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Zwischen Tempeln, Palmen & Affen: Rennradfahren in Thailand

Zwischen Tempeln, Palmen & Affen: Rennradfahren in Thailand

18.08.25 10:09 4.050Text: Tom RottenbergFotos: Tom Rottenberg, Rabea (4), Huerzeler (3)Rennradfahren in Thailand? Geht das überhaupt? Auch wenn erste Reaktionen auf diese Ansage meist zweifelnd bis fassungslos sind, ist Rennradfahren ebendort nicht nur möglich, sondern beginnt sogar zu boomen. Nicht zuletzt, weil auch der "König von Siam" selbst gern am Rad sitzt, entdecken nebst Influencern mittlerweile zunehmend Radreise-Anbieter das "Land des Lächelns" als Rennrad-Destination - zu Recht.18.08.25 10:09 8.287

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18.08.25 10:09 8.2875 Kommentare Tom Rottenberg Tom Rottenberg, Rabea (4), Huerzeler (3)Rennradfahren in Thailand? Geht das überhaupt? Auch wenn erste Reaktionen auf diese Ansage meist zweifelnd bis fassungslos sind, ist Rennradfahren ebendort nicht nur möglich, sondern beginnt sogar zu boomen. Nicht zuletzt, weil auch der "König von Siam" selbst gern am Rad sitzt, entdecken nebst Influencern mittlerweile zunehmend Radreise-Anbieter das "Land des Lächelns" als Rennrad-Destination - zu Recht.18.08.25 10:09 8.287

Schuld ist Rabea. Denn ohne sie wären wir nie auf die Idee gekommen, in Thailand Rad zu fahren. Und als uns Rabea irgendwann im Herbst von ihrem Plan erzählte, im Norden Thailands an einer zehntägigen geführten Rennradtour teilzunehmen, dachten - und sagten - wir, was wir jetzt ständig selbst hören. Weil wir Rabeas Grund-Idee kopiert haben, dann aber nicht in Nord-Thailand und organisiert-geführt, aber eben doch am Roadbike unterwegs waren. Und es liebten. Von der zweiten bis zur allerletzten Minute.

Die Reaktionen oder Vorbehalte, die uns da an den Kopf geworfen werden, können wir mittlerweile auswendig aufsagen: "Rennrad? In Thailand? Lebensmüde? Ich hab mich dort nicht mal mit dem Mietwagen zu fahren getraut. Sind die Straßen nicht unter aller Sau? Und erst die feuchte Hitze ..." Und so weiter.
Hätte sich Rabea von alledem vergangenen Herbst irritieren lassen, wäre sie nie geflogen. Wäre nicht mit den Huerzelers zehn Tage gefahren. Hätte nicht eine Million unfassbar schöne Momente via Strava, Insta und WhatsApp mit uns geteilt. Hätte uns also nicht getriggert, es ihr nachzutun. Und dann stünde diese Geschichte nicht hier.

 Sind die Straßen nicht unter aller Sau? 

Nein! Und auch sonst: alles gut ...
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Zunehmend im Trend

Ja eh: Geschichten vom Radfahren in Thailand, Burma, Laos oder Vietnam gibt es etliche. Früher waren es - und sind es großteils noch - mehrmonatige Bikepackingtrips irgendwelcher Abenteurer, bei denen man sich fragt, wie jemand ohne Millionenerbschaft derlei zeitlich und finanziell auf die Reihe bekommt.
Seit etwa zwei Jahren poppen aber auch immer öfter Beiträge "großer" Roadbike-Influencerinnen (fast ausschließlich Frauen) in Social-Media-Timelines auf: Scheinbar selbstorganisiert und selten unter Offenlegung irgendwelcher Sponsoring- oder Colab-Rahmenbedingungen werden da mit minimalstem Bikepacking-Gear Weltgegenden erkundet, in die man sich vor 15 Jahren nur mit Jeep, Expeditionsequipment und mehreren (in der Regel auch dezent bewaffneten) Guides gewagt hätte. Heute funktioniert das - suggerieren Instagram und Tiktok - problemlos auch als alleinreisende Frau auf dem Roadbike. Wer die professionell wirkenden Fotos macht, fragt ja niemand ...

Um nicht missverstanden zu werden: Das ist super. Hier spricht der Neid eines Mannes. Denn dieses Geschäftsmodell auch nur semiprofessionell hochzuziehen, ist Knochenarbeit. Diese Bike-Fluencerinnen fahren oft auf einem Level, das Normalsterbliche (Männer wie Frauen) nie erreichen werden.
Doch genau das ist der Haken an den Geschichten der "Chosen few": Sie sind mit der radfahrenden Echtwelt so gut wie nie kompatibel. Aber, keine Frage, sie machen Lust. Riesige Lust.

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Womit wir - endlich - bei Rabea wären: Rabea ist keine Bike-Fluencerin. Die aus der Schweiz stammende Wienerin ist Bibliothekarin.
Um ein flappsiges Austro-Bonmot zu strapazieren: In der Wiener Lauf-Bubble ist sie weltberühmt. Auch, weil sie sich gängigen Influencer-Klischees und -(Selbst)-Überhöhungen weder anpasst, noch ihnen unterwirft oder gar entspricht. Rabea "kann" Marathon (und flog auch schon nach Korea, um einen zu laufen). Aber ihre Lauf-Zeiten und -Geschichten kommen ohne jede Superheldinnen-Attitüde mitten aus dem Leben. Das macht Rabea nahbar, sympathisch - und glaubwürdig.
Als sie uns erzählte, sie habe sich "bei Huerzeler" für eine zehntägige Nordthailand-Rennradreise von Chiang Mai nach Udon Thani angemeldet, staunten wir: "Du fährst Rennrad?" Rabea lächelte: "Ich fange gerade an. Es gibt drei Gruppen, ich habe mich für die langsamste angemeldet. Und man kann ja auch in den Bus steigen."

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Rundum sorglos mit Huerzeler

Kurz gesagt: Rabea stieg kein einziges Mal in den Bus. Obwohl die Etappen selten weniger als 100 Kilometer lang waren und auch ordentlich Höhenmeter hatten.
Auch "langsamste Gruppe" ist relativ: Geschichten von (zumeist) Männern, die zuerst groß reden und dann am zweiten Hügel eingehen, kennt man. Das dürfte in Nordthailand nicht anders gewesen sein. Aber Rabea ist zu höflich, Details zu erzählen. Leider.

Andererseits blieb ihr so genug Zeit, herauszustreichen, was zählte: Das Fahren. Die Landschaft. Die Erlebnisse.
Routen und Straßen, erzählte Rabea, waren durchwegs super. Der Verkehr, einmal aus den Städten draußen, unproblematisch. "Und nie aggressiv." Die Reise, meinte Rabea, sei "top" organisiert gewesen. Obwohl sie das Gegenteil einer Gruppenreisenden sei: "Sehr zu empfehlen. Nächsten Winter fahre ich wieder mit. Solltet ihr auch."

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 Nächsten Winter fahre ich wieder mit. Solltet ihr auch. 

Rabeas Empfehlung

Womit Rabeas Part in dieser Geschichte fürs Erste beendet wäre: Wir waren angefixt. Wollten auch. Und sahen uns die Seite des Schweizer Radreisespezialisten Huerzeler an.
"Huerzeler - das Radsport Erlebnis" lautet der korrekte Name der Marke. Man kennt die Brand. Einerseits wegen der Bikereisen- und -Camps auf Mallorca, Lanzarote oder Griechenland. Aber vor allem, weil Huerzeler-Kundinnen und -Kunden ihre Shirts danach stolz und jahrelang weiter verwenden. Aber: Thailand?

Ja, Thailand. Auf der Seite standen - im Frühjahr 2025 - ein paar Optionen. Aber entweder passten sie zeitlich nicht. Oder waren ausgebucht. Oder beides.
Allerdings betreiben die Schweizer - wie auf "Malle" und an anderen Orten - auch in Thailand eine Verleihstation. Die Räder können ja auch "arbeiten", wenn gerade keine Gruppe unterwegs ist. Partnerhotels gibt es ebenfalls. Routen, hieß es, sowieso. Das Fahren sei unproblematisch - das hatte uns auch schon Rabea gesagt. (Außerdem: Wenn Radfahren nicht geht, kann man in Thailand ja immer noch Inselhopping oder Strandurlaub machen.)

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Gut geliehen ist halb gewonnen

Freilich: Im Norden des Landes, bei Chiang Mai, von wo Rabea aufgebrochen war (und wo zur gleichen Zeit einige Bike-Fluencerinnen unterwegs gewesen waren), würden wir nicht fahren. Denn der thailändische Huerzeler-Bike-Spot ist ganz woanders. Bei Pattaya nämlich. Also zwei Autostunden südlich von Bangkok.
Und eigentlich ist die Station auch nicht in Pattaya, sondern deutlich außerhalb: An einem See. Dem "Map Prachan Reservoir". Das Huerzeler-Partner-Hotel aber liegt mitten in Pattaya.
Kein Problem: Am ersten Tag sollte uns ein Taxi von dort zum Bikeverleih bringen, ab dann wären wir bike-mobil. Am letzten Tag "droppen" wir die Bikes dann bei der Station am See - und nehmen ein Taxi ist Hotel. Klingt gut.

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In Wirklichkeit scheiterte das dann aber an zwei Dingen. Erstens: Sicherheitshalber frage ich in Hotels immer, ob es eh in Ordnung sei, das Rad ins Zimmer mitzunehmen ("Ich trage es, es steht am Balkon"). Meistens ist das kein Problem. Hier schon.
Dass man Partner eines Radreiseveranstalters ist, war dem Rezeptionsteam neu - und egal. Außerdem: "Riding a bike in town is crazy!" Der erste Blick auf den Stadtverkehr ließ das nicht ganz unsinnig scheinen.

Also per Taxi zum Verleih - und alles andere klären wir später. Nur: Bei der "Huerzeler-Station", einem Ladenlokal am Straßenrand beim See, ist der Rollladen unten.
Allerdings ist das benachbarte Lokal auch ein Radverleih. Sein Betreiber ("Call me Tommy.") ist auch für den Huerzeler-Hub zuständig. Und obwohl beide Shops von außen wenig hermachen: Tommy und sein Bruder sind zwar mürrisch, beherrschen aber ihr Handwerk.
Die Huerzeler-Bikes (Scott Addict 30) sind top gewartet. Einstellen, Pedalwechsel, die Montage eigener Halterungen - alles kein Problem. Routen- oder Kartenmaterial gibt es hier allerdings nicht. "But look, Tony is just arriving. Maybe he can help you."

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Tony can help

Tony ist Tony Rominger. Ja, genau DER Tony Rominger. Der dreimalige Vuelta- (1992, 1993 und 1994) und Giro-Sieger (1995) lebt etwa das halbe Jahr in Thailand - und fährt, selbstredend, hier Rad. Unter anderem als Guide für Huerzeler-Gruppen, oder um Individual-Biker wie uns willkommen zu heißen.
Karten oder Routen? Rominger ist kurz überrascht: "Ich kann euch heute Abend von daheim aus Strecken schicken." Auch die beste Route in die Stadt, zum Hotel. Aber in Wirklichkeit, meint Rominger, wäre es schlauer, sicherer und komfortabler, die Räder bei Tommy an der Verleihstation zu lassen.

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 Tony ist Tony Rominger. Ja, genau DER Tony Rominger 

Huerzeler-Tourenguide de luxe
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Zum Einrollen geht es dann um den See: Zwölf Kilometer den ´ Map Prachan entlang, auf einem baulich von der Straße getrennten Radweg. Perfekt asphaltiert und inklusive Bodenmarkierungen, die Fahrtrichtungen anzeigen. Daneben, meist durch einen Rasenstreifen getrennt, der Gehweg.
Es herrscht reger Rad-, Geh- und Laufverkehr - und alle halten sich an die Regeln. Wir sind überrascht. Noch überraschter sind wir, als wir nach rund acht Kilometern auf ein Rad-Geschäft samt Coffeeshop stoßen: den "Cycle Hub".

Den Cycle Hub haben Thomas Tapken und seine Frau Jezzi vor gut zehn Jahren hier gegründet. Ursprünglich beide im Spitzen- und Business-Hotelmanagement aktiv, wechselten die Thailänderin und der deutsche Ex-Pat aus Liebe zum Rennradfahren (und zum Triathlon) das Metier.
Heute ist ihr "Hub" (aber auch ihr Bike- und Tri-Hotel in der Nähe) Zentrum und Drehscheibe einer hochaktiven, bunten, internationalen Roadbike-Community: Vom seit Generationen hier ansässigen "Local" über Diplomaten, Managerinnen und Manager internationaler Automobil- oder IT-Konzerne (sowie deren Partnerinnen und Partnern) aus aller Welt, bis zu Wissenschafterinnen und Hochschullehrern mit Auslands-Lehraufträgen reicht das Spektrum. Dazu kommen - selten, aber immer öfter - Touristen wie wir. Oder Spitzensportlerinnen wie die angehende Schweizer Profi-Triathletin Chinouk Tschan, die sich in Thailand sechs Wochen lang auf die klimatischen Bedingungen ihres Jahres-Hauptevents, einer Tropen-Langdistanz, vorbereitet.
Ab September 2025 wird der Cycle Hub gemäß jüngsten Informationen des Schweizer Radreise-Anbieters außerdem auch die Huerzeler Verleih-Station betreiben. Das hat, wie wir später noch bemerken werden, durchaus so seine Vorteile.

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DIY - alleine oder im Rudel

Tapken erklärt uns eine einfache Einstiegstour: "Zum Affenberg". Etwa 70 Kilometer über Hügel (insgesamt etwa 700 Höhenmeter) und durch Dörfer, Wälder, Felder und Plantagen auf Straßen mit wenig bis keinem Verkehr. Und am Schluss "bei den Tempeln am See links rauf auf den Hügel. Dort sind auch die Affen."
Waren wir bis zu diesem Moment dezent skeptisch, ob Rabeas Chiang Mai-Euphorie hier im Süden angebracht wäre, ändert sich das dann auf den ersten Kilometern fundamental: Wir hatten - auch an den Tagen danach - kein einziges auch nur annähernd knappes, aggressives oder sonstwie unangenehmes (und nicht absolut selbst verschuldetes) Verkehrs-Nahtod-Erlebnis.

Im Gegenteil: So chaotisch der Verkehr von außen wirken mag, so aufmerksam sind die meisten dann unterwegs. Alles fließt - und wir lernen, wie das geht. Außerdem gibt es immer wieder scheinbar zufällig errichtete Radwege oder -streifen. Hin und wieder sogar Fahrradstraßen. Dann, erkennen wir rasch, nähert man sich meist touristisch relevanter Tempel-Infrastruktur.
Tapken: "Der König ist begeisterter Radfahrer. Also werden überall Radwege gebaut. Dass das touristisch viel bringen kann, wird gerade erkannt." Vielleicht erklärt das ja auch die Häufung der Bike-Influencerinnen in Thailand auf Insta.

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 Der König ist begeisterter Radfahrer 

Was den Radwegebau in Thailand fördert

Auf eigene Faust zu fahren, ist aber tatsächlich einfach. Und gefühlt sicher. Aber im Rudel und mit Locals noch einen Tick feiner.
Insofern ideal: Von Tapkens Cycle-Hub aus starten dreimal pro Woche Social-Rides. Offen für alle, bei Bedarf nach Tempo aufgeteilt. Meist geht es 70 bis 120 Kilometer weit, inklusive Höhenmetern. Mitunter mit Strandabstechern, fast immer mit Coffeestop.
In der Gruppe trauen wir uns dann, was hier angeblich legal ist, uns alleine aber eine Nummer zu heftig war: Fahren am Autobahn-Pannenstreifen. Nicht wirklich lustig, aber angehupt werden wir kein einziges Mal. LKWs wechseln meist auf die zweite Spur, auch PKWs rücken demonstrativ Richtung Straßenmitte. Als wir einmal an einer Abzweigung kollektiv drei Fahrspuren queren, um die (auch so ausgeschilderte) U-Turn-Abfahrt zu nehmen, geht das unproblematisch und friedlich. Spaß machen solche Manöver trotzdem nicht.

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Spaß mit Haken

Den haben wir überall anders umso mehr. Egal, ob es durch morgendlich dampfende Dschungel-Szenen oder an Palmenplantagen entlang geht. Ob wir uns Hügel hinaufarbeiten, oder an Affen, Klöstern und Tempeln vorbei bergabfahren. Ob wir plötzlich das Meer vor uns haben, oder an einem Straßenstand frische Kokosnuss-und-Stinkefrucht(Durian)-Pause machen. Ob wir beim in einen Berghang gelaserten "Buddha-Mountain"-Bergrelief als "Langnasen" zum Fotomotiv einer Buslandung vietnamesischer Touristen werden oder ein paar Kilometer weiter im "Katzencafé" vor der uns zu Ehren auf "Arktis" gedrehten Klimaanlage flüchten. Ob wir eine fünfköpfige Familien am Moped im Windschatten haben, oder uns eine Horde Zehnjähriger auf Schrott-Rädern durch das chinesische Markt-Viertel ihres Dorfes eskortiert: Rennradfahren in Thailand, das ist schlicht und einfach großartig.

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 Die Socialrides starten zwischen sechs und halb sieben Uhr in der Früh 

ups ...

Es hat aber einen Haken. Denn auch im Spätwinter, aber erst recht im Frühjahr, starten die Cycle-Hub-Socialrides zwischen sechs und halb sieben Uhr in der Früh. Weil es am Nachmittag schwül und heiß, mitunter auch gewittrig werden kann. Die Platzregen dauern nie lange, spülen aber Sand auf die Straßen. Bis der trocken ist, wird es in Kurven schmierig-rutschig.
Wer aber um sechs Uhr früh am See losfahren will, muss das Hotel in Pattaya kurz nach fünf verlassen. Und steht dann vor dem Problem, dass die Huerzeler-Station nicht vor neun Uhr besetzt ist. Die einfache Lösung: Unsere Räder stehen bei den Tapkens im "Hub" - dort ist an Nicht-Social-Ride-Tagen zumindest die Putzkraft da.

Noch einfacher wäre es natürlich, die Räder direkt im "Hub" zu mieten. Ein paar hätten die Tapkens sogar. Doch diese älteren Einzelstücke können mit den fast neuwertigen Scott Addicts der Huerzeler-Station nicht mithalten.
Das "klassische" Verleihdilemma: Beschaffung, Wartung, Bereitstellung und Logistik eines rein auf Vermietung und organisierte Gruppen ausgelegten Fuhrparks ist eine ganz andere Nummer, als einen Bikeshop zu betreiben und eine lokale Community aufzubauen und zu betreuen.
Fein, dass die auf der Hand liegende Symbiose mit September 2025 nun anscheinend Wirklichkeit wird und der Cycle Hub unter der Leitung von Thomas Tapken eben ab September auch die Huerzeler Radsportstation betreiben wird. Unter diesen Bedingungen werden wohl auch Markt, Nachfrage und die Bekanntheit der Region als Raddestination weiter wachsen.

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See you next year!

Rabea hat da auf alle Fälle einen Stein ins Rollen gebracht: Sie wird im Dezember mit einer von Pattaya aus startenden Huerzeler-Tour bis nach Kambodscha, zu den Tempeln von Angkor Wat, fahren. Wir wären da auch gerne dabei. Die rund 70 Plätze dieser Tour waren allerdings in dem Augenblick weg, als die Reise auf der Huerzeler Seite freigeschalten wurde.
Angeblich stehen 50 Leute auf der Warteliste. Wir nicht. Aber wir werden im Jänner oder Februar trotzdem wieder hierher zum Radfahren kommen. Am liebsten gemeinsam mit Rabea.


Compliance-Hinweis: Die Fahrräder wurden von "Huerzeler - das Radsport Erlebnis" kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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Nützliche Links und Infos

Geführte Touren
Das Schweizer Radreiselabel "Huerzeler - Das Radsporterlebnis" bietet über seine Webseite geführte mehrtägige Radtouren in verschiedenen Regionen Thailands - teils auch mit Besuchen im kambodschanischen Angkor Wat - an.
Gefahren wird in der Regel in drei unterschiedlich schnellen Gruppen, Gepäck (und eventuell entkräftete Teilnehmer*innen) werden im Begleitbus mitgenommen. Shuttles, Hotel, Halbpension, Guiding & Bikes (derzeit: Scott Addict) sind im Preis (je nach Tour ab € 2.690,-) inkludiert, die An- und Abreise nach Bankgkok nicht.
Die Touren sind, insbesondere, wenn Tony Rominger als Guide mitfährt, meist recht rasch aus- und überbucht. Es gibt Wartelisten.
www.huerzeler.com/de

Radverleih
Wenn die Räder gerade nicht auf Tour sind, kann man sie bei Huerzeler auch ohne Tour-Package in Pattaya (optional inkl. Hotel im Stadtzentrum) mieten. Sie kosten zwar deutlich mehr als Rennräder anderer Anbieter, sind dafür aber aktuelle Modelle ohne Verschleißerscheinungen und sehr gut serviciert.
Der Radverleih liegt etwa 15 Kilometer von den City-Hotels entfernt am Map Prachan-See. Die täglich Rad-Fahrt ins Hotel nach/durch Pattaya-Central ist möglich, aber nicht zu empfehlen. Außerhalb der Stadt fährt es sich aber entspannt und angenehm. Rund um den See führt eine etwa zwölf Kilometer lange Rad- und Laufroute.

Bikeshop uvm.
Der "Cycle Hub" von Jezzi und Thomas Tapken liegt etwa vier Kilometer östlich vom Huerzeler-Rad-Mietshop am Map Prachan—See. Ab September 2025 wird der Cycle Hub auch die Huerzeler Radsportstation betreiben.
Neben einem Bikeshop auf europäischem Niveau und einem Kaffee ist der "Hub" auch Ausgangspunkt für dreimal pro Woche (frühmorgens) stattfindende, mehrstündige kostenlose Communityrides mit 70 bis 150 Kilometern Länge und bis zu 60 Teilnehmern (meist Expats, aber auch immer öfter Locals) in (dann) nach Tempo gestaffelten Gruppen.
Es gibt auch Lauftreffs und Triathlon-Training. Die Tapkens betreiben in der Nähe außerdem ein Hotel mit 25-m-Trainingspool.
www.facebook.com/CycleHubThailand/, cyclehubthailand@gmail.com

Anreise
Austrian Airlines fliegt täglich, im Winter mitunter zweimal täglich, direkt von Wien nach Bangkok.

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Geschrieben
Rennradfahren in Thailand? Geht das überhaupt? Auch wenn erste Reaktionen auf diese Ansage meist zweifelnd bis fassungslos sind, ist Rennradfahren ebendort nicht nur möglich, sondern beginnt sogar zu boomen. Nicht zuletzt, weil auch der "König von Siam" selbst gern am Rad sitzt, entdecken nebst Influencern mittlerweile zunehmend Radreise-Anbieter das "Land des Lächelns" als Rennrad-Destination - zu Recht.



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Geschrieben

Und ich hab mich vor kurzen gefragt wann ich zuletzt etwas von Herrn Rottenberg gelesen habe ^^

 

Naja, mag schön sein, ich finde es aber halt schon reichlich dekadent um den halben Erdball zu fliegen um dann Radfahren zu gehen (just my two cents).

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb testperson:

... ich finde es aber halt schon reichlich dekadent um den halben Erdball zu fliegen um dann Radfahren zu gehen (just my two cents).

Da bin ich dabei. - Aber, ob man in Thailand urlaubt, indem man Sehenswürdigkeiten besichtigt, sich täglich aus dem Leben schießt oder Rad fährt ist dann schon wieder egal.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 45 Minuten schrieb testperson:

um den halben Erdball zu fliegen

bin bei dir, aber den wenigsten ist es vergönnt, dass sie sich im kopf so freimachen und die zeit zu finden, NACH thailand zu radeln (und von den wenigen fliegen dann alle retour 🤪)

ok, waren auch dort, sind auch ein wenig geradelt, im von rotte gepriesenen norden um chang mai/chang rai, dort gibt es auch eine recht lebendige rennrad community und im ansatz radstreifen und radwege, meistens gut gemeint und nicht gut (see the pic), aber well, um 5 uhr früh sind noch wenige motorisierte unterwegs...

Radweg Chang Rai Thail 2023.jpg

Bearbeitet von Willy2.0
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