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WM Kopenhagen

Die Ösi-Bilanz: Zwei 5. Plätze (Perchtold und Haller), aber auch Stürze und Chancenlosigkeit in den Straßenrennen sowie gute TT-Ergebnisse.

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Mit 15 Athleten und Athletinnen waren die Österreicher bei der UCI Straßen-Rad-WM von 19. bis 25. September in Kopenhagen vertreten. Obwohl die Elite-Bewerbe im Straßenrennen alles andere als wunschgemäß verliefen – für die heimischen Damen gab es nichts zu holen, Sprint-As Eisl verpasste nach einem Massensturz den Anschluss – bilanziert Nationaltrainer Franz Hartl positiv: „Für unseren Verband war es eine der besten Weltmeisterschaften. Mit zwei fünften Plätzen durch Christina Perchtold und Marco Haller sowie den tollen U23-Zeitfahrleistungen von Matthias Brändle (Platz 12) und Andreas Hofer (Rang 14) können wir sehr zufrieden sein."

Die Rennen im Detail

Zum Auftakt zeigten die U23-Cracks Matthias Brändle (Team Geox) und Andreas Hofer (Team Tyrol) in der bisherigen Problemdisziplin Timetrial ordentlich auf: Sie belegten Rang zwölf bzw. 14. Der Rückstand des 22-jährigen Vorarlbergers auf den australischen Sieger Luke Durbridge, der für die 35,2 Kilometer lange Distanz 42:47,13 Minuten benötigte, betrug 2:14,55 Minuten, der aktuelle Staatsmeister packte nochmals gute drei Sekunden drauf.
Weniger gut lief es für die Tirolerin Jaqueline Hahn im 27,8 Kilometer langen Zeitfahren der Damen. Mit 4:48,4 Minuten Rückstand klassierte sie sich bei ihrem Elite-Einstand auf dem 46. Platz, in Topform wäre laut Damen-Coach Klaus Kabasser auch eine Top-30-Platzierung möglich gewesen. Den Weltmeister-Titel sicherte sich die Deutsche Judith Arndt.
Für die Zeitfahrbewerbe der Elite-Herren (Tony Martin), Juniorinnen (Jessica Allen) und Junioren (Mads Wurtz Schmidt) waren keine Österreicher aufgestellt worden.

Der 17 Kilometer lange Rundkurs des Straßenrennens war mit gerade einmal 32 m Höhenunterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Punkt, einem rund 400 Meter langen Anstieg mit rund fünf Prozent im ersten Teil und einer breiten, ansteigenden Zielgeraden klassisches Sprinter-Terrain.
Als hoffnungsvollste Aktie im Lager der Österreicher galt deshalb Bernhard Eisel. Vom erklärten Ziel einer Top-10-Platzierung musste sich der Wahlkärntner nach einem Massensturz allerdings verabschieden. Der HTC-Highroad-Profi (mit übrigens bereits unterzeichnetem, aber noch geheimem Neuvertrag) schaffte, als in Folge des Sturzes das Hauptfeld in zwei Teile zerfiel, den Sprung in die erste Gruppe nicht und rollte als 155. mit fast neun Minuten Rückstand ein. Thomas Rohregger erreichte zeitgleich mit dem Sieger das Ziel als 46., Stefan Denifl, noch gezeichnet vom Sturz beim Rad-Grand-Prix d'Isbergues, war in die Carambolage in Runde zwölf verwickelt und konnte das Rennen nicht beenden.
Das Regenbogentrikot sicherte sich der Brite Mark Cavendish im Massensprint vor dem Australier Matthew Goss und dem Deutschen Andre Greipel.

Nicht besser als den Herren war es bereits tags zuvor den rot-weiß-roten Damen ergangen: Andrea Graus musste aufgeben, Daniela Pintarelli und Jacqueline Hahn landeten mit 3:31 bzw. 4:23 Minuten Rückstand am Ende des Feldes (114. bzw. 117.).
Ihren Titel erfolgreich verteidigen konnte die Italienerin Giorgia Bronzini. Die 28-Jährige setzte sich nach 140 Kilometern im Sprint vor der Niederländerin Marianne Vos durch. Die Weltmeisterin von Salzburg 2006 landete damit seither fünfmal in Folge auf dem zweiten Rang. Olympiasiegerin Nicole Cooke (GBR) wurde hinter der Deutschen Ina-Yoko Teutenberg Vierte.

Das 126 Kilometer lange Straßenrennen der Junioren war vor allem gegen Ende von hohem Tempo und mehreren Stürzen geprägt. Tobias Derler, der in einer der zahlreichen Fluchtgruppe vertreten war, wurde mit 13 Sekunden Rückstand 76., nachdem er in der letzten Runde in Folge eines Massensturzes etwas den Anschluss verloren hatte. Auf Rang 83 folgte Dennis Paulus mit 17 Sekunden Rückstand. Die österreichische Hoffnung Daniel Biedermann musste das Rennen vorzeitig beenden. Den Weltmeistertitel sicherte sich der Franzose Pierre-Henri Lecuisinier.

WM-Sensation: zwei fünfte Plätze durch Perchtold und Haller

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Christina Perchtold: "Die letzten 1.000 Meter wie in Trance gefahren."

Im 70 Kilometer langen Straßenrennen der Juniorinnen war die 18-jährige Christina Perchtold, die diese Woche ihre Vormatura bestreitet, als einzige Österreicherin am Start. Mit Rang fünf erzielte die Sport-BORG-Schülerin das beste WM-Resultat einer Juniorin und das zweitbeste Junioren-Ergebnis für den ÖRV überhaupt.
Bis zur vorletzten Runde schonte sich die Kärntnerin im Feld, dann bewegte sie sich um Position zwölf. Bis 2,8 Kilometer vor dem Ziel hatten noch zwei Ausreißerinnen einen Vorsprung von 25 Sekunden. Erst bei der 1.000 Meter Marke konnten sie gestellt werden. An der achten Position eröffnete Christina den Sprint und lag 50 Meter vor dem Ziel sogar auf Bronzekurs. Zuletzt sind ihr zwei Konkurrentinnen links vorbeigefahren.
"Ich habe es nicht fassen können im Ziel: Einen fünften Platz als Einzelkämpferin, das ist unglaublich. Wenn ich zurückdenke, kann ich mich an die letzten 1.000 Meter nicht mehr erinnern. Ich habe mich einfach reingehängt und alles gegeben", so die Kuota Speed Queen.

Landsmann Marco Haller hingegen war im Ziel - trotz gleichen Ergebnisses - fuchsteufelswild. "Der Deutsche Selig hat mich um meine Medaille gebracht. Im Zielsprint legte er mir eine Welle und ich musste zum Treten aufhören. Das hat mich Bronze gekostet" erregte sich der U23-Crack im ersten Moment.
2009 hatte der Kärntner bei der Junioren-WM in Moskau schon einmal Platz drei geholt, 2011 musste er sich im Massensprint nebst Selig (4.) den beiden Franzosen Arnaud Demare und Adrien Petit sowie dem Briten Andrew Fenn geschlagen geben. Großartig in Szene setzten konnten sich auch Georg Preidler (43.) und Matthias Brändle (24.), der in der letzten Runde in einer Fluchtgruppe vertreten war.


Marco Haller wird 5. im U23-Rennen! Sehr stark! :klatsch:

 

Davon können Eisel, Rohregger und Denifl am Sonntag nur träumen...

 

der eisl war immerhin schon als junior international eine legende ;-)

und bei den elite fahrern kommen auch so ca. 15 Jahrgänge zusammen, das machts nicht leichter...

gratulation jedenfalls an jung und alt (diesfalls im voraus)

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Wobei Rohregger am Sonntag auch dringend eine gute Vorstellung braucht...

 

Wird egal sein.

 

Habe die Befürchtung das So. Greipel gewinnt, nicht das ich es ihm nicht gönnen würde aber dann heben die Piefkes mit 3 Goldenen total ab.

 

Mollema und Bennati sind meine beiden anderen Favoriten.

Bearbeitet von Tom Turbo
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Wird egal sein.

 

Habe die Befürchtung das So. Greipel gewinnt, nicht das ich es ihm nicht gönnen würde aber dann heben die Piefkes mit 3 Goldenen total ab.

 

Mollema und Bennati sind meine beiden anderen Favoriten.

 

Ist zwar nicht sehr risikoreich, aber ich glaub die Goldene geht entweder an Gilbert, Sagan, Hushovd oder sogar den Cav. Hoff es wird halbwegs spannend...

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Wobei Rohregger am Sonntag auch dringend eine gute Vorstellung braucht...

 

Wieso das?

 

Wenn du auf seine Vertragssituation anspielst seh ich das anders.

Ein WM-Rennen hat eine eigene Dynamik und die Leistung eines einzelnen Fahrers wird hier sicherlich nicht überbewertet (positiv wie negativ).

Besser als bei der Vuelta kann man sich in seiner Situation (Dienste für die Mannschaft) nicht präsentieren.

Also hat er diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht.

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Da die Tipperei schon angerissen wurde: Ich tipp für Sonntag auf die Elche. Cancellara wird zu früh versuchen abzuhauen und wird von Hushovd und Boasson Hagen versägt. Was mitm Gilbert passiert weiß ich net aber ich hab eam überhaupt net auf der Liste. Vielleicht weil mir die Elche sympatischer sind :D. Und zu dieser Sympathie tragen die norwegischen Kommentatoren einen Teil bei: http://www.youtube.com/watch?v=n7l8GfR-fRc :rofl:
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Da die Tipperei schon angerissen wurde: Ich tipp für Sonntag auf die Elche. Cancellara wird zu früh versuchen abzuhauen und wird von Hushovd und Boasson Hagen versägt. Was mitm Gilbert passiert weiß ich net aber ich hab eam überhaupt net auf der Liste. Vielleicht weil mir die Elche sympatischer sind :D. Und zu dieser Sympathie tragen die norwegischen Kommentatoren einen Teil bei: http://www.youtube.com/watch?v=n7l8GfR-fRc :rofl:

 

Cance hab ich allerdings schon auf der Liste. Genauso wie Gilbert.

 

Cance hat sich zuletzt im MZF bei der Vuelta sehr stark präsentiert, genauso wie in der finalen Etappe der TDF (Platz 5 gegen die Sprinter! ). Vl. ist das "schlechte" Zeitfahren einfach ein Zeichen dafür, dass er sich mehr aufs Straßenrennen vorbereitet hat?

 

Gilbert bei 1-Tages-Rennen sowieso die Nummer 1 heuer. An dem führt kein Weg vorbei.

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Ist zwar nicht sehr risikoreich, aber ich glaub die Goldene geht entweder an Gilbert, Sagan, Hushovd oder sogar den Cav. Hoff es wird halbwegs spannend...

 

Auf Gilbert werden alle Nationen schauen, und zielhügel ist für seine Art Rennen zu gewinnen zu kurz und zu flach.

Bei Cav. wird es genau umgekehrt sein, der zielhügel, speziell die letzten 350 m sind steiler als man es im Fernsehr vermuten lässt. Damit einfach zu steil für den Briten.

 

Es wird ziemlich sicher auf einen Sprint hinauslaufen und da die Itaker noch keine Medaille haben werden die morgen alles dafür zu tun eine zu holen, und der einzige der wirklich schnell ist ist Bennati.

 

Thor liegt sicher der Kurs aber das er nochmals den Titel holt glaub ich nicht.

 

Die Deutschen haben eine unglaublich starke Mannschaft und sind richtig gut zusammen/aufgestellt worden. Würde mich daher

wirklich wundern wenn die morgen nicht eine Medaille holen. Ich bleib bei Greipel, weil bei der Zielgeraden ein richtiger Kraftsprinter gefragt sein wird.

 

 

Sollte es einen Überraschungsweltmeister geben dann tippe ich auf H. Haussler.

Bearbeitet von Tom Turbo
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die Vos heute zum 5ten mal en suite zweite! wahnsinn :D

 

der sprint da rauf is nit ohne, da hat der cav zum glück keine chance denk/hoff ich mal. tippe auf hushovd, sagan, gilbert, boasson hagen und eventuell kittel. obwohl so eine WM ja immer eine Lotterie ist, daher hab ich sogar den Boonen auf der Rechnung, sofern er denn überhaupt dabei is!? :confused:

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Fast wäre ja mein Tip mit Greipel aufgegangen. Wenn der nicht immer von so weit hinten den Sprint anfahren würde, dann hätte er auch heute mehr wie gute Chancen gehabt zu gewinnen :rolleyes:

 

Dafür bin ich mit Cav. mehr wie überrascht, hätte ich nie und nimma gedacht.

 

Naja, da ja fast alle Träger des WM Trikots in der folgenden Saison ein Seuchenjahr haben, vergönn ich somit den Titel Cav.:p

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Ist zwar nicht sehr risikoreich, aber ich glaub die Goldene geht entweder an Gilbert, Sagan, Hushovd oder sogar den Cav. Hoff es wird halbwegs spannend...

 

na bitte. schade, dass die wm nicht mehr im teamtoto-kalender aufscheint ;) bin davon ausgegangen, dass der cav sich nach dem vuelta-flop relativ gut vorbereitet hat.

 

und ich fürchte es wird für ihn ein seuchenjahr werden wie dieses jahr vom hushovd :D

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