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Silverskin Base Layer im Test

Silverskin Base Layer im Test

24.03.23 07:23 2.080Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden
Wollige Unterhemden in drei Wärmegraden bieten die Mailänder Textilspezialisten von Silverskin. Das Besondere daran ist das namensgebende Edelmetall. Wir haben zwei Baselayer ausprobiert.24.03.23 07:23 2.113

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24.03.23 07:23 2.1139 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Wollige Unterhemden in drei Wärmegraden bieten die Mailänder Textilspezialisten von Silverskin. Das Besondere daran ist das namensgebende Edelmetall. Wir haben zwei Baselayer ausprobiert.24.03.23 07:23 2.113

Ein – vor allem auch für Umweltbewusste gedachter – Spoiler vorweg: Nomen est omen. Was die Italiener auf ihre Webwaren drauf schreiben, ist auch drin. Nämlich Silber.
Konkreter handelt es sich um Enhanced Silver-Fiber Technology, kurz EST, ein Silberfasergarn mit hohlem Kern, das sich die thermoregulierenden Eigenschaften des Edelmetalls zunutze macht. Dank dessen Leitfähigkeit wird die Körperwärme gleichmäßig verteilt und die Körpertemperatur konstant gehalten. Sowohl das Auskühlen als auch Überhitzen, beides unangenehm, für die Leistungserbringung kontraproduktiv und fallweise sogar mit einem erhöhten Risiko von Muskelverletzungen behaftet, soll dadurch hintangehalten werden.
Und dann wären da noch die für Sportler zweckdienlichen weiteren Eigenschaften von Silber, das als antibakteriell und damit geruchshemmend sowie hypoallergen gilt.

So weit, so bekannt. Silverskin allerdings kombiniert das Spezialgarn mit Hilfe ausgeklügelter Verarbeitungstechniken und weiterer Hightech-Materialien wie ThermoCool, Lycra oder CoolMax zu einem Gewebe, das sich anfühlt wie wohlig weiche Wolle, anders als das Naturprodukt jedoch Schweiß sehr schnell verdampfen lässt.

 90% PE, 5% Elasthan, 5% Silber 

Die nackten Zahlen hinter den „Advanced Base Layers“
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Wohlige Wolle

Das außergewöhnliche Tragegefühl der Silverskin-Unterhemden war denn auch das augenscheinlichste Merkmal, als NoMan und NoPain ihre jeweils ausgewählten Testmodelle zum ersten Mal überstreiften. Da war nicht ein Hauch von Naht, die unliebsam reiben könnte, dafür formstabile Elastizität ohne Ende.
So zwergenhaft die in Größe S und M bestellten Baselayer auf den ersten Blick wirkten, so angenehm weich und druckfrei lagen sie dann auf der Haut – zumindest im Falle des Kurzarm der Chefredakteuse in Fresh-Qualität. Für das Longsleeve der Kategorie Warm konstatierte der Schmerzlose zwar ebenfalls wolligen Komfort auf der Haut, gleichzeitig aber auch eine gewisse Enge unter seiner körpernah geschnittenen Castelli-Jacke, denn verglichen mit seinen gewohnten Thermounterhemden trug der winterliche Baselayer doch deutlich mehr auf.

Zur Erklärung: Silverskin-Unterwäsche, übrigens von den Rohstoffen über die Produktion bis hin zur Verpackung komplett „made in Italy“, gibt es in drei Abstufungen:
  • Die Stay Fresh Kollektion wurde speziell fürs Training im Freien bei Temperaturen von 10° bis 40° Celsius entwickelt. Laut Hersteller ideal fürs Radfahren, Laufen etc.
  • Die Produkte der Stay Warm Kollektion minimieren die Kälteeinwirkung zwischen -20° und 20° Celsius. Empfohlen fürs Laufen und Radfahren im Herbst/Winter, Langläufer, Tourengeher oder Skifahrer.
  • Die Stay X-Warm Kollektion eignet sich laut Silverskin perfekt für Sportarten bei extremer Kälte, also zwischen -40° und -10° Celsius. Für Alpinisten, Extremtourengeher etc.
Den Test bestritten wir einerseit mit dem für Damen wie Herren erhältlichen SK004LNF Short Sleeve Round Neck Base Layer Fresh um € 99,90 und andererseits mit dem SK003LNW Long Sleeve Round Neck Base Layer Warm um 109,90 Euro.
Beide Modelle sind wahlweise in Dunkelgrau oder Perlweiß zu haben und strahlen optisch eine gewisse Coolness aus. Der für einen Rundhals relativ hoch schließende Ausschnitt erwies sich als sehr angenehm, detto die Art der Abschlüsse an Ärmeln, Kragen und Bund in Rippstrick-Struktur.
Speziell fürs Radfahren ist die Vorderseite im Brust- und Bauchbereich, wo sich Wärme tendenziell stärker konzentriert, weniger dicht gewebt.
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Die herstellerseitig angegebenen, extrem breiten Temperaturbereiche von 30 bis sogar 50° Celsius wirken auf den ersten Blick erstaunlich, im Lichte der angeführten, thermoregulierenden Eigenschaften grundsätzlich verständlich, nach unserem Praxistest aber dennoch zu hoch und ambitioniert gegriffen.
Tatsächlich lag der - natürlich immer sehr individuelle und intensitätsabhängige - Wohlfühlbereich mit dem Fresh-Shirt beim Laufen und Radfahren für NoMan bei niedrig ein- bis zweistelligen Temperaturen. Beim Skifahren taugte die Thermoregulierung bis hin zu den frühlingshaften Gegebenheiten Mitte März, eine Skitour hätte sie unter nämlichen Bedingungen, also rund 13°C, Sonnenschein und nur leichter Wind, mit dem "Kuschelleiberl" nicht absolvieren wollen weil zu warm.

NoPain wiederum fand bei Lauf- und Radeinheiten im spätwinterlichen Waldviertel thermisch mit dem Warm-Langarm allemal das Auskommen; echtes Wohlfühlklima setzte mit seinem "dünnen Wollpulli" allerdings erst am Motorrad ein.
Wohl auch, weil auf der Maschin' das Darüber besser mit dem Darunter konvenierte als bei seinen muskelbetriebenen Fortbewegungsarten, hüllt sich der BB-Boss doch vorzugsweise in knackig geschnittene Outerwear, unter der höchsten Platz für ein hauchdünnes "Heidl" bleibt.
Anders NoMan, die ihren Renner in der kühleren Jahreshälfte immer in die Ecke stellt und sich nur am MTB und in entsprechend legerer geschnittener Oberbekleidung ins Freie begibt.

 Dünner Wollpulli und Kuschelleiberl 

NoPain und NoMan über ihre Testmodelle
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Geruchshemmend: check

Worin beide Probanden Silverskin aber vollumfänglich bestätigen können: Die Base Layer stinken nicht! Noch nicht mal, wenn man sie - wider aller persönlichen Ekelgrenzen - gezielt mehrmals hintereinander vollschwitzt und anschließend beinahe ungelüftet, jedenfalls aber ungewaschen, wieder an den Garderobenhaken hängt.
Apropos waschen: 40° Maschinenwäsche, kein Wäschetrockner - as simple as that.
Und was sich ebenfalls bewahrheitet hat: Gemessen am "wolligen" Tragegefühl, das unweigerlich Vergleiche zu Merino & Co. provoziert, kann Schweiß besser abdampfen und trocknet das Gewebe sehr rasch. Ganz ohne Feuchtigkeitsempfinden kommt die Haut aber nicht davon.

Fazit

Insofern würden wir die Silverskin-Unterhemden weniger für (hoch-)intensive Workouts in klassischen Trainingssettings empfehlen, als fürs entspannte Cruisen durch Wald und Feld, für MTB-Ausfahrten in der kühleren Jahreshälfte und diverse alternative Bewegungsarten. Und für alle Menschen, die angesichts der Energiepreise ihre Waschmaschine nur mehr im äußersten Notfall anwerfen oder aus anderen Gründen - Bikepacking-Trip, Handgepäcks-Flug, etc. - auf Kleidung setzen müssen oder wollen, in der man nicht nach dem ersten Mal tragen ‘gen Himmel stinkt.

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Wäsche mit Silber ist nicht unumstritten, es hat nicht nur Auswirkungen auf die natürlichen Bakterien auf der Haut, sondern auch auf die in der Kläranlage.

 

Siehe zB

https://peppermynta.de/eco-lifestyle/gift-chemikalien-biozide-nachhaltige-produkte-textilien-kleidung-silberchlorid-antibakteriell/

Bearbeitet von kapi
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vor 20 Minuten schrieb kapi:

Wäsche mit Silber ist nicht unumstritten, es hat nicht nur Auswirkungen auf die natürlichen Bakterien auf der Haut, sondern auch auf die in der Kläranlage.

 

Siehe zB

https://peppermynta.de/eco-lifestyle/gift-chemikalien-biozide-nachhaltige-produkte-textilien-kleidung-silberchlorid-antibakteriell/

Ich glaube das man das nicht vergleichen kann. Hier ist von Silberionen die Rede welche auch zur Trinkwasserkonservierung und Aufbereitung verwendet werden.

Z.B. Micropur -Tabletten. Die sind aber auch nicht ganz unumstritten.

Biozide sind in mehr enthalten als man denkt. In Kosmetikartikel und Papier z.B.

Mir hat mal Einer erklärt das es auf die Konzentration von Bioziden ankommt. In sehr geringen Konzetrationen absolut unbedenklich.

Das war aber ein Vertreter vom Hersteller 🤣

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vor 19 Stunden schrieb ventoux:

Ich glaube das man das nicht vergleichen kann. Hier ist von Silberionen die Rede welche auch zur Trinkwasserkonservierung und Aufbereitung verwendet werden.

Z.B. Micropur -Tabletten. Die sind aber auch nicht ganz unumstritten.

Biozide sind in mehr enthalten als man denkt. In Kosmetikartikel und Papier z.B.

Mir hat mal Einer erklärt das es auf die Konzentration von Bioziden ankommt. In sehr geringen Konzetrationen absolut unbedenklich.

Das war aber ein Vertreter vom Hersteller 🤣

Hast du den verlinkten Artikel gelesen?

Das ist aus meiner Sicht sehr wohl vergleichbar, die Wirkungsweise ist auch bei Silber in Textilfasern die gleiche.

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Also wenn man ehrlich ist, ist die Silberbeimengung komplett sinnbefreit und reines Marketing.

 

"Insofern würden wir die Silverskin-Unterhemden weniger für (hoch-)intensive Workouts in klassischen Trainingssettings empfehlen, als fürs entspannte Cruisen durch Wald und Feld, für MTB-Ausfahrten in der kühleren Jahreshälfte und diverse alternative Bewegungsarten."

 

Einfach die Base-Layer nach jedem mal Tragen waschen. Stinkt nicht und ist in Summe garantiert umweltfreundlicher.

 

 

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Es kommt laut dem Hersteller Silbergarn zum Einsatz und kein Nanosilber. Hab kurz gegoogelt und das sollte einen erheblichen Unterschied machen.

 

Das mit silber überzogene Garn kommt auch in sehr vielen medizinischen Anwendungen zum Einsatz. Also für den Körper würde ich mir persönlich keine Sorgen machen (außer bei Silberallergie), inwieweit Silbergarn dennoch für die Umwelt schädlich sein könnte, vermag ich aber in keinster Weise beurteilen. 

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