Bildbericht Schöckl Downhill ÖM 2024

Auf einem 1,3 Kilometer kurzen Teilstück der berüchtigten Gedscho-Strecke mit 300 Tiefenmetern wurde zum Titelkampf gebeten. Wem das nichts sagt: Dort ist es so steil, dass der durchaus rennerprobte Event-Fotograf am Tag danach vom ärgsten Muskelkater seines Lebens berichtete. Ausgesprochen stufig ist es dort außerdem, und rutschig aufgrund des losen Bodens obendrein.
Kein Terrain, auf dem man sich seiner Sache sicher sein kann. Kein Terrain, auf dem nicht jederzeit etwas passieren kann. Nicht umsonst hat einst sogar die internationale Elite den Kurs als einen der schwierigsten der Welt bezeichnet, als es dort 2003 um Europameisterschaftsehren ging.

Die Locals sahen das mitunter anders. "A volle Gaudi! Die Strecke war top, es hat wirklich Spaß gemacht, und das Wetter hat auch mitgespielt", outete sich Kerstin Sallegger nach ihrem Zieleinlauf als Fan solcher "guten, alten Downhillstrecken". Die Grazerin, in den Vorjahren Zweit- und Drittplatziert, hatte aber natürlich leicht lachen, gab sie ihr Interview doch als Siegerin des Damenrennens und somit frischgebackene Downhill-Staatsmeisterin.
Hinter der heuer erstmals im Weltcup startenden Omnibiotic-Racerin komplettierten in Abwesenheit der großen Valentina Höll Helene Frühwirt aus Niederösterreich und Marlena Neissl vom veranstaltenden Bikeclub Stattegg das Podest.

Kaum weniger begeistert äußerte sich Andreas Kolb: „Hoffentlich fahren wir hier bald wieder ein Rennen“, lachte der Mann mit dem Schnauzer gelöst, als das Ding endlich im Kasten war.
Von einer entfesselten Menge war der 28-Jährige förmlich über den Kurs gepeitscht worden und hatte es folglich tatsächlich geschafft, „auf Zug zu fahren und nicht immer auf der Bremse zu hängen“, so das vorab geäußerte Kriterium.
Fast fünf Sekunden Vorsprung brachte der gebürtige Schladminger mit Wahlheimat Graz, der auch die Quali bereits für sich entschieden hatte, schließlich auf seinen ersten Verfolger, Kilian Schnöller aus Tirol, ins Ziel. Unmittelbar dahinter holte Seriensieger David Trummer aus Gnas mit nach wie vor schmerzender Schulter und großem Kampfgeist immerhin noch Bronze und sorgte somit auch bei den Elite Herren für eine steirische Übermacht am Podest.