NoFatMan Geschrieben 10. Dezember 2015 Geschrieben 10. Dezember 2015 Für Fleischfresser wie mich wäre die Jagd immer noch besser als Kadaver aus dem TierKz zu verspeisen. Die Jagd als Spaß, Gaudium und gesellschaftliches Event ist zu verurteilen Ja so habe ich es gemeint Die Jagd ist grundsätzlich ein notwendiger Beitrag zur menschlichen Ernährung ( gewesen ) In sogenannten zivilisierten Ländern, wo man glaubt Kühe sind lila und Pressschinken ist ein Naturprodukt hat die Jagd meiner Meinung nach nicht mehr die gleiche Berechtigung bzw. Bedeutung. Die, über die hier gesprochen wird, betreiben jagdähnliche Rituale, die mit dem Ursprung NYX zu tun haben ;>) Zitieren
steiggeist Geschrieben 10. Dezember 2015 Geschrieben 10. Dezember 2015 Zwei interessante Links zu Jagd: EINE FACHTAGUNG DES GRÜNEN KREUZES ÜBER JAGDETHIK: STAINZ AM 12. 11. 2015 http://www.martinballuch.com/eine-fachtagung-des-gruenen-kreuzes-ueber-jagdethik-stainz-am-12-11-2015/ 40 JAHRE JAGDVERBOT IM KANTON GENF – EINE BESTANDSAUFNAHME http://www.martinballuch.com/40-jahre-jagdverbot-im-kanton-genf-eine-bestandsaufnahme/ Zitieren
bernd71 Geschrieben 11. Dezember 2015 Geschrieben 11. Dezember 2015 40 Jahre Jagdverbot ist eine schöne Schlagzeile, aber wie oft “regulierend” eingegriffen wurde wird verschwiegen... Zitieren
steiggeist Geschrieben 11. Dezember 2015 Geschrieben 11. Dezember 2015 (bearbeitet) 40 Jahre Jagdverbot ist eine schöne Schlagzeile, aber wie oft “regulierend” eingegriffen wurde wird verschwiegen... aus dem Artikel: Nur bei der Schwarzwildpopulation wird regelmäßig regulierend eingegriffen. In den letzten 15 Jahren seien zu Spitzenzeiten bis zu 12 Wildschweine pro km² beobachtet worden, heute seien es lediglich 2-5 Tiere pro km². Die Regulationsmethode Das Wildtiermanagement wird ausschließlich durch Profis durchgeführt, es werden keine Abschüsse verkauft. Man setzt möglichst viel an technischen Hilfsmitteln ein, um effizient zu sein und Tierleid weitgehend zu vermeiden. So gibt es GSM-Fotofallen, die den Ranger telefonisch informieren, wenn ein gewisses Tier zum Kirrplatz kommt. Dort wird es in der Nacht mit Lichtverstärker getötet. Man habe dabei einen hohen Tierschutzanspruch und möchte eine Gefährdung der Bevölkerung vermeiden. Die Zusammenarbeit mit den Tierschutzorganisationen funktioniere vorzüglich, die Jägerschaft stehe dem Projekt dagegen noch immer feindlich gegenüber. Für Letztere sei es Tierschutz, wenn das Tier eine Chance zu entkommen hat, und wenn die Mittel zum Abschuss „fair“ sind. TierschützerInnen sagen stattdessen, dass wenn ein Abschuss notwendig ist, dieser möglichst kurz, sicher und schmerzlos durchgeführt werden muss. Der Abschuss gewisser Tiere wird bei der Kommission beantragt. Stimmt diese zu, dann lockt man die Tiere in der Nacht an einen Kirrplatz im Wald. Es gibt keine Fütterungen für die Wildtiere, um sie zu ernähren. Für die Kirrung verwendet man nur sehr kleine Futtermengen zum Anlocken der Tiere. Niemals würden große Eber oder führende Bachen getötet. Der Schuss sei nur unter besten Bedingungen zulässig. Es gebe dadurch praktisch nie verletzte Tiere. Bei der Regulation versuche man, so Dandliker, Raubtiere zu simulieren. D.h. es werden keine großen Tiere geschossen, sodass sich stabile Rotten mit großen Ebern ergeben. Die Trophäen spielen überhaupt keine Rolle und werden nicht verwendet. Das Ziel sei eine jährliche Reduktion auf maximal 3-4 Tiere pro km². Insgesamt werden etwa 150 Tiere pro Jahr geschossen, mit einem Zeitaufwand von 6 Stunden pro Tier, sodass eine Vollzeitstelle für die Regulation genügt. Das Wildbret wird an die Bevölkerung verkauft, dafür gebe es eine rege Nachfrage. Zur Kostenfrage Die Wildschäden für die Landwirtschaft seien praktisch unbedeutend, meint Dandliker. Der Kanton gebe 200.000 Franken pro Jahr für Prävention aus, dazu 300.000 Franken pro Jahr für Wildschäden, wofür mehrheitlich die Tauben verantwortlich seien. Insgesamt müsse der Kanton 1,2 Millionen Franken pro Jahr für das Wildtiermanagement aufbringen, das entspreche 1 Tasse Kaffee pro EinwohnerIn pro Jahr, oder einer Subvention der Landwirtschaft von 3 %. Im Vergleich dazu würde die Fischerei wesentlich mehr Kosten verschlingen, obwohl da Lizenzen verkauft werden. Dandliker sieht daher die momentane Methode als die billigste Alternative für den Kanton und sehr leicht auf lange Sicht finanziell tragbar. Dandliker ist jedenfalls der Ansicht, dass das Jagdverbot im Kanton Genf eine Erfolgsstory sei. Möglicherweise würde die Regulation sogar geringer oder völlig unnötig, wenn in Zukunft Luchs und Wolf eine Hilfestellung bieten. In Österreich liest es sich eben so: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Luchs-Ansiedelung-Jaeger-blasen-Zustimmung-wieder-ab;art68,1644719 Bearbeitet 11. Dezember 2015 von steiggeist Zitieren
ekos1 Geschrieben 11. Dezember 2015 Geschrieben 11. Dezember 2015 40 Jahre Jagdverbot ist eine schöne Schlagzeile, aber wie oft “regulierend” eingegriffen wurde wird verschwiegen... Ist keine Schlagzeile sondern gelebte Realität und für die , vorallem privaten , Jäger genauso schlimm wie für den Teufel das Weihwasser . Zitieren
Bernd67 Geschrieben 11. Dezember 2015 Geschrieben 11. Dezember 2015 In Italien scheint es großflächige Jagdverbote zu geben; ich erinnere mich an die Toskana, überall Verbotsschilder an den Landstraßen. Zitieren
bernd71 Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Das es hier im Bikeboard wenig Jagdfreunde gibt ist mir schon klar, aber bei den Kommentaren sieht man schon dass sich die Leute wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Wieso z.b sollte für "private" Jäger ein Jagdverbot besonders schlimm sein? Genauso ist ein "regulierendes Eingreifen" nix anderes als eine Bejagung, hört sich halt besser an, generelles Jagdverbot mit regulierenden Eingriffen :-), ...außerdem wird ein Luchs oder Wolf weniger der Schwarzwildbestand dezimieren sondern eher Reh bzw Niederwild. Zitieren
speedy Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Das "regulierende Eingreifen", wie es da für den Kanton Genf beschrieben ist, hat aber wirklich nicht viel zu tun mit der Jagd, wie sie bei uns betrieben wird. Zitieren
steiggeist Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Wieso z.b sollte für "private" Jäger ein Jagdverbot besonders schlimm sein? Falls diese Frage Ernst gemeint ist: Weil der private (Hobby)Jäger seinem Hobby nicht mehr nachgehen kann. Weil die (Groß)Grundbesitzer ihre Jagdreviere nicht mehr verpachten können. Für die klassischen österreichischen und deutschen Jäger ist der "Fall Genf" der absolute super-GAU. Bei allen Gesprächen, Diskussion und Veranstaltungen bei denen ich dabei war oder sonst Kenntnis habe, kam von ihrer Seite dieses Thema auf den Tisch. Dabei kommen auch oft recht abstruse Weltanschauungen zum Vorschein. Siehe dazu auch diese Aufzeichnung des Jagd-Talks https://www.upmove-mtb.eu/frieradler-ein-feld-vorgerueckt/magazin-rubrik-legal-biken/886d16e792.html. Der vorarlberger Altjägermeister sagt hier Gottseidank leben wir in Österreich in einer westlichen Demokratie. Und nicht im Kanton Genf wo eine Linksgrüne Regierung die Jagd abgeschafft hat Zitieren
bernd71 Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Ich glaub du hast ein falsches Bild vom sogenannten Hobbyjäger. Die, die sich Abschüsse kaufen werden das auch weiter tun, gibt's genug Angebote von Ungarn bis nach Kenia. (hat aber meiner Meinung nach wenig mit Jagd zu tun) Und die Jäger die jetzt schon regulierend eingreifen werden das mit generellen Jagdverbot auch tun (müssen), das schweizer Beispiel zeigt ja das es in einer Kulturlandschaft ohne Regulierung nicht geht. Zitieren
steiggeist Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Jagd: Füttern + TrophäenZucht + gezielte Dezimierung von Beutegreifern + schießen unter "Spielregeln" mit sportlichen Hintergrund Regulierung: effektive Tötung nur wenn Selbstregulierung nicht funktioniert. Nebenbei: mir ist die Jagd egal. Wer will, soll dieses Hobby ausführen. Die Behauptung, Jagd ist was besseres als Schwammerlsuchen, Wandern, Radfahren,.. und der daraus abgeleitete privilegierte Nutzungsanspruch der Natur ist das, was ich nicht unwidersprochen lassen kann, weil es eine Lüge ist. Zitieren
bernd71 Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Die Behauptung dass Jagd was besseres ist stellst du gerade auf. Der kleine Unterschied zwischen Schwammerlsuchern, Wanderer und MTBer ist, dass der Jäger auch Rücksicht auf die Natur und das Wild nimmt. Allein die Zunahme an "Nightrides" zeigt wieviel Rücksicht auf Wildtiere genommen wird. Die effektive Tötung ist sogar im Jagdgesetz verankert, "Spielregeln" mit sportlichen Hintergrund kenn ich da keine. Über Fütterung kann man streiten, ich bin sicher es ging auch ohne. Raubwild, vor allem Füchse wurden geimpft und sind immun gegen Krankheiten die früher den Besand deutlich dezimiert hat, deshalb ist auch hier eine Bejagung notwendig. Zitieren
NoFatMan Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Wir gehen deswegen N8riden weil wir im Winter bei Tageslicht arbeiten sind.* Zwischen Flughafen Autobahn und Wildpark glaube ich stoeren wir auf Feldwege das Wild nicht mehr und weniger als Andere.* Radfahrer haben auch seltenst Unfälle mit Wild in der Dämmerung. *Dafür sind die Autofahrer u ständig.* Zitieren
speedy Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Der kleine Unterschied zwischen Schwammerlsuchern, Wanderer und MTBer ist, dass der Jäger auch Rücksicht auf die Natur und das Wild nimmt. Glaubst du, dass du mit solchen unqualifizierten und beleidigenden Äußerungen das Verständnis für die Jagd (die Jäger) hier fördern kannst? Zitieren
ekos1 Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Die Behauptung dass Jagd was besseres ist stellst du gerade auf. Der kleine Unterschied zwischen Schwammerlsuchern, Wanderer und MTBer ist, dass der Jäger auch Rücksicht auf die Natur und das Wild nimmt. Allein die Zunahme an "Nightrides" zeigt wieviel Rücksicht auf Wildtiere genommen wird. Die effektive Tötung ist sogar im Jagdgesetz verankert, "Spielregeln" mit sportlichen Hintergrund kenn ich da keine. Über Fütterung kann man streiten, ich bin sicher es ging auch ohne. Raubwild, vor allem Füchse wurden geimpft und sind immun gegen Krankheiten die früher den Besand deutlich dezimiert hat, deshalb ist auch hier eine Bejagung notwendig. Deine Sicht der Dinge und die kann ich auch akzeptieren . Aber was bewegt dich dazu jagen zu gehen , Tiere abzuknallen ( im Namen des Tierschutzes oder was auch immer ) und vorallem kannst du uns erklären warum deine Hobbykollegen gerade in Österreich sich so vehement gegen das Mountainbeiken wehren ? Zitieren
steiggeist Geschrieben 12. Dezember 2015 Geschrieben 12. Dezember 2015 Die Behauptung dass Jagd was besseres ist stellst du gerade auf. Lieder muß ich diese Erfahrung mit jeder Begegnung auf's neue machen. Siehe hier und hier Der kleine Unterschied zwischen Schwammerlsuchern, Wanderer und MTBer ist, dass der Jäger auch Rücksicht auf die Natur und das Wild nimmt. Die in Ö und D betriebene Jagd fordert große Schäden am Wald. Darüber brauchen wir wirklich nicht mehr diskutieren. Das die bestehenden Jagdgesetze den Schutzwald gefährden habe ich zuletzt in Bruck a. d. Mur beim "Steirischen Schutzwaldtag" von allen Vorttragenden gehört. Leider waren keine hochrangen Jagdvertreter bei den entscheidenden Referaten mehr vorhanden. Allein die Zunahme an "Nightrides" zeigt wieviel Rücksicht auf Wildtiere genommen wird. Nightrides stören in erster Linie Jäger. Die effektive Tötung ist sogar im Jagdgesetz verankert, "Spielregeln" mit sportlichen Hintergrund kenn ich da keine. In diesem Bericht wird der Unterschied zwischen der "waidgerechten Sportjagd" und der "gezielten Entnahme" so erklärt, dass ich es verstanden habe. Über Fütterung kann man streiten, ich bin sicher es ging auch ohne. Das hat sich also schon herumgesprochen, Aus http://www.bundesforste.at/fileadmin/jagd/Jagd_Positionierung.pdf zum Rotwild(Hirrschen) Die für den Jagdkunden meist teure Rotwildjagd ergibt bei langfristiger Betrachtung und umfassender Bewertung oftmals für den Waldbesitzer ein negatives betriebswirtschaftliches Ergebnis. Siehe auch: http://www.bundesforste.at/fileadmin/jagd/2014_Wildfuetterung_Leitfaden_Voelk_neu.pdf Wichtig: Wild zu füttern bedeutet stets, auch mehr erlegen zu müssen, wenn der Wildbestand nicht ansteigen und die Verbissbelastung nicht zunehmen soll. Denn fachgerechte Winterfütterung führt zu weniger Fallwild und erhöhtem Zuwachs. Außerdem kommt es zu verstärkter Bindung des Wildes an die Einstandsbereiche. Deshalb ist während der Jagdzeit dort mehr Jagddruck nötig, damit sich die Einstandsbereiche äsungsmäßig erholen können. Raubwild, vor allem Füchse wurden geimpft und sind immun gegen Krankheiten die früher den Besand deutlich dezimiert hat, deshalb ist auch hier eine Bejagung notwendig. Bitte höre mit solchen Märchenstunden auf! Einen unbegrenzten Populationsanstieg kann nur erfolgen, wenn man den Tieren unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung stellen würde. In der Natur gibt es solche Bedingungen nicht, weil Faktoren wirksam werden, die das Wachstum der Population begrenzen. Solche Faktoren können Nahrung, Krankheiten, fehlender Raum und Witterungsbedingungen sein. Eine unter Laborbedingungen anzunehmende exponentielle Entwicklung der Population gibt es nicht. Stattdessen pendelt sich der Wildtierbestand auf einem Niveau ein, der carrying capacity (Fähigkeit zum Bestandserhalt) genannt wird. Trägt man die Populationsgröße in einer Grafik über eine Zeitachse auf, so ergibt sich durch den anfänglich starken Anstieg und anschließender Abflachung eine Form eines S. Daher wird diese Darstellung als "sigmaförmige Kurve" bezeichnet. Die carrying capacity stellt den Gleichgewichtszustand dar, bei dem die Mortalitätsrate jener der Geburtenrate entspricht. Der Gleichgewichtszustand ist keine statische Größe sondern passt sich den jeweiligen Ressourcen an. (Prof. Carlo Consiglio, "Vom Widersinn der Jagd", 2001, S. 33 ff.) Zitieren
bernd71 Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Lieder muß ich diese Erfahrung mit jeder Begegnung auf's neue machen. Siehe hier und hier Du kannst mir glauben, diese Begegnungen gibt es auch andersrum. Abseits von diesem Forum gibt auch recht rüpelhafte MTBer. Nightrides stören in erster Linie Jäger. Das sehe ich anderst! Aber diese Aussage untermauert deine Einstellung zu den Fair Play regeln. In diesem Bericht wird der Unterschied zwischen der "waidgerechten Sportjagd" und der "gezielten Entnahme" so erklärt, dass ich es verstanden habe. Märchenerzählungen findest auf der Balluchseite, was bitte soll eine waidgerecht Sportjagd sein? Schau dich in den Waffengeschäften um dann wirst sehen was hier in AT verwendet wird, und das unterscheidet sich wenig vom hochgelobten schweizer Kanton Genf. Bitte höre mit solchen Märchenstunden auf! Recherche by Google :-) Der Lebenraum in AT ist sehr Unterschiedlich deshalb gibts hier nicht nur eine richtige Antwort. In Niederösterreich wo die landwirtschaftliche Nutzung eine große Prozentzahl der Flächen einnimmt fallen begrenzende Faktoren wie "Nahrung" schon mal weg. Mit Impfaktionen fallen auch Krankheiten weg. Zitieren
steiggeist Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 (bearbeitet) Sorry, benrd71, aber wenn du meine mit Quellen belegten Argumente nicht gelten lässt, ist eine weiter Diskussion fruchtlos. Als Abschluss von meiner Seite ein Zitat aus dem Klappentext von Florian Asches Buch "Jagen Sex und Tiere essen" Wenn Sie einen Jäger fragen, warum er Tiere tötet, wird er das garantiert mit Naturschutz, Verantwortung für die Landwirtschaft, Wildschadensverhütung und Biotoppflege begründen.Mit der gleichen Konsequenz könnten wir jemandem glauben, der auf sein illustres Sexualleben hin angesprochen sagt: „Ich habe Sex, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern … um mehr Liebe in die Welt zu bringen.“ Bearbeitet 13. Dezember 2015 von steiggeist Zitieren
gxxr Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Die Behauptung dass Jagd was besseres ist stellst du gerade auf. Der kleine Unterschied zwischen Schwammerlsuchern, Wanderer und MTBer ist, dass der Jäger auch Rücksicht auf die Natur und das Wild nimmt. "Ich sag gar nicht, dass Jagd was besseres ist. Aber MTB, Wandern/Schwammerlsuchen ist was schlechteres!" Sehr logisch argumentiert, und dann auch noch so gut recherchiert und belegt. Zitieren
foresterali Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Ich wundere mich in letzter Zeit schon etwas darüber dass die ganze Diskussion etwas ins Jagd Pro Kontra abgeglitten ist... Es ist für mich schon klar dass eine ökologische Jagd anders aussieht als hier in Österreich betrieben. Nichtsdestotrotz gibt es vernünftige Jagd Konzepte die sich leider nicht durchsetzen . Aus Gründen die sehr vielseitig sind. Ich würde aber gerne wissen warum dieses Thema hier so exorbitant überbewertet wird wenn es doch eigentlich darum gehen sollte sich auch ehrlich mit den negativen Folgen des eigenen Freizeitverhaltens auseinanderzusetzen. Das wäre manchmal hilfreicher als sich Studien um die Ohren zu hauen. Als Wissenschaftler sag ich mal ganz salopp zu jeder Studie / Aussage gibt es eine andere die etwas andere beweist. Es ist wichtig sich Bedingungen und Annahmen jeder Studie im einzelnen anzuschauen dass kann hier glaub ich nicht geleistet werden und hat tatsächlich etwas populärwissenschaftliches Charakter angenommen. Wichtig ist tatsächlich der Dialog und die Aufklärung. Wenn hier jemand im Forum in Erscheinung tritt und dann diskutiert mit einem anderen Standpunkt sollte das evtl auch als hilfreiche Aussensicht wahrgenommen werden. Die 70.000 Unterschriften gegen die Freigabe zeigen dass es viele Fehlananhmen und Vorurteile gibt die man wahrscheinlich nur im Dialog aus der Welt räumen kann. Man sollte auch anerkennen dass MTB immer noch der jüngste Zweig in den Outdoor Sportarten ist und es deshalb tatsächlich schwierig ist fundamentale Aussagen über Störungen und Konflikte zu machen. Im Sinne einer positiven Entwicklung würde ich mir hier die Herausarbeitung der positiven Effekte mit dem selben Elan wünschen Gesundheit, lokale ökonomische Effekte (siehe Lilienfeld) aber auch allgemein den Zugang und die Sicht auf die Natur. Gerade hier sage ich mal gibt es auch für Biker noch viel aufzuholen dass habe ich in den letzten Jahren doch festgestellt dass Verzicht zb bei widrigen Bedingung zur Schonung von Habitaten oder Wegen hier nicht gross angesagt ist wenn das eigene Vergnügen in Gefahr gerät. EIn wenig mehr Selbstkritik und Aussensicht ist da manchmal ganz hilfreich. Ich finde es gut dass UPmove bei allen Veranstaltungen teilnimmt aber es ist wichtig hier auch zu sehen dass manche Diskussionen schon sehr lange geführt werden (siehe Schutzwald) und das ganze nicht wirklich ein MTB Thema ist. Bitte nicht falsch verstehen das gleiche gilt im weitesten Masse vor allem auch für Jäger aber die lesen hier tatsächlich nicht oft mit. Auch dort diskutiere ich immer wieder mit mal offeneren und mal weniger toleranten Kollegen. Zitieren
bernd71 Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Sorry, benrd71, aber wenn du meine mit Quellen belegten Argumente nicht gelten lässt, ist eine weiter Diskussion fruchtlos. Als Abschluss von meiner Seite ein Zitat aus dem Klappentext von Florian Asches Buch "Jagen Sex und Tiere essen" Lieber Steiggeist, Ich lass deine Argumente schon gelten, aber wenn du einen Prof. Carlos zitierst der mit den Argument "Nahrungsangebot, Krankheit, fehlender Raum und Witterungsbedingungen" kommt dann lass ich hier als einziges den "fehlenden Raum" gelten. Nahrungsangebot = Landwirtschaft, Krankheiten = Impfung und die Witterunsbedingungen in NÖ haben max. Einfluss auf das Niederwild. Wenn die Arumente ausgehen dann kommt Jagen Sex blabla saufen fehlt noch... Zitieren
gxxr Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Ich wundere mich in letzter Zeit schon etwas darüber dass die ganze Diskussion etwas ins Jagd Pro Kontra abgeglitten ist... Abgeglitten? Bei diesem Thread-Titel? Ich würde aber gerne wissen warum dieses Thema hier so exorbitant überbewertet wird wenn es doch eigentlich darum gehen sollte sich auch ehrlich mit den negativen Folgen des eigenen Freizeitverhaltens auseinanderzusetzen. Wenn man sich ansieht, woher der Gegenwind bläst, wenn's um legales biken geht, muss man sich da eigentlich nicht wundern. Fehlananhmen und Vorurteile gibt die man wahrscheinlich nur im Dialog aus der Welt räumen kann. Das passiert ja, ist aber ein wenig schwierig, wenn Argumente so gar nicht akzeptiert werden, daher ist es notwendig, dass jetzt ein wenig Nachdruck dahinter ist. Zusammensitzen, feststellen, dass man unterschiedliche Positionen hat, nachdenklich den Kopf zur Seite neigen, und wieder heimgehen - so wurde der Status-Quo über Jahrzehnte erhalten. Zitieren
luxury1712 Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Warum mann Jäger immer nur auf den Jagdaspekt beschränkt versteh ich nicht. Ich selbst (kein Jäger) bin mit meinem Bruder (Jäger) sehr gerne im Wald unterwegs und da gehts nicht ums Tiereabknallen sondern es steht das Naturerlebniss im Vordergrund. Ich kann jedem nur empfehlen sich bei Sonnenaufgang an eine Lichtung zu setzten und die Natur zu genießen. Und wenn wir Abends Suchscheinwerfer brauchen um unsere geliebten Waldwege zu befahren find ich das einfach nur falsch. Lassen wir doch den frühen Morgen und den Abend den Jägern! Zitieren
Sonny Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Warum mann Jäger immer nur auf den Jagdaspekt beschränkt versteh ich nicht. Ich selbst (kein Jäger) bin mit meinem Bruder (Jäger) sehr gerne im Wald unterwegs und da gehts nicht ums Tiereabknallen sondern es steht das Naturerlebniss im Vordergrund. Ich kann jedem nur empfehlen sich bei Sonnenaufgang an eine Lichtung zu setzten und die Natur zu genießen. Und wenn wir Abends Suchscheinwerfer brauchen um unsere geliebten Waldwege zu befahren find ich das einfach nur falsch. Lassen wir doch den frühen Morgen und den Abend den Jägern! Mhmm, wenn schon "einer etwaig, warum erforderlichen Jagd", aber nicht den Jägern. Wo kommen wir denn dahin, wenn nur die den Sonnenauf- oder untergang im Wald genießen dürfen (noch dazu ohne dabei auch den so zwingenden Jagdaufgaben nachzugehen) Zitieren
foresterali Geschrieben 13. Dezember 2015 Geschrieben 13. Dezember 2015 Abgeglitten? Bei diesem Thread-Titel? . OK das ist mir tatsächlich etwas entfallen nach seitenlangen Diskussionen über legal Biken... Wenn man sich ansieht, woher der Gegenwind bläst, wenn's um legales biken geht, muss man sich da eigentlich nicht wundern. Ich behaupte mal der Gegenwind kommt nicht nur aus der Jagdlobby sondern auch aus der Bevölkerung die immer noch nicht verstanden hat das MTB mehr sein kann als nur beim Wandern von Bikern rücksichtslos überholt zu werden. Darauf wollte ich hinaus bei dem Bezug zu den 70.000 Unterschriften vom Forstverein in einem halben Jahr Biker ca 35.000 Zeitraum doch etwas länger... Dafür spricht finde ich auch dass zwar Alpenverbände auf Forststrassen die Freigabe unterstützen aber sich bei Wanderwegen nicht drüber trauen wegen a) dem eigenen Klientel b) der immer noch offenen Frage inwieweit Naturschutz und Wegeerhaltung auf vielbefahrenen Strecken auf "der Strecke" bleiben. Das passiert ja, ist aber ein wenig schwierig, wenn Argumente so gar nicht akzeptiert werden, daher ist es notwendig, dass jetzt ein wenig Nachdruck dahinter ist. Zusammensitzen, feststellen, dass man unterschiedliche Positionen hat, nachdenklich den Kopf zur Seite neigen, und wieder heimgehen - so wurde der Status-Quo über Jahrzehnte erhalten Das Druck aufgebaut wird ist ja als politische Entwicklung mittlerweile bekannt und auch legitim. Dafür sind Trutzpartien da. Aber sich jetzt partout für ein Jagdverbot in Österreich stark zu machen erscheint mir nicht so zielführend. Ich sehe dass auch eher so wie Bernd71 Futterangebot und Witterung sind keine wirklich limitierenden Faktoren mehr. Raumangebot -> Konflikte mit Landwirtschaft und Verkehr dafür schon. Auch ist bei der Studie von Prof Carlos die Frage wie definiere ich diese containing capacity...? Das die Populationen sich irgendwann nicht mehr vermehren ist schon lange bekannt aber dass sich trotzdem erhöhter Wilddruck negativ vor allem in unserer Kultur Landschaft auswirkt auch. Was es braucht sind Räuber Beute Beziehungen aber diese sind nur sehr schwer zu etablieren. (Klar auch wegen schiesswütiger Jäger aber auch wegen grosser Ressentiments der breiten Bevölkerung .) Zitieren
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