Hyglo Geschrieben Sonntag um 06:23 Geschrieben Sonntag um 06:23 Hallo! Ich besitze nun seit einigen Wochen ein Leistungsmesspedal. Ich habe natürlich noch in der ersten Woche eine FTP-Ermittlung gemacht, damit ich mir die Leistungszonen einstellen kann. Für den FTP-Test hab ich mir eine Rampe mit relativ gleichmäßiger Steigung von 4,5-5% ausgesucht, die genug lang ist, dass es sich mit 20 Minuten ausgeht. Ich habe mich auf ein Leistungsniveau eingestellt, wo ich mir sicher war, dass ich die bis zum Ende durchhalten könnte. Seltsam fand ich, dass der Puls während dieser Phase stetig anstieg. Erst nach etwa 3 Minuten kam ich an die anaerobe Schwelle. Der Puls stieg nachher noch munter weiter, sodass ich zuletzt schon im Spitzenbereich angekommen war. Nichtsdestotrotz habe ich jetzt meine Leistungszonen, an denen ich mich orientieren kann. Wenn ich in Zone 2 (GA1) fahre, komme ich allerdings kaum über 110Bpm Puls heraus. Die GA2 - Zone ist ja sogar in 2 Leistungszonen (Zone 3 und 4) eingeteilt. Ich fuhr ja zuletzt öfters so GA2-Intervalle, wo ich etwa 8 Minuten lang mit einem Puls knapp unter meiner anaeroben Schwelle fuhr. Das müsste jetzt die Zone 4 sein, oder? Das Fahren in höheren Zonen bereitet mir noch ein paar Schwierigkeiten, weil die Leistung so stark pendelt, dass ich mich schwer auf ein Niveau festlegen kann. Beim Beschleunigen schießt die immer extrem in die Höhe, und sobald ich eine höhere Kadenz erreicht habe, tu ich mir schwer, das Niveau zu halten. Die Zonen sind übrigens ziemlich schmal, sodass sich die Farben der Zahlen ständig ändern. Übrigens handelt es sich um ein Powermeter-Pedalsystem, wo nur auf der linken Seite gemessen wird. Ich denke, dass das System noch zu ungenau ist, und überlege mir, das rechte Pedal auch noch umzurüsten. Ich bilde mir ein, dass die Beine unbewusst die Last immer wieder hin und her jonglieren, und ich eine gleichmäßige Leistung nur mit ziemlicher Konzentration erreichen kann. Zuletzt hat sich aber ein interessanter Effekt gezeigt, den ich ohne Leistungsmessung nur erahnen konnte. Bei einer etwa 100km langen Tour versuchte ich möglichst konstant die Leistung in Zone 2 zu halten. Nach etwa 2 Drittel der Tour gönnte ich mir ein Mittagessen. Nach dem Essen war der Puls bei gleicher Leistung um rund 15Bpm höher, als vor dem Essen. Wo der Puls vorher noch einen guten Abstand zu meiner aeroben Schwelle hatte, war ich nach dem Essen mit meinem Puls schon über der Schwelle. Ich versuchte aber trotzdem meine Leistungszone zu halten. Ich fuhr dann noch eine knappe Stunde, aber am Puls änderte sich nicht mehr viel. Zum Schluss ging er dann leicht zurück, aber dann hatte ich auch Mühe, die Leistungszone zu halten. Ich hoffe, ich hab das richtig verstanden, dass die Leistungszone mehr zählt, als die Pulszone. liebe Grüße Zitieren
revilO Geschrieben Sonntag um 07:37 Geschrieben Sonntag um 07:37 Du wirst von niemandem hier im Forum eine ausführlichere und bessere (ich habe mich vergewissert) Antwort bekommen als von Chat GPT 5 oder Gemini 2.5. Zitieren
Hyglo Geschrieben Sonntag um 07:53 Autor Geschrieben Sonntag um 07:53 Ach wirklich?🤔 Ich muss noch anmerken, dass das Essen kein kleiner Snack war, sondern eine ordentliche Portion beim Inder (Gemüsecurry mit Reis) war. Mir ist klar, dass ein voller Magen den Puls in die Höhe treibt. Ich wollte in diesem Fall nur wissen, ob es danach besser ist, auf den Puls zu achten, oder doch auf die Leistungszonen zu bestehen. 1 Zitieren
123mike123 Geschrieben Sonntag um 08:48 Geschrieben Sonntag um 08:48 Vielleicht solltest du dein Mittagessen nach der 100km Tour einplanen. - Dann ist alles gut. Spannend find ich auch den Teil, wo du ein Tempo anschlägst, das du sicher 20 Minuten durchhältst, aber nach 3 Minuten die anaerobe Schwelle knackst und der Puls dann noch stetig weiter steigt. Zitieren
Hyglo Geschrieben Sonntag um 14:15 Autor Geschrieben Sonntag um 14:15 Die Tatsache ist, dass ich die Intensität tatsächlich 20 Minuten durchgehalten habe, und ich hätte noch länger fahren können. Soviel ich bisher in Erfahrung bringen konnte, befindet sich die FTP nach den gängigen Modellen immer oberhalb der anaeroben Schwelle, und die Leistung für den 20 Minuten Test noch etwas höher. Möglicherweise ist der Puls auch wegen Überhitzung noch weiter gestiegen, denn ich fuhr den Test mit einem Velomobil auf einer Rampe, und da ist bekanntermaßen bei so geringen Geschwindigkeiten kaum Lüftung vorhanden. 1 Zitieren
NeHa80 Geschrieben Sonntag um 14:53 Geschrieben Sonntag um 14:53 (bearbeitet) Letztes Jahr am 14.10. hast du die HF von deinem Leistungstest bei einer Ärztin gepostet, da lag das Max. bei 184 Schlägen/ Min! …und bei dem „Test“ kommst du nur auf ca. 165? …und die anaerobe Schwelle liegt bei 138? 🥳 Sorry, aber da passt vieles nicht zusammen! Bearbeitet Sonntag um 17:17 von NeHa80 Zitieren
KingM Geschrieben Sonntag um 18:21 Geschrieben Sonntag um 18:21 (bearbeitet) Ich denke mal du bist den FTP Test mit zu wenig Leistung gefahren. Ziel ist es nicht , mit einer Leistung 20 Minuten zu fahren, die du sicher schaffst und dann wie du sagst noch weiter fahren könntest. Das ist zu wenig. Im Optimalfall kannst du die 20 Minuten mit der gleichen Leistung treten und musst dann stehen bleiben. Das braucht am Anfang ein paar Versuche, bis man da ein bisschen ein Gefühl dafür bekommt. Dass der Puls im Verlauf etwas steigt ist normal, allerdings normalerweise nach den ersten 2-3 Minuten nur mehr langsam. So hat das zum Beispiel bei meinem letzten Test ausgesehen. Steigt am Anfang sehr schnell auf ~ 185 und Endet dann bei 192 bpm. Kennst du deinen Maximalpuls? Bearbeitet Sonntag um 18:23 von KingM 1 Zitieren
Hyglo Geschrieben Sonntag um 20:53 Autor Geschrieben Sonntag um 20:53 vor 5 Stunden schrieb NeHa80: Letztes Jahr am 14.10. hast du die HF von deinem Leistungstest bei einer Ärztin gepostet, da lag das Max. bei 184 Schlägen/ Min! …und bei dem „Test“ kommst du nur auf ca. 165? …und die anaerobe Schwelle liegt bei 138? 🥳 Sorry, aber da passt vieles nicht zusammen! Naja, erstens ist das schon wieder ein 3/4 Jahr her, und zweitens wurde da mit einem ganz anderen Setup gefahren. Aber eines muss ich noch dazu sagen: Bei meinem blöden Körper ist oft vieles nicht so, wie es sein sollte.😉(für diese Umstände habe ich auch den Begriff "hyglomsche Axiome" kreiert 🤣). Bei dem FTP-"Test" wollte ich nicht zu intensiv beginnen, denn zum Schluss wollte ich nicht dass mir die Puste ausgeht. Ich habe daher die Leistung relativ konstant auf einem ähnlichen Niveau halten können. Zum Schluss habe ich noch versucht, etwas zuzulegen, aber es ist mir nicht mehr gelungen. Vielleicht hätte ich einen etwas höheren Durchschnittswert erreicht, wenn ich am Anfang mehr Gas gegeben hätte. In einer anderen Diskussion habe ich wieder gelesen, dass einige meinen, dass die Ergebnisse des 20 Minuten Tests oft zu hoch sein sollen. Heute bin ich übrigens in meiner (Leistungs-)Zone 2 gefahren, und der Puls war auch auf dem Niveau, das mir die Ärztin letztes Jahr für Ausdauer empfohlen hatte. Also dürfte es eh passen. Ich hatte zwar gehofft, dass meine LT1 mittlerweile in einem höheren Pulsbereich liegen könnte (beim Test letztes Jahr lag der Punkt ja bei etwa 116Bpm), aber ich bin auch zufrieden, wenn sich zumindest die Leistung erhöht hat. Der ursprüngliche Grund meiner Frage bezieht sich auf das "Ob ich in meiner Leistungszone bleiben soll, obwohl sich der Puls in eine andere Zone verabschiedet hat". Zitieren
bigair Geschrieben Gestern um 08:21 Geschrieben Gestern um 08:21 vor 11 Stunden schrieb Hyglo: Der ursprüngliche Grund meiner Frage bezieht sich auf das "Ob ich in meiner Leistungszone bleiben soll, obwohl sich der Puls in eine andere Zone verabschiedet hat". Je geringer die Belastung, desto eher am Puls orientieren. Es macht absolut keinen Sinn, bei einer 4 Stunden Grundlagenausfahrt nur auf die Watt zu schauen, wenn der Puls möglicherweise schon wo ganz anders ist (Hitze, Vorbelastung, schlechter Tag,...). Bei kurzen oder auch längeren (FTP) Intervallen sind die Watt natürlich praktisch, da der Puls hinterherhinkt. Im Idealfall merkt man aber schon vor dem Intervall, was es für ein Tag ist (wenns eher schlecht läuft, kann man ja mal 10 Watt drunter ansetzen). Im Idealfall einen Stufentest machen. Ein outdoor 20min Test ins blaue hinein ist eher schwierig. 1 Zitieren
wolfi Geschrieben Gestern um 08:27 Geschrieben Gestern um 08:27 Die Feldtests (20min) brauchen, wie schon erwähnt, einiges an Erfahrung, damit man sich da an seine Grenzen herantasten kann. Hast du auch nach dem bekannten Protokoll (mit 5min Vorbelastung) getestet oder bist du einfach drauflosgefahren? Bei mir dauert es auch so 5-7min beim 20 Minuten Test, bis sich mein Puls an meiner Schwelle einpendelt, kommt auch auf sonstige Einflussfaktoren an (Hitze wurde schon genannt, aber da mach ich eh keinen Leistungstest). Zitieren
BikeBär Geschrieben vor 17 Stunden Geschrieben vor 17 Stunden vor 23 Stunden schrieb Hyglo: Bei dem FTP-"Test" wollte ich nicht zu intensiv beginnen, denn zum Schluss wollte ich nicht dass mir die Puste ausgeht. Jetzt wurde Dir doch eh schon gesagt, dass das falsch ist weil ein FTP-Test eben all-out geht, also bis Du nimmer kannst und knapp vorm Speibm bist. vor 23 Stunden schrieb Hyglo: Zum Schluss habe ich noch versucht, etwas zuzulegen, aber es ist mir nicht mehr gelungen. Vielleicht hätte ich einen etwas höheren Durchschnittswert erreicht, wenn ich am Anfang mehr Gas gegeben hätte. Dann hat es zwar doch halbwegs gepasst, aber bei dem Unterschied im Puls zu vor wenigen Monaten hab ich dennoch starke Zweifel an der Aussagekraft. Bist sicher dass das Limit das kardiale / aerobe System war und nicht muskuläre Ermüdung? Zitieren
Hyglo Geschrieben vor 6 Stunden Autor Geschrieben vor 6 Stunden vor 22 Stunden schrieb wolfi: Die Feldtests (20min) brauchen, wie schon erwähnt, einiges an Erfahrung, damit man sich da an seine Grenzen herantasten kann. Hast du auch nach dem bekannten Protokoll (mit 5min Vorbelastung) getestet oder bist du einfach drauflosgefahren? Ich hatte eine Anfahrt zu dieser Rampe, die mindestens eine viertel Stunde dauerte. Da musste ich auch schon Steigungen überwinden, die mich aus der Grundlage heraus gebracht haben. Die letzten Minuten vorm "Test" habe ich natürlich drauf geschaut, dass ich mit dem Puls möglichst wieder im Grundlagenbereich bin. Am Ende des "Tests" war ich natürlich KO, denn ich konnte die Leistung nicht mehr steigern. Ein Problem kam aber noch dazu, dass ich nichts mehr sehen konnte, weil mir der schweiß in die Augen geronnen ist. Ich habe ausgesehen, als hätte man mich in einen Kochtopf gesteckt - ich habe das Fototechnisch dokumentiert. Ein paar Meter hätte ich sicher noch weiterfahren können, denn ich habe eine extrem hohe Laktattoleranz, aber ich war froh, dass die 20 Minuten um waren. Wie gesagt brauchte ich diesen "Test", damit ich in meiner App die Zonen einstellen konnte. Ich habe mir die Pedale zwar hauptsächlich aus dem Grund gekauft, weil sie im Velomobil-Forum meinten, ich kann nur einigermaßen verwertbare Angaben über die Effektivität meines Velomobils machen, wenn ich einen Powermeter verwende. Ich hatte immer vermutet, dass hier irgendwo eine versteckte Leistungsbremse verborgen war, weil die anderen oft von astronomischen Werten fantasierten. Einer wollte sogar mit einer Tretleistung von nur 100W ca. 50km/h schnell fahren können. Mittlerweile weiß ich, dass ich für 50km/h mindestens 230W benötige (mit Haube vermutlich weniger). Mit etwa 160W fahre ich 40km/h damit. Ich habe meine Werte im Forum gepostet, und die Bestätigung von anderen Foren-Teilnehmern erhalten, dass es bei ihnen ähnliche Werte sind. Jetzt bin ich zumindest befriedigt, was die Effizienz meines Gerätes betrifft. Manche pimpen sich ihre Gefährte, und erreichen natürlich bessere Werte. Allein die Reifen geben da noch einiges her. Zitieren
bigair Geschrieben vor 6 Stunden Geschrieben vor 6 Stunden Auch wenn es vielleicht eine Annäherung ist, würde ich die Watt-Werte unterschiedlicher Systeme nicht 1:1 vergleichen. Noch dazu, wenn man nicht genau weiß, welche Systeme im Einsatz sind. Ggf. kann man ein Watt-Pedal an einer Watt-Kurbel gegenchecken ob alles zusammenpasst. Auch wenn der Rollwiderstand bei 50kmh eher einen geringen Anteil am Gesamtwiderstand hat, würde ich das nicht ganz ausser acht lassen. Dazu kommt eine eventuelle Steigung oder ein Gefälle, der Straßenbelag und die Windsituation. Zu viele Variablen für einen direkten Vergleich. Zitieren
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