Wolfgang Steinbach Geschrieben 16. September 2020 Teilen Geschrieben 16. September 2020 Dokumentation des Versuchs einer halbwegs seriösen cW-Wert Messung: Material: Canyon Speedmax TT, vorne Xentis Mark 1 mit Conti Supersonic 20mm, hinten Xentis Mark Scheibe mit Pirelli zero TT 23 mm, beide mit Vredestein Latexschläuchen, 8 bar. Rollwiderstandsbeiwert geschätzt 0,0029. Gewicht: 89,7 kg gewogen (mit Rad und Equipment). Bekleidung und Helm: semiaero (eng anliegendes Trikot und Hose, Aerohelm ohne Visier, keine Überschuhe). Strecke: Klausenleopoldsdorf - Alland - Klausenleopoldsdorf (eine gerade Strecke mit cirka 5 km und 40 Höhenmeter ohne Ampel, wenig Verkehr). Wetter: 1018 hpa (auf Meeresnivau laut ZAMG), 18°C, mittlere Höhe 340 m, Luftdichte daher 1,171 kg/m³. Um den leichten Wind auszugleichen hin und retour möglichst konstant (Position und Leistung) gefahren. Beide Zeiten und Wattwerte getrennt ausgewertet (cW war bis zur zweiten Kommastelle ident). Die Wattwerte stammen von einer Stages linkseitig (meine Werte auf beidseitig messenden Garminpedalen lagen immer 51/49 bis 49/51). Mechanische Verluste in der Rechnung = 0, da die Messung am Kurbelarm ja auch keine Verluste im Antrieb registriert. Berechnung gemäß der Formel: ERGEBNIS: 0,23 https://www.strava.com/activities/4067097018/overview Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kapi Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Nerd :devil: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
weinzmike Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 ich find das total spannend, auch wenn ich nicht ganz durchblicke mit den variablen....ist der wert jetzt gut bzw. gibts vergleichswerte von zB windkanaltests? wie sieht die position am TT aus? nehme an, das ist schon recht optimiert wenn man derart detailversessen rangeht....welche Zeit lässt sich anhand aller vorhandenen Werte (FTP, Vorjahr?, etc.) für den KOTL damit prognostizieren oder was soll im Ziel auf der Anzeigetafel stehen um zufrieden zu sein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 17. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 17. September 2020 ich find das total spannend, auch wenn ich nicht ganz durchblicke mit den variablen....ist der wert jetzt gut bzw. gibts vergleichswerte von zB windkanaltests? wie sieht die position am TT aus? nehme an, das ist schon recht optimiert wenn man derart detailversessen rangeht....welche Zeit lässt sich anhand aller vorhandenen Werte (FTP, Vorjahr?, etc.) für den KOTL damit prognostizieren oder was soll im Ziel auf der Anzeigetafel stehen um zufrieden zu sein? Also der Reihe nach: Die Variablen einmal in Excel mit ein paar Tricks versorgt und fertig. Wer mir seine Daten schickt, dem kann ich gerne schnell nachrechen, was für ihn rauskommt. Windkanal wäre spannend, ist aber unbezahlbar. Eben um das Geld zu sparen, mache ich mir ja die Mühe mit einem schicken, kleinen Excelprogramm. Damit komme ich auf 1:05 für den KOTL und das sollte ein Platz unter den ersten 10 in meiner AK werden. Position sieht so aus: Hier die Maschine solo: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
beb73 Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Sag, brauchst du für die Rechnung nicht auch die Gesamtstirnfläche A? Wie ermittelst du die, oder nimmst du die einfach mit einem fixen Wert an? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kapi Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Sag, brauchst du für die Rechnung nicht auch die Gesamtstirnfläche A? Wie ermittelst du die, oder nimmst du die einfach mit einem fixen Wert an? Man ermittelt CdA, A ist nicht erforderlich, man braucht: Gewicht (leicht zu ermitteln) Leistung (mit Leistungsmesser) Steigung (mit Radcomputer barometrisch ermitteln) Geschwindigkeit (leicht zu messen) Rollwiderstand (schätzen) Reibungsverluste (schätzen) Temperatur (messen oder Wetterdaten) Luftfeuchte (messen oder Wetterdaten) Luftdruck (messen oder Wetterdaten) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
weinzmike Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 ganz schön aggressiv die position und feines gerät...1:05 ist auch kein dreck - alles gute! meine daten trau ich mir da ned recht schicken ;-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
weinzmike Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Sag, brauchst du für die Rechnung nicht auch die Gesamtstirnfläche A? Wie ermittelst du die, oder nimmst du die einfach mit einem fixen Wert an? die frage hatte ich mir auch nach etwas internet-recherche gestellt ;-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
weinzmike Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Man ermittelt CdA, A ist nicht erforderlich, man braucht: Gewicht (leicht zu ermitteln) Leistung (mit Leistungsmesser) Steigung (mit Radcomputer barometrisch ermitteln) Geschwindigkeit (leicht zu messen) Rollwiderstand (schätzen) Reibungsverluste (schätzen) Temperatur (messen oder Wetterdaten) Luftfeuchte (messen oder Wetterdaten) Luftdruck (messen oder Wetterdaten) danke - wieder was gelernt! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
m.a.r.t.i.n Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Man ermittelt CdA, A ist nicht erforderlich, man braucht: Gewicht (leicht zu ermitteln) Leistung (mit Leistungsmesser) Steigung (mit Radcomputer barometrisch ermitteln) Geschwindigkeit (leicht zu messen) Rollwiderstand (schätzen) Reibungsverluste (schätzen) Temperatur (messen oder Wetterdaten) Luftfeuchte (messen oder Wetterdaten) Luftdruck (messen oder Wetterdaten) Kann man Rollwiderstand & Reibungsverluste nicht auch errechnen, wenn man mit verschiedenen Geschwindigkeiten misst? Luftwiderstand steigt ja quadratisch und die anderen Widerstände linear. Oder? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 17. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 17. September 2020 Man ermittelt CdA, A ist nicht erforderlich, man braucht: Gewicht (leicht zu ermitteln) Leistung (mit Leistungsmesser) Steigung (mit Radcomputer barometrisch ermitteln) Geschwindigkeit (leicht zu messen) Rollwiderstand (schätzen) Reibungsverluste (schätzen) Temperatur (messen oder Wetterdaten) Luftfeuchte (messen oder Wetterdaten) Luftdruck (messen oder Wetterdaten) Auf die Feuchte habe ich gepfiffen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kapi Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Kann man Rollwiderstand & Reibungsverluste nicht auch errechnen, wenn man mit verschiedenen Geschwindigkeiten misst? Luftwiderstand steigt ja quadratisch und die anderen Widerstände linear. Oder? Müsste theoretisch gehen, aber Reibung kann man gut schätzen und für RoWi findet man gute Daten, daher hab ich mich noch nie damit beschäftigt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 17. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 17. September 2020 Kann man Rollwiderstand & Reibungsverluste nicht auch errechnen, wenn man mit verschiedenen Geschwindigkeiten misst? Luftwiderstand steigt ja quadratisch und die anderen Widerstände linear. Oder? Theoretisch ja. Praktisch nein, weil du bei einer Messung die anderen Größen klein halten musst, um den Fehlereinfluss zu minimieren. Luftwiderstand klein halten geht auf einer fixen Rolle, wobei der Einfluss des Rollendurchmessers zu bedenken ist. Solche Tests wurden aber eh schon in diversen Magazinen und auch hier auf BB veröffentlicht. Da ist ja auch sehr wenig individuelles wie beim cW dabei. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
m.a.r.t.i.n Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 Um den leichten Wind auszugleichen hin und retour möglichst konstant (Position und Leistung) gefahren. [/url] spielt leichter Wind nicht trotzdem ganz stark in die Messung? Der Luftwiderstand macht ja am meisten aus am Rennrad - wenn man nun 3-5km/h wind hat, dann sind gleich ein paar km/h in der Endgeschwindigkeit. Und ein paar km/h sind gleich auch eine Menge Watt an Tretleistung. Mit Hin und zurück kann man Gegenwind/ Rückenwind ausgleichen, wenn er konstant blasen würde. Aber Seitenwind bremst auch denke ich!? Auf jeden Fall spannend! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kapi Geschrieben 17. September 2020 Teilen Geschrieben 17. September 2020 spielt leichter Wind nicht trotzdem ganz stark in die Messung? Der Luftwiderstand macht ja am meisten aus am Rennrad - wenn man nun 3-5km/h wind hat, dann sind gleich ein paar km/h in der Endgeschwindigkeit. Und ein paar km/h sind gleich auch eine Menge Watt an Tretleistung. Mit Hin und zurück kann man Gegenwind/ Rückenwind ausgleichen, wenn er konstant blasen würde. Aber Seitenwind bremst auch denke ich!? Auf jeden Fall spannend! Kurze Antwort: grundsätzlich ja, man erhält immer einen Wert für einen bestimmten Yaw Winkel, aber je schneller man fährt desto weniger Rolle spielt Seitenwind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 17. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 17. September 2020 Bei meinem Test teilt sich die gemessene Leistung bei dem Abschnitt leicht bergab folgendermaßen auf: Luft: 262 W Steigung: -77 W Rollen: 32 W -> 217 W gemessen Antriebsverluste 3% = 7 W Leistung auf die Straße gebracht = 210 W Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 17. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 17. September 2020 (bearbeitet) spielt leichter Wind nicht trotzdem ganz stark in die Messung? Der Luftwiderstand macht ja am meisten aus am Rennrad - wenn man nun 3-5km/h wind hat, dann sind gleich ein paar km/h in der Endgeschwindigkeit. Und ein paar km/h sind gleich auch eine Menge Watt an Tretleistung. Mit Hin und zurück kann man Gegenwind/ Rückenwind ausgleichen, wenn er konstant blasen würde. Aber Seitenwind bremst auch denke ich!? Auf jeden Fall spannend! Am besten man misst bei Windstille. Um leichten Wind, der in Ö ja immer bläst, möglichst auszugleichen, sollte man die Strecke vor und zurückfahren. Je schneller, desto besser, aber jeweils möglichst konstant. Seitenwind ist genauso ein Thema wie Verkehr, weil vorbeifahrende Autos immer einen gewissen Drag liefern. Und 3 km/h Rückenwind liefern bei 45 km/h cirka 2 km/h Gewinn. Bearbeitet 17. September 2020 von Wolfgang Steinbach Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
beb73 Geschrieben 18. September 2020 Teilen Geschrieben 18. September 2020 Auf die Feuchte habe ich gepfiffen. das ist aber nicht sehr akademisch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 25. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 25. September 2020 Damit komme ich auf 1:05 für den KOTL und das sollte ein Platz unter den ersten 10 in meiner AK werden. 1:06:17 und Platz 16 ist es geworden. Es war doch recht windig. So ein geiles Event. :love: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Becks Geschrieben 26. September 2020 Teilen Geschrieben 26. September 2020 Gratuliere! Bin glaub ich beim Einfahren bei dir vorbeigefahren als du anscheinend noch die letzten Tuning Maßnahmen am Straßenrand vorgenommen hast Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 26. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 26. September 2020 Kann gut sein. Der Umwerfer hatte seinen Dienst versagt und die Kette massiv abgeworfen, so dass ich sie nur mit roher Gewalt wieder aus der Klemmung herausgebracht habe. Da stehe ich nun 15 Minuten vor dem Start kaum aufgewärmt und mit komplett eingeölten Fingern. Bin das Rennen dann nur am großen Blatt (55) gefahren. War aber kein großes Hindernis. Und Aufwärmen wird ja auch überbewertet. :bump: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ruckse Geschrieben 26. September 2020 Teilen Geschrieben 26. September 2020 Das ist auch ganz interessant im Hinblick auf den cw Wert der verschiedenen Sitzpositionen von G. Obree. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 27. September 2020 Autor Teilen Geschrieben 27. September 2020 So geil! Habe ein Buch über ihn gelesen. Ein faszinierender Sportler und Ingenieur. Chapeau! Höchst interessanter Podcast. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
stephin Geschrieben 27. September 2020 Teilen Geschrieben 27. September 2020 (bearbeitet) Du bist mit rd 40 Watt weniger „nur“ um ca 30 Sek langsamer als ich beim Kotl. (I hab 77-78kg gehabt). Das spricht mM sehr für Deine Pose (Od gegen meine) und Analysen!!* Bearbeitet 27. September 2020 von stephin Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wolfgang Steinbach Geschrieben 23. April 2022 Autor Teilen Geschrieben 23. April 2022 (bearbeitet) Nachdem ich 2021 beim KOTL mal wieder auf dem Rennrad teilgenommen habe, soll 2023 (2022 lasse ich aus) ein Start mit einer neuen TT-Maschine folgen. Bevor ich aber das neue Projekt angehe, ein kurzer Rückblick auf 2021: Setup wie abgebildet, 292 W, 1:06:24 fast windstill Laut meinen Berechnungen CdA = 0,24 https://www.strava.com/activities/5981822826 Wir wissen alle, dass bei einem durchschnittlich kupiertem Kurs wie beim KOTL mit cirka 300 Hm der Anteil des Luftwiderstands (bei rund 40 km/h Schnitt) cirka 80% des Gesamtwiderstands ausmacht. Also die Arbeit am CdA Wert ist der eine Weg zum Erfolg. Andererseits überrascht doch, dass ich mit dem Rennrad fast die gleiche Zeit fahre. Der Vergleich der Leistung von 277W am TT zu 292W am RR scheint also doch den Faktor der Aerodynamik fast auszugleichen. Conclusio: Wenn ich die Position am TT etwas aufrichte, dann kann ich vielleicht noch ein wenig herausholen. Bearbeitet 23. April 2022 von Wolfgang Steinbach Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.