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Trek Domane SLR 7 Gen 4 - Langzeittest

Trek Domane SLR 7 Gen 4 - Langzeittest

30.06.23 07:29 7.842Text: martinbihounek.comFotos: Erwin HaidenWe know what you did last summer! Trek stellte im Spätsommer ‘22 die vierte Generation des Langstrecken-Komfort-Rennrads Domane vor. Grund genug nachzuprüfen, ob die Designer aus Waterloo neue Einfälle hatten und ein bewährtes System nochmals verbessern konnten.30.06.23 07:29 14.935

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30.06.23 07:29 14.9356 Kommentare martinbihounek.com Erwin HaidenWe know what you did last summer! Trek stellte im Spätsommer ‘22 die vierte Generation des Langstrecken-Komfort-Rennrads Domane vor. Grund genug nachzuprüfen, ob die Designer aus Waterloo neue Einfälle hatten und ein bewährtes System nochmals verbessern konnten.30.06.23 07:29 14.935

Ende letzten Jahres ereilte mich aus den heiligen Hallen des Bikeboards die Frage, ob ich wieder einen Radtest machen wolle. Ein Trek solle es dieses Mal werden – eine Bio-Variante, so ganz ohne Motor. Und top ausgestattet solle es außerdem sein. Wer könnte da Nein sagen?

Nur einen – gemessen an den in der Bikebranche zuletzt üblichen Lieferzeiten – Wimpernschlag später stand es dann im April tatsächlich zur Abholung bereit - das Trek Domane SLR 7 der vierten Generation.
Das rahmenseitig um 300 Gramm leichter gewordene Endurance-Bike präsentierte sich in schlichtem Mattschwarz mit knapp vier Zentimeter hohen Bontrager Carbonlaufrädern und breiten Gummis. Damit unterstreicht Trek einmal mehr die Allroad-Gene der Domane Reihe: 

 Schneller Look trifft viel Komfort, und damit breiten Einsatzbereich 

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Erstkontakt

Die restliche Bestückung kann sich mit der aktuellen Version von Shimano´s Ultegra Di2 und dem komplett neuen Bontrager-Cockpit ebenfalls sehen lassen. Hier wurde die Systemintegration wieder ein Stück vorangetrieben: Keine Kabel, die außerhalb des Rahmen bzw. Lenkers prangen oder gar klappern können. An Mechaniker und Sitzpositions-Optimierer wurde bei der Erfindung des RCS Pro-Vorbaus erfreulicherweise ebenfalls gedacht. Der Austausch auf eine andere Vorbaulänge klappt, ohne die Schaltkabel und Bremsleitungen entfernen zu müssen.

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Geometrie

Größe 47 50 52 54 56 58 60 62
Sitzrohrlänge (mm) 420 450 475 500 525 548 567 586
Oberrohrlänge (mm) 509 519 530 542 554 567 579 593
Steuerrohrlänge (mm) 110 130 145 160 175 195 220 245
Lenkwinkel (°) 71 71,1 71,3 71,3 71,9 72 72,1 72,1
Sitzrohrwinkel (°) 74,6 74,6 74,2 73,7 73,3 73,0 72,8 72,5
Kettenstrebenlänge (mm) 420 420 420 420 420 425 425 425
Radstand (mm) 986 996 1003 1010 1018 1022 1032 1042
Stack (mm) 527 546 561 575 591 611 632 656
Reach (mm) 364 368 371 374 377 380 383 386
BB Drop (mm) 80 80 80 80 78 78 75 75
Offset (mm) 53 53 53 53 48 48 48 48
Trail (mm) 61 60 59 59 61 60 59 59
Vorbaulänge (mm) 70 80 90 90 100 100 110 110
Überstandshöhe (mm) 686 716 735 754 776 796 817 835
Laufradgröße 700c 700c 700c 700c 700c 700c 700c 700c

Die Geometrie wurde für die vierte Generation im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Warum auch, die Endurance-Abmessungen funktionieren gut und ermöglichen eine Vielzahl an Anwendungsbereichen.
Die Sitzposition ist aufrecht und kompakt, was sich für mich beim Einstellen als eine gewisse Challenge herausstellte, da ich trotz der aktuell wenigen Radkilometer, die ich abspule, immer noch eine rennmäßig gestreckte Geometrie bevorzuge. Aber nach ein wenig Tüfteln war diese Hürde genommen und ich konnte den Hobel in vollen Zügen genießen.

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Tech Specs

Rahmen 800 Series OCLV Carbon, m. ISOSpeed, 3S-Kettenführung, 142x12 mm Gabel Domane SLR Carbon m. konischem Schaft, 12x100 mm
Größen 47/50/52/54/56/58/60/62 cm Kurbel Shimano Ultegra R8100, 50/34 Z., 172,5 mm
Vorbau Bontrager RCS Pro, 7075 Alu, 31,8 mm, -7°, 90 mm, BlendR-kompatibel Tretlager Praxis Shimano T47 85,5 mm
Lenker Bontrager Pro IsoCore VR-SF, OCLV-Carbon m. EVA-Polster, 31,8 mm, 42 cm Kassette Shimano Ultegra R8100, 10-34 Z., 12-f
Schalthebel Shimano Ultegra R8170 Di2, 2x12 Kette Shimano Ultegra/XT M8100 12-f
Schaltwerk Shimano Ultegra R8150 Di2 12-f Bremsen Shimano Ultegra, CL800/MT800 CL Rotor, 160 mm vo/hi
Sattelstütze Domane Carbonsattelstütze, KVF-Profil, 20 mm Offset, 280 mm (ab Gr. 58: 320 mm) Umwerfer Shimano Ultegra R8150 Di2, Anlötversion, Down Swing
Sattel Bontrager Verse Short Elite, 145 mm Reifen Bontrager R3 Hard-Case Lite, TLR, 120 TPI, 700x32C
Laufräder Bontrager Aeolus Pro 37, OCLV Carbon, 21 mm Maulweite, TLR Lenkerband Bontrager Supertac Perf.
Gewicht 8,08 kg (gewogen mit TLR-Ventilen und Sealant) Preis € 10.499,- UVP

Der Rahmen besteht jetzt aus Treks bewährtem 800er OCLV Carbon - bisher den "reinen" Racern wie Madone und Emonda vorbehalten. Er ist verwindungssteif und bringt die Power direkt auf den Asphalt. Die Überarbeitung der Rohrformen (Kammtail Virtual Foil, siehe Showroom) hat tatsächlich eine Performancesteigerung gebracht.

Die 8,02 kg Lebendgewicht des Domanes sind für ein fein ausgestattetes Rad kein Spitzenwert; aber für ein Langdistanz-Komfortrad dann doch recht ordentlich. Zumal er 50-60 ml Dichtmilch pro Laufrad beinhaltet.
Die rennlastigere RLS Version soll in puncto Rahmengewicht noch ein paar Gramm weniger haben.

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Auf den ersten Kilometern wurde schnell klar, dass das neue Domane trotz seiner "gemütlichen" Sitzposition ein echter Racer ist! Kein Wunder, wurde doch zwecks Einsätzen bei Paris-Roubaix oder Strade Bianche auch der Input der Profis von Trek-Segafredo in die Entwicklung mit einbezogen - und zwar ausgesprochen erfolgreich, wie ja Elisa Longo Borghini bei der letztjährigen Hölle des Nordens bewies.
Die kompakte Geometrie ist auch im Wiegetritt nicht hinderlich. Trotz der kurzen Abmessungen ist da kein Lenker, der den Oberschenkeln zu nahe kommt.

Die hauseigenen Bontrager Aeolus Pro 37 Laufräder tragen ihren Part zur Steifigkeit bei. Mit 32 mm breiten Reifen bestückt, rollen sie willig über gröberen Asphalt und leichte Schotterstraßen. Die Dämpfung ist sehr gut und verhilft auf langen Runden oder Tagestouren zu ermüdungsfreierem Fahren.

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Auf ein Wort: IsoSpeed

Da wir gerade von Dämpfung sprechen: Das Herzstück der Domane-Serie war immer schon die IsoSpeed Vibrationsdämpfung an der Sattelstütze. Vom Mountainbike Procaliber kommend, verrichtet es seit nunmehr zehn Jahren seine Arbeit auch am Asphalt.
Was bei der aktuellen Version neu ist: die Einstellbarkeit der letzten Generation wurde zugunsten eines leichteren Rahmens eingespart. Und die Dämpfung am Steuerrohr wurde aus dem gleichen Grund überhaupt komplett weggelassen. Das vordere Gelenk sei laut Trek ein Relikt aus Zeiten der 20er-Reifen, welche mit 8 bar Luftdruck gefahren wurden.

Meiner Meinung nach ist der Wegfall des vorderen Entkopplers kein allzu großer Verlust. Ich empfand Dämpfungen im Lenkerbereich auf einem Rennrad schon immer als eher störend. Dass am Sattelrohr das System nicht mehr justierbar ist - verschmerzbar, da bei früheren Domane-Rahmen der Unterschied zwischen voll offener und geschlossener Dämpfung ohnehin nicht so eklatant war.
Von der Einstellbarkeit abgesehen, gleicht das IsoSpeed-Gelenk am Sattelrohr und die damit verbundene Vibrationsreduktion weitestgehend jener der letzten Generation. Da ich mich auf meinen Rennrädern bisher eigentlich immer auf die "Eigenfett-Dämpfung" verlassen habe, bin ich vom tatsächlichen Komfortgewinn dieser Technologie nicht gänzlich überzeugt bzw. denke, dass einfachere Konstrukte - Stichwort flexende Sattelstütze - zumindest den gleichen Effekt erzielen. Aber ein paar Monate und Rumpelstraßen bleiben dem Trek ja noch, meine bisherigen Eindrücke zu korrigieren.

 Gemütlicher Racer 

Sachen gibt's, die gibt's gar nicht!
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Während ich so meine Kilometer runterkurbelte, richtete ich meine Aufmerksamkeit auch auf die Parts, die aus dem fernen Osten ihren Weg auf die Plattform der Amerikaner gefunden hatten.
Shimanos 12-fache Ultegra Di2 ist am SLR 7 zuständig für reibungslose Gangwechsel und zuverlässige Verzögerung. Bislang hatte ich mit dieser Gruppe nur "medialen Kontakt". Was mir sogleich positiv auffiel: Dadurch, dass jetzt im Schaltwerk das Bluetooth-Modul für die Verbindung mit dem Handy sitzt, lassen sich die Tasten der STI-Hebel schnell und einfach und ohne zusätzlichem Teil nach persönlichen Gusto programmieren. Auch die Schaltsprünge sind konfigurierbar. Genauso wie die Bedienung von Garmin Radcomputern vom Lenker aus.
Apropos Lenker. Die Schaltbremsgriffe der Ultegra sind jetzt wesentlich besser zu greifen als die früherer Generationen. Einzig den Stecker des Ladekabels finde ich ein wenig hackelig. Da könnten die Japaner eventuell Anleihen bei der Firma mit dem angebissenen Apfel nehmen: magnetisch - sitzt, hält und lädt. Aber egal.

Auf der Straße geben sich Schaltung und Bremse keine Blöße. Erstere werkt schnell und präzise. Auch unter Last flutschen die Gänge förmlich durch die Ritzel der verbauten 11-34er Kassette. Die Scheibenbremsen verzögern zuverlässig und nicht zuletzt dank Servo-Wave-Technologie sehr gut dosierbar. Einzig die Vorderbremse gibt immer wieder Mal ein Schleifgeräusch von sich.

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Detailansicht
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Stärken, Schwächen

Fassen wir die ersten Fahreindrücke zusammen: Der Carbonrahmen ist Trek-typisch verwindungssteif und durch die kompakte Bauweise sehr human zur untrainierten Rückenmuskulatur.
Bergauf lässt sich keine Schwäche finden - zumindest beim Testbike; über die Performance des Testers breiten wir hier lieber den Mantel des Schweigens. Bergab herrscht hohe Laufruhe, kein nervöses Flattern oder vorschnelles Einlenken in Kurven. Das kommt vor allem vom flachen Lenkwinkel und langen Radstand bzw. von den langen Kettenstreben.

Ein schneller Slalom würde das Domane leicht überfordern, aber dafür ist es ja auch nicht gebaut. Sportliches Bewegen bis gemütliches Cruisen durch die Landschaft auf fast egal welchem Untergrund, darin liegt seine ureigenste Stärke. Nötigenfalls kann es aber auch jederzeit seine Renngene aufblitzen lassen, lange, hässliche Kopfsteinpflastersektionen oder kurze, explosive Ortstafelsprints inklusive.
Die Bontrager R3 Reifen - ich war bisher kein Fan - kleben bei alledem förmlich am Asphalt und lassen ein präzises Durchzirkeln der Kurven zu. Führt die Route mal auf eine Schotterstraße, so stecken die Reifen dies relativ ungerührt weg. Gepaart mit der IsoSpeed-Technologie und der Grunddämpfung von Carbon hinterlassen leichte Schlaglochteppiche oder Bremswellen folglich relativ wenig Eindruck.
Und: Die dicken Schlappen rollen auch in der Ebene gut genug; wenn auch nicht so berauschend, dass sie dem Gegenwind im Steinfeld ausreichend Paroli bieten könnten. Allerdings ist die Aerodynamik des Endurance-Bikes am Unterlenkergriff dankenswerter Weise hinreichend ausgefeilt, um hier nicht unnötige Körner liegen zu lassen.

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Wie auch im Vorbericht erwähnt, lässt sich der Domane Rahmen mit diversen Anbauteilen - konkret ging es da neu um ein Oberrohr-Tascherl - bestücken. Dazu sage ich einfach mal: NEIN!
Ausreichend Stauraum für Ausfahrten bis hin zu Tagesausflügen bietet ohnehin das komfortable Fach unter dem vorderen Flaschenhalter. Dort passen Werkzeug, Ersatzschlauch oder in meinem Fall ein Flascherl Dichtmilch und sogar ein Notfalls-Haferriegel locker hinein. Bleibt nur die Frage, ob man sich an dieses Versteck im Falle eines Hungerast-Deliriums auch erinnern kann ...

 Schlaglochteppiche oder leichte Bremswellen hinterlassen wenig Eindruck 

Ein Hoch aufs Carbon, IsoSpeed und die 32-mm-Reifen!
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Zwischenfazit

Für wen ist das Domane SLR 7 geeignet? Ich würde mal sagen für Allrounder, denen ein Gravel zu wenig schnell ist. Die vorstellbare Nutzerschar reicht vom ambitionierten Rennfahrer, der sich - aus welchen Gründen auch immer - nicht unbedingt in rennlastiger Haltung auf sein Sportgerät falten will bis zum Genussbiker, der mit Oberrohrtascherl und optional montierbarem Kotschützer für alles gewappnet sein möchte. Und für alle dazwischen.
Wer ein leichtes Gravelbike sucht, wird mit dem Domane auch noch glücklich, sofern die max. 125 kg Systemgewicht dem gedachten Einsatzzweck genügen. Die Reifenfreiheit gibt Trek mit bis zu 38 mm an. Ich würde schätzen: Je nach Reifenbauart geht sogar noch ein wenig mehr.
Für Racer bietet Trek allerdings auch eine rennorientiertere Rahmengeometrie an. Der RLS-Rahmen hat einen steileren Lenkwinkel, ein etwas kürzeres Oberrohr und ein viel kürzeres Steuerrohr, geht also in Richtung Emonda-Geometrie. Ein paar Gramm weniger auf den Rippen hat dieser Rahmen außerdem.

Was mir zum Trek Domane SLR 7 in seiner vierten Generation sonst noch so einfällt und an ihm auffällt, werden die nächsten Wochen und Kilometer zeigen. In diesen Sinne, stay tuned und see you out there!

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Langzeittest-Finale

Tage, Monate, ja, ganze Jahre sind vergangen, seit ich erstmals über meine Erfahrungen mit Treks Domane der vierten Generation berichtet habe. Sommer, Herbst und Winter sind ins Land gezogen. Rechtzeitig vor der aktuellen Kältewelle - bei Temperaturen um und unter Null bringen mich keine zehn Pferde auf ein Rad - wurde es schließlich Zeit, mich von dem Rad zu verabschieden.

Wie ist es mir seit Juni mit dem Carbonhobel ergangen? Musste ich an der Sitzposition noch etwas ändern? Habe ich etwas zerstört? Und die vielleicht wichtigste Frage: Hätte ich mir das Rad unter den Weihnachtsbaum gelegt, wenn nicht die leise Hoffnung bestünde, dass pünktlich zur nächsten Bike-Saison wieder ein Testbike auf mich wartet?

 Allroad-Bike mit viel Komfort 

Was wiegt, das hat's
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Im ersten Teil habe ich das Domane als Allroad-Bike mit viel Komfort beschrieben. Das hat sich über die restliche Testzeit mehr als bestätigt.
Zwar habe ich keinen der großen Bergpässe der Alpen damit erklommen, aber die Steigungen der Buckligen Welt, Hohen Wand oder des Mariazellerlandes haben es auch in sich. Da lässt es sich mit der kompakten Geometrie des Rahmens entspannt klettern - wobei ich im Wiegetritt dann doch die nächste Vorbaulänge bevorzugen würde.
In der Abfahrt zirkelte der Carbonhobel, nachdem ich den Lenker um 1,5 cm tiefer gesetzt hatte, willig durch die Kurven. Also keine bösen Überraschungen hier.

Den Löwenanteil meiner rund 1.500 Testkilometer spulte ich allerdings in den Weiten des niederösterreichischen Steinfeldes ab. Auf wechselndem Untergrund: Asphalt, Schotter und Waldwegerl. Und im Zuge der Fotoreportage der Gravel Meisterschaften 2023 sogar fast im Renntempo.
In diesem Zusammenhang muss ich mein oben gefälltes Urteil über die IsoSpeed Vibrationsdämpfung zumindest teilweise korrigieren. Speziell im groben Geläuf eines Waldweges oder einer wurzeligen Forststraße macht sich der Entkoppler in der Rahmenkonstruktion sehr wohl bemerkbar. Da geht stabile Sattelstütze vor filigraner Flexstütze.
Wählt man, wie in meinem Fall, für schlauchlos gefahrenen Reifen einen Druck von 4,5-5 Bar (Körpergewicht 75-80 kg), hat man zudem Komfort auf allen Strecken ohne Gefahr zu laufen, in der Kurve wegzurutschen.

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Apropo rutschen: Die Bontrager R3 Reifen sind gute Allrounder, stecken grobes Gelände und Schotter ohne Murren und Defekte weg. Mir wären an der Karkasse oder den Seitenwänden keine Risse oder Schnitte aufgefallen - und ich bin im Testverlauf doch ein paar Mal ordentlich in Schlaglöcher gerumpelt. Auch hat die Hitze des Sommers den Abrieb nicht sonderlich beschleunigt. Einzig 90 Grad Kurven auf Schotter mögen die R3 nicht, aber da versagen alle anderen Straßenreifen ebenso.
Tipp: Ist man mehrheitlich abseits asphaltierter Straßen unterwegs, lässt die Reifenfreiheit auch Gravelgummis zu. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert, da ich die Notwendigkeit nicht sah.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Shimanos elektronische 12fach-Ultegra war durch die Bank zuverlässig. Die Bremsgeräusche an der Front haben sich mit der Zeit reduziert. Einzig die Ladeintervalle kommen mir ein wenig kürzer vor als bei früheren Modellen – das kann aber auch Zufall gewesen sein.
Ich persönlich würde eine Kurbel mit 53/39 anstatt der verbauten 50/34er bevorzugen, aber am Endurance-Bike geht die Wahl durchaus in Ordnung.
Und eher ein Punkt für die Psyche denn für die Praxis, denn beim Fahren stört es eigentlich nicht: Die guten acht Kilo Lebendgewicht mögen für den Einsatzbereich heutzutage üblich und ob der Features erklärbar sein. Renommee sind sie angesichts des ausgerufenen Preises trotzdem keines.

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Fazit

Trek Domane SLR 7 Gen 4
Modelljahr: 2023
Testdauer: 9 Monate / rund 1.500 km
Preis: € 10.499,-
(2024: € 9.999,- UVP)
+ Komfort-Geometrie
+ Laufruhe dank IsoSpeed
+ Shimano Ultegra Di2
+ Größen- und Farbspektrum
o Bontrager R3
o Preis-Gewichts-Verhältnis
BB-Urteil: Ein Allrounder für alle Fälle!

Somit komme ich zu meinem abschließendem Fazit: Das Trek Domane SLR 7 ist ein Allrounder mit großem Komfort und Renn-Genen!
Die vierte Generation gibt sich in keiner Lebenslage eine Blöße und macht jede noch so schwachsinnige Routenwahl des Testers klaglos und defektfrei mit.

Es bietet genügend Aerodynamik, um dem Gegenwind zu trotzen, ausreichend Komfort und Dämpfung, um es mit jedem Untergrund aufzunehmen sowie genügend Steifigkeit und Spritzigkeit, um auch mal bei einem Ortstafelsprint vorne mitfahren zu können.
Und sollte dieses edel designte Gerät tatsächlich das Pech haben, an einen Oberrohr-Tascherl-Fan zu geraten, wird es selbst diese Herausforderung mit größtmöglicher Würde meistern.

Um also zu guter Letzt die eingangs aufgeworfene Frage zu beantworten: Ja, ich würde mir das Domane unter den Weihnachtsbaum legen – 2024 dann (diese Farbauswahl! Habt ihr schon Axinite Flip oder Juniper bewundert? Von den P1-Icon-Lackierungen ganz zu schweigen), wenn mir das Bikeboard bis dahin leider doch nicht wieder mit einem Testbike ausgeholfen hat ...

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We know what you did last summer! Trek stellte im Spätsommer ‘22 die vierte Generation des Langstrecken-Komfort-Rennrads Domane vor. Grund genug nachzuprüfen, ob die Designer aus Waterloo neue Einfälle hatten und ein bewährtes System nochmals verbessern konnten.
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Fahre beide gen 3 und 4, wobei ich bei 3 noch einer Rahmennummer kleiner 54 gegangen bin um etwas mehr Race zu erhalten, bei der aktuellen bin ich nun auf der empfohlenen 56 , es tut gut zur Abwechslung auch mal etwas entspannter zu sitzen, mann wird ja nicht jünger

Fahre die 303 25mm MW mit 34er vittoria,  einfach nur herrlich

 

Für mich das ultimative Bike keine Züge Satteltasche(Rahmenfach)etc notwendig total aufgeräumt, ein Traumbike ja, Gewicht ist zu vernachlässigen,  ehrlich

20230403_165902.jpg

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Steht auf meiner Will haben Liste.

die Reifendrücke würden mich noch interessieren - welcher Kompromiss zwischen Komfort, Schwammigkeit in Kurven, Reifenwanddefektvermeidung und Rollwiderstand wurde bei welchem Körpergewicht gefunden?

Ich persönlich fahre die Conti Grand Prix in 28mm TL auf zu schmalen Felgen am 2013er Domane und habe mit bei zu geringem rund 3 bar auf tlw. zu grobem Schotter doch einige Reifen beschädigt, was mir in der ersten Euphorie nicht ganz bewusst war. Jetzt nicht mehr unter 4,5 bar bei 76 kg Körpergewicht...

Bearbeitet von trekkerat
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