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Geschrieben
Ich glaube auch, dass sehr viel gedopt wird, aber bei manchen Sportarten bringt es eben mehr, als bei anderen. Beim Ronaldo denkt wahrscheinlich niemand, dass er seine Tore aufgrund von verbotenen Mitteln schießt (und ausdauersteigernde Sachen hat er wahrscheinlich auch nicht genommen ;) )

nur kurz zum Thema Fussball und Doping: Schau dir mal ein WM-Finale von 1978 und von 2006 an. Vergleich mal, wie die Jungs sprinten und rennen. Und dann schau dir an, wie die nach 120 min. noch sprinten und rennen. Und wenn Ronaldo, Thierry Henry oder Roberto Carlos die 100 m in knapp 10 sek. ohne Mittelchen packen, fress ich nen Besen

Geschrieben

Ronaldo rennt während eines ganzen Matches nicht viel mehr als 100m, also benötigt er für diese Distanz eine Bruttozeit von knapp 90min.

 

Egal wie viel im Fußball gedopt wird, im Vergleich zum Radsport spielt es nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle, obwohl die Sportart von den Anforderungen prädestiniert wäre.

 

Vergleciht man die Matches vom Tempo her von früher mit heute, würde man auch meinen, dass Doping nicht 5 sondern 500% bringt, das kann also kein Indiz sein.

Gast User#240828
Geschrieben
Ronaldo rennt während eines ganzen Matches nicht viel mehr als 100m, also benötigt er für diese Distanz eine Bruttozeit von knapp 90min.

 

Egal wie viel im Fußball gedopt wird, im Vergleich zum Radsport spielt es nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle, obwohl die Sportart von den Anforderungen prädestiniert wäre.

 

Vergleciht man die Matches vom Tempo her von früher mit heute, würde man auch meinen, dass Doping nicht 5 sondern 500% bringt, das kann also kein Indiz sein.

 

 

interview von den OÖNachrichten mit andy berger - dessen "bruder" bei einer kontrolle nicht zu hause war... :rofl:

 

ich kommentiere das einmal nicht..sondern lass es einfach lesen..

 

"Ich würde wieder dopen, nur gescheiter"

Tour-de-France-Gewinner Floyd Landis und 100-m-Olympiasieger Justin Gatlin wurden des Dopings überführt (zu hohe Testosteron-Werte). Die OÖN unterhielten sich mit Andreas Berger, Österreichs schnellstem, aber einst gedoptem Sprinter.

 

OÖN: Wird es jemals wieder dopingfreien Sport geben?

 

Berger: Nein, sonst dürften sie bei der Tour de France oder schon heuer bei der Rad-WM in Salzburg anstelle von 200 nur 70 Kilometer fahren und jeder, der einen höheren Schnitt als 44 km/h zusammenbringt, wird disqualifiziert. Das geringste Übel wird sein, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Man wird einen Menschen nie davon abhalten können, etwas Regelwidriges zu tun, wenn er vor einer gefüllten Goldkiste steht.

 

OÖN: Ist Doping die Ausnahme oder die Regel?

 

Berger: Es heißt immer, 99 Prozent seien sauber und ein Prozent dopt. Ich behaupte, es ist umgekehrt. Ich bin dafür, dass 500 Athleten an einen Lügendetektor angeschlossen werden und sollte ich mich irren, kann man es dabei belassen, diesem einen Prozent den Hintern zu versohlen. Aber so wird es nicht sein.

 

OÖN: Ist es besser, Doping kontrolliert freizugeben?

 

Berger: Das sollte man sich tatsächlich überlegen, vielleicht funktioniert es, wenn jeder Athlet den Arzt seines Vertrauens namhaft macht, der angibt, was alles unternommen wurde, um Sportlerin oder Sportler schneller zu machen.

 

OÖN: Wird es dann bei Testosteron bleiben?

 

Berger: Genau dieses Testosteron, das jetzt schon so arg sein soll, wird in der Sportberichterstattung verteufelt und in Beauty-Magazinen vergöttert. Jenes Hormon, das Gatlin und Landis zum Verhängnis geworden ist, feiert seinen Triumph als Allheilmittel der Anti-Aging-Industrie.

 

OÖN: Wäre Gesundheit in diesem Fall noch ein Wert des Sports?

 

Berger: Sofern es um Gesundheit geht, darf ich keinen Radler 4500 Kilometer durch Frankreich jagen, ich darf auch keinen Skifahrer mit 150 Sachen den Berg hinunterschicken und ich darf keinen Gewichtheber eine Hantel heben lassen, an der 200 Kilo hängen.

 

OÖN: Ist die Vorbildwirkung des Sports damit erledigt?

 

Berger: Ja, außerdem dopen 16-Jährige, wenn sie möchten, sie brauchen keinen Gatlin dazu. Sport lebt davon, dass er polarisiert. Ich bin selbst Fußballfan, aber sind Kicker, die einander auf dem Spielfeld bespucken, meine Vorbilder? Oder solche, die in Wettskandale verstrickt sind?

 

OÖN: Würden Sie wieder dopen?

 

Berger: Ich bin in der tollen Situation, dass ich als Einziger ehrlich über Doping sprechen kann. Ja, ich würde es wieder tun. Bei meinem heutigen Wissensstand würde ich es aber gescheiter machen, damit ich nicht mehr erwischt werde. Ich kann ohnehin nicht verstehen, warum man bei den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts Wettkampfdoping betreibt. Im Wettkampf dürfte niemand erwischt werden. Nicht Doping war der Fehler meines Lebens, sondern das Rauchen. 2004 hab ich aufgehört (http://www.nosmoking.at, Anm.).

 

OÖN: Verstehen Sie, warum es den Kampf gegen Doping gibt und im Gegenzug Weltrekordprämien ausgelobt werden?

 

Berger: Das ist der eigentliche Irrsinn. Das System bekämpft sich selbst. 650.000 Dopingkontrollen gibt es weltweit pro Jahr, das ist eine Industrie, die Milliarden-Geschäfte macht. Die Kollegen dieser Herren sorgen dafür, dass das Geschäft am Leben bleibt. Jäger und Gejagte verschmelzen ineinander. Es ist so, als würde ein Software-Produzent alle sechs Monate ein Computer-Virus auf den Markt schicken, das sich nur mit seinen Programmen wieder entfernen lässt.

 

Andreas Berger

 

Geboren: 9. Juni 1961

Familie: Verheiratet mit Monika seit 1982, Kinder Julia (15), Alexander (13)

Erfolge: Hallen-EM-Gold (60 m) 1989, ö. Rekordhalter: 10,15 Sekunden (1988), 1989 Carl Lewis in Indien besiegt. 1993 wegen Anabolika für vier Jahre gesperrt.

 

vom 01.08.2006

Gast User#240828
Geschrieben
Ronaldo rennt während eines ganzen Matches nicht viel mehr als 100m, also benötigt er für diese Distanz eine Bruttozeit von knapp 90min.

 

Egal wie viel im Fußball gedopt wird, im Vergleich zum Radsport spielt es nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle, obwohl die Sportart von den Anforderungen prädestiniert wäre.

 

Vergleciht man die Matches vom Tempo her von früher mit heute, würde man auch meinen, dass Doping nicht 5 sondern 500% bringt, das kann also kein Indiz sein.

 

anbei eine grafik über eine messbare steigerung von sportlerinnen..wobei das sicher nicht nur aus doping resultieren wird...

grafik kugelstossen.JPG

Geschrieben
interview von den OÖNachrichten mit andy berger - ........

 

Interessante Ansicht eines Mannes, der doch ein bißchen weiß wovon er spricht.

 

 

 

Übrigens heute in der Kleinen Zeitung, vielleicht hat's auch jemand im ZDF gesehen:

 

"Ex-Rad-Profi Jesus Manzano im ZDF-Sportstudio: Der Teamchef sagt, entweder du machst mit oder du fliegst raus. Alle, die ich kenne, bis auf einen, haben gedopt. [...] Radfahren und Leichtathletik sind reiner Betrug. Sie haben sogar meine Vater gefragt, ob sie dessen Blut mit EPO aufputschen können, um es mir später zu injizieren. [...] Wenn du EPO nimmst, wirst du nicht müde, kannst mehr Kilometer fahren. Du schaffst 70, 80 Prozent mehr Leistung. Dazu habe ich noch Testosteron, Cortison, Hormone, Eigenblut und Hämoglobin von Hunden bekommen."

 

Auch wenn er's vielleicht aus Frust, Zorn oder so etwas übertrieben erzählt, was ja durchaus sein kann, gibt es doch irgendwie zu denken...

Geschrieben
nur kurz zum Thema Fussball und Doping: Schau dir mal ein WM-Finale von 1978 und von 2006 an. Vergleich mal, wie die Jungs sprinten und rennen. Und dann schau dir an, wie die nach 120 min. noch sprinten und rennen. Und wenn Ronaldo, Thierry Henry oder Roberto Carlos die 100 m in knapp 10 sek. ohne Mittelchen packen, fress ich nen Besen

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Rommedahl

 

der läuft 100m angeblich in 10,2. bei henry wurden mal knapp unter 11 sec gemessen.

zu 1978 (waren da nicht wir fast im finale - cordoba !!): damals wurde vermutlich weit weniger und ineffizienter trainiert als heute.

zu 2006: ich hab selten noch eine mannschaft gesehen, die bei einem wm-finale derart eingegangen ist wie die italiener.

Geschrieben
http://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Rommedahl

 

der läuft 100m angeblich in 10,2. bei henry wurden mal knapp unter 11 sec gemessen.

zu 1978 (waren da nicht wir fast im finale - cordoba !!): damals wurde vermutlich weit weniger und ineffizienter trainiert als heute.

zu 2006: ich hab selten noch eine mannschaft gesehen, die bei einem wm-finale derart eingegangen ist wie die italiener.

 

 

ich kann mich noch an eine sport-am-montag sendung in den frühen 90ern erinnern. als der gerhard rodax (damals noch bei admira) gegen den andi berger gelaufen ist. mit start aus dem stand u. ohne spike-schuhen (und fussballwäsch) in 10,6 :eek: (berger in 10,3 in sprintmontur)

 

rodax war ja damals einer der schnellsten überhaupt.

 

:toll:

Geschrieben
interview von den OÖNachrichten mit andy berger

 

wahnsinn, typen, die sowas in interviews sagen, machen journalisten und leser vordergründig glücklich. ich vermute aber mal (wie das oft bei sportjournalisten ist), dass der autor mit seinem wortspender verhabert ist.

 

was der herr redaktör IMHO nämlich verabsäumt hat: den interviewten mit jener haltung kritisch zu konfrontieren, die eines der kernprobleme der thematik ist:

 

mit hilfe der argumentation "das wirds immer geben, weil leistungsdruck und verdienstmöglichkeiten zu betrug animieren" kann man genausogut jede andere unehrlichkeit, betrug im berufsleben und in der wirtschaft oder auch mord schönreden - "ich musste es einfach tun, die versuchung war halt so groß". bei solchen erfklärungsversuchen frag ich mich, ob die ganzen substanzen irgeneinen negativen einfluss auf das gehirn haben. :spinnst?:

 

 

ps. im aktuellen "spiegel" habens die zuschauerzahlen von ard und zdf recherchiert (was ja kein allzu großes geheimnis ist):

 

sahen 2005 noch durchschnittlich 2,9 mio. zu (MA: 23,8 prozent), warens heuer nur noch 1,8 mio. (MA: 16,1 prozent). rechnet man das auf werbeeinnahmen runter, ein gigantischer verlust. fairer weise muss man die kausalität hinterfragen. ist der rückgang mit der doping-affäre fuentes zu erklären, oder mit dem fernbleiben des publikumsmagneten jan ullrich. zwar war der in die affäre verstrickt, theoretisch könnte es ja aber sein, dass das dem publikum wurscht gewesen wäre, und man den lieben jan einfach nur im fernsehen sehen wollte - egal ob gedopt oder nicht.

Geschrieben
und einer der schönsten :rofl:

 

 

limahl von österreich!

 

 

http://www.backagain.de/pop/limahl.jpg

 

 

http://www.wirtschaftsblatt.at/cgi-bin/img.pl?id=49257;width=130

Geschrieben

@texx: wennst schon deinen kollegen (sanft) kritisierst, muss ich auch mal.

 

wo sind denn die ganzen herren und damen journalisten, wenns wirklich um die aufarbeitung der daten des herrn fuentes geht? irgendwie hab ich schon den eindruck, dass die mit unter einer decke stecken. die 58 radfahrer sind aufgeflogen, noch einer dazu und die anderen sportler gehen unbehelligt weiter ihrer wege. gibt es keine aufdecker, der sich da dahinterklemmt und die namen der anderen blutbeutelbesitzer herausfinden will? und keiner interessiert sich scheinbar für all die anderen ärzte, bei denen sportler ein- und ausgehen. der fuentes ist ja nur einer von vielen.

wenn schon aufgeräumt werden soll, wies die medien so gerne schreiben/senden, dann aber ordentlich und die journalisten spielen bei sowas ja des öfteren eine nicht unbedeutende rolle. sei es jetzt im sport, in der politik oder sonst wo.

 

aber nix ist. hauen wir kräftig auf die radfahrer hin und fertig.

 

wieso wird nicht die leichtathletik zerpflückt? weil die usa da ungleich mächtiger sind als im radsport?

Gast User#240828
Geschrieben
@texx: wennst schon deinen kollegen (sanft) kritisierst, muss ich auch mal.

 

wo sind denn die ganzen herren und damen journalisten, wenns wirklich um die aufarbeitung der daten des herrn fuentes geht? irgendwie hab ich schon den eindruck, dass die mit unter einer decke stecken. die 58 radfahrer sind aufgeflogen, noch einer dazu und die anderen sportler gehen unbehelligt weiter ihrer wege. gibt es keine aufdecker, der sich da dahinterklemmt und die namen der anderen blutbeutelbesitzer herausfinden will? und keiner interessiert sich scheinbar für all die anderen ärzte, bei denen sportler ein- und ausgehen. der fuentes ist ja nur einer von vielen.

wenn schon aufgeräumt werden soll, wies die medien so gerne schreiben/senden, dann aber ordentlich und die journalisten spielen bei sowas ja des öfteren eine nicht unbedeutende rolle. sei es jetzt im sport, in der politik oder sonst wo.

 

aber nix ist. hauen wir kräftig auf die radfahrer hin und fertig.

 

wieso wird nicht die leichtathletik zerpflückt? weil die usa da ungleich mächtiger sind als im radsport?

 

dazu gibts aber einen artikel in einem sehr interessanten magazin..nächste wo... ;)

Geschrieben

wieso wird nicht die leichtathletik zerpflückt? weil die usa da ungleich mächtiger sind als im radsport?

 

die frage ist gerechtfertigt. dennoch gibts dahinter keine verschwörung gegen den radsport. im zuge des balco-skandals bekamen die nämlich alle ihr fett ab. warum man das hier nicht so gemerkt hat? weil das mediale echo bez. leichtathletik hierzulande enden wollend ist. seit steffi graf nicht mehr läuft, läuft der ganze sport (medial) sprichtwörtlich unter "ferner liefen.." :rolleyes: und auch graf selbst wurde in erster linie von den (stv.) sportchefs von kurier, presse und standard "gefördert" ("spezialfälle" krone und orf jetzt mal ausgenommen). und diesbezüglich gibts sachen, von denen leider nie geschrieben wurde.

 

ich bin überzeugt davon, dass die anderen sportler-kunden des dr. fuentes (es sollen ja auch fußballer mit dabei gewesen sein) zu gegebenem zeitpunkt ihren großen auftritt bekommen. es war richtig, noch vor der tour (und nicht erst danach9 mit den verdachtsmomenten an die öffentlichkeit zu gehen.

 

du hast aber recht, dass sportler und (sport)journalisten bis zu einem gewissen grad "unter einer decke stecken". das muss jetzt nicht mal was böses sein. die kollegen aus diesem ressort "kämpfen" seit gründung des berufsstandes mit dem problem der verhaberung. "bist du nicht nett zu mir, red ich nicht mit dir". das funktionert so lange die beweislage nicht eindeutig ist. wird sie das, haben es plötzlich alle gewusst, weil der journalist dann nichts mehr (=bereitswillige gesprächspartner) zu verlieren hat. ansonsten sind kritische herangehensweisen "eher" selten. vor allem dann, wenn man nicht nur brav agenturen abschreibt, sondern selbst kontakt mit den betroffenen hat.

 

lange waren es hierzulande (und auch die deutschland) die sportjournalisten, die den wechsel des doping-tatbestandes vom sportrecht zum strafrecht (wie zB in ITA oder FRA) abgelehnt haben. bereitwillig wurden o-töne wie "mitten in der nacht sinds gekommen.... wir wurden wie verbrecher behandelt....etc....etc...." weiter gegeben, doping fahnder verteufelt. das verlogene: doping ist betrug, nicht nur an den konkurrenten, sondern am gesamten system spitzensport. da gehts um große summen. jetzt endlich, da sich medien davon (finanziell) betroffen fühlen, scheint langsam ein umdenken unter sportjournalisten einzusetzen. ich stell mir grad mich selbst vor: interview mit einem mutmaßlichen kriminellen; er zu mir: "mitten in der nacht sinds gekommen, haben mit wie verbrecher behandelt". *lol* künftig wird die polizei hausdurchsuchungen generell ankündigen....

 

das ist keine pauschalverurteilung an den kollegen aus diesem ressort. die haben in einem schwieirgen umfeld zu arbeiten aber: ich bin der meinung, dass das thema doping von sport-interessierten journalisten aus anderen ressorts (wirtschaft, chronik, etc.) besser aufbereitet würde.

 

ps.

floyd landis theorie "ich bin ein sex-viech, mein testo-spiegel ist von natur aus so hoch" scheint zusammen zu fallen - ny-times bericht

Gast User#240828
Geschrieben
@ Reini: ist das jenes Magazin mit dem schönsten, besten und schärfsten Simplon Pavo Fotomodel der Welt? :love:

 

:D

 

 

ja das ist jenes..

Geschrieben

ES IST EINFACH ZUM SCHEIßEN!

 

Landis lügt bis es nimmer geht, Pereiro will den Sieg nicht, eh kloar warum!

 

Wennst zu dem Speibthema was zum Lachen brauchst, bitte: http://derstandard.at/?id=2535615

 

 

Übrigens: Warum engagiert sich Lance mit jeder Menge Geld gegen Doping? Auch eine Art von Gewissensberuhigung.

 

Es wird der Tag kommen, wo das Lügenkartenhaus zusammenbricht und alle gestehen. Schätze mal so in 20-30 Jahren...

 

'dehre

Paul

Gast User#240828
Geschrieben
die frage ist gerechtfertigt. dennoch gibts dahinter keine verschwörung gegen den radsport. im zuge des balco-skandals bekamen die nämlich alle ihr fett ab. warum man das hier nicht so gemerkt hat? weil das mediale echo bez. leichtathletik hierzulande enden wollend ist. seit steffi graf nicht mehr läuft, läuft der ganze sport (medial) sprichtwörtlich unter "ferner liefen.." :rolleyes: und auch graf selbst wurde in erster linie von den (stv.) sportchefs von kurier, presse und standard "gefördert" ("spezialfälle" krone und orf jetzt mal ausgenommen). und diesbezüglich gibts sachen, von denen leider nie geschrieben wurde.

 

ich bin überzeugt davon, dass die anderen sportler-kunden des dr. fuentes (es sollen ja auch fußballer mit dabei gewesen sein) zu gegebenem zeitpunkt ihren großen auftritt bekommen. es war richtig, noch vor der tour (und nicht erst danach9 mit den verdachtsmomenten an die öffentlichkeit zu gehen.

 

du hast aber recht, dass sportler und (sport)journalisten bis zu einem gewissen grad "unter einer decke stecken". das muss jetzt nicht mal was böses sein. die kollegen aus diesem ressort "kämpfen" seit gründung des berufsstandes mit dem problem der verhaberung. "bist du nicht nett zu mir, red ich nicht mit dir". das funktionert so lange die beweislage nicht eindeutig ist. wird sie das, haben es plötzlich alle gewusst, weil der journalist dann nichts mehr (=bereitswillige gesprächspartner) zu verlieren hat. ansonsten sind kritische herangehensweisen "eher" selten. vor allem dann, wenn man nicht nur brav agenturen abschreibt, sondern selbst kontakt mit den betroffenen hat.

 

lange waren es hierzulande (und auch die deutschland) die sportjournalisten, die den wechsel des doping-tatbestandes vom sportrecht zum strafrecht (wie zB in ITA oder FRA) abgelehnt haben. bereitwillig wurden o-töne wie "mitten in der nacht sinds gekommen.... wir wurden wie verbrecher behandelt....etc....etc...." weiter gegeben, doping fahnder verteufelt. das verlogene: doping ist betrug, nicht nur an den konkurrenten, sondern am gesamten system spitzensport. da gehts um große summen. jetzt endlich, da sich medien davon (finanziell) betroffen fühlen, scheint langsam ein umdenken unter sportjournalisten einzusetzen. ich stell mir grad mich selbst vor: interview mit einem mutmaßlichen kriminellen; er zu mir: "mitten in der nacht sinds gekommen, haben mit wie verbrecher behandelt". *lol* künftig wird die polizei hausdurchsuchungen generell ankündigen....

 

das ist keine pauschalverurteilung an den kollegen aus diesem ressort. die haben in einem schwieirgen umfeld zu arbeiten aber: ich bin der meinung, dass das thema doping von sport-interessierten journalisten aus anderen ressorts (wirtschaft, chronik, etc.) besser aufbereitet würde.

 

ps.

floyd landis theorie "ich bin ein sex-viech, mein testo-spiegel ist von natur aus so hoch" scheint zusammen zu fallen - ny-times bericht

 

 

so schlüssig die meisten erklärungen auch sind, so kann ich doch nicht mit allen aussagen was anfangen..

 

beispielsweise schreiben zuviel (sport interessierte??) journalisten, zuviel scheisse über das thema doping. ich denke, man muss ein gewisses verständnis für den sport, das training, das risiko und für den sportler aufbringen. nicht um sie zu verteidigen, sondern um einer öffentlichen leserschaft die faktische wahrheit näherzubringen, wie auch andere perspektiven..

dazu brauchts viel insider wissen und auch eine gewisse näherung an die eigenen körperlichen grenzen beim sport. weiters genügt es nicht, sich einmal kräftig einzulesen um dann schon als dopingexperte durch zu gehen. wer das tut, wer sich nicht permanent mit radsport, den entwicklungen des dopings usw. auseinandersetzt, der kann weder helfen, das problem kritisch zu betrachten, noch es zu beseitigen.

 

sympathien für fahrer zu empfinden ist sicherlich eine kleine gefahr für die objektive verfassung eines artikels. andererseits kommt man zu infos, zu denen man nie kommen würde, würden einem die fahrer misstrauen..nur mit dem reden kommen keine interessanten artikel in ein magazin..die würze macht die wahrheit, die durchschimmert.

 

ich finde es auch richtig und legitim die dopingjäger kritisch zu betrachten, und die männer die im hintergrund die fäden ziehen..

jeder mensch ist käuflich, jede verbindung von menschen kann eine kriminelle energie entwickeln...auch dopingjäger sind nicht vor finanzdoping gefeit..

 

man muss schon von allen seiten die zugänge im kampf gegen das doping angehen..und vor allem ist der sportler immer noch der, der tot vom rad fällt - mit 60% hk..!!! und dessen reputatin und (finanzielle) karriere für immer kaputt ist..

 

dieses mitleid hab ich allemal..auch wenn sie (vielleicht) selber schuld sind!

Geschrieben

@Reini: Dein Zugang ist ein bisserl seriöser als meiner, der is eher emotional.

 

OK, ich sehs als Hobbysportler und interessierter Zuschauer, hab jahrelang selber geglaubt es gibt halt ein paar schwarze Schafe. Seit dem ich meine Blauäugigkeit erkannt hab, ist mein Interesse für den Profiausdauersport dahin. Wertlos!

 

LG

Paul

Geschrieben

Wer sich zum Thema Doping ein wenig einlesen will: www.cycling4fans.de Die Rubrik Doping ist sehr umfangreich und scheint gut recherchiert zu sein. Ich denke die meisten werden den link kennen.

 

Ich hab gestern zu lesen begonnen. Nach 3h war mir aber irgendwie schlecht. Ich hab einen ganz guten medizinisch chemischen Hintergrund und bin einiges gewohnt. Aber das ist echt heftig. Am meisten haben mich Manzanos Berichte über künstliches Hämoglobin schockiert.

Gast User#240828
Geschrieben
Wenn einer tot vom Rad fällt, ist ihm seine Reputation (im Diesseits) wurscht. ;)

 

 

muss ja nicht jeder gleich am rad sterben...pantani ist aber beides passiert..

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