn Tretrhythmus, Trittfrequenz und Tempohalten entscheidend sind, empfinde ich diese feinere Abstufung sowie das extrem leise und schnelle Schalten als enormen Vorteil.

 Ein Rad. Alle Wege. Und kein nerviger Umwerfer, der dazwischenfunkt. 

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Rose Backroad FF Classified 2x12

Rose Backroad FF Classified 2x12

FF steht bei diesem Backroad nicht für "Fancy Features", sondern für "Fast Forward" - und das meint Rose auch genau so. Tempo, Effizienz, Aero und Komfort bei voller Alltagstauglichkeit stehen hier ganz oben auf der Prioritätenliste.

Mit einem Gewicht von 8,7 kg, High Modulus Carbonrahmen, innenverlegten Zügen, einem sportlichen One-Piece Cockpit und minimalistischen Montagemöglichkeiten zeigt das FF, dass es auf der schnellen Seite der Gravel-Macht steht. Gepäckträger oder Gabeltaschen? Fehlanzeige. Dafür gibt's cleane Optik, eine Einfachkurbel mit Wolf Tooth LoneWolf Kettenführung und Classified G42 Laufräder mit 25 mm Innenmaulweite. Die rollen am besten mit Schwalbe G-One RS Evo in flotten 40C - bereit fürs nächste Rennen oder den Strava-KOM. Platz für Rahmen- und Oberrohrtasche gibt's dennoch, falls der Kaffee-to-go halt doch mit muss.

Tech Specs

Rahmen Rose Backroad FF, Carbon, 12x142, Rahmengewicht bei M ca. 1.070g Gabel Rose Backroad FF, Carbon, 12x100, Gabelgewicht 420 g
Größen XS/S/M/ML/L/XL Innenlager Shimano Pressfit BB86
Kurbel Rotor Aldhu InSpider Powermeter 48T 172,5mm Kettenführung Wolf Tooth LoneWolf schwarz High Sweep 46-52T
Lenker/Vorbau Rose Carbon One-Piece Cockpit,100mm/40cm Lenkerband ROSE Gel-Comfort, schwarz
Sattelstütze Rose Aero D-Shape, 8 mm Offset Sattel Selle Italia Flite Boost S1 Carbon, schwarz
Schaltwerk Shimano RD-RX825,GRX, 12-speed 12-36 Schaltbremshebel Shimano GRX ST-RX825(R) BR-RX820(R)
Zahnkranz Classified 11-34 Kette Shimano CN-M6100, 12-fach
Laufräder Classified G42 Laufräder, 25 mm Maulweite Reifen Schwalbe G-One RS Evo,
schwarz 40-622
Gewicht 8,775 kg (BB-Messung) Preis € 5.699,- statt € 5.999,-
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Geometrie

Geometrie

In Sachen Geometrie zeigt sich das Backroad FF erwartungsgemäß sportlicher als die Explorer-Variante Backroad. Der Lenkwinkel ist rund 0,5 Grad steiler, der Radstand kürzer - beides Zutaten für mehr Agilität und Direktheit im Handling. Die Kettenstreben sind durchgängig 420 mm kurz gehalten; beim klassischen Backroad liegen sie bei 427 mm (Rahmengröße 50-55 cm) bzw. 434 mm (ab 57 cm). Vor allem größere Fahrer dürften hier von einem knackigeren Antritt und besseren Klettereigenschaften profitieren.

Auch der Reach ist länger, der Stack niedriger - unterm Strich ergibt das eine gestrecktere, renntauglichere Sitzposition. Während sich der STR-Wert beim Standard-Backroad im Bereich von 1,5 bewegt, zeigt der des Gravelracers klar Richtung 1,4.

Geometrie

  XS S M ML L XL
Sattelrohr (mm) 450 482 505 525 550 585
Oberrohr (mm) 505 527 546 564 582 603
Lenkwinkel (°) 71,25° 71,75° 72° 72,25° 72,5° 72,5°
Sitzrohrwinkel (°) 76,25° 75,5° 75° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe (mm) 420 420 420 420 420 420
Tretlagerabsenkung (mm) 75 75 75 72 72 72
Steuerrohr (mm) 100 118 134 153 171 195
Gabellänge (mm) 390 390 390 390 390 390
Gabel Offset (mm) 48 48 48 48 48 48
Radstand (mm) 993 1005 1016 1030 1046 1067
Stack (mm) 523 542 558 574 592 616
Reach (mm) 377 387 396 405 418 432

Das Backroad FF ist in sechs Rahmengrößen erhältlich und deckt damit eine Körpergröße von 157 bis 200 cm ab. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 120 kg - genug Spielraum also auch für all jene, die sich mit ihrer Race-Form noch auf Kriegsfuß befinden.

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Das Testbike auf den Bildern wurde übrigens in Größe ML mit ungekürztem Gabelschaft und 25 mm Spacern geliefert. Zusätzlich packt Rose noch 25 mm Top Cap Spacer mit in die Box - ideal für alle, die ihre Cockpithöhe schrittweise anpassen wollen, ohne sofort zur Säge greifen zu müssen.

Für unseren Clemens - seit Jahren bekennender Bandscheibenflüsterer - passt die Überhöhung übrigens auf Anhieb. Und ja, selbst mit vollem Schaft macht das Rad einen schlanken Fuß.

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Shimano Classified-Update 2025

Mein persönliches Technik-Highlight der Saison war außerdem das jüngste Update der Classified-Einheit. Zu Testbeginn war der elektronische Schaltungsknopf für die Classified-Nabe separat und wenig elegant am linken Lenkerbogen montiert. Dieser sendete ein Signal an die Steckachse, die wiederum die Batterie enthält und die Schaltvorgänge der Nabe mittels kontaktloser Energieübertragung steuert.

Eine Lösung, die zwar funktional, aber unpraktisch, wenig ergonomisch und wie ein „hingepfuschter“ Fremdkörper am Rad wirkte. Besonders angesichts der Tatsache, dass man bei den ohnehin vorhandenen Shimano-Schaltern theoretisch zahlreiche Möglichkeiten hätte, eine der Tasten mit der Classified-Funktion zu belegen.

Erfreulicherweise wurde im Sommer exakt dieser Wunsch überraschend erfüllt: Mit der Integration in die Schaltereinheit der Shimano-Armaturen ist dieser gravierende Makel behoben. Ab sofort lässt sich die Nabenschaltung intuitiv wie ein gewohnter Umwerfer über die Di2-Schalter aktivieren – so, als wäre es schon immer so gedacht gewesen.

Das mag vielleicht ein kleines Detail sein, für mich ist es jedoch entscheidend, um den Classified-Gesamteindruck von einer „Spielerei“ schlussendlich auf das Niveau einer ernsthaften technischen Revolution zu heben.

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Kein Licht ohne etwas Schatten

Natürlich ist nicht alles eitel Wonne. Wer sich für das Classified-System entscheidet, bindet sich ein Stück weit an diese Technologie. Die G42-Carbonlaufräder stammen ebenfalls von Classified, sehen solide aus, haben sämtliche Belastungsspitzen auf Wurzelpassagen locker weggesteckt und sind exakt auf das System abgestimmt. Wer jedoch gerne flexibel mit seinen Laufradsätzen jongliert, muss sich hier einschränken.

Auch die Ersatzteilversorgung wird vermutlich nicht ganz so unkompliziert sein wie bei einem Standard-Umwerfer, den viele Fahrradwerkstätten auf Lager haben - dazu musste ich erfreulicherweise jedoch keinerlei Erfahrungen sammeln.

Hinzu kommt der Aufpreis: Zirka 900 Euro mehr kostet die Classified-Version (5.699 Euro) gegenüber der klassischen GRX825-Variante des Backroad FF. Das ist kein Pappenstiel, und ob einem die Geräuschlosigkeit und ergonomische Eleganz diesen Betrag wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Ein weiterer großer Vorteil der Powershift-Nabe ist ihre Wartungsarmut. Die internen Komponenten sind vollständig gekapselt und damit gut vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Laut Hersteller ist die Nabe wartungsfrei – lediglich die Radlager unterliegen dem üblichen Verschleiß und lassen sich bei Bedarf ersetzen.

Das reduziert den Wartungsaufwand erheblich und erhöht die Zuverlässigkeit des Antriebs, insbesondere bei widrigen Wetterbedingungen. Das Gesamtgewicht meines Testrads von durchaus akzeptablen 8,7 Kilo geht angesichts der innovativen, sorgenfreien Classified-Technologie für mich in Ordnung.

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Einziger kleiner Wermutstropfen: Die von Classified produzierte Kassette erfordert etwas mehr Feinarbeit bei der Einstellung als eine Shimano-Originalkassette. Positiv: Classified hat bereits nachgebessert und bietet inzwischen eine überarbeitete Version an, die im Fahrbetrieb spürbar geschmeidiger funktionieren soll.

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In der Praxis

Für mich persönlich fällt das Fazit nach einer Saison mit dem Backroad FF Classified durchwegs positiv aus. Die Schotter-Rakete von Rose hat mir nicht nur technisch Freude bereitet, sondern mich tatsächlich wieder näher ans regelmäßige Radfahren herangeführt.

Die innovative Nabe bedeutet für mich weniger Ablenkung, weniger Einstellarbeit, weniger Putzaufwand und einfach mehr "Flow". Das Classified-System ist ein echter Zugewinn an Unkompliziertheit, den man erst zu schätzen weiß, wenn man ihn einmal erlebt hat.

Denn mein Fokus liegt auf der Zeit im Sattel - ich will das Rose weder bis zum Exzess tunen noch unnötig Zeit in Reinigung und Wartung stecken. Mein Anspruch ist simpel: Ein funktionstüchtiges, effizientes, robustes, leichtes und ästhetisches Trainingsgerät, das einfach immer bereitsteht und Spaß macht. Und genau diese Mission erfüllt das Rose Backroad FF Classified.

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Denn auch abseits der Schaltung überzeugt das Gravelbike auf ganzer Linie. Mit Reifenfreiheit bis 45 Millimeter ist es für harte Schotterpassagen ebenso gewappnet wie für schnelle Asphaltabschnitte. Die Geometrie ist eindeutig sportlich, fast rennradnah, ohne dabei ins Nervöse abzurutschen.

Man spürt, dass dieses Rad nicht als gemütlicher Tourer, sondern als echtes Race-Gravel konzipiert wurde – und doch bleibt es komfortabel genug für lange Distanzen. Eingeschlafene Finger und Rückenschmerzen wie auf meinem Rennrad sind am Rose bislang nie aufgetreten.

Der eigentliche Zauber liegt für mich im Fahren selbst. Auf einer Tour, die ich früher mit dem Rennrad gemieden hätte, weil ein Schotterstück mittendrin den Rhythmus zerstört hätte, konnte ich dieses Jahr einfach weiterfahren. Keine Unterbrechung, kein Umweg, keine Einschränkung.

Mit dem Backroad FF Classified erweitern sich die Möglichkeiten exponentiell. Das Rad eröffnet neue Strecken, neue Kombinationen, neue Horizonte - genau das macht für mich den Reiz des Gravelns aus.

 Das Backroad FF hat mir nicht nur neue Strecken eröffnet, sondern auch die Lust aufs Radfahren zurückgebracht. 

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About Clemo

About Clemo

Clemens ist seit 20 Jahren Redakteur und Testfahrer beim österreichischen Motorradmagazin. Der Weg in den Sattel eines motorisierten Zweirads führte ihn jedoch über den Umweg namens Fahrrad: Bereits als kleiner Bub pedalierte er begeistert auf seinem Atala-Mountainbike durch den Maurer Wald rund um den "Pappelteich".

Mit den hormonellen Turbulenzen der Pubertät wuchs aus der kindlichen Leidenschaft eine handfeste Obsession. Mit 16 Jahren unterschrieb er beim ersten Fahrrad-Team und startete mehrere Jahre lang bei Cross-Country-Rennen und MTB-Marathons.

Erst der Einstieg beim Motorradmagazin und ein parallel laufendes Journalismus-Studium bremsten seinen überschäumenden Trainingseifer. Die Stunden am Ergometer wurden zwar weniger - die Begeisterung fürs Thema Fahrrad aber blieb. Bis heute. Und das nicht nur als Hobby: Als nebenberuflicher Fitnesstrainer lebt Clemens seine Passion auch abseits der Redaktion konsequent weiter.

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Fazit

Backroad FF Classified 2x12
Modelljahr: 2025
Testdauer: ca. 6 Monate
Preis: € 5.699,- UVP
+ Innovative 2x12-Schaltung mit intuitiver Bedienung
+ Enge Gangabstufungen
+ Zuverlässig wie 1x12
+ Shimano-Di2-Integration
o Laufrad-Kompatibilität
- Höheres Systemgewicht
- Höherer Preis
BB-Urteil: Classified Technik steigert Fahrspaß ohne Firlefanz.

Das Rose Backroad FF mit Classified-Schaltung 2x12 als Herzstück ist ein Statement dafür, dass Technik das Fahrerlebnis verbessern kann, ohne in Firlefanz zu verfallen. Die Nachteile - höhere Kosten, Systembindung, eingeschränkte Kompatibilität - sind real, aber angesichts der Souveränität der Komponenten und meines Nutzerprofils "Fahren statt Schrauben" zweitrangig.

Nach Jahren zwischen Mountainbike und Rennrad habe ich nun das perfekte Bindeglied gefunden. Ein Rad, das mich wieder daran erinnert, warum ich dieses Hobby begonnen habe: Die Freiheit, neue Wege zu entdecken.

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Geschrieben
Graveln mit System: Warum das Rose Backroad FF mit der Classified Powershift-Technologie voll ins Schwarze trifft. (!) Aktuell auf 5.699 Euro reduziert.



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