stetre76 Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 Nein. Scientology mag vielleicht keine (klasisiche) Kirche sein, eher eine Religiöse Bewegung, nichts desto trotz gibt es hier massive Probleme mit deren (Welt-)Anschauung. Und es wird sicher auch einige geben, die mit der Weltanschauung der römisch katholischen Kirche nicht klar kommen. ZB kein Sex vor der Ehe, Aids ist die Strafe Gottes... Und, obwohl alles Gottes Kinder und diese gleich sind, dürfen Frauen kein Priesteramt übernehmen dieser Vergleich ist allerdings ein bissler mehr als hatschert. Scientology ist KEINE anerkannte Religion (ich glaub eigentlich in keinem Land, nicht nur in Österreich nicht), somit ist dieser Vergleich schwachsinnig. Man könnte hier übrigens die katholische Kirche mit jeder anderen anerkannten Glaubensrichtung/Religion ersetzen, im Vergleich zu Scientology oder ähnlichen Bewegungen. und was die "Spielregeln" der einzelnen Kirchen/Religionen betrifft - warum sollen diese Anderesgläubige in ihrem eigenen Glauben stören oder hindern? wenn die katholische Kirche meint, kein Sex vor der Ehe ist das schön und gut, berührt einen Andersgläubigen aber nicht im Geringsten. Genauso wenig berührt mich der Ramadan und seine mit sich kommenden Regeln. in meinem Glauben/Nichtglauben sehe ich mich dadurch nicht einegschränkt oder behindert... Zitieren
üawhr Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 So wie ich das zu Beginn der Berichterstattung verstanden habe, richtete sich der Spruch des EGMR gegen ein Gesetz des Staates (im konkreten Fall: Italiens), welches das Anbringen eines Kruzifixes in den Klassenräumen der staatlichen Schulen vorschreibt. Dem ist natürlich voll zuzustimmen, der Staat kann doch seinen Bürgern nicht vorschreiben, was sie zu glauben haben (oder zumindest für eine der Glaubensrichtungen werben). Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 So wie ich das zu Beginn der Berichterstattung verstanden habe, richtete sich der Spruch des EGMR gegen ein Gesetz des Staates (im konkreten Fall: Italiens), welches das Anbringen eines Kruzifixes in den Klassenräumen der staatlichen Schulen vorschreibt. Dem ist natürlich voll zuzustimmen, der Staat kann doch seinen Bürgern nicht vorschreiben, was sie zu glauben haben (oder zumindest für eine der Glaubensrichtungen werben). So gesehen ist es bei uns natürlich anders. Denn bei uns schreibt nicht der Staat irgendetwas vor, sondern die Kirche schreibt dem Staat vor, dass das Kreuz hängen muss, und da muss ich dann eigentlich auch ganz vehement dagegen sein. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 ich muss sagen, dass ich das urteil auch nur aus medienberichten kenne. meines wissens beruht es auf der klage einer mutter, die ihre kinder durch ein klassenkruzifix "beeinträchtigt" sah, worin auch immer. diese klage hätte man mmn abweisen können, weil das holler ist. man kann von einer mutter verlangen, dass sie ihre kinder zu toleranz erzieht. stattdessen hat man sich beim europäischen gerichtshof für menschenrechte allgemeine gedanken zu religiösen insignien in öffentlichen gebäuden gemacht, was ja oke ist. man kann das anbringen von symbolen allen vom staat anerkannten religionen zugestehen, man kann es allen verbieten, man sollte jedenfalls darüber diskutieren. keinesfalls hat man jedoch eine adhoc entscheidung zu dieser frage fällen müssen, noch dazu im alleingang und noch dazu ein verbot. cui bono? ich habe meine meinung und bleibe dabei: dieses fragwürdige urteil unterstützt intoleranz in weitaus höherem maße als es gerechtigkeit suggeriert. letztlich entspringt es einer völlig ängstlichen political-über-correctness, die rational nicht mehr nachzuvollziehen ist und über die stränge schlägt. ähnliches kann man auch in der sog. genderpolitik beobachten. meine sorge gilt also weniger der wirkung von religiösen symbolen auf andersdenkende/glaubende als der entscheidungsfähikeit des europäischen gerichtshofs für menschenrechte, denn das zustandekommen dieses urteils ist doch äusserst fragwürdig. damit ich nicht missverstanden werde: mit dem urteil an sich kann ich sehr gut leben. so gesehen ist es dann doch ein wichtiges thema. ich sehe das komplett anders. die von dir eingeforderte TOLERANZ würde zum beispiel auf ein friedliches neben- und miteinander von kindern aus verschiedenen kulturkreisen, sozialen milieus, etc. im rahmen des schulischen alltages zutreffen. es hat aber nichts mit toleranz zu tun, wenn ich als atheist und entschiedener gegner der katholischen kirche im übergeordneten öffentlichen raum - es ist mir auf dem weg zur matura nichts anderes übrig geblieben als in die schule zu gehen - unter eben diesem symbol sitzen muss. ich bin kein teil der katholischen kirche und verachte diese organisation. was soll ich unter dem kreuz? ich habe den eindruck, dass vielen, die sich über diese entscheidung mockieren, nicht bewusst ist, wie viele menschenleben und welchen kampf die (leider noch nicht zur gänze vollzogene) trennung von staat und kirche gekostet haben. die katholische kirche an sich ist KEINE demokratiefreundliche organisation. wenn die kirche könnte, wie sie wollte und nicht durch aufklärung und vernunft in ihre derzeitige rolle gedrängt worden wäre, wäre es bei uns nicht anders als bei den taliban, nur auf altes testament. was glaubt ihr, würde passieren, wenn ein herr küng einfluss auf legislative und exekutive hätte? die kirche ist gezwungen worden, den staat zu akzeptieren, um ihr fortbestehen in unserer gesellschaft zu gewährleisten. (und hat sich in der geschichte auch mit den undemokratischsten und furchtbarsten regimen wunderbar arrangiert, ohne skrupel). insofern sind alle bemühungen um eine absolute privatisierung von religiösen inhalten WICHTIG und nicht als übertriebene political correctness abzutun. wer das tut, wünscht sich ehebrecher zurück auf den steinigungshügel - so radikal das klingen mag. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 So gesehen ist es bei uns natürlich anders. Denn bei uns schreibt nicht der Staat irgendetwas vor, sondern die Kirche schreibt dem Staat vor, dass das Kreuz hängen muss, und da muss ich dann eigentlich auch ganz vehement dagegen sein. ich dürfte dich tatsächlich grandios missverstanden haben. Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 ich habe den eindruck, dass vielen, die sich über diese entscheidung mockieren, nicht bewusst ist, wie viele menschenleben und welchen kampf die (leider noch nicht zur gänze vollzogene) trennung von staat und kirche gekostet haben. die katholische kirche an sich ist KEINE demokratiefreundliche organisation. wenn die kirche könnte, wie sie wollte und nicht durch aufklärung und vernunft in ihre derzeitige rolle gedrängt worden wäre, wäre es bei uns nicht anders als bei den taliban, nur auf altes testament. was glaubt ihr, würde passieren, wenn ein herr küng einfluss auf legislative und exekutive hätte? Das Kreuz ist nicht die katholische Kirche. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 Das Kreuz ist nicht die katholische Kirche. das ist itüpfelreiterei. das kreuz steht für das christentum. die absolut zentrale vertretung des christentums in unseren breiten (und in den meisten teilen europas, südamerikas und afrikas) ist die katholische kirche. die auch das kreuz dort hängen haben will. das kreuz hängt aufgrund von tradition und politischem einfluss der katholischen kirche österreichs dort, nicht aufgrund eines bekenntnisses zur nächstenliebe der schüler und lehrer und der gemeinsamen entscheidung, dies in einem kreuz auszudrücken. Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 das ist itüpfelreiterei. Stimmt. das kreuz hängt aufgrund von tradition und politischem einfluss der katholischen kirche österreichs dort, nicht aufgrund eines bekenntnisses zur nächstenliebe der schüler und lehrer und der gemeinsamen entscheidung, dies in einem kreuz auszudrücken.Die Frage ist für mich aber nicht, warum es da hängt, sondern als was es gesehen wird. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 Stimmt. Die Frage ist für mich aber nicht, warum es da hängt, sondern als was es gesehen wird. das habe ich mittlerweile schon verstanden... ich verstehe aber nicht ganz, worauf du damit hinauswillst. gut, du persönlich siehst es als symbol der nächstenliebe. das sei dir unbenommen. aber das ist eine persönliche auslegung, nicht mehr und nicht weniger. es ist und bleibt ein religiöses symbol. und unser staat trennt religion und staat. insofern ist das aufhängen eines derartugen symbols in einem öffentlichen gebäude nicht rechtens. außerdem geht es nicht ausschließlich um das symbol, sondern schlicht und einfach um das beenden eines derartigen einflusses der katholischen kirche auf den staat. wenn wir uns weiter über deine persönliche interpretation des symbols kruzifix unterhalten, kommen wir auf keinen grünen zweig. schlicht und einfach weil es DEINE interpretation ist. Zitieren
bikeopi Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 ............ insofern sind alle bemühungen um eine absolute privatisierung von religiösen inhalten WICHTIG und nicht als übertriebene political correctness abzutun. wer das tut, wünscht sich ehebrecher zurück auf den steinigungshügel - so radikal das klingen mag. harharhar, selten so gelacht. im übrigen liegen wir ja inhaltlich auf einer linie. auch ich befürworte eine strenge trennung zwischen staat und kirche. auch ich meine, dass religion reine privatsache sein sollte. der einzige unterschied zwischen uns ist, dass mir als ebenso konfessionslosen in 12 jahren schulzeit das kruzifix an der wand (es hing tatsächlich da) völlig WURSCHT war. es hat mich nicht gestört, beeinflusst oder gar unterdrückt. es hing einfach da, weil der grossteil der mitschüler (sprich alle bis auf mich und einen muslim) christen waren, die das irgendwie so wollten. warum hab ich ehrlich gesagt nie verstanden, ich hab es einfach akzeptiert und mir gedacht, wenn es 32 anderen freude macht, dann soll es ruhig da hängen. es tut mir nix. aus. und wäre ein halbmond aufgehängt oder ein buddha aufgestellt worden, hätte es mich auch nicht gekümmert. man kann im übrigen von mir aus sämtliche schulen und ämter mit symbolen zukleistern, solange ich glauben (denken und sagen) darf, was ich will. ende. wenn also eine mutter heute aus oben genannten gründen eine klage einbringt und recht bekommt, empfinde ich das als seltsam und intolerant. zumal das entfernen der kreuze keine substantielle änderung der verbandelung zwischen staat und kirche bringen wird. (da erscheint mir die umwandlung des religionsunterrichtes in einen ethikunterricht viel sinnvoller - dazu gibts allerdings keine urteile). im übrigen muss man sehr wohl zwischen kirche und christlichem glauben unterscheiden. weiters ist nicht jede christliche kirche die katholische und mit deren verbrechen gleich zu setzen. ps: ich wünsche mir weder ehebrecher noch steinigungshügel für diese - aber das sollte ohnedies klar sein. Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 ich verstehe aber nicht ganz, worauf du damit hinauswillst. Ich hab's schon einmal gesagt. Es ist (scheiß)egal. Ob das Kreuz da hängt oder nicht, macht weder unsere Schulen besser oder schlechter, noch werden deswegen andere Werte vermittelt als derzeit. So gesehen ist's wurscht. Ich kann mit der katholischen Kirche und ihren Klerikalfaschisten an der Spitze relativ wenig anfangen, und dennoch hatte und habe ich mit einigen Menschen aus der Kirche zu tun, die mir imponieren und die die gleichen (christlichen) Werte vertreten wie ich. Und ich halte diese für gut und sehe das Kreuz als Symbol dieser Werte. Ob's jetzt in der Schulklasse hängt oder nicht, ist mir egal. Ob es dort nicht mehr hängt, nur weil eine vernachlässigbare Minderheit das so will, ist mir nicht wurscht. Wenn Gesetze eines Staates geändert werden sollen, weil einzelne Personen sie nicht gut finden und sich auf Diskriminierung berufen, ist das das Gegenteil des Prinzips der Demokratie, in dem die Mehrheit bestimmt. Das Diktat einzelner Personen wird zunehmend zum Problem. Es untergräbt das Demokratieverständnis und fördert dadurch den Fremdenhass. Denn die Mehrheit will sich von Minderheiten nichts aufzwingen lassen. Das müsste den Klägern klar gemacht werden. Das Urteil ist egoistisch und daher antihumanistisch. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 du erliegst einem trugschluss. nur weil der großteil unserer bevölkerung (meist "wegen der oma" oder "weil mans halt so macht") römisch-katholisch getauft wurde, bedeutet das nicht automatisch, dass bei einer basisdemokratischen befragung jeder schulklasse das resultat das aufhängen eines kreuzes wäre. es geht in der diskussion auch für mich nicht um diskriminierungsängste. es geht schlicht und einfach darum, dass eine moderne gesellschaft automatisch laizistisch sein muss und daher religion privatsache sein muss. nur weil es nicht unglaublich viele sind, die gegen das aufhängen des kreuzes schreien, bedeutet das nicht, dass der rest zwingend DAFÜR ist. das ist ein ungültiger umkehrschluss. weiter zu den "christlichen werten": man könnte die "grundwerte" des christentums auch einfach als menschliche und vernünftige regeln des zusammenlebens von menschen betrachten. die christen haben da nichts neu erfunden, sondern einfach vernünftige regeln der menschlichen koexistenz zusammengefasst. und seither schreiben sie sich das auf die fahne. ich bin ein streitbarer atheist und trotzdem ein ordentlicher kerl, der niemandem weh tun will und solidarität mit schwächeren befürwortet. schlicht und einfach weil man mir ethische grundwerte vermittelt hat, die von allen religionen dieser welt "einverleibt und verwurstet", aber selten von institutionen gelebt wurden. das hat nix, aber gar nix mit religion zu tun. weiters ist das aufhängen des kruzifix das direkte resultat eines eingreifens der katholischen kirche in den öffentlichen raum. dass dies für dich wie gesagt ein akt des bekenntnis zur nächstenliebe darstellt, interessiert mich zwar im rahmen unserer diskussion durchaus, im big picture aber niemanden. das ding würd nicht dahängen, wenn der klerus das nicht wollte. es geht keineswegs um das diktat einzelner personen, sondern um die FUNDAMENTALE trennung zwischen kirche und staat. das ist die zentrale meinungsdifferenz, die wir haben. zur "förderung des fremdenhasses": ich weiß schon, worauf du hinauswillst, aber es geht hier nicht um den kleinen mehmet, der bei EGR war, sondern um vorher erwähnte trennung. und bei der durchsetzung von recht darf die überlegung. ob die mehrheit "verärgert oder fremdenfeindlicher" wird, keine rolle spielen. recht ist recht, auch wenn der kronenzeitungsschwingende mob dies momentan weniger gern sieht. wenn das zum hindernden kriterium wird, dann aber hallo. volksstimmung über gesetz? das klingt nach hc strache. nein danke. entwickelte gesellschaften richten sich nicht einfach nach dem grölenden bzw. meinungslosen mob, sondern nach vernunft und recht. dieses urteil als egoistisch antihumanistisch zu bezeichnen, das kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 du erliegst einem trugschluss. nur weil der großteil unserer bevölkerung (meist "wegen der oma" oder "weil mans halt so macht") römisch-katholisch getauft wurde, bedeutet das nicht automatisch, dass bei einer basisdemokratischen befragung jeder schulklasse das resultat das aufhängen eines kreuzes wäre. es geht in der diskussion auch für mich nicht um diskriminierungsängste. es geht schlicht und einfach darum, dass eine moderne gesellschaft automatisch laizistisch sein muss und daher religion privatsache sein muss. nur weil es nicht unglaublich viele sind, die gegen das aufhängen des kreuzes schreien, bedeutet das nicht, dass der rest zwingend DAFÜR ist. das ist ein ungültiger umkehrschluss. weiter zu den "christlichen werten": man könnte die "grundwerte" des christentums auch einfach als menschliche und vernünftige regeln des zusammenlebens von menschen betrachten. die christen haben da nichts neu erfunden, sondern einfach vernünftige regeln der menschlichen koexistenz zusammengefasst. und seither schreiben sie sich das auf die fahne. ich bin ein streitbarer atheist und trotzdem ein ordentlicher kerl, der niemandem weh tun will und solidarität mit schwächeren befürwortet. schlicht und einfach weil man mir ethische grundwerte vermittelt hat, die von allen religionen dieser welt "einverleibt und verwurstet", aber selten von institutionen gelebt wurden. das hat nix, aber gar nix mit religion zu tun. weiters ist das aufhängen des kruzifix das direkte resultat eines eingreifens der katholischen kirche in den öffentlichen raum. dass dies für dich wie gesagt ein akt des bekenntnis zur nächstenliebe darstellt, interessiert mich zwar im rahmen unserer diskussion durchaus, im big picture aber niemanden. das ding würd nicht dahängen, wenn der klerus das nicht wollte. es geht keineswegs um das diktat einzelner personen, sondern um die FUNDAMENTALE trennung zwischen kirche und staat. das ist die zentrale meinungsdifferenz, die wir haben. zur "förderung des fremdenhasses": ich weiß schon, worauf du hinauswillst, aber es geht hier nicht um den kleinen mehmet, der bei EGR war, sondern um vorher erwähnte trennung. und bei der durchsetzung von recht darf die überlegung. ob die mehrheit "verärgert oder fremdenfeindlicher" wird, keine rolle spielen. recht ist recht, auch wenn der kronenzeitungsschwingende mob dies momentan weniger gern sieht. wenn das zum hindernden kriterium wird, dann aber hallo. volksstimmung über gesetz? das klingt nach hc strache. nein danke. entwickelte gesellschaften richten sich nicht einfach nach dem grölenden bzw. meinungslosen mob, sondern nach vernunft und recht. dieses urteil als egoistisch antihumanistisch zu bezeichnen, das kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. Ich hab Dir jetzt eh schon mehrfach recht gegeben. Und mehrfach betont, dass es mir völlig wurscht ist, ob das Kreuz da hängt oder nicht. Dass mir die katholische Kirche am Popsch vorbei geht. Das ist jetzt grad das andere Extrem von dem, was ich zuerst übern wo-upf gschrieben hab. Da diskutieren zwei, die einer Meinung sind, nur um des Diskutierens Willen. Das ist genauso deppad, wie zu diskutieren ohne eine Meinung kund zu tun. Und für rein rhetorische Übungen bin ich heute anscheinend nicht gut genug drauf, sonst hätte ich meine Position längst klarer deutlich zu machen vermocht. Zitieren
bikeopi Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 @bigA du bist ein vernünftiger MENSCH und hast mit dem vollkommen recht, was du schreibst. es wäre sehr zu begrüssen, wenn die österreichische bundesregierung beschliessen würde, sämtliche religiöse symbole aus öffentlichen gebäuden zu entfernen (was sie aus opportunistischen gründen nicht tut). auch wenn das urteil genau das bewirken könnte, ist es dennoch fragwürdig, weil die entstehung hinterfragungswürdig ist. man kann jetzt sagen: wenn das ergebnis passt, ist das doch wurscht. ist es aber nicht. allein schon deshalb, weil es folgeurteile zeitigen könnte, die nicht so unbedeutend wären. es geht hier weder um basisdemokratie, noch um minderheitenschutz. ein letztes mal: es ist nicht rational nachvollziehbar, dass die kinder dieser mutter durch ein kreuz an der wand in ihrer entwicklung gestört werden könnten. daher wäre die klage mmn abzuweisen gewesen. und über den laizismus soll sich der souverän selbst gedanken machen, das ist nicht aufgabe des menschenrechtsgerichtshofs. Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 und über den laizismus soll sich der souverän selbst gedanken machen Jetzt verlangst aber ein bisserl gar viel. Zitieren
bigA Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 @ tomcool: belassen wirs dabei. ich denke nicht, dass wir in wesentlichen punkten, die ohnehin ausführlich behandelt wurden, einer meinung sind, aber auf einen grünen zweig kommen wir auch nicht. ich finde auch nicht, dass das ein reines "rhetorisieren" war, aber viel sinn machts wirklich nicht mehr. da geb ich dir recht. trotzdem war es eine ordentliche, gut geführte diskussion. @ bikeopi: über die entstehung des urteils (bzw. der klage) will ich mich auch mangels genaueren wissens nicht auslassen. prinzipiell hast du damit recht, dass ein kruzifix keine "echte entwicklungsstörung" verursacht, und wenn das in der klage/urteilsverkündung so steht, finde ich das eher amüsant als irgendetwas anderes. dass ich das verbot prinzipiell aber begrüße, habe ich, glaube ich, ohnehin ausreichend dargestellt ob eine nichtkonfrontation mit religiösen symbolen im öffentlichen raum aber nicht doch etwas mit menschenrechten zu tun hat, ist eine frage, die ich nicht kategorisch verneinen würde. wieauchimmer, i'm out Zitieren
TomCool Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 gut geführte diskussion. Daran erkannt man den echten Gutmenschen. Der lässt sogar für den Wo-upf noch was über. :D:D:D Zitieren
bikeopi Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 ........ ob eine nichtkonfrontation mit religiösen symbolen im öffentlichen raum aber nicht doch etwas mit menschenrechten zu tun hat, ist eine frage, die ich nicht kategorisch verneinen würde. ... darüber könnt man jetzt diskutieren.... na. ich mach auch schluss. danke euch, dass es doch noch eine ernsthafte diskussion wurde! Zitieren
Kuglblitz Geschrieben 26. November 2009 Geschrieben 26. November 2009 trotzdem war es eine ordentliche, gut geführte diskussion. Absolut, Hut ab! Noch spannender wär's gewesen, wenn jemand, der aktiver Katholik (das muss jetzt kein Fundamentalist sein) sich dran beteiligt hätte. Wie im Club2 vor kurzem, als mit Heide Schmidt und Heinz Mayer zwei wirkliche Kapazuder des Laizimus dasaßen, von kirchlicher Seite aber eine Frau aus der dritten Reihe in die Diskussion geschickt wurde. Das alleine zeigt schon, dass die Kirche hier nicht wirklich diskussionswillig oder -fähig ist. Zitieren
TomCool Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Noch spannender wär's gewesen, wenn jemand, der aktiver Katholik (das muss jetzt kein Fundamentalist sein) sich dran beteiligt hätte. Was ist jetzt ein "aktiver Katholik"? Zitieren
steve4u Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Wer sich über Kruzifixe in öffentlichen Gebäuden gestört fühlt, sollte das aber auch über christlich-religiöse Feiertage denken: gibts da schon Initiativen zur Abschaffung? Habe noch nix gehört davon.... Zitieren
Kuglblitz Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Was ist jetzt ein "aktiver Katholik"? Jemand, der ernsthaft an die Dogmen der katholischen Kirche glaubt, sie nach außen hin offen vertritt und auch in diese Richtung argumentiert. Schönborn z.B., aber ich weiß nicht ob der im BB mitliest. Zitieren
TomCool Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Jemand, der ernsthaft an die Dogmen der katholischen Kirche glaubt, sie nach außen hin offen vertritt und auch in diese Richtung argumentiert. Schönborn z.B., aber ich weiß nicht ob der im BB mitliest. Der Schönborn ist doch kein "aktiver Katholik", der ist ein Klerikalfaschist. Ich dachte wir reden von regelmäßigen oder Gelegenheitskirchgängern, die die kirchlichen Feiertage ernst nehmen, beichten gehen und so. Dass Du da gleich die Bonzen haben willst. Zitieren
waldbauernbub Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Noch spannender wär's gewesen, wenn jemand, der aktiver Katholik (das muss jetzt kein Fundamentalist sein) sich dran beteiligt hätte. Ach, als Katholik hat man erfahrungsgemäß mehr davon, sich solche Diskussionen aus einer gewissen Entfernung anzuhören und sich im stillen Kämmerlein über die Beflissenheit derer zu amüsieren, die unsere Gesellschaft von all dem entrümpeln wollen, woran sie nicht glauben, was sie nicht verstehen und, ganz wichtig, was sie den anderen nicht gönnen. Da kommt viel zusammen, am Ende des Tages. Interessanterweise sind es dann die gleichen Menschen, die sich wortreich darüber beklagen, dass sie ihr freudloses Leben in einer karg möblierten Gesellschaft fristen müssen, bevölkert von gleichgültigen Mitmenschen und frostigen Zweckinstitutionen. Es gibt sehr gute Gründe für die Entfernung von religiösen Symbolen aus dem öffentlichen Raum. Eine saubere Trennung zwischen Staat und Kirche müsste eigentlich auch der katholischen Kirche ein Anliegen sein, würde sie nur ein bisschen Rationalität in ihre Politik bringen. Aber Marketingfachleute wie der gute alte Apostel Paulus sind momentan halt ein bisschen rar gesät. Man könnte sich die Diskussion aber auch ersparen, weil sie dort Gräben aufreißt, wo sie am wenigsten Sinn machen: Zwischen denen, die glauben es gut mit den Menschen zu meinen, egal ob aus konservativ-christlicher oder aufgeklärt-linksliberaler Motivation. In ein paar Jahren werden uns diese Geplänkel frappierend an das brutale Match "Judäische Volksfront vs. Volksfront von Judäa" erinnern. Und daran, dass die eigentlichen Feinde (der Demokratie, der Menschheit und des Planeten) in der Zwischenzeit leichtes Spiel hatten. Zitieren
bikeopi Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Ach, als Katholik hat man erfahrungsgemäß mehr davon, sich solche Diskussionen aus einer gewissen Entfernung anzuhören und sich im stillen Kämmerlein über die Beflissenheit derer zu amüsieren, die unsere Gesellschaft von all dem entrümpeln wollen, woran sie nicht glauben, was sie nicht verstehen und, ganz wichtig, was sie den anderen nicht gönnen. Da kommt viel zusammen, am Ende des Tages. Interessanterweise sind es dann die gleichen Menschen, die sich wortreich darüber beklagen, dass sie ihr freudloses Leben in einer karg möblierten Gesellschaft fristen müssen, bevölkert von gleichgültigen Mitmenschen und frostigen Zweckinstitutionen. Es gibt sehr gute Gründe für die Entfernung von religiösen Symbolen aus dem öffentlichen Raum. Eine saubere Trennung zwischen Staat und Kirche müsste eigentlich auch der katholischen Kirche ein Anliegen sein, würde sie nur ein bisschen Rationalität in ihre Politik bringen. Aber Marketingfachleute wie der gute alte Apostel Paulus sind momentan halt ein bisschen rar gesät. Man könnte sich die Diskussion aber auch ersparen, weil sie dort Gräben aufreißt, wo sie am wenigsten Sinn machen: Zwischen denen, die glauben es gut mit den Menschen zu meinen, egal ob aus konservativ-christlicher oder aufgeklärt-linksliberaler Motivation. In ein paar Jahren werden uns diese Geplänkel frappierend an das brutale Match "Judäische Volksfront vs. Volksfront von Judäa" erinnern. Und daran, dass die eigentlichen Feinde (der Demokratie, der Menschheit und des Planeten) in der Zwischenzeit leichtes Spiel hatten. der einzige punkt in dem ich dir nicht recht geben kann ist jener, diese diskussion sich und anderen zu ersparen. denn den graben haben die strassburger richter aufgerissen, indem sie ein urteil gefällt haben, das intoleranz zu recht erhebt. das hat signalwirkung. Zitieren
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