
Specialized MTB News 2018
10.07.17 07:48 14.2892017-07-10T07:48:00+00:00Text: designtistFotos: Alex Quesada, SpecializedEinmal Highend, einmal feinstes Alu - mit Epic und Chisel präsentierten die Amerikaner zwei MTB-Novitäten. Fortsetzung folgt ...10.07.17 07:48 14.2952017-07-10T07:48:00+00:00Specialized MTB News 2018
10.07.17 07:48 14.2952017-07-10T07:48:00+00:007 Kommentare designtist Alex Quesada, SpecializedEinmal Highend, einmal feinstes Alu - mit Epic und Chisel präsentierten die Amerikaner zwei MTB-Novitäten. Fortsetzung folgt ...10.07.17 07:48 14.2952017-07-10T07:48:00+00:00Erste Neuigkeiten aus der XC-Abteilung von Specialized: Das auch bisher nicht unerfolgreiche Epic greift im nächsten Modelljahr mit neuem Rahmen, neuer Geometrie, neuem Brain und noch ein paar Finessen wieder nach den Lorbeeren.
Weitaus puristischer gibt sich die zweite Neuvorstellung: das Alu-Hardtail Chisel.
Epic
Das Epic hat sich im Lauf der Zeit zu einer fixen Größe im XC-Rennsport gemausert und die Liste seiner Siege und Stockerlplätze sucht ihresgleichen. Für Specialized ist das aber noch lange kein Grund, an alten Konzepten festzuhalten. Und so wurde das kommende Epic von Grund auf neu entwickelt.

Ausgehend von den Anforderungen, die "moderne" XC-Kurse an die Fahrer und die Bikes stellen, wurde an die Geometrie herangegangen. Das Ergebnis mit längerem Reach (+ 10 mm), kürzerem Vorbau (- 10 mm), flacherem Lenkwinkel (- 1,5° = 69,5°) und geringerem Gabeloffset (42 mm) macht das Epic deutlich abfahrtsfreundlicher, ohne es träge im Handling werden zu lassen.
Im nächsten Schritt wurde der Rahmen aus FACT 11m Carbon (S-Works, bei den übrigen Carbon-Modellen wird der Rahmen aus FACT 11m Fasern gefertigt) nach dem Rider-First-Prinzip (jede Rahmengröße erhält eigene Steifigkeits-Zielwerte und ein darauf abgestimmtes Carbon-Layup, vgl. hierzu auch die Rennrad-News 2018) entwickelt. Dabei wurden 525 Gramm eingespart. Allein 240 Gramm davon entfallen auf die neue Konstruktion des Hinterbaus, der erstmals vollständig aus Carbon gefertigt wird. Die bei Specialized-Fullys typischen Lager im Bereich der hinteren Ausfallenden sucht man vergeblich. Stattdessen wurde bei den Sitz- und Kettenstreben ein gewisses Maß an Flex vorgesehen. Das neue Epic trägt deshalb auch den Zusatz FSR nicht mehr.
Das Sitzrohr bietet jetzt mit 30,9 mm Innendurchmesser Platz für ausgewachsene Dropper Posts, was den Einsatzbereich des Epic deutlich vergrößert.
Ebenfalls neu ist der in Kooperation mit Rock Shox gebaute Brain 2.0-Dämpfer. Das Herz des Hirns, das „Inertia Valve“, sitzt nun knapp hinter der Achse am Hinterbau und nicht mehr vor der Achse zwischen der Sitz- und Kettenstrebe. Dadurch verbessert sich das Anlenkungsverhältnis des Brains und es spricht schneller und genauer auf die Inputs des Trails an. Um das Ansprechverhalten des Dämpfers weiter zu verbessern, wurde auch die Leitungsführung vom Dämpfer zum Ausgleichsbehälter bzw. zum Brain überarbeitet. Das Stichwort lautet hier „Damping History“ (verzögertes Ansprechen des Dämpfers durch die Änderung der Fließrichtung des Öls beim Ein- bzw. Ausfedern und die dabei entstehenden Turbulenzen). So fließt das Öl direkt nach dem Verlassen des Dämpfers durch die „Dämpferbrücke“ und erst dort wird, in gerader Linie, die Leitung zum Ausgleichsbehälter angeschlossen.
In der Front arbeitet eine speziell für Specialized gebaute RockShox SID, die ebenfalls mit Brain-Technologie ausgestattet ist.
Erste Fahreindrücke
Am Trail ist es erstaunlich, wie schnell man bergab vergisst, dass es sich beim Epic um eine Rennfeile mit 100 mm Federweg handelt. In steilen und technischen Passagen läuft das Epic ruhig und vermittelt dem Fahrer durch die Position am Bike ein hohes Maß an Sicherheit. In flowigen Sektionen wirkt das Epic fast ein wenig verspielt, aber bei Anstiegen treten dann die Renn-Gene vor den Vorhang. Das geringe Gewicht und der steife Hinterbau lassen das Epic regelrecht über den Trail fliegen.
Der Brain 2.0-Dämpfer zeigt sich dabei von den Kräften, die der Fahrer in das Antriebssystem einbringt, gewohnt unbeeindruckt, schluckt aber freudig alles, was ihm der Trail an Unebenheiten vorsetzt und sorgt so für ausgezeichnete Traktion.
Modelle & Preise
Chisel
Mit dem neuen Hardtail aus M5-Aluminium stellt Specialized ein „Sorglos“-Bike für den XC-Einsatz auf 29“-Laufräder. Das Chisel soll die Ablöse des Alu-Epic HT antreten und nimmt bei der Geometrie daher starke Anleihen an dessen Abmessungen.
Um das Rahmengewicht niedrig und die Steifigkeitswerte hoch zu halten, setzt Specialized auf die bereits vom Allez bekannte „D’Aluisio Smartweld“-Technologie. Dabei werden die Anschlussstellen der Rohre per Hydroforming so in Form gebracht, dass sich die Kontaktflächen vergrößern und die Schweißnähte kleiner ausfallen können. Der Vorteil von kleineren Schweißnähten: die Schweißdauer wird kürzer, womit sich die Gefahr von Verformungen und Festigkeitsverlust im Material durch den Schweißvorgang verringert; dadurch können Rohre mit dünneren Wandstärken verwendet werden.
Das Ergebnis ist nicht nur auf der Waage erfreulich (1.350 Gramm), sondern auch für das Auge, denn der Rahmen des Chisel sieht aus wie aus einem Guss. Die interne Zugführung trägt das Ihre zum cleanen Look bei.
In den Hinterbau passen 12x148 mm Boost-Standard Naben und der Bremssattel wird zwischen Sitz- und Kettenstrebe verschraubt.
Am anderen Ende kommen Gabeln aus dem Hause RockShox mit 100 mm Federweg (90 mm bei Rahmengröße S) und 15x110 mm Steckachsen zum Einsatz.