Acht Jahre ehrenamtliches Veranstalter-Dasein zehrten allerdings an den Kräften des OK-Teams, und so wurde vor etlichen Monaten beim Tourismusverband um eine höhere finanzielle Unterstützung angefragt. „Wir haben in den letzten Jahren, um Geld zu sparen, einfach zu viel gearbeitet“, erklärt Volker Irouschek. Bühnenaufbau, Streckenbeleuchtung, Materialtransporte – alle möglichen Aufgaben wurden zwecks Kostensenkung von dem 13-köpfigen Organisationskommittee und seinen Helfern persönlich übernommen.
Das Geld (keine Unsummen übrigens; die genaue Höhe möchten die Beteiligten aber nicht veröffentlicht wissen) wurde zugesagt – unter der Bedingung, sich terminlich mit dem Dorffest zu arrangieren. „Das hat sich aber als äußerst schwierig erwiesen. Es gibt so viele Radsport-Events und regionale Ereignisse, die es zu bedenken gilt“, schildert Volker Irouschek. Und dann wurde auch die Budget-Zusage wieder zurückgezogen.
„Plötzlich wurde die Unterstützung an ein verkürztes Format geknüpft. Wir hätten nur mit dem Snowclimb weitermachen und den XC-Battle und die Freestyle Night bleiben lassen sollen“, ärgert sich das Bike Infection-Mastermind. „Wir arbeiten seit acht Jahren mit den gleichen Leuten zusammen. Tom Öhler, Petr Kraus … Der Tourismusverband hat nicht verstanden, dass es uns um den prinzipiellen Charakter der Veranstaltung ging, nicht nur um ihren für die Gletscherbahn vermarktbaren Teil.“
Harte Bandagen, die TVB-Obmann Christoph Bründl aber auch gar nicht zurückweist. „Natürlich hätten wir uns irgendwie zusammenraufen können. Bei der Sitzung am Freitag waren erstmals alle 13 Mitglieder des OK-Teams anwesend. Wir haben ihre Verbitterung und Enttäuschung gespürt und wohl erst da ein Verständnis für das Herzblut entwickelt, das diese Ehrenamtlichen in die Bike Infection gelegt haben.“
Gleichzeitig verweist Bründl aber auch auf die Position des Tourismusverbandes, wonach es in Kaprun-Zell am See vorrangig um die Steigerung stagnierender Winter-Nächtigungszahlen gehe. „Wir sind eine Ganzjahresregion, aber der Sommer boomt gewaltig, da besteht kein Handlungsbedarf.“ Der Snowclimb als Gletscher-Event habe da noch am ehesten verwertbare Bilder geliefert. „Der XC Battle hingegen könnte überall in den Alpen ausgetragen werden.“
Über die Verwendung der öffentlichen Gelder würden zudem insgesamt mehr als 500 Stimmberechtigte entscheiden, darunter auch massive MTB-Gegner. „Da gibt es nunmal Diskussionen und verschiedenste Meinungen.“