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rechtsfrage: biker und reiter


texx
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weil mir heute morgen beim biken im wienerwald was passiert ist, über das ich gerne klarheit hätte, poste ich einfach mal und frage:

 

ich glüh' eine forststraße (für biker von den bundesforsten explizit freigegeben) am äußerst rechten straßenrand halbwegs flott (ich schätz mal 40 km/h) bergab. mir kommen zwei reiter (reiten ausdrücklich erlaubt) entgegen, die ebenfalls am äußerst rechten rand mit ihren viechern hintereinander dahin trotten. ich denk mir weiter nix dabei (keine unmittelbare gefahr, alles unter kontrolle, kein hindernis im weg, anhalten auf sicht auf meiner seite der straße weiter möglich) und beschleunige nochmals.

 

plötzlich fängt eine der beiden frauen (bin grad im vorbeifahren) zum schreien an: "langsam fahren gefälligst, abbremsen, mtb-gfrast" und so. ich glüh ohne kommentar an den beiden vorbei (weils einfach so sensationall geil war heute früh im wald, dass ich mir durch absolut nix die laune vermiesen lassen wollte).

 

was mich an der situation interessiert:

 

wenn nun einer der beiden gäule auszuckt, die "spur" wechselt, durchgeht und es zu einer kollision kommt (situation wahrheitsgemäß oben): wer ist schuld? wie schnell darf ich fahren? theoretisch 100 (gute sicht, keine kurve, etc), weils im freiland ist? gilt für reiter der vertrauensgrundsatz?

 

dazu noch ein paar persönliche gedanken:

 

wer ein vieh in einer solch harmlosen situation auf öffentlichen verkehrsflächen nicht unter kontrolle hat, sollte es lieber ganz im stall stehen lassen. ich legs ja auch nicht auf eine kollision mit einem 500 kilo vieh an. meiner meinung nach war die situation unter kontrolle. was anders wärs natürlich, wenn ich provokant und frontal auf die leute zugefahren wäre, oder die tiere vielleicht von hinten erschreckt hätte.

 

bin gespannt auf die rechtsmeinungen.....

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sicherlich eine interessante frage, solche begegnungen gibts ja nicht selten.

 

ich würde die situation aber eher derart einschätzen, dass du die schuld bekommst auch wenn ich keine rechtlichen grundlagen kenne. das tier unter kontrolle zu halten ist in so einer situation ned leicht, denn der reiter kann nicht absehen ob sich ein tier schreckt oder nicht und da ist ein satz von 1m schnell passiert. ich wäre mir nicht sicher ob man den reiter belangen könnte, dass er sein tier nicht unter kontrolle hat, denn die begegnung mit einem biker ist für das tier kein regelfall.

 

abgesehen davon würde ich jedem empfehlen in so einer situation zu bremsen, auch in rücksicht auf den reiter. ein pferd ist sicherlich nicht berechenbar und wahrscheinlich auch aus dem vertrauensgrundsatz ausgenommen. meine begegnungen mit pferden im wald waren fast immer so, dass das tier kurz gescheut hat, obwohl ich meist sehr langsam unterwegs war.

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als langjähriger reiter kann ich dir sagen, dass die pferde da völlig unterschiedlich reagieren.

von nicht mal mit der wimper zucken bis durchgehen ist da (fast) alles drinnen, manche pferde haben hald vor gewissen dingen panik, sehen auch vieles nicht so gut, und erschrecken dadurch schon recht leicht. das hat nicht unbedingt was mit "das pferd kontrollieren können" zu tun.

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stell dir mal vor du stehst auf einer für autos freigegebenen forststraße und da kommt einer -so wie du geschrieben hast- mit 100 sachen daher ..

würdest du dann lässig weiterdastehen´oder tätest du mit einem satz beiseitespringen?

 

und du hast glüch,du müßtest kein tier unter dir unter kontolle halten,nur dich selber!

also hechtsprung oder erstarrtes verweilen???

ich wills wissen

bb

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grundsätzlich sieht sowieso a jeder die Situation anders

(ich wäre mit meiner Einschätzung eines Bikes mit ein wenig Tempo auf so einem breiten Weg übrigens bei Dir).

Die Dame wird schon amal Probleme mit einem Tierchen gehabt haben und daher grundsätzlich immer ihre Unsicherheit/Angst kompensieren müssen

(da wäre ich bei ihr)

 

Aber grundsätzlich sind Pferde unglaublich blöde und schreckhafte Tiere (das geht soweit, dass in der eigenen Reithalle plötzlich ein Papierl am Boden liegt und die Viecher in Panik durch die Wand zu brechen versuchen)

idealerweise bleibst bei denen stehen und betest - a Problem am Gericht kriegst sowieso immer

 

 

PS, @ Bua: bitte die Größenverhältnisse einbeziehen. Hier warens 2 einspurige auf einem mindestens 2 1/2 spurigen Wegerl.

Auf einer Straße hab ich kein Problem mit einem auf seiner Spur entgegenkommenden Fahrzeug

;)

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Da ich am Wochenende selbst eine Begegnung mit Pferden hatte - aufgrund von Sicht und Schotterweg wären vermutlich auch höhere Geschwindigkeiten möglich gewesen - ich bin aber in Schrittgeschwindigkeit vorbei, finde einfach alles andere eher riskant.

Eines der Pferde hat dann nicht mal reagiert, das 2. ist sofort runter auf die Wiese gesprungen, wobei ich nicht sagen kann ob beabsichtigt oder nicht.

 

Fazit: lieber etwas langsamer als nachher nen rechtsstreit oder gar verletzte :zwinker:

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Fazit: lieber etwas langsamer als nachher nen rechtsstreit oder gar verletzte :zwinker:

 

das seh ich im prinzip ja auch so, zumal ich kein interesse daran habe auszuprobieren, wie es ist, wenn man mit einem pferd kollidiert.

 

konkret sah ich keine gefahr (weil genug platz, rechtzeitig gesehen, etc. etc.). trotzdem würde ich gerne wissen, wie das rechtlich ist.

 

wer wäre schuld? finde das thema nämlich interessant. auch deshalb, weils nicht nur theorie ist, sondern praxisnah.

 

malcolm schreibt etwa, dass reiter immer ein haftpflichtversicherung haben. ist das pflicht? wenn ja ließe das die interpretation zu, dass pferde eine permanente gefahr für dritte verkehrsteilnehmer sind. was ist nun mit dem vertrauensgrundsatz?

 

und: wenn man reiter vom vertrauensgrundsatz ausnimmt (wozu eigentlich, das vieh ist unzurechnungsfähig, der mensch drauf aber nicht :confused: ), müsste es doch regelungen geben, wie schnell man an ihnen vorbei fahren dürfte. was andererseits ja auch nicht praxistauglich ist. das hieße, dass man in letzter konsequenz stehen bleiben müsste, damit die tiere vorbei können. mit dem auto dürfte man dann gar nicht mehr an ihnen vorbei fahren. fragen über fragen.....gibts zusätzlich zu den vermutenden vielleicht auch wissende?

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also dass viele reiter deppert sind, steht außer frage.

das problem ist nur, wenn so ein mtbiker an mir vorbeirast, schreck ich mich. folgessen schreckt sch auch das pferd ud dann ist die hölle los.

also ich würd mich auf alle fälle schon vorher bemerkbar machen und dann im sinne der eigenen sicherheit möglichst kontrolliert an den pferden vorbeifahren.

wenn alle ein bisserl aufpassen, ist genug platz für alle im wald ;)

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also dass viele reiter deppert sind, steht außer frage.

 

dass die diskussion dahin geht, wollte ich nicht bezwecken. in der tat sich viele mtber vermutlich dämlicher als so manches pferd, reiter in ihrer gesamtheit angenehmere zeitgenossen als radfahrer.

 

mir gehts eher um die rechtliche seite.

 

zentrale frage: darf ich bei guter sicht und ausreichendem seitenabstand an einem pferd so schnell ich will vorbei glühn, oder MUSS ich - im zweifelsfalls bis zum stillstand - abbremsen?

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ich würd sagen, wenn du entgegenkommst, ist schon jeder reiter zufrieden, wenn du nicht scharf bremst, und das tempo auf ein normales maß reduzierst, bei dem man sich als nicht-biker ned schrecken muss (analog zu wanderern).

also voll gas stehen lassen ist hald ned die feine tour, aber dosiert das tempo auf 20km/h oder so reduzieren voll ok, denke ich.

 

weiss ned ob die haftpflicht verpflichtend ist, aber es ist einfach üblich. könnte ja auch sein, dass ein pferd aus der koppel ausbricht, und auf der strasse ein auto verreissen muss... (nur so als beispiel)

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Meine Meinung (hab nichts einschlägiges gefunden...):

 

Man darf (juristisch gesehen) glühen.... Weil:

 

a) Es keine Geschw.Begrenzung gibt

b) Es keine Vorschrift gibt, dass ich Pferderln net schrecken darf.

c) Es keine Vorschrift über den Begegnungsverkehr gibt, die passen würde.

 

Also DÜRFEN ja, aber gscheit is anders....

 

Falls ich nicht recht hab, lern ich gern dazu...

 

Matsch Gatsch

 

 

Michael

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zum überholen und vorbeifahren an pferden, war da nicht irgendwas in der fahrschule? (lang lang ists her :D )
Ich kann mich an keinen Paragraphen in der StVO zu Pferden erinnern.

 

In der Fahrschule wird empfohlen, mit Tieren auf folgende Arten umzugehen:

a) Rehe auf der Straße: anhupen u. abblenden. Ersteres, damit sie sich schrecken u. weglaufen. Zweiteres, da die Gefahr besteht, dass sie durch die Blendung erstarren.

b) Kühe, Pferde usw: nicht hupen, Motor hochdrehen usw. und defensiv verhalten. Bei ersteren besteht die Gefahr, dass sie damisch werden u. abhauen, bei zweiteren dass sie durchgehen u. den Reiter abwerfen...

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Alleine schon aus Selbstschutz brems ich bei sowas ab. So ein Hufabdruck im Gesicht macht sich nicht gut, auch wenn ich dabei im Recht wäre.

 

Nochdazu trägt das vorbeibrausen auch zum Image des rücksichtslosen Biker bei, muß auch nicht sein. :)

 

Umgekehrt muß ichs auch nicht unbedingt haben, sprich ich radl da gemütlich rauf und da kommt ein Reiter im vollen Galopp auf mich zu.

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Beim Biker Fair-Play hab ich folgendes gefunden:

 

1.) Wir befahren nur markierte Routen und nur im März bzw. Oktober von 9.00 bis 17.00 Uhr, im April bzw. September von 8.00 bis 18.00 Uhr, von Mai bis August von 7.00 bis 19.00 Uhr.

http://www.besserbiken.at/images/transparent.gif

 

 

2.) Wir halten die geltende Straßenverkehrsordnung (Stvo) ein und überholen Wanderer und Reiter nur im Schritttempo.

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3.) Wir sind Gäste im Wald und benehmen uns wie Gäste, auch gegenüber dem Forst- und Jagdpersonal.

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4.) Wir hinterlassen die Natur, wie wir sie gerne vorfinden würden- ohne Abfälle.

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5.) Radfahren abseits der Routen und außerhalb der freigegebenen Zeiten macht uns zu illegalen Bikern.

 

 

Also aus eigener Erfahrung kann ich nur raten, beim Vorbeifahren an einem Pferd auf jeden Fall abzubremsen, wenn geht verständige ich mich auch kurz mit den Reitern, das hat sich als äusserst sinnvoll erwiesen!;)

 

 

 

.

http://www.besserbiken.at/images/transparent.gif

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