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Geschrieben
Beim Güterverkehr kann die Bahn als gewinnorientiertes Unternehmen agieren und tut es auch, der Güterverkehr wirft ordentlich Profit ab.

Aber der Personenverkehr wird gehemmt durch den gesetzlichen Auftrag, fast leere Geisterzüge auf Nebenbahnen, die niemand mehr braucht, weiterhin betreiben zu müssen. Das kann sich nicht rentieren.

Und außerdem ist nur die Strecke Wien - Salzburg ist rentabel.

Aber es kommt ja jetzt eh ein neuer Mitbewerber. Mal schauen, ob der alles besser macht. Die Garnituren sind jedenfalls schweizerische. :cool:

 

was hat rentabel/unrentabel mit der freundlichkeit flexibiltät etc. zu tun? das hier diskutierte hat meiner meinung ziemlich wenig mit dem zu tun.

 

übrigens finde ich schon gut, dass die nebenbahnen befahren werden müssen, denn direkt an der westbahn lebt schließlich nicht halb österreich. das ich auf den anschlusszug ein viertel meiner fahrzeit warte und ich ihn deswegen fast nie benutzte ist quasi wieder typisch öbb.

Geschrieben
welcher Idiot hat die Abschaffung der Radmitnahme für Vorteilscardinhaber beschlossen

 

:confused: niemand

 

richtig ist: von Jahr zu Jahr wird die Anzahl der Gratisschecks verkleinert.

Geschrieben
€0.80 österreichweit (auch IC/EC). Ein absolut leiwandes Angebot. Leider mit 01.01.04 gestrichen worden und die deppaten Schecks eingeführt.

 

von 0,80 auf einmal auf 2,90 erhöht.

 

dann gabs anfangs noch viele Schecks - Tendenz fallend :(

 

aber das wäre mir ja alles egal, wenn ich immer (wenn Platz ist) das Rad mitnehmen könnte - da zahl ich gerne 2,90 (noch aktuell ?) für einen Tag.

Geschrieben
von 0,80 auf einmal auf 2,90 erhöht.

 

dann gabs anfangs noch viele Schecks - Tendenz fallend :(

 

aber das wäre mir ja alles egal, wenn ich immer (wenn Platz ist) das Rad mitnehmen könnte - da zahl ich gerne 2,90 (noch aktuell ?) für einen Tag.

 

noch aktuell. außer du fährst im IC. dann kost's 5,--. was aber kein problem ist, da eh kaum ein IC räder mitnimmt :devil:

Geschrieben
Nun, es werden laufend Nebenbahnen geschlossen, da nicht rentabel. Als, der gesetzliche Auftrag - ich kenne weder das Gesetz noch deren Interpretation - kann nicht so eng gefasst sein.

Im Personennah- und Regionalverkehrsgesetz steht, dass der Bund und damit die ÖBB ein "Grundangebot im öffentlichen Schienenpersonennah- und Regionalverkehr" sicherstellen muss.

Es hat Vorstöße seitens ÖBB gegeben, sich aus dieser Verantwortung herauszuwinden und Nebenbahnen zu schließen. Diese haben wiederum zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt und man ist dann eben zu Lösungen gekommen, wie bei der Schneebergbahn, die aus der ÖBB ausgegliedert wurde und einer eigenen Betriebsgesellschaft, an der Land und ÖBB beteiligt sind, zugeführt wurde.

 

Die neue Westbahn, bzw. der Haselsteiner-Zug wird den meisten Bahnkunden nix bringen, da sie ihn weder sehen werden und/oder nicht nutzen werden. diese zielt ja Primär auf Geschäftsreisende ab. Klassisch österreichisch: der Wasserkopf Wien wird erstversorgt, der Rest des Patienten (= Restösterreich) geht zu Grunde.

Das ist nicht der "einfache" Pendler, der in so einen Zug selten steigen wird (vielleicht St. Pölten - Wien), sondern kräftig-zahlende Firmenkunden, denn die wollen u.a. eine Alternative zum Flieger haben, net a Tourstikzug, der alle 10km stehen bleibt.

Noch dazu ist kaum anzunehmen, dass Haselsteiner Pendlerzüge auf die Strecke schicken wird...:rolleyes:

Das mit dem Wasserkopf, der erstversorgt wird, dass du mit diesem althergebrachten Vorurteil gegen Wien kommst, enttäuscht mich jetzt ein bisschen. Völlig verständnislos macht er mich, weil man einer gewinnorientierten Privatfirma wie der WESTbahn diesen Vorwurf am allerwenigsten machen kann, weil die eben nur der Wirtschaftlichkeit verpflichtet ist, also nicht aus politischen Gründen ihrer Klientel was Gutes tun will, was auch immer das ist. Ob der Zug zwischen Feldkirch und Bregenz nur um irgendein Beispiel zu nehmen oder Salzburg und Wien verkehren würde, ist nebensächlich, solange damit gerechnet werden kann, dass er Gewinn bringt.

 

Die WESTbahn ist ein direkter Angriff auf die ÖBB-Railjets, nur mit dem Unterschied, dass er allerhöchsten Komfort bringt und das zu einem "vernünftigen" Preis. Man wird sehen, ob das Konzept aufgeht.

 

Dem normalen Bahnkunden bringt das jetzt kurzfristig gesehen nichts, wenn irgendwo ein Luxuszug fährt, das ist schon klar. Aber gleich von vornherein ein flächendeckendes Schienennetz in privater Hand auf die Beine zu stellen, wäre doch etwas zu waghalsig, nicht? Aber das ist einmal ein Anfang. Die Frage sit, wie geht es weiter? Wenn das Konzept aufgeht, wird man dann das nächste Stück in Angriff nehmen? Vielleicht eine Holzklasse für alle Marke Hofer? Ich bin sicher, dass die ÖBB die Schritte des Herrn Haselsteiner mit Argusaugen verfolgen. Wenn sie gescheit sind, bereiten sie sich auf einen Konkurrenzkampf mit ihm vor. Sie könnten ja das Service auch auf ihrer Seite verbessern, um besser für diesen Kampf gewappnet zu sein. Wenn nicht, wird es ihnen vielleicht mal so gehen wie der gelben Post...

Geschrieben
noch aktuell. außer du fährst im IC. dann kost's 5,--. was aber kein problem ist, da eh kaum ein IC räder mitnimmt :devil:

 

selbst 10 € wären mir wurscht, ist für mich immer noch viel billiger als ein Auto, für das ich sonst kaum Verwendung habe.

Geschrieben
Im Personennah- und Regionalverkehrsgesetz steht, dass der Bund und damit die ÖBB ein "Grundangebot im öffentlichen Schienenpersonennah- und Regionalverkehr" sicherstellen muss.

Es hat Vorstöße seitens ÖBB gegeben, sich aus dieser Verantwortung herauszuwinden und Nebenbahnen zu schließen. Diese haben wiederum zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt und man ist dann eben zu Lösungen gekommen, wie bei der Schneebergbahn, die aus der ÖBB ausgegliedert wurde und einer eigenen Betriebsgesellschaft, an der Land und ÖBB beteiligt sind, zugeführt wurde.

 

 

Das mit dem Wasserkopf, der erstversorgt wird, dass du mit diesem althergebrachten Vorurteil gegen Wien kommst, enttäuscht mich jetzt ein bisschen. Völlig verständnislos macht er mich, weil man einer gewinnorientierten Privatfirma wie der WESTbahn diesen Vorwurf am allerwenigsten machen kann, weil die eben nur der Wirtschaftlichkeit verpflichtet ist, also nicht aus politischen Gründen ihrer Klientel was Gutes tun will, was auch immer das ist. Ob der Zug zwischen Feldkirch und Bregenz nur um irgendein Beispiel zu nehmen oder Salzburg und Wien verkehren würde, ist nebensächlich, solange damit gerechnet werden kann, dass er Gewinn bringt.

Eben, da hat man schon den Interpreationsspielraum: was ist ein Grundangebot? Busse tun es auch, diese betreiben die ÖBB ebenso. Steht ja nicht, wie oft dieser fahren muß usw.

 

Ich möchte keinesfalls Haselsteiner's Projekt in Mißkredit bringen oder ihr die Wirtschaftlichkeit, ich habe es nur in Zusammenhang mit der ÖBB angemerkt, weil er wohl kaum selbiges angegangen wäre, wenn die ÖBB nicht die Westbahn drastisch ausgebaut hätten und weil er nicht auf die breite Masse, die die Bahn jetzt nutzen, abzielt. Keinesfalls möchte ich eine Profitabilität diesem Projekt absprechen - man kann auch mit geringen "Stückzahlen/Passagierzahlen" Profit machen. Bsp.: BMW 7er. Mit dem Auto verdient BMW wohl auch gutes Geld, die Masse der Umsätze kommen aber von anderen Modellreihen. Jetzt kommt Mercedes mit der S-Klasse daher und macht dem 7er Konkurrenz - ist nett den Schlagzeilen zu lesen, hebt vielleicht das Image des Unternehmens, betrifft aber 90% der Autofahrer nicht. Ersetzt du nun BMW durch ÖBB in meinem Bsp. und Mercedes mit Haselsteiner's Privatbahn, sollte es klarer sein, wie ich es meine.

 

Ein weiteres Problem ist ganz gewiß das von Lars angesprochene Problem Staats naher Betriebe und hier ganz besonders der ÖBB. Politiker machen Wirtschaft (geht oft in die Hose :devil:, gab es schon jemals einen ausgeglichen Staatshaushalt - wie lange ist das her?), dann eben noch die unzähligen Interessensgruppen, die am Unternehmen herumbasteln und der CEO ist eigentlich nur Marionette, der von allen in alle Richtungen gezogen wird, aber immer Schuld ist (wie lange ist der neue ÖBB-Chef im Amt? ;)) Gorbach's Reform war auch nur wieder eine Postenbeschafferei für Parteifreunde - die zig GmbHs/AGs der ÖBB werden kaum von einem Geschäftsführer in Personalunion geführt.

In Summe geht eben massivst Geld verloren, dass dem Bahnbetrieb und dem sinnvollen Ausbau/Verbesserung des Steckennetzes dienen kann. Da sind Prestigeprojekte nice to have, bringen medienwirksam was und sollen die Meinung in der Bevölkerung heben. Fährt man dann einmal Bahn, schlägt die durch die Werbung erzeugte positive Stimmung schlagartig um.

Wäre das Geld in einen für den Fahrgast guten Gesamt-Prozess investiert, sprich: Kunde fährt von A nach B und dies muß so schnell wie möglich zu attraktiven Preisen und Service erfolgen. Das ist aber offenbar nicht das kurz- bis mittelfristige Ziel der ÖBB samt "Konzernanhang".

Geschrieben

Die Zahnarztgehilfin gibt eben das Geld ebenso wie ihr Vorgänger, der Maturant, lieber für mehrseitige Sujets in der Krone und in Österreich aus anstatt vernünftige Fahrzeiten ausarbeiten zu lassen oder gewisse Mindesterfordernisse zu gewährleisten.

:f:

Geschrieben
[*]nächst mögliche "Auswurfstation": Unzmarkt. Auch wenn das passiert, so bin ich die halbe Strecke bereits in viel kürzerer Zeit gefahren, als dass mit dem REX möglich gewesen wäre. Dann steige ich eben in Unzmarkt in den nächsten EC/IC und fahre schlimmstenfalls mit dem REX bis Bruck. Und dort dann das selbe spiel, kommt sicherlich schneller, als die 5h-Odyssee.

Nur so als einfache Überlegung...:D

Fahrtunterbrechung,

nochmal Fahrkarte lösen nötig, ansonsten Schwarzfahrer?

 

:confused:

Geschrieben
Fahrtunterbrechung,

nochmal Fahrkarte lösen nötig, ansonsten Schwarzfahrer?

 

:confused:

wieso? Ich kann ja umgestiegen sein? ;)

Ausserdem, man kauft ja eine Fahrkarte für eine Strecke, (nicht für einen Zeitraum oder Zone) warum soll man da nicht "nach Belieben" umsteigen können?

Geschrieben
So ist das. Wer glaubt, die ÖBB (inkl. der ganzen Schülerzüge) kann Profit abwerfen, der träumt. Oder man hat dann die britischen oder amerikanischen Zustände. Man kann allenfalls den Verlust minimieren, spricht ja auch nichts dagegen.

Die ÖBB ist ein gutes Beispiel dafür was passiert, wenn Politiker, Gewerkschaftstrottel und 99999 Interessensgruppen gleichzeitig daran rumschnitzen. Dazu noch die Katastrophe Pragmatisierung als Altlast. Wenn man sich anschaut, dass um einen Zug von A nach B bringen, 3-5 GmbHs beteiligt sind, dann kommt einem das Speiben. Organisatorisch eine Niederlage.

:toll: So sehe ich das auch. Es muss nicht gewinnbringend sein aber Geldvernichtung braucht man auch nicht machen.

 

Die Privatbahn sehe ich eher negativ. Der nimmt sich nur die Rosinen und der Rest ist dem egal. Somit bleiben für die ÖBB nur mehr die wirklich unrentablen Strecken über. Die werden dann vom Staat voll finanziert werden müssen. Den Gewinn der rentablen Strecken stecken sich andere in die Taschen. Damit kann man dann keine Nebenbahn mitfinanzieren.

Bei was jetzt der Staat bzw. die Kunden besser aussteigen kann ich nicht sagen aber alles wird sicher so nicht gut.

 

Dann noch absolut sinnlose Regelungen (welcher Idiot hat die Abschaffung der Radmitnahme für Vorteilscardinhaber beschlossen).

Bisserl was dürfte es ja kosten. Dagegen hätten die wenigsten was einzuwenden.

ABER:

http://www.oebb.at/pv/de/Rund_ums_Reisen/Bahn_und_mehr/Bahn_und_Rad/Preise_fuer_Fahrradkarten.jsp

Also für IC/EC kostet es für einen Tag 6,8 Euro!

Kling günstig ist es aber nicht immer. Zum Beispiel Extremfall Wien Westbahnhof nach St. Pölten ist der Fahrpreis mit Vortreilscard 5,5 Euro. Da kostet also das Radmitnehmen mehr als der Transport des Radfahrers inkl. zig Koffer. :confused:

Auch die 2,9 Euro für einen Regionalzug, mit dem man nicht so weit fährt, sind nicht zu unterschätzen.

Geschrieben

 

Die Privatbahn sehe ich eher negativ. Der nimmt sich nur die Rosinen und der Rest ist dem egal. Somit bleiben für die ÖBB nur mehr die wirklich unrentablen Strecken über. Die werden dann vom Staat voll finanziert werden müssen. Den Gewinn der rentablen Strecken stecken sich andere in die Taschen. Damit kann man dann keine Nebenbahn mitfinanzieren.

 

 

Stimmt nur zum Teil, Privatbahnen in Ö sind ja auch die SLB (Salzburg AG), Stern&Hafferl, WLB, GKB, Zillertalbahn usw.

Als die SLB die Pinzgaubahn übernommen hat, konnten sie sogar wieder Frachtkunden zurückbekommen, welche von der ÖBB vergrault wurden.

 

Aber die ÖBB stellt lieber Ybbstalbahn & Co ein und verkauft die Bahnanlagen an die Gemeinden für Radwege, anstatt einen Konkurrenten zeigen zu lassen, WIE man richtig einen Bahnbetrieb führt.....SLB hätte durchaus Interesse gezeigt, das will man aber nicht zulassen und eine Eisenbahnamt wie in D gibts in Ö nicht...

 

Der Rückzug aus der Fläche ist sowieso Wahnsinn, das es auch anders geht zeigt die Schweiz, da gibts auf jeder Schmalspurbahn einen Taktverkehr, neuerdings sogar auch auf der Zillertalbahn!!

Geschrieben

Aus einigen Beiträgen zu diesem Thema spricht eine Sichtweise, die ich durch 5 Jahre des Überführens eines "Staatsbetriebes" in ein einigermaßen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitendes Unternehmen (ein Theater) reichhaltig satt habe.

Da wird immer wieder unterstellt, würde die ÖBB nur einigermaßen wirtschaftlich und kundenorientiert arbeiten, dann bräche der öffentliche Personennahverkehr in Restösterreich (also außerhalb von Wien und seinem Speckgürtel) zusammen, das alles sei ja komplett unrentabel. Das ist leider nur bedingt wahr. Unrentabel ist es auch deshalb, weil eine viel zu große Maschinerie viel zu unflexibel versucht, unzeitgemäße Antworten auf Probleme zu finden. Wie sonst ist es zu erklären, dass, um wieder auf das Ursprungsthema zurückzukommen, die Fahrradmitnahme im Zug zwar heutzutage mehr beworben wird, de facto aber wesentlich komplizierter und teurer geworden ist als noch vor ein paar Jahren. (Beispiel? Strecke Wien-Graz, bis zum letzten Fahrplan noch einige Direktverbindungen mit Rad, jetzt 1 am Tag von Graz nach Wien und 2 von Wien nach Graz).

Das kleine Bahnen mit angepasstem Fuhrpark (und warum nicht auch ein Bus, auch dafür gibts Radanhänger) und geringerem Aufwand kostendeckender wirtschaften können, das beweisen die von steve zitierten Beispiele wie auch einige in Deutschland operierenden "Neben"-bahnen.

Wohlgemerkt: Kostendeckender! Das heisst nicht, wie auch bei uns am Theater, dass sich die öffentliche Hand komplett aus der Förderung verabschieden kann (was sie im übrigen beim KFZ-Verkehr noch viel weniger tut), das heisst nur, dass man versucht, aus der vorhandenen Summe Geld den größtmöglichen Nutzen für die Allgemeinheit und/oder die ÖPNV-Nutzer herauszuholen.

Und nur darauf zielte eigentlich mein, und, wenn ich das richtig interpretiere, auch Matthias' Unmut: Aus den vorhandenen Ressourcen wird nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, lediglich aus einer fatalen Mischung aus Unflexibiltät, Bequemlichkeit und Arroganz einfach nicht bedarfsgerecht gewirtschaftet.

Geschrieben
Aus einigen Beiträgen zu diesem Thema spricht eine Sichtweise, die ich durch 5 Jahre des Überführens eines "Staatsbetriebes" in ein einigermaßen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitendes Unternehmen (ein Theater) reichhaltig satt habe.

Da wird immer wieder unterstellt, würde die ÖBB nur einigermaßen wirtschaftlich und kundenorientiert arbeiten, dann bräche der öffentliche Personennahverkehr in Restösterreich (also außerhalb von Wien und seinem Speckgürtel) zusammen, das alles sei ja komplett unrentabel. Das ist leider nur bedingt wahr. Unrentabel ist es auch deshalb, weil eine viel zu große Maschinerie viel zu unflexibel versucht, unzeitgemäße Antworten auf Probleme zu finden. Wie sonst ist es zu erklären, dass, um wieder auf das Ursprungsthema zurückzukommen, die Fahrradmitnahme im Zug zwar heutzutage mehr beworben wird, de facto aber wesentlich komplizierter und teurer geworden ist als noch vor ein paar Jahren. (Beispiel? Strecke Wien-Graz, bis zum letzten Fahrplan noch einige Direktverbindungen mit Rad, jetzt 1 am Tag von Graz nach Wien und 2 von Wien nach Graz).

Das kleine Bahnen mit angepasstem Fuhrpark (und warum nicht auch ein Bus, auch dafür gibts Radanhänger) und geringerem Aufwand kostendeckender wirtschaften können, das beweisen die von steve zitierten Beispiele wie auch einige in Deutschland operierenden "Neben"-bahnen.

Wohlgemerkt: Kostendeckender! Das heisst nicht, wie auch bei uns am Theater, dass sich die öffentliche Hand komplett aus der Förderung verabschieden kann (was sie im übrigen beim KFZ-Verkehr noch viel weniger tut), das heisst nur, dass man versucht, aus der vorhandenen Summe Geld den größtmöglichen Nutzen für die Allgemeinheit und/oder die ÖPNV-Nutzer herauszuholen.

Und nur darauf zielte eigentlich mein, und, wenn ich das richtig interpretiere, auch Matthias' Unmut: Aus den vorhandenen Ressourcen wird nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, lediglich aus einer fatalen Mischung aus Unflexibiltät, Bequemlichkeit und Arroganz einfach nicht bedarfsgerecht gewirtschaftet.

 

ich weiß nicht wie weit du mich damit meinst aber ich finde so weit sind wir nicht entfernt, wenn überhaupt.

 

ich rechne jedoch etwas anders als du nämlich wie folgt:

irgendwelche personen/gesellschaften nehmen sich die rentablen strecken. die gibts sicher nicht nur auf der westbahn aber sicher nicht überall. dann gibts andere die nehmen die kleinen unrentablen strecken. machen es aber gut und mit dem betrag X an förderung schaffen sie es kostendeckend. so nun anders: es gibt die öbb und die macht es auch gut (:o). jetzt könnte die öbb, weil sie so gut ist, den gewinn verwenden um den betrag X der förderung zu minimieren.

 

das zweite würde ich als die optimale lösung bezeichnen. die erste nehme ich nur mit bauchschmerzen hin, weil ich weiß die zweite wirds nie geben nachdem ihr schon zig jahre hinterhergeschlendert wird.

 

was das eisenbahnamt in D macht weiß ich leider nicht. ich nehme mal an das es sowas ist wie ein regulator?

Geschrieben
ich weiß nicht wie weit du mich damit meinst aber ich finde so weit sind wir nicht entfernt, wenn überhaupt.

 

ich rechne jedoch etwas anders als du nämlich wie folgt:

irgendwelche personen/gesellschaften nehmen sich die rentablen strecken. die gibts sicher nicht nur auf der westbahn aber sicher nicht überall. dann gibts andere die nehmen die kleinen unrentablen strecken. machen es aber gut und mit dem betrag X an förderung schaffen sie es kostendeckend. so nun anders: es gibt die öbb und die macht es auch gut (:o). jetzt könnte die öbb, weil sie so gut ist, den gewinn verwenden um den betrag X der förderung zu minimieren.

 

das zweite würde ich als die optimale lösung bezeichnen. die erste nehme ich nur mit bauchschmerzen hin, weil ich weiß die zweite wirds nie geben nachdem ihr schon zig jahre hinterhergeschlendert wird.

 

was das eisenbahnamt in D macht weiß ich leider nicht. ich nehme mal an das es sowas ist wie ein regulator?

 

Ich meinte nicht dich persönlich ;) und wir sind sicher auch nicht weit voneinander weg

 

Aber mal als Beispiel: Du fährst ein Rennen, egal ob mit MTB oder RR. Neben dir ist niemand auf der Strecke. Wirst du so schnell fahren als hättest du auch nur einen einzigen Konkurrenten?

 

Natürlich hat der Staat, die Gesellschaft eine Verpflichtung zur Errichtung eines funktionierenden Nah- und Fernverkehrs. Und natürlich wäre das im Grundsatz eine originäre, eine staatsmonopolistische Aufgabe. Aber zeige mir einen, aber auch nur einen, staatlichen Betrieb, der nicht in Konkurrenz zu irgendetwas steht, der aus sich selbst heraus eine Verschlankung der Strukturen, eine effizientere Wirtschaftsweise anschiebt...

Nicht, dass das in der freien Wirtschaft so viel anders wäre. Als Schwabe darf ich mich trauen, zu sagen, dass auch unser großer Vorzeigebetrieb, "d'r Daimler", durchaus nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten gehandelt hat. Bis sie auf die Schnauze geflogen sind.

Aber die ÖBB fliegen nicht auf die Schnauze. Da ist immer jemand, der ihnen unter dem Deckmantel des "Öffentlichen Interesses" das Quasi-Monopol erhält... Die dürfen sogar die Dreistigkeit haben, zu behaupten, ihr Dilema käme von den Freifahrten, die sie den Mitarbeitern gewähren müssen (siehe Standard von heute). Also kann eine Brauerei nicht mehr kostendeckend wirtschaften, weil ihre Brauer Anspruch auf den "Haustrunk" haben, eine Fluggesellschaft nicht mehr fliegen, weil ihre Mitarbeiter günstig mitlfliegen? Das ist doch nur noch peinlich...

Geschrieben
genaugenommen hat die öbb kein interesse am personenverkehr und das lassen sie die fahrgäste auch ganz einfach spüren. es ist nämlich unendlich leicht nebenstrecken einzusparen, wenn man vorher dort systematisch nicht kassiert und somit keinen deckungsbeitrag erwirtschaftet. originellerweise spielen die mitarbeiter, die dabei eingespart werden auch noch mit, denn der herr schaffner, der nicht durch den zug geht um fahrscheine zu verkaufen hat es ja viel bequemer. dass er sich dabei selbst einspart, dafür reicht das hirn offenbar nicht aus. aber es lockt ja die frühpension mit 43. und ja ich kenne konkrete beispiele.
Geschrieben
Ich würde behaupten, es macht durchwegs Sinn, in den Pendler-/Schülerzügen keinen Schaffner einzusetzen.

 

es waren nicht volle pendeler oder schülerzüge gemeint, denn die produzieren ja einen ordentlichen deckungsbeitrag, denn die habe eh bezahlt. es geht um regionalverbindungen wo sehr wohl ein schaffner mitfährt (mittlerweile mitfuhr) und man keine chance hatte zu bezahlen, denn es wurde wirklich systematisch nicht kassiert. das habe ich auf mehreren strecken selbst erlebt. mittlerweile gibt es die natürlich nicht mehr. warum kann sich jeder selbst ausrechnen.

Geschrieben

Hab öfter mal mein RR von Villach nach Wien mitgenommen, auch wenn die Fahrradmitnahme nicht vorgesehen war.

Hab dann einfach die Laufräder rausgenommen, somit waren´s 3 Gebäckstücke, die Laufräder unter meinen Sitz und den Rahmen auf die Gebäcksablage, da hab ich eine Decke oder Rucksack dazwischen gelegt damit nix zerkratzt, das Teil festgezurrt und fertig. Wenn der Schaffner was graunzt hat hab ich auf 3 Gebäckstücke verwiesen. Hat eigentlich immer problemlos funktioniert, is halt ein wenig aufwendig, ich weiss.

Als jahrelanger passionierter Zugfahrer und Vorteilscardbesitzer zipfts mich leider auch immer mehr an und ich fahr nun doch öfter mit dem Auto.

Geschrieben

Nachdem ich heute in der Arbeit dieses thema hier mitverfolgt habe und interessiert gelesen habe,ist es ein lustiger zufall das ich beim zappen heut abend vor der glotze auf HR-Fernsehen diesen Beitrag gesehen habe:

HR-Hessen:Eisenbahnromantik-Bahnschätze im Salzkammergut-Auf Kaisers Spur

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/programm_popup.jsp?key=hr-fernsehen_2009-07-07&row=43

 

War echt eine interessante Doku über die frühen anfänglichen Eisenbahnzeit Österreichs,

im gegensatz zur jetzigen situation und zeit!!!

  • 8 Monate später...
Geschrieben
@mi.mueller

Und die Radfahrkarten für den IC/EC sind sind im Verhältnis zu den anderen zügen sehr teuer (ca. 5,90-6,90 IC/EC gegenüber 2,90€) :mad: .

Außer das die Züge schneller sind, hat mein Rad nichts davon.

Wenn es wenigstens speziell gesichert wäre, in einem Klimatisierten Wagon stehen würde :eek: , oder rutsch-/pendelsicher wäre etc....

 

Update April 2010

 

Ich weiß nicht, seit wann die neuen ÖBB Preise für die Fahrradmitnahme gelten, auf jeden Fall sind diese ein schelchter Witz :mad: :

 

5€ Regio-Biking und 10€ :aerger: Intercity-Biking (inkl. Fahrrad-Stellplatz Reservierung) bzw. um 5€ ermäßigt

http://www.oebb.at/pv/de/Rund_ums_Reisen/Bahn_und_mehr/Bahn_und_Rad/Preise_fuer_Fahrradkarten.jsp

 

Eigentlich ein Wucher.

Geschrieben
...Eisenbahnromantik-Bahnschätze im Salzkammergut-Auf Kaisers Spur

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/programm_popup.jsp?key=hr-fernsehen_2009-07-07&row=43

 

War echt eine interessante Doku über die frühen anfänglichen Eisenbahnzeit Österreichs,

im gegensatz zur jetzigen situation und zeit!!!

 

was damals nicht funktioniert hat und die fahrgäste verärgert hat, ham's wahrscheinlich nicht gerade so stark betont, wie das, was aus heutiger sicht romantisch aussieht. ;) ich bin mir sicher, dass die leute zu kaisers zeiten über die bahn geflucht haben wie die rohrspatzen hundert jahre später und von zügen geträumt haben, wie wir sie heute benutzen können.

 

(damit möchte ich allerdings nicht das öbb-management gutheißen :mad:)

 

zum thema: laufräder raus und drei separate teile in den zug nehmen funktioniert meiner erfahrung nach gut -- ist aber sehr sperrig! mit rucksack, tasche und komplettem rad geht's ja noch. aber mit den drei einzelteilen wird's oft haarig.

ich hatte auch schon das rad in einer ecke stehen, wo's niemanden gestört hätte, bis der schaffner kam und ich vor seinen augen die LR rausgenommen habe. dann hat er's gelten lassen :spinnst?:

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