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Istraland


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Hi,

 

Nachdem ich mit dem @Rudi.H schon PMt habe, dachte ich mir, ich eröffne einen eigenen Thread, vielleicht interessiert es ja mehrere Leute.

 

Wenn ich es familientechnisch unterbringe würde mich das Istraland https://www.transbalkanrace.com/about-istra-land interessieren. Ich habe bisher noch keine unsupported Veranstaltungen gemacht, aber schon einige mehrtägige Radtouren mit Eigengepäck, z.B. Wien-Grado letztes Jahr, natürlich auch diverse Radmarathons On- und Offroad.

 

Mich würde jetzt interessieren, wie das bei so Veranstaltungen abläuft, generell oder speziell bei Istraland? Bekommt man nach der Anmeldung dann den GPS Track und dem muss man folgen? Gibt es eine Möglichkeit, Gepäck am Start/Ziel zu deponieren?

 

Rudi meint, Hardtail wäre die bessere Wahl, ich kenn kurze Abschnitte der vorjährigen Strecke mit dem Cyclocrosser (35iger Reifen) und das war grenzwertig, aber machbar.

 

 

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vor 4 Stunden schrieb wolfi:

Hi,

Bekommt man nach der Anmeldung dann den GPS Track und dem muss man folgen? Gibt es eine Möglichkeit, Gepäck am Start/Ziel zu deponieren?

 

den musst du folgen...
Gebäck: theoretisch ja, wenn du in der Karenzzeit ankommst - musst du fragen

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  • 4 Wochen später...
  • 1 Monat später...

Ich habe es heuer gemacht, hier ein kurzer Bericht, wie es mir ergangen ist.

 

So vergangenes Wochenende war es soweit, ich habe mein erstes unsupported Event in Angriff genommen.

 

Tag 0 / Anreise:
Ich bin am Donnerstag um 8 in Wien Meidling in den Zug Richtung Triest gestiegen, Rad verladen, Zug bummvoll, zum Glück hatte ich einen Sitzplatz reserviert. Anreise relativ unspektakulär, im Zug ein paar Gleichgesinnte getroffen, am Nachmittag waren wir dann in Sezana. Startunterlagen geholt, Pizza essen, mit ein paar Deutschen geplaudert, letzter Materialcheck.
Da ich kein richtiges bickepacking Equipment (Ultraleicht Schlafsack/Isomatte) habe, war mein Plan, immer eine feste Unterkunft zu suchen. Das Wetter sollte auch richtig gut werden, das beruhigte mich, die Horrorvideos vom Vorjahr haben also ihren Schrecken verloren.
Von den Statuswerten habe ich vorgestellt, dass ich das Ding in drei Tagen locker fahren könnte und mit zwei Übernachtungen gut durchkommen sollte. Blöd war zwar, dass der Start erst um 9:00 Uhr war und somit ein paar Stunden Tageslicht verloren gingen, aber was solls.

 

Tag 1:
Erstmal nix wildes bis zum Start, gut gefrühstückt, hingerollt, Rucksack abgegeben und aufgestellt, alles sehr gechilled. Natürlich war ich nervös, immerhin mein erstes derartiges Event. Pünktlich um 9 ging es los und wie immer starte ich zu schnell.
Zuerst ein hügeliger Mix aus Offroad und Straße im italiensch/slowenischen Grenzgebiet aber bereits dort bin ich froh, das Hardtail genommen zu haben. Nach ca. 25 km beginnt der erste Anstieg und von dort geht es zuerst im slo/cro Karstgebiet und dann im Ucka Nationalpark bis zum ersten checkpoint bei KM78 ständig auf und ab mit richtig steilen Rampen.
Im Gegensatz zum Vorjahr wurde die Strecke dann etwas entschärft, der finale Anstieg auf den Vojak und die Bergab-Tragepassage wurden ausgelassen. Trotzdem gab es noch einen kurzen Stich bis wir fast 1.000 Tiefenmeter hinunterfahren. Und diese Abfahrt ist absolut pures MTB Terrain, selbst mit 45mm Gravel hätte ich dort keinen Spass gehabt.
Dann noch kurz hügelig im Hinterland, ein Stopp bei einem Markt und endlich einmal richtiger Zuckergravel nach vor zum Meer. Bei KM 140 war ich dann schon gut durch und musste mal eine 20min ungeplante Pause machen, da hatte ich schon echte Zweifel am Gelingen meines Unterfangens. Zum Glück habe ich mir im Markt vorher ein Packerl Salzstangen und ein 0,33 Red Bull gekauft.
Kurz danach nochmal eine steile 220hm Rampe weg vom Meer, aber da hat die Verpflegung schon gewirkt und ich war wieder ganz gut drauf. Die Quartiersuche hat nicht ganz so geklappt wie erhofft und so bin ich dann nach ~160km um 19:00 Uhr in einem kurzfristig für mich geöffneten Appartement aufgeschlagen. Zu dem Zeitpunkt voll im Soll, im nachhinein betrachtet hätte ich sicher noch 2 Stunden weiterfahren können.
Statistik Tag 1:
Start: 09:00
Ende: 19:00
Distanz: ~160km
Höhenmeter: ~2.650

 

Tag 2:
Ohne Wecker um 4:30 erwacht, scheinbar war ich doch irgendwie nervös. Die Reste der Thunfischpizza und ein Kirschplunder, den ich den halben Tag im Trikot spazieren geführt habe, gefrühstückt und dann um 5:15 war ich wieder auf der Piste.
Die nächsten paar Stunden waren wunderschön, in den Sonnenaufgang an der istrischen Südküste gefahren, vor mir Sonnenaufgang, hinter mir Vollmond, einfach herrlich. Ich bin bis zum Checkpoint 2 am südlichsten Punkt der Runde in Kap Kamenjak gut vorangekommen und bin ca. bei KM 210 um 8:00 wieder Richtung Norden aufgebrochen.
Plan war, nach Pula frühstücken zu fahren und dann mal schauen, was geht. Das habe ich auch so gemacht, ab dem Ende vom Kap Kamenjak Park war es eine relativ flotte Mischung aus Asphalt und schnellem Schotter ohne nennenswerte landschaftliche Höhepunkte.
Ich bin dann mehr oder weniger ohne größere Pause bis nach Porec gefahren, unterwegs lediglich Wasser getankt, mir ist es richtig gut gegangen. In Porec dann auf der Promenade kurz Fisch and Chips reingepfiffen und gleich weiter gefahren.
Mir war irgendwie klar, wenn wir vor Novigrad von der Küste wegbiegen, dann wird dort nicht mehr wirklich viel sein und ich war unschlüssig, wie ich den weiteren Tag anlegen sollte. Da ich allerdings schon um 15:00 Uhr dort war, habe ich beschlossen, dass ich versuche es einfach durchzuziehen.
Bis zum Fuß des letzten langen Anstiegs hatten wir auch Rückenwind Glück und ich bin dann dort noch mit ordentlich Tageslicht ca. um 16:30 hingekommen. Von dort waren es dann noch ~50km/950hm mit einem langen (450hm) und einigen Schupfern ins Ziel.
Das ist im Grunde für mich eine normale Feierabenrunde und das habe ich mir immer vorgestellt und so konnte ich dann auch relativ problemlos bis um 20:00 Uhr wieder ins Ziel in Sezana fahren.
Statistik Tag 2:
Start: 05:15
Ende: 20:00
Distanz: ~240km
Höhenmeter: ~2.550hm

 

Fazit:
Eine sehr schöne Veranstaltung mit (zumindest bei der heurigen Streckenführung) zwei deutlich unterschiedlichen Teilen, der erste Teil Richtung Süden ist landschaftlich wunderschön aber sehr herausfordernd, eigentlich ein 200km MTB Marathon.
Der zweite Teil zurück Richtung Norden war eher langweilig aber dafür kam man wirklich gut voran, mehr Felsen hätte wahrscheinlich eh niemand mehr gebraucht. Insgesamt eine gut ausgewogene Strecke, die bei den traumhaften Bedingungen auch sehr gut zu fahren war. Kein Vergleich zur Quälerei vom vorigen Jahr, was man so in diversen Kanälen gesehen hat.
Mir persönlich ist es unerwartet richtig gut gegangen, hatte nur einen kleinen Einbruch am ersten Tag, ansonsten konnte ich es super durchziehen. Die Schlafpause wäre mit besserer Planung zwei Stunden später ideal gewesen, dann wäre der zweite Tag nicht gar so lang geworden.


Die Veranstalter dürften auch dazugelernt haben, sie haben die ganz argen Sachen (Vojak, Sumpfgebiet nach Abfahrt) ausgelassen und am Rückweg wirklich gnädig viel Aspahalt und leichten Gravel eingebaut.
Bei Bedingungen wie 2022 möchte ich das trotzdem nicht fahren.

 

Randnotiz: Schnellster war ein Gravelfahrer, der einen Fullyfahrer erst kurz vor dem Ziel überholt hat.

 

Statistik Gesamt:
Gesamtdistanz: ~400km
Höhenmeter: ~5.200
Zeit in Bewegung: 21:27:27
Fahrzeit ohne Schlafpause, inkl. Stehzeit: 24:47:51
Verstrichene Zeit: 34:58:52

Strava: https://www.strava.com/activities/9952968828

 

Bearbeitet von wolfi
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  • 2 Wochen später...

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