mig29 Geschrieben 4. Juli 2016 Geschrieben 4. Juli 2016 Juristische Frage, falls das wer weiss: wenn ein Fahrradfahrer am Gehweg einen Fussgänger (im konkreten Fall ein kleines Kind) fahrlässiger Weise zusammenführt und verletzt, handelt es sich dann automatisch durch die Benutzung des Gehwegs um grobe Fahrlässigkeit des Radfahrers? Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 4. Juli 2016 Geschrieben 4. Juli 2016 Juristische Frage, falls das wer weiss: wenn ein Fahrradfahrer am Gehweg einen Fussgänger (im konkreten Fall ein kleines Kind) fahrlässiger Weise zusammenführt und verletzt, handelt es sich dann automatisch durch die Benutzung des Gehwegs um grobe Fahrlässigkeit des Radfahrers? das enscheidet im endeffekt ein gericht, es kommt sicherlich auf die geschwindikeit an, auf die breite das gehwegs, die sicht und viele andere umstände. (1) Fahrlässig handelt, wer die Sorgfalt außer acht läßt, zu der er nach den Umständen verpflichtet und nach seinen geistigen und körperlichen Verhältnissen befähigt ist und die ihm zuzumuten ist, und deshalb nicht erkennt, daß er einen Sachverhalt verwirklichen könne, der einem gesetzlichen Tatbild entspricht. (2) Fahrlässig handelt auch, wer es für möglich hält, daß er einen solchen Sachverhalt verwirkliche, ihn aber nicht herbeiführen will. (3) Grob fahrlässig handelt, wer ungewöhnlich und auffallend sorgfaltswidrig handelt, sodass der Eintritt eines dem gesetzlichen Tatbild entsprechenden Sachverhaltes als geradezu wahrscheinlich vorhersehbar war. Zitieren
NoDoc Geschrieben 4. Juli 2016 Geschrieben 4. Juli 2016 Alles richtig, was RH dazu geschrieben hat, klärt aber die Frage nicht abschließend, weil das Fahren alleine auf dem Gehsteig das (noch) nicht definiert, aber der/die Radlerin ist auf dem besten Weg, grobe Fahrlässigkeit verantworten zu müssen. Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 4. Juli 2016 Geschrieben 4. Juli 2016 ich würde hier nodoc vertrauen, der ist jurist (ich nicht) Zitieren
mig29 Geschrieben 5. Juli 2016 Autor Geschrieben 5. Juli 2016 Ja bin schon gespannt, wie die Staatsanwaltschaft das sieht. Gehweg alleine reicht wahrscheinlich nicht, aber mit Kind könnte es knapp werden für den Radfahrer (in diesem Fall Radfahrerin). Zitieren
shroeder Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 Ja bin schon gespannt, wie die Staatsanwaltschaft das sieht. Gehweg alleine reicht wahrscheinlich nicht, aber mit Kind könnte es knapp werden für den Radfahrer (in diesem Fall Radfahrerin). Dann halt ma die Daumen, damit das Gericht den Rahmen gscheit ausschöpft, und die Radlerin draus gscheit was lernt. Zitieren
mig29 Geschrieben 6. Juli 2016 Autor Geschrieben 6. Juli 2016 Ich täte es schon gut finden, wenn es überhaupt zu einer Strafe kommen würde. Vermutlich geht sie straffrei aus, weil vor ein paar Jahren fahrlässige Körperverletzung mit Schmerzen unter 14 Tagen straffrei gestellt wurde. Ausser man handelt grob fahrlässig... Lerneffekt wäre dann, es passiert nichts, wenn ich jemanden niederfahre, solange der/die sich nichts bricht. Zitieren
shroeder Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Ich täte es schon gut finden, wenn es überhaupt zu einer Strafe kommen würde. Vermutlich geht sie straffrei aus, weil vor ein paar Jahren fahrlässige Körperverletzung mit Schmerzen unter 14 Tagen straffrei gestellt wurde. Ausser man handelt grob fahrlässig... Lerneffekt wäre dann, es passiert nichts, wenn ich jemanden niederfahre, solange der/die sich nichts bricht. Dann bleibt uns wenigstens als Trost, dass das Kind in dem Fall ned übermäßig grob verletzt wurde... Und den vollgepackten Reisegepäckstücken unter den Radfahrern bleibt der Freibrief zum Ignoriern sämtlicher Regeln, weil man eh mitm Rad keinen/kaum Schaden anrichten kann. Zitieren
mig29 Geschrieben 6. Juli 2016 Autor Geschrieben 6. Juli 2016 Ja, das ist klar, insofern war der Ausgang eh optimal (auch wenn ich etwas überrascht bin, wie wild eine leichte Verletzung aussehen kann). Falls die Radlerin gecheckt hätte, dass das mehr Glück als Verstand war, dann würde ich ihr sogar straffreiheit wünschen... Ich muss zugeben, dass ich meine Geschwindigkeit in der Nähe von Fussgängern seither auch radikal gedrosselt habe. Ich war auch ein Vertreter der Gattung 'Rad == kaum Schaden'. Zitieren
NoNick Geschrieben 7. Juli 2016 Geschrieben 7. Juli 2016 Straffrei Heisst Aber noch lang nicht, dass das ohne bussgeld ausgehen muss. Sie bekommt halt keine vorstrafe wegen Körperverletzung. Zivilrechtlich bleibt auch noch der weg offen und eine verwaltungsstrafe (Radfahren am Gehsteig) bleibt sicher auch noch. Dass das Kind ohne dauerhaften schäden 'vom platz ging" ist schon mehr als positiv :-) Zitieren
urks Geschrieben 8. Juli 2016 Geschrieben 8. Juli 2016 (bearbeitet) Ich habe diesen Fall schon selber "in der Praxis ausprobiert" - mit dem Trialbike am Gehsteig einen Mann niedergestreckt, der aus einem Hauseingang gekommen ist (Fahrradhelm [zum Glück!!!] gegen Kopf). :f: Der Unglückliche hatte eine Jochbeinprellung. Wie lange dessen Krankenstand war, weiß ich nicht mehr. Bei mir ist es weder zu einer strafrechtlichen noch zu einer zivilrechtlichen Klage gekommen. Mit beeinflussend (neben den oben genannten Punkten) ist sicher auch, wie man selber nach dem Umfall agiert, also Erste Hilfe leisten (eh klar), dem Verunfallten gute Besserung wünschen, nach dem Gesundheitszustand nachfragen usw. Der Polizist, welcher damals den Unfall aufenommen hat, war sehr nett und hat mich dahingehend auch auf mein positives Verhalten hingewiesen (und es ins Unfallprotokoll geschrieben). Und auch wichtig: so schnell wie möglich ein Gedankenprotokoll vom Unfallhergang anfertigen - sollte es (Monate später) doch zu einem Prozess kommen, kann es um Kleinigkeiten gehen, an welche man sich dann evantuell nicht mehr oder falsch erinnert. Bearbeitet 8. Juli 2016 von urks Zitieren
Bernd67 Geschrieben 8. Juli 2016 Geschrieben 8. Juli 2016 (bearbeitet) Gehsteigradeln ist ja weitgehend "salonfähig" geworden (vermutlich selbst vor den Augen mancher Polizisten), teilweise aus Angst vor dem Autoverkehr, der schneller und intensiver geworden ist. Früher wurde ich von der Gendarmerie (Vorgängerorganisation außerhalb Wien) regelmäßig vom Gehsteig gejagt, auch wenn ich mir nur ein paar m "ausgeborgt" habe. Bearbeitet 8. Juli 2016 von Bernd67 Zitieren
mig29 Geschrieben 8. Juli 2016 Autor Geschrieben 8. Juli 2016 Ich finde Gehwegradeln ja nicht per se schlecht. Ich mache das auch nach wie vor, zB auf Parkwegen. Man sollte halt auf Sicht fahren, so dass man immer stehen bleiben kann und groesstmoegliche Ruecksicht auf die Fussgaenger nehmen und bei (kleinen) Kindern besonders aufpassen (stehen bleiben oder langsam grosser Bogen herum), letztere sind ja nicht umsonst vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. @urks: schon klar, so etwas kann passieren und ist sicher fuer beide Seiten nicht lustig. In dem Fall, in dem ich indirekt beteiligt war, wurde auch all das nicht gemacht, was du bezueglich Verhalten beschrieben hast. Das ist mir vor allem unverstaendlich. Sonst wuerde ich mich wahrscheinlich kaum weiter aufregen. Gedankenprotokoll habe ich auch schon gemacht, danke fuer den Hinweis! Zitieren
RMS69 Geschrieben 8. Juli 2016 Geschrieben 8. Juli 2016 Mit wirklich schlechten Gewissen habe ich es mir zur Routine werden lassen, die letzten Meter bis zur Kreuzung am Gehsteig zu fahren. Der Grund ist recht einfach, ich spare mir so ca. 5 bis 10 Ampelphasen, je nach Verkehrsaufkommen. Die Strasse ist nicht breit und die Fahrzeuglenker bleiben entweder ganz rechts, oder ganz links auf der Fahrbahn stehen, so das ein Vorbeifahren nahezu unmöglich gemacht wird. Überholen geht auch nicht wegen dem Gegenverkehr. Würdet Ihr euch hinten anstellen und im Smog warten? Zitieren
shroeder Geschrieben 9. Juli 2016 Geschrieben 9. Juli 2016 Würdet Ihr euch hinten anstellen und im Smog warten? Ja, tu ich. Mir is aber auch noch nie a Ampelkreuzung unterkommen, an der ich länger als eine Ampelphase warten hätt müssen. Zitieren
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