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Teneriffa - eine Reise wert

Teneriffa - eine Reise wert

28.05.25 07:17 210Text: NoFlash
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

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Fotos: Jordi De La Fuente, NoFlash
Von Walen und Vulkanen, Ausblicken und Höhenmetern. Inselurlaub mit sportlichem Touch und marsianischem Flair. Denn wenn die Vuelta al Teide ruft, wird die Luft dünn und die Landschaft extraordinär.28.05.25 07:17 3.013

Teneriffa - eine Reise wert

28.05.25 07:17 3.0133 Kommentare NoFlash
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

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Jordi De La Fuente, NoFlash
Von Walen und Vulkanen, Ausblicken und Höhenmetern. Inselurlaub mit sportlichem Touch und marsianischem Flair. Denn wenn die Vuelta al Teide ruft, wird die Luft dünn und die Landschaft extraordinär.28.05.25 07:17 3.013

Für alles gibt es ein erstes Mal. Nachdem ich schon öfter zum Radfahren auf Gran Canaria war, verschlug es mich nun erstmals auf Teneriffa. Der Grund? Die Vuelta al Teide. Ein Granfondo mit 170 km und 4.500 Hm, landschaftlich wohl einzigartig. Nichts, was ich bis dahin gefahren bin, kann da mithalten.

Doch bevor ich näher auf die Vuelta eingehe, zuerst ein kurzer Abstecher zur Geschichte dieser Kanareninsel. Bitte nicht meckern, schließlich gilt es, einen Bildungsauftrag zu erfüllen.
Des weiteren treten deshalb im Folgenden auf: Bananenplantagen, Marsianer, Barraquitos und Wale, die sich nicht um Touristen scheren. Und warum die Idee, einen Vulkan mit dem Rad zu erklimmen nicht ganz so blöd ist, wie sie sich vielleicht anhört, werden wir ebenfalls erörtern.

 Ciclismo de altura 

Es ist ja nicht so, dass man durch's Vuelta-Motto nicht ausreichend gewarnt würde ...
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Ein kurzer Abriss der Geschichte Teneriffas

Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, entstand vor über 10 Millionen Jahren durch intensive vulkanische Aktivitäten. Der Pico del Teide, mit 3.718 m Spaniens höchster Berg, dominiert die Insel mit seiner mächtigen Präsenz. Noch heute zeugt die raue Vulkanlandschaft von ihrem Ursprung unter dem Meeresboden.
Das Klima auf Teneriffa ist ganzjährig mild, beeinflusst durch Passatwinde und den kühlen Kanarenstrom. Dadurch entsteht eine klimatische Teilung: Der Norden ist feuchter und grün, der Süden trockener und sonniger. In Verbindung mit dem ausgeprägten Profil führt das zu mehreren deutlich unterscheidbaren Höhen- und Vegetationszonen – von der trockenen Küste über feuchte Lorbeerwälder und ausgedehnte Kiefernhaine bis zur subalpinen Zone im Nationalpark Teide.

Die Guanchen, die Ureinwohner Teneriffas, stammten vermutlich von Nordafrika und wurden als Sklaven durch die Römer auf die Insel gebracht. Sie lebten in Höhlen oder einfachen Behausungen und nutzten die natürlichen Ressourcen der Insel geschickt. Der Kontakt zu den anderen Kanarischen Inseln war selten, da es keine seetüchtige Schifffahrt gab.
Als die Spanier Ende des 15. Jahrhunderts auf die Insel kamen – da war Amerika bereits „entdeckt“ - leisteten die Guanchen heftigen Widerstand. Besonders in den Bergen wurde erbittert gekämpft, bevor Teneriffa 1496 endgültig in das Königreich Kastilien eingegliedert wurde.

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Die wirtschaftliche Entwicklung Teneriffas war lange Zeit stark vom Export abhängig. In den ersten Jahrhunderten nach der Eroberung dominierten Zuckerrohr und später Wein, insbesondere der sogenannte Malvasía-Wein, der bis nach England exportiert wurde und sogar in Shakespeare-Stücken Erwähnung fand.
Im 19. Jahrhundert wurde der Wein von der Cochenilleschildlaus als Haupteinnahmequelle abgelöst. Diese diente der Herstellung von rotem Farbstoff und wurde auf Feigenkakteen gezüchtet.

Später folgten Bananenplantagen, die bis heute eine wichtige Rolle spielen. Die kanarische Banane ist kleiner, süßer und aromatischer als viele Importbananen und wird vor allem nach Spanien und Europa exportiert. Auch Tomaten, Avocados, Kaktusfeigen, Zitrusfrüchte, Blumen und Tropenfrüchte wie Mangos und Papayas sind wichtige Agrarprodukte der Insel. Seit einigen Jahren wächst zudem die Bedeutung von Weinbau, Ziegenkäse und Aloe Vera-Produkten im lokalen und internationalen Markt.
Heute ist der Tourismus der bedeutendste Wirtschaftsfaktor Teneriffas, doch die Landwirtschaft bleibt sichtbar und prägt vielerorts das Landschaftsbild.

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Auch kulinarisch hat Teneriffa viel zu bieten: Die Küche ist einfach, bodenständig und nutzt lokale Produkte. Typisch sind die Papas Arrugadas, kleine, runzelige Salzkartoffeln mit Mojo - einer roten oder grünen Knoblauchsauce. Dazu gibt es Ziegenkäse, gegrillten Fisch wie Vieja (Papageienfisch) oder Thunfisch und herzhafte Eintöpfe wie Ropa Vieja oder Puchero Canario.
Ein weiteres Highlight ist der kanarische Gofio, ein geröstetes Getreidemehl, das schon von den Guanchen genutzt wurde – heute findet es sich in Suppen, Desserts oder als nahrhafte Beilage.

Obwohl Teneriffa keine klassische Kaffeeregion ist, wird, ähnlich wie im Gebiet um Agaete (Gran Canaria), kanarischer Kaffee angebaut. Viel verbreiteter ist jedoch der Barraquito, ein süßer, mehrschichtiger Kaffee mit Milch, Likör, Milchschaum, Zimt und Zitronenschale – fast schon ein Dessert im Glas, das jeder probiert haben sollte.

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Der Nationalpark Teide bildet das geologische und symbolische Herz der Insel. Er erstreckt sich über eine Fläche von knapp 19.000 Hektar und liegt in Höhenlagen zwischen 2.000 und 3.718 Metern.
In dieser scheinbar lebensfeindlichen Hochlandwüste blühen im Frühling Pflanzen wie der rot leuchtende Tajinaste oder der gelb blühende Teide-Ginster, die nur hier vorkommen. Die Lavalandschaft, bizarre Felsformationen wie die Roques de García und die klare trockene Luft lockten Künstler und Wissenschaftler gleichermaßen an. Alexander von Humboldt war überwältigt vom Pflanzenreichtum, der Maler Óscar Domínguez fand in der Landschaft surrealistische Inspiration, und viele Reisende beschreiben den Teide als einen Ort aus einer anderen Welt.

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Tourismus: Radfahren, Wandern, Surfen und mehr

Heute zählt Teneriffa zu den beliebtesten Reisezielen Europas. Jährlich besuchen etwa fünf bis sechs Millionen Touristen die Insel. Neben klassischen Badeurlauben hat sich auch der Aktiv- und Sporttourismus stark entwickelt.
Attraktionen wie die Strände von Costa Adeje, das historische La Laguna (UNESCO-Weltkulturerbe) und zahlreiche Wander- und Radrouten machen die Insel zu einem ganzjährigen Magneten. Sportbegeisterte kommen besonders auf ihre Kosten: vom Surfen und Kitesurfen über Tauchen bis zum Paragliding oder Wandern im Anaga-Gebirge ist vieles möglich und lohnend.

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Teneriffa gehört außerdem zu den besten Orten Europas, um Wale und Delfine in freier Wildbahn zu beobachten. Besonders zwischen Teneriffa und La Gomera, vor der Südwestküste der Insel, leben ganzjährig verschiedene Arten in einem geschützten Meeresgebiet. Unter anderem kann man Pottwale, große Tümmler und Finnwale bewundern.
Der Kanal zwischen Teneriffa und La Gomera ist sehr tief (bis über 2.000 Meter) und nährstoffreich. Das ermöglicht es den Tieren, dort dauerhaft zu leben. Diese stabile Population macht den Ort einzigartig – auch im Vergleich zu vielen anderen Walbeobachtungszielen weltweit.

Leider waren die Wale und Delfine bei unserer Bootsfahrt nicht sonderlich an uns Touristen interessiert. So blieb neben starkem Seegang nur ein beherzter Sprung in den ca. 20°C warmen Ozean auf der Haben-Seite – was an sich, zumal Mitte Mai, ja auch schon ein Erlebnis ist.

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Besonders interessant für Hobby-Astronomen und solche, die es noch werden wollen, ist ein Besuch des Observatoriums am Teide. Teneriffa spielt in der Welt der Astronomie und Weltraumforschung eine bedeutende Rolle – insbesondere zur Sonnenbeobachtung und als Testgelände für Marsroboter.
Über den Wolken auf rund 2.400 Metern Höhe befindet sich das Observatorio del Teide im Nationalpark Las Cañadas del Teide. Es ist eines der wichtigsten Sonnenobservatorien Europas und wird vom Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) betrieben. Die trockene Höhenluft, geringe Lichtverschmutzung und klare Nächte machen den Standort ideal für Himmelsbeobachtungen.
Dort stehen zahlreiche Teleskope und Messstationen, u. a. zur Sonnenforschung, Infrarot- und Radiobeobachtung. Das Teide-Observatorium ist eng mit dem Roque-de-los-Muchachos-Observatorium auf La Palma vernetzt – zusammen gehören sie zu den weltweit führenden Einrichtungen.

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Teneriffas Vulkanlandschaft – vor allem die karge, steinige Zone rund um den Teide – gilt als idealer Ersatz-Mars: trocken, rotbraun, felsig und mit dünner Vegetation. Deshalb wird die Umgebung von Raumfahrtagenturen wie der ESA genutzt, um Mars-Rover und andere Technologien unter realitätsnahen Bedingungen zu testen.
Da es sich um Forschungsprojekte handelt, sind die Mars-Testgebiete nicht öffentlich zugänglich. Allerdings finden von Montag bis Samstag mehrsprachige Sternwartenführungen statt. Für Astronomiebegeisterte (zu denen ich mich zähle) quasi ein Muss, alle Infos dazu findet ihr auf der offiziellen Homepage.
Leider gab es aus Zeitmangel keine Gelegenheit, an einer Führung teilzunehmen - ein weiterer Grund, noch einmal nach Teneriffa zurückzukehren.

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Für Rennradfahrer bietet Teneriffa perfekte Bedingungen: ganzjährig milde Temperaturen, verlässliches Wetter und spektakuläre Strecken mit bis zu 2.200 Höhenmetern am Stück.
Viele Profiteams trainieren hier, vor allem in den Wintermonaten und als Vorbereitung auf eine Grand Tour.
Klassische Anstiege führen von Orten wie La Orotava, Vilaflor oder Santiago del Teide hinauf in den Nationalpark. Wer hier mit dem Rad unterwegs ist, durchquert in wenigen Stunden verschiedene Vegetationszonen, fährt durch Wälder, Vulkanlandschaften und manchmal sogar durch das Wolkenmeer. Anspruchsvolle Anstiege, lange Abfahrten und eine zunehmend gute Infrastruktur für Radsportler machen die Insel zu einem der besten Rennradreviere Europas.

Die Hauptsaison für Hobbyradfahrer ist von Anfang November bis Ende April. Während zu dieser Jahreszeit im Süden der Insel stets mit warmem und trocknem Wetter zu rechnen ist, kann es im Norden schon mal frisch werden und auch jederzeit regnen. Daher empfiehlt es sich eigentlich immer, ein warmes Stück Kleidung oder eine Regenjacke dabei zu haben.
Das gilt besonders, wenn man sich auf den Weg in Höhen von über 2.000 m macht. Zwar ist man oben im Nationalpark über den Wolken unterwegs und sind die Temperaturen angenehm warm; bei der Auffahrt und Abfahrt durchfährt man allerdings etwaige Wolkenfelder und die Temperaturen können hier rasant von über 20°C auf 0°C abfallen. Natürlich nur für kurze Zeit, aber besser eine Weste zu viel als zu wenig.

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Während der Südwesten der Insel hauptsächlich von Tourismus geprägt ist, lebt im Norden und Nordosten von Teneriffa der Großteil der Einheimischen.
In der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife wohnen ca. 200.000 Menschen, im Speckgürtel fast nochmal so viele. Dementsprechend muss dort auch mit mehr Verkehr gerechnet werden. Im Süden trifft man hingegen auf sehr wenige Autos und kleinere, weniger befahrene Straßen sind hier eher die Regel denn Ausnahme.
Mir persönlich gefällt der Norden der Insel besser. Aber wir hatten auch mit dem Wetter Glück und blieben von Regen verschont. Der Straßenverkehr ist selbst im Norden, wie eigentlich überall in Spanien, sehr rücksichtsvoll im Umgang mit Radfahrern. Solange man sich gegenseitig genug Raum zugesteht, kommt es kaum zu Reibereien.

Wie immer als Radsportler steht man vor der Wahl, die Insel auf eigene Faust zu erkunden, oder sich, wie in meinem Fall, von Profis in Geschichte und Kulinarik einführen und zu den schönsten Straßen von Teneriffa geleiten zu lassen.
Gerade das erste Mal auf einer so vielschichtigen Insel verirrt man sich leicht in den scheinbar unendlichen Möglichkeiten und fährt womöglich achtlos an traumhaften Plätzen, netten Cafés oder Restaurants vorbei. Eigentlich schade, denn die eigene Recherche kann nie so ausführlich sein wie jene von Experten vor Ort.

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Nützliche Links und Infos

Wer sein unbezahlbar teures Rad nicht dem Risiko eines Flugtransportes aussetzen will, ist bestens bei Bike Point Teneriffa beraten. Man findet mehrere Stützpunkte im Süden der Insel.

Wer - wie ich - eine faule Sau ist oder nicht planlos auf der Insel herumirren will, kann sich auf die Expertise von www.cyclingholidaystenerife.com oder auch www.tenerifebiketours.com verlassen.
Wer auf eigene Faust anreist: Hier eine kleine Liste an Hotels, in denen es sich wahrlich gut aushalten lässt

Barceló Tenerife
  • Radfahrerfreundlich: Ja. Zusätzlich vielfältige Sporteinrichtungen wie Tennisplatz, Multisportplatz, Kletterwand und Beachvolleyball
  • Bewertungen: Sehr gut (4,4/5 bei Tripadvisor, basierend auf über 8.400 Bewertungen)
  • Essen: Buffetrestaurant, Gourmetrestaurant à la carte und mehrere Bars.
  • Familienaktivitäten: Tägliche Aktivitäten für Kinder, Teenager und Erwachsene, einschließlich Kinderclub, Kletterwand und flachem Kajak-See
Coral Ocean View
  • Adults Only: ab 16 Jahren
  • Bewertungen: Sehr gut (4/5 bei Tripadvisor, basierend auf über 1.100 Bewertungen)
Hotel Hacienda del Conde Meliá Collection
  • Radfahrerfreundlich: Ja, mit eigenem Bike Center, Premium-Fahrradverleih, sicherer Fahrradaufbewahrung, Werkstatt, Waschstation und mehr
  • Adults Only: ab 16 Jahren
  • Golfplatz
  • Bewertungen: Hervorragend (4,5/5 bei Tripadvisor)
  • Essen: Drei Restaurants mit Fokus auf lokale Küche
Spring Hotel Bitácora
  • Bewertungen: Sehr gut (4/5 bei Tripadvisor, basierend auf über 5.600 Bewertungen)
  • Familienaktivitäten: Ideal für Familien und Gruppen mit Fokus auf Surfen und andere Aktivitäten
Wer nach einem langen Tag im Sattel eine Massage braucht, kann neben Angeboten in Hotels auch bei Myo Active, Experten für jegliche Probleme beim Bewegungsapparat, vorbeischauen.
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Vuelta al Teide

Pünktlich um 7 Uhr morgens erfolgt der Startschuss in Puerto de la Cruz. Die Sonne versteckt sich zu diesem Zeitpunkt noch hinter dem Horizont. Anfangs geht es wellig raus aus der Stadt. Das Tempo bereits hoch, aber noch gut machbar. Es geht entlang der Küstenstraße Richtung Westen.
Der erste Anstieg wirkte am Papier mit 10 km und durchschnittlich 4-5%, nicht wirklich steil. Er enthält aber sowohl flache Passagen als auch Abfahrten, und damit wesentlich steilere Rampen, als es der Durchschnitt erahnen ließ. Angesichts der noch kommenden Herausforderungen und chronischem sowie akutem Trainingsmangel lasse ich die erste Gruppe ziehen und suche mein eigenes Tempo.
Inmitten des Anstiegs geht die Sonne auf. Der Blick auf die Küstenlinie ist wunderschön.

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Den ersten Anstieg geschafft, folgt eine nicht allzu schwierige Abfahrt hinunter nach Icod de los Vinos. Um wirklich schnell zu sein, muss man aber richtig arbeiten und aus jeder Kurve beschleunigen. Man darf sich jedoch auch nicht verführen lassen und in der Abfahrt Körner verschwenden. Die Verlockung, wieder auf die Gruppe aufzuschließen, war aber für mich wie immer viel zu groß.
Kaum unten, geht es auch schon in den nächsten Anstieg Richtung El Tanque mit ca. 6 km Länge und 5,6 % Schnitt. Die Temperatur ist noch angenehm, die Gruppe hat sich gefunden und es geht geschlossen in einem machbaren Tempo in die nächste Abfahrt.

Hier wird der Straßenbelag das erste Mal schlechter. Es gibt keinen Grund, zu viel zu riskieren, im Gegenteil: Der Ausblick nach Garachio ist fantastisch, wahrlich atemberaubend.
Auf das erste richtige Flachstück geht es nach insgesamt 55 km in den nächsten 11-km-Anstieg mit knapp 6 %. Schon lustig: Was ich zuhause schon als echten Berg bezeichnen würde, ist hier nichts weiter als ein kleiner Hügel im Höhenprofil der Vuelta al Teide.

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 Was zuhause ein echter Berg wäre, ist hier nur ein weiterer kleiner Hügel 

Das Höhenprofil der Vuelta al Teide verkehrt gewohnte Zuordnungen

Zum ersten Mal holen wir Radfahrer ein – die hatten sich bereits hier übernommen. Vereinzelt fallen andere zurück. In der Gruppe geht es unaufhaltsam weiter.
Nach einem kurzen Gegenanstieg beginnt der erste richtige Härtetest des Tages, der Anstieg nach Masca. Zwar nur 4 km lang, jedoch 11 % steil, mit einigen flachen Abschnitten, und Rampen mit deutlich über 20 %.
Ab hier geht jeder sein eigenes Tempo. Meine Beine fühlen sich noch gut an, der Tritt ist rund und die Aussicht eine der schönsten auf ganz Teneriffa.
Nach kurzem Rauf und Runter geht es endlich in den gefürchtetsten Anstieg des Tages – jenem auf den Teide.

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 Ab hier wird es schwer 

Schnurgerade Straße, heiße Luft, starker Wind

Etwa 1.350 Höhenmeter binnen 24 km gilt es zu bezwingen. Es ist kein richtig schwerer Anstieg, aber aufgrund seiner Länge und in Anbetracht der bereits zurückgelegen Höhenmeter sehr zermürbend – vor allem mental. Die Straße führt immer geradeaus, nur selten wird der Rhythmus gebrochen. Man wähnt sich auf einer Route direkt in den Himmel.

Während die Strecke zu Beginn noch schattenspendende Lorbeerwälder durchmisst, wird es mit zunehmender Höhe immer trockener und heißer. Spätestens nach Erreichen der Kiefernwald-Zone wird die Vegetation spärlicher, die Landschaft rauer und der ständig drehende Wind immer stärker. Ab hier wird es sehr schwer.
Ich habe mich verpokert, war bereits ab der Hälfte des Anstieges ohne Gels und nur einer halbvollen Trinkflasche unterwegs.

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Endlich das Ende des Anstieges erreicht, ist noch lange nicht Schluss. Im Nationalpark angekommen, geht es der Caldera entlang; immer drohend nahe: der Gipfel des Teide. Die Szenerie ist fantastisch, man fühlt sich wie am Mars und meint, der Vulkan sei erst vor kurzem ausgebrochen.
Zum Abschluss sind bei noch immer starkem Wind nochmal knapp 8 km zu klettern, danach geht es in eine kurze Abfahrt und über die Zeitnehmungsmatte.

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 Von der Küste durch dichte Wälder hinauf in eine marsähnliche Vulkanlandschaft 

Die Vuelta al Teide in aller Kürze

Die Gesamtzeit wird nicht im Start-/Zielbereich genommen, sondern am bereits erwähnten Punkt. Schade, denn gerade die erste Hälfte der nicht enden wollenden Abfahrt zurück nach Puerto de la Cruz ist fantastisch und lädt zum Bolzen ein.
Die Strecke ist aber ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gesperrt, deshalb kein Risiko eingehen und einfach nur genießen.

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Was bleibt, ist das Gefühl, etwas Außergewöhnliches erlebt zu haben - eine Fahrt durch fast alle Vegetationszonen, entlang dramatischer Küsten, durch dichte Wälder, hinauf in eine marsähnliche Vulkanlandschaft.
Die Vuelta al Teide ist nicht einfach ein Granfondo - sie ist ein Abenteuer, das in Erinnerung bleibt.

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Geschrieben
Von Walen und Vulkanen, Ausblicken und Höhenmetern. Inselurlaub mit sportlichem Touch und marsianischem Flair. Denn wenn die Vuelta al Teide ruft, wird die Luft dünn und die Landschaft extraordinär.



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