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Wintersport auf Gran Canaria

Wintersport auf Gran Canaria

29.01.25 08:39 2.103Text: Tom RottenbergFotos: Tom Rottenberg, Free Motion (5)Rennradfahren mit Meerblick und Bootstour. Asketische Trainierer kennen die gebirgigste Insel der Kanaren mit "Kurz-Kurz"-Garantie auch im Jänner seit Jahren. Die Touristiker setzen jetzt verstärkt auf finanzkräftige Rennrad-Urlauber, denen Komfort und Wellness wichtig sind - und die sich, ähnlich Skifahrern, das Reisen nicht mit Sperrgepäck erschweren wollen.29.01.25 08:39 9.532

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29.01.25 08:39 9.53226 Kommentare Tom Rottenberg Tom Rottenberg, Free Motion (5)Rennradfahren mit Meerblick und Bootstour. Asketische Trainierer kennen die gebirgigste Insel der Kanaren mit "Kurz-Kurz"-Garantie auch im Jänner seit Jahren. Die Touristiker setzen jetzt verstärkt auf finanzkräftige Rennrad-Urlauber, denen Komfort und Wellness wichtig sind - und die sich, ähnlich Skifahrern, das Reisen nicht mit Sperrgepäck erschweren wollen.29.01.25 08:39 9.532

Der Mann auf der Brücke ist sich sicher: "They will never repair the road", sagt er - und strahlt. "This is good! Very good!" Und sein Kumpel, der mit Plastiktrompete in der Hand und Bluetooth-Lautsprecher um den Hals mehr von einem Clown als einem Matrosen hat, legt nach: "Good for us, good for our families - and good for you: you can enjoy the boattour!" Der Matrosen-Clown drückt auf Play. "In the Navy" dröhnt über das kleine Personen-Fährschiff. Dann löst er die Taue zum Pier.
Der Mann auf der Brücke bringt das Boot auf Kurs die Küste entlang. "Put the bikes between the seat rows", sagt der Matrose, "they are safe here." Anschließend dreht er die Musik lauter: "Are you ready to party?" Die Hälfte der rund 30 Passagieren an Bord hebt brav die Hände und beginnt zu wippen.

Die andere schaut ein wenig gequält hinaus aufs Meer: Diese 35 Minuten werden vorübergehen. Danach, wenn man in Puerto Mogan von Bord geht und entweder in eines der Hafencafés spaziert oder wieder aufs Rad steigt, wird der kurze Ausflug in die Niederungen des Bespaßungstourismus rasch vergessen sein. Weil der Blick aufs Meer tatsächlich fein war. Aber vor allem, weil es jetzt in Richtung "Serenity" geht: 1.200 Höhenmeter.
Vorbei an einer Windmühle, in die Hügel - und dann die Berge. Dort eine Bilderbuch-Serpentinenstraßen hinauf, hinauf, hinauf. Steil, aber für durchschnittlich starke Fahrerinnen und Fahrer doch noch machbar. Anfangs durch Pinienwälder, dann wellig an Berg- und Speicherseen vorbei. Und oberhalb der Baumgrenze mit Aus- und Fernblicken, die jeden Fluch, jeden Tropfen Schweiß hier herauf mehr als wert waren.

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 Eine Bilderbuch-Serpentinenstraßen hinauf, hinauf, hinauf 

Die Serenity - eine der Traum-Radrouten auf Gran Canaria
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In der Ferne glitzert der Atlantik. Rechts und links türmen sich schroffe, karge Vulkan- und Mondlandschaften. Darüber, leicht wolkenverhangen, ein paar Gipfel. Dazwischen, in jeder Kehre dramatischer, schöner und grandioser zu sehen, liegt ein weiter, langer Talkessel.
Durch den ist man hier herauf gefahren. Und wie ein graues Band windet sich die Straße durch dieses Bild. Die Serenity: eine der Traum-Radrouten auf Gran Canaria.

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Natürlich liegt das zuallererst an der Landschaft. An den Blicken. Aber da ist noch etwas: Die Strecke ist fast überall schlagloch- und frostschadenfrei. Der Asphalt fast durchwegs so glatt wie ein Babypopo.
Und: Hier fahren im Vergleich zu so vielen anderen Pass- und Bergstraßen wenige Autos. Die meisten Lenker warten geduldig, bis Weg und Sicht frei sind. Und dann halten sie (meist) Seitenabstände ein, die diesen Namen auch verdienen. Weil - aber das lernt man erst später auf Nachfrage - sogar Mietwagenfahrer wissen, dass die Polizei hier schon beim ersten Mal Zu-knapp-Vorbeidrängeln bis zu 400 Euro Strafe verhängt ... und auch einhebt.

Wobei das keine Spezialität der Serenity ist. Auch keine von Gran Canaria. Das ist überall in Spanien so und (mit) einer der Gründe, wieso es immer mehr Rennradfahrende in der europäischen Off-Season nach Spanien zieht. Sei es auf die Balearen, in die Region von Malaga, auf die Straßen um Girona - oder eben hierher, auf die Serenity, die schönste Rennradrunde auf Gran Canaria, der gemeinsam mit El Hierro südlichsten der kanarischen Inseln.

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Neue Gäste, alte Karten

Wer Wintersport am Rad statt im Schnee sucht, ist hier richtig. Denn gut 1.300 Kilometer südlich der Straße von Gibraltar gibt es auch im Dezember, Jänner und Februar "Kurz-Kurz-Garantie". Allerdings weht hier, man ist ja mitten im Atlantik, oft deutlich mehr Wind als im Mittelmeer, etwa auf "Malle".
Gran Canaria, von wo Christoph Columbus einst losschipperte, um Amerika zu "entdecken", ist außerdem die gebirgigste Insel der Kanaren (der höchste Berg steht mit dem Teide abee wiederum auf Teneriffa). Die Rennraddichte ist hier hoch, aber doch geringer als etwa auf Fuerteventura. Das ist auch (noch immer) dem Image der einzelnen Inseln geschuldet: La Gomera - Blumen. "Fuerte" - Trainingscamp. Teneriffa? Ein Winter-Hideaway für Pensionisten. Letzteres gilt auch für "GC", wobei sich die Senioren hier mit einer sehr lebendigen queeren Cruising- und Partyszene mischen.

Dass man hier auch grandios auf der Straße biken kann, ist zwar schon lange kein echter Geheimtipp mehr - aber eben noch nicht ganz "common bike-sense": Nach den Die-Hards der Jahrtausendwende und den Early-Adoptern von vor der Pandemie kommen nun immer mehr Mainstream-Rennradler. Menschen, die das Straßenradfahren oft tatsächlich durch und nach Corona entdeckten - und im Winter immer häufiger statt auf Schnee auf der Straße sportliche Träume ausleben wollen.
Am Rad darf und soll es da durchaus auch ein bisserl "knackig" zugehen - davor und danach ist aber die Komfortzone das Ziel. Gran Canaria bietet hierfür einiges. Doch wer zum Winter-Radfahren auf diese Insel kommt, sollte ein paar Kleinigkeiten wissen - oder beachten.

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Eine davon ist die Sache mit der Fähre nach Puerto Mogan. Sie fährt von Arguineguin oder Puerto Rico - kleinen Häfen an der Südküste der Insel - los. Und ist alternativlos, um die Serenity per Bike zu erreichen.
Auch als "aktuell" angepriesene Rad-Karten behaupten zwar, dass man über die malerische und gut ausgebaute Küstenstraße von Maspalomas (hier wohnen die meisten Touristen und hier beginnen daher fast alle Radtouren) bis in den kleinen Fischerort Puerto Mogan fahren kann, um von dort die "Serenity" in Angriff zu nehmen. Tatsächlich endet die Küstenstraße aber exakt eine Kehre vor dem Fischerdorf. Vor mittlerweile acht Jahren krachte hier eine Felsnase auf die Straße und riss sie ins Meer. Seither heißt es im winzigen Taurito "Ende der Ausbaustrecke".
Wer es nicht glauben will (also beim ersten Mal auf "GC" so gut wie jeder), kann das Rad dann noch an und über eine oder zwei Betonbarrieren schleppen. Doch dann steht man tatsächlich vor einer Absperrung an einem Abgrund, wo einmal die Straße war - mit Blick auf jenen Ort und jene Strecke, die man eigentlich suchte.

In der Regel kehrt man dann um und trinkt am Sandstrand der "Playa Taurito" mit anderen Radfahrerinnen und Radfahrern, die ebenfalls der Karte glaubten, Espresso. Stellt fest, dass auch das ein sehr feines Erlebnis ist. Genießt danach die Heimfahrt über die dramatisch-schöne Küstenstraße mit ihren Blicken aufs Meer zurück nach Maspalomas in vollen Zügen. Nimmt am nächsten Tag die Party-Fähre nach Puerto Mogan - und muss, wenn der Matrose mit dem Bluetooth-Ghettoblaster dann zum dritten Mal "In the Navy" spielt, lächeln.

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 Mit Plastiktrompete in der Hand und Bluetooth-Lautsprecher um den Hals hat der Typ mehr von einem Clown als einem Matrosen 

Auf der Party-Fähre nach Puerto Mogan
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Denn der Clown-Matrose und sein Kapitän hatten recht, als sie beim Einsteigen behaupteten, der Felssturz und die seit Jahren nicht reparierte Straße seien ein Segen für alle. Ihr Boot wäre andernfalls ziemlich leer. Die Strandcafés in Playa Taurito auch. Dafür wäre auf der Küstenstraße mehr Verkehr. Abgesehen davon, dass kaum eines der Rennrad-Paare oder eine der Bike-Gruppen hier sonst "Bike & Boat" genossen hätten.
Mit ein bisserl Glück, heißt es, könne man auf der kurzen Fahrt hin und wieder sogar Wale sehen. Ein Schelm also, wer hinter dem Nicht-Reparieren der abgestürzten Straßenkehre zwischen Puerto Mogan und Taurito Absicht oder Kalkül vermutet.
"And the best thing about taking the boat", grinst der Matrosen-Clown beim Aussteigen zum Abschied breit, "your legs are fresh for the climb at Serenity."

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Hotspot Playa del Ingles

Frische Beine sind allerdings nicht ausschließlich eine Frage der kurzen, in diesem Fall etwas gar zu mühelosen Fahrt zum Berg. Wer auf einem Radurlaub jeden Tag dreistellig Kilometer und vierstellig Höhenmeter fahren will, wer dem gerade hier nie vorhersagbaren (und immer aus der falschen Richtung pfeifenden) Wind die Stirn bieten möchte, braucht neben Ruhe auch genug – und darüberhinaus möglichst hochwertiges – Futter. Und gute Hardware.

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Was einfach und logisch klingt, kann auf einer Insel, die in den 1960er-Jahren keine 100.000 Besucher pro Jahr zählte, in den vergangenen zehn Jahren ihre Touri-Zahlen aber von jährlich zwei auf vier Millionen schnalzen ließ, ein Problem werden:
Nicht zuletzt aufgrund der berühmten Dünen aus herangewehtem, nordafrikanischen Sahara-Sand ist der Süden Gran Canarias touristisch deutlich erschlossener als der Norden. Hier, in Maspalomas, ballt und drängt sich alles zusammen, was sich nur zusammenballen lässt: Hotelblock steht dicht an Hotelblock, Appartementanlage klebt an Appartementanlage. Dazwischen drängeln sich Fastfood-Lokale, Bars, Discos, Clubs und Ramschläden mit großen Designer-Namen auf den Auslagen.
In "Playa del Ingles" (mit "Ingles" sind alle Nicht-Locals gemeint) wummert es zu jeder Tages- oder Nachtzeit aus irgendeiner Kneipe durch die offene Balkontüre. Kinderspielplätze und Pool mit Autobahnblick sind normal. Und wenn der Weg ans Meer 20 Minuten oder noch länger dauern würde, stellt man den Liegestuhl auch schon mal ins schüttere Gras neben der Schnellstraße.

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 Such-Apps schicken einen da gerne auf Nachbarinseln oder nach Europa 

Maspalomas: Searching for the veggie food ...

Wer da Ruhe und guten Schlaf sucht, hat es eventuell schwer. Auch, weil es in solchen Umfeldern erfahrungsgemäß schwierig ist, nicht nur Trash-Kalorien sondern eventuell sogar ausgewogenes oder gar gesundes Essen in Quantitäten zu finden, die dem Bedarf täglicher Radtouren gerecht werden.
Noch "lustiger" wird es, wenn man sich in derlei Regionen auf die Suche nach vegetarischer oder gar veganer Kost macht. Einschlägige Such-Apps schicken einen da gerne auf Nachbarinseln oder nach Europa ...

Natürlich wären auch Selbstversorger-Unterkünfte eine Option. Aber da braucht man dann wieder einen Mietwagen, um vom (ruhigen) Hinterland überhaupt zu den Supermärkten zu kommen. Oder man riskiert, wenn man sich regional nicht sehr gut auskennt, von der Disco ums Eck und der Party im Nachbar-Appartement dauerbeschallt zu werden.

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5-Sterne-Bewegung

Eine mögliche und nachweislich funktionierende Lösung stellen dann aber just jene übergroßen 5-Sterne-Anlagen dar, um die sich selbst für "anspruchsvoll" haltende Aktivurlauberinnen und -urlauber oft große Bögen machen. In Maspalomas sind diese Häuser rund um den "Faro", den Leuchtturm am Meer, zu finden.
Solche Hotelanlagen, hier etwa das einem afrikanischen Fort nachempfundene "Baobab", mögen architektonisch und konzeptionell skurril anmuten. Aber das ist in diesem Kontext egal: Schließlich bieten sie allein aufgrund ihrer Zimmerzahl eine Buffetgröße und -vielfalt, die auch dem Hunger nach der dritten 200-Kilometer-Tour einer Rad-Woche gerecht wird. Und zwar ohne jeden Tag das Gleiche am Teller zu haben. Bei Bedarf sogar fleisch-, ei- oder anderweitig tierproduktfrei.

Gleichzeitig haben derartige Groß-Anlagen immer auch Bereiche, in denen weder Animation noch Disco die Nacht zum Tag machen. Und Wellnessbereiche, die diesen Namen in der Regel auch verdienen.
Da geht es nicht nur um Massagen, sondern um die beste Art, Laktat aus müden Beinen zu "spülen": Schwimmen nämlich! Das Baobab hat in einem seiner beiden verschlungenen Dschungel-Gärten inklusive lebensgroßer Plastik-Zebras, -Giraffen und -Nashörner einen ringförmigen Pool. Einmal mittig rundherum sind es genau 200 Meter. Erstaunlicherweise kann man hier tatsächlich ungehindert und zügig im Kreis schwimmen ... und das zum Staunen und Gaudium der Freunde daheim als Openwater-Donut auf Strava stellen.

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 Plastikgiraffen und Openwater-Donuts 

Es gibt nichts, was es nicht gibt in den 5-Sterne-Bettenburgen ...

Zimmergrößen und die Weitläufigkeit der Gänge und Anlagen machen es darüber hinaus auch einfach, Fahrräder ohne Diskussionen oder Rezeptions-Rüffel mit aufs Zimmer zu nehmen. Erlaubt oder wirklich gern gesehen ist es hier vermutlich ebensowenig wie in den meisten anderen Hotels dieser Erde. Aber niemand hat Interesse daran, daraus ein Problem zu machen.
Auch, weil sich die regional tonangebende Hotelgruppe verstärkt als "Homebase" von Rad- und Aktiv-Urlaubern positionieren will. Die wachsende Zielgruppe der finanzkräftigen Komfort-Biker ist nämlich (im Gegensatz zu asketischen Hardcore-Rennradlern im Campingbus) nicht nur wegen ihres Bedarf nach Zusatz- und Wellnessleistungen, sondern auch als zeitlich flexible Klientel abseits der Hauptreisezeit hochinteressant.

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Mieten statt schleppen

A propos Komfort. Viele, die Rennradfahren heute als Wintersport-Option ins Auge fassen und dafür auch längere Anreisen in Kauf nehmen, haben zum Sportgerät längst den gleichen pragmatischen Zugang wie jene, die in den Alpen auf Kunstschnee herumrutschen: Man mietet, statt sich mit Sperrgepäck abzumühen.
Und wie beim Mieten von Skiausrüstung sind die Zeiten, in denen man sich mit zweit- oder drittklassigem Material zufrieden geben musste, lange vorbei.

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Auf den Kanaren wurde diesbezüglich Pionierarbeit geleistet, denn bereits um 2000 gründete ein (übrigens österreichisches ) Expat-Paar auf Gran Canaria unter dem Namen „Free Motion“ einen Urlaubs-Radverleih mit Fokus auf Highend-Bedürfnisse. Nicht nur von Roadbike-Urlauberinnen und -urlaubern, sondern auch für Touren-Fahrerinnen und -fahrer, Mountainbiker und – mittlerweile – E-Bikes.
Heute gibt es auf den Kanaren zehn Free-Motion-Outlets in verschiedenen Orten oder Hotels. Das Portfolio reicht von Premium-Modellen großer Marken bis zu günstigen Einstiegs-Bikes, neben gängigen (und auf Nachfrage auch nicht gängigen) Größen ist meist auch bei Ausstattung und Übersetzungen eine breite Auswahl erhältlich. Dennoch wird rechtzeitiges (also frühes) Reservieren dringend empfohlen. Und: Den eigenen Sattel oder Pedale mitzubringen, ist nie falsch.

Wer es noch komfortabler will, kann auch geführte Touren in unterschiedlichen Leistungsklassen buchen. Den meisten genügt aber die in allen Free-Motion-Filialen aufliegende Radtourenkarte der Insel (ja, natürlich: Die Tracks gibt es auch als Downloads). Die gängigen Touren sind darin alle präzise und ausführlich beschrieben – inklusive Höhenprofilen, Kilometerangaben, Service- und Raststationen.

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 Be honest: you liked it. A lot. Didn't you? 

Der Clown-Matrose auf der Bike-to-Boat-Tour will's (nicht) wissen
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Ein Fehler hält sich in den physischen Karten aber hartnäckig: Die Strecke nach Puerto Mogan, hin zur "Serenity", ist auch acht Jahre nach dem Felssturz noch immer nicht ausgelackt. In den Shops weisen Personal und Schilder zwar auf den "Bug" hin, doch daran, die Karte umzuzeichnen, denkt allem Anschein nach niemand.
Vielleicht ja auch, weil der Clown-Matrose und sein Kapitän auf dem Fährschiff zur Serenity nicht unrecht haben, wenn sie sagen, dass diese "Boat to Bike"-Tour etwas Besonderes ist. Etwas, was man so nur auf Gran Canaria bekommt: "And, be honest: you liked it. A lot. Didn't you?"

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Compliance-Hinweis:
Die Reise wurde selbst organisiert und finanziert, Free Motion und das Lopesan Baobab stellten Fahrräder und Hotelbetten zur Verfügung.

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Da kommen Erinnerungen hoch.😍

Die Sache mit dem respektvollem Überholen funktioniert dort tatsächlich sehr gut. Und die Spanier können sogar Kurven richtig ausfahren. Das scheint in Italien unmöglich zu sein.

Wenn dir mal ein Einer unangenehm begegnet oder dich überholt dann ist es ziemlich sicher ein Mietwagen.

 

Free Motion kann ich auch empfehlen. Abholung und Rückgabe war in jeweils etwa 10min. erledigt und das Rad in gutem Zustand.

 

Die größte Kanareninsel ist aber das benachbarte Teneriffa.

Bearbeitet von ventoux
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vor 41 Minuten schrieb TomRott:

Gern - obwohl die x-fach auf Komoot & Co abrufbar sind. (Drum haben wir auch nicht alle hier drin.)

 

https://www.komoot.com/de-de/collection/3273764/-gc-2024

ich habe auch schon x-fach falsche von komoot und co runtergeladen und ich dann wo falsch gestanden bin oder der anstieg war doch noch 500 hm mehr 😉

danke

Bearbeitet von bolli
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Auch gerade wieder von GC zurück und gleich wieder 2 weitere Aufenthalte für März April gebucht. Mittlerweile zieht mich GC deutlich mehr als Malle an. Kann mir gut vorstellen von dort mal dauerhaft mein Homeoffice zu machen 

Finde die Nordseite rund um Agaete und Terror radtechnisch fast noch schöner als die Südseite um Maspalomas. Wetter muss halt auf der Nordseite mitspielen. 



Hinweis: Tauropass aktuell für die kommenden Wochen unter der Woche gesperrt und nur am Wochenende befahrbar. 

Bearbeitet von Tom Turbo
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Ka, die Karte hat gezeigt dort musst lang, und er ist gefahren und hat geflucht😅. War das erstmal auf der Insel. Deshalb keine Ortskenntnis. Wasser ist in der Gegend ah bissal ah Problem owa lösbar.

I flieg auf jedenfall wieder hin, war sehr begeistert. Nur im Frühjahr is es halt nix zum GL aufbauen, aussa ma hat das Glück und einen FTP von 300+ und 60kg😂.

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haha, glaub ich dir das du beim steilen Weg geflucht hast . Du hättest durch den Tunnel bei der Abzweigung durch und dann "nur" hoch bis Artenara.

Ist zwar deutlich länger aber landschaftlich viel schöner und "flacher" 😉

 

GA Training geht schon auch im Frühjahr. Präferiere aber auch Herbst. War letzten September und November dort. Wetter jeweils mega. September fast schon zu heiß  - San Nicolas 38 Grad.

Beide Male kaum Radfahrer und keine Autotouristen unterwegs. Und im Herbst kommt man mit etwas Form vom Sommer hin 😉

 

 

 

 

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November letzten Jahres war echt perfekt vom Wetter. Wo ist da ein Tunnel? Kenn mich dort Nüsse aus. Am ersten Tag sind wir bei Mogan auch eingefahren🤦🏽. San owa von oben gekommen. Wieder aufe, bis zum ersten Abzweiger richtung Baranquillo, und in Maspalomas wars dann finster. Is dann ganz supa wennst noch nach San Augustin musst und der Akku vom Licht is leer😅.

Wie gesagt, mich sieht die Insel auf jedenfall wieder.😊

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