Cool, bei dem sticht es gar nicht mal so ins Auge das es ein E Bike ist
Äußerlich marginale Änderungen und dennoch alles neu. Scott nützt für sein performanceorientiertes E-Trailbike Genius eRide den Umstieg auf Boschs aktuelle Motorgeneration, um dem Fully eine allgemeine Frischzellenkur zu spendieren. Wobei, mit „allgemein“ ist vor allem dem neuen Topmodell Genius eRide 900 Tuned nicht Genüge getan. Denn das knallig gelbe Tuned kommt 2020 nicht nur mit Bosch Performance CX Gen. 4 Antrieb anstelle von Shimanos Steps E8000, sondern vor allem erstmals auch in Carbon-Kleidern…
Geblieben sind dem neuen Genius eRide und dem Genius eRide 900 Tuned die Eckdaten. 150 mm Federweg, gepaart mit wahlweise 29“ oder 27.5“ großen Laufrädern in einem abfahrtstauglichen Gesamtpaket. Hierbei sei erwähnt, dass die Räder künftig ausschließlich auf großen Laufrädern ausgeliefert werden. Steht dem Kunden der Sinn nach mehr Volumen am kleineren Felgenmaß, so kann dies aber leicht umgerüstet werden: alles, was es dazu braucht, ist ein zweiter Laufradsatz samt Reifen und ein kurzer Handgriff am integrierten Flip-Chip zum Ausgleich der Geometrie. Geblieben ist auch der TwinLoc Hebel, über welchen sich Gabel und Dämpfer in zwei Stufen verhärten lassen. Die Dämpfer verfügen nun über die von Scott gemeinsam mit Fox entwickelte und nun auch auf andere Hersteller ausgeweitete Nude T/Nude TR Technologie. Sowohl Positiv- wie auch Negativ-Luftkammer sind dabei deutlich größer als am regulären Nude-Dämpfer. Dadurch sollen sie sensibler ansprechen, einen größeren Abstimmungsbereich bieten und weniger Hitze entwickeln. Die zusätzliche Positiv-Kammer kann am TR Modell über einen Hebel geschlossen werden, wodurch der Dämpfer deutlich progressiver werden soll. Somit stehen je nach Trail und Vorliebe zwei Modi, einmal linear, einmal wie erwähnt progressiv, zur Wahl. Gleichzeitig ist der Switch nur im Open-Modus aktiv, auf die anderen TwinLoc Positionen hat er keinerlei Einfluss.
Scott steckte für das 900 Tuned all sein Know-How im Umgang mit dem Werkstoff in die Entwicklung seines ersten Carbon E-Bike Rahmens. Schließlich sind durch den Akku, dessen Integration und Gewicht sowie durch den Wegfall eines klassischen Tretlagers und einem stattdessen zu implementierenden Motorgehäuses die Anforderungen an einen Carbon-Rahmen am E-Fully doch etwas, nun ja, speziell. So sind nun 52% des Rahmengewichts rund um das „Tretlager“ verteilt, um eine größere Laufruhe und ein besseres Handling zu erreichen. Außerdem ist dieser Bereich der steifste am gesamten Bike. Zum guten Kompromiss aus Steifigkeit und Gewicht trägt auch die sogenannte eRide Power Shell Konstruktion bei. Hinter dem Namen versteckt sich eine doppelte Akkuhülle im Unterrohr, die es ermöglicht, die Wandstärke zu reduzieren, dadurch das Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig die Steifigkeit zu erhöhen. Durch die hohe Steifigkeit in Steuer- und Unterrohr sowie rund um den Antrieb kann im Gegenzug am Oberrohr etwas Gewicht eingespart und Komfort (sprich: Dämpfung) hinzugewonnen werden. Ein Ansatz, den man auch von anderen Rädern - nicht nur aus dem Hause Scott - kennt.
Neu am Genius eRide - sowohl für das Alu- als auch das Carbonmodell - ist der Antrieb. Steckte im Vorgänger noch Shimanos kompakter Steps E8000 Motor, ging man mit der neuen Motorengeneration von Bosch den Weg zum neuen Performance CX Gen. 4. Dieser baut nun nicht nur deutlich kleiner und lässt so ähnlich dem Shimano viel Raum für Fahrwerk und Co, sondern ist mit seinen 75 Nm Drehmoment auch bärenstark. Geblieben ist das für Bosch typische Rückenwindgefühl, allerdings lässt sich die Kraft nun über alle 5 Unterstützungsmodi deutlich besser dosieren. Im optisch auf wundersame Weise schlank zeichnenden Unterrohr steckt ein 625 Wh Akku. Wer zugunsten von Reichweite auf Flaschenhalter und Co. verzichten kann, dem stehen mit der Erweiterung um ein weiteres 500 Wh Akkupack in Summe 1.125 Wh zur Verfügung.
Seitens der Geometrie wurde am neuen Genius eRide großteils an den Stellen nach dem Komma geschraubt. Stack, Reach und Sattelrohrlänge blieben ebenso beinahe unverändert wie der 65° Lenk- und, je nach Größe, zwischen 75,4 und 74,8° Sitzwinkel. Den größten Sprung machen die Kettenstreben. Diese wuchsen - entweder als Zugeständnis an Boschs Motorgehäuse oder zur besseren Balance des Gesamtkonzepts um 6 mm auf nunmehr 465 mm an. In Größe Large steht das Genius eRide nun also mit 460 mm Reach und relativ hohem Stack von 641 mm zwar modern, allerdings keinesfalls übermäßig aggressiv und somit touren- wie massentauglich in den Shops. In Summe sind vier Größen von S bis XL erhältlich.
Topmodell der Reihe ist das abgebildete Scott Genius eRide 900 Tuned. Zum Preis von 7.799 Euro gibt es dabei neben dem Carbonrahmen einen farblich abgestimmten Syncros Hixon iC SL Lenker, Fox 36 im Factory Trimm, passenden Nude TR Dämpfer und Transfer-Dropper, einen Mix aus unterschiedlichen Sram Eagle 12-fach Komponenten und Shimano XT-Stopper mit vier Kolben. Den Einstieg bildet das Genius eRide 930 mit Alu-Rahmen und 500 Wh Akku für 4.299 Euro, dazwischen liegen noch Genius eRide 920 (5.199 Euro), Genius eRide 910 (6.199 Euro) sowie Contessa Genius eRide 910 (5.199 Euro).
Poste hier Fragen oder Kommentare zu diesem Beitrag.
Hier registrieren und mitreden!
Cool, bei dem sticht es gar nicht mal so ins Auge das es ein E Bike ist