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Geschrieben

Hallo,

 

eine Frage zum Thema Maximalpuls. Ich hab vor ca. 2 Jahren einen sportmedizinischen Leitungstest gemacht, wobei mein Max.-Puls damals mit 178 festgestellt wurde.

 

Inzwischen war ich aber nicht nur ein par mal darüber, heute auf der Eisernen Hand sogar für 1 min um ganze 5 Schläge.

 

Kann der Max.-Puls steigen? Ich hab' nämlich gehört, er sei vom Alter abhängig genetisch festgelegt und sinkt mit der Zeit. Oder haben die damals nur falsch gemessen?

 

Zur Veranschaulichung der Screenshot vom Polar.

 

lg

Kuglblitz

 

http://666kb.com/i/al4yxi35zblg07b14.jpg

Geschrieben

Hallo,

 

bei einem Leistungstest kann es sein, dass du nicht ganz so motiviert bist, wie mit dem bike im freien gelände und du deswegen nicht zu 100% an die grenze mit dem puls kommst.

 

und dann würd ich noch sagen, dass durch entsprechendes training dein körper leistungsfähiger wird und deshalb der max. puls auch nach oben wandern kann.

 

und 5 schläge sind jetzt nicht so die welt. (tagesverfassung, etc...)

Geschrieben

hi kollege,

 

stimmt schon dass der maxpuls mit dem alter sinkt, aber in dem fall wirds wirklich der grundsätzliche unterschied zwischen ausbelastung drinnen und draußen. fast jeder kann sich beim "echten" fahren mehr abverlangen als am ergo.

hinzu kommt noch, wennst frisch bist(so wie jetzt wahrscheinlich) bleibt der puls von haus aus spritziger und geht auch leichter rauf ohne dassd deswegen gleich kotzen musst. :D aber das wirst ja eh schon alles wissen.

 

wir sehen uns am freitag in br?

 

mfg

clemens

Geschrieben

Der Maximalpuls kann nicht steigen, der sinkt mit dem Alter.

 

Was steigt - und das ist völlig normal - ist die Fähigkeit der spezifischen Muskulatur, das Herz- Kreislaufsystem zu belasten.

 

Am Rad kann man seinen Maximalpuls überhauptnicht erreichen, da viel zu wenig Muskulatur tätig ist. Ein sehr guter Radfahrer kommt aber am Rad auf wenige Schläge hin.

 

Es sind also 2 Parameter wesentlich, wie nahe man an seinen Maximalpuls kommt, Sportart (je mehr Muskulatur, desto näher kommt man hin) und Trainingszustand (je besser die spezifische Muskulatur auf den notwendigen Reiz (aerob/anaerobe Belastung über 1-2 Minuten) trainiert ist) der spezfisichen Muskulatur.

 

Ich erklärs an meinem Beispiel:

 

Mein Maximalpuls beim Laufen ist 200, das hab ich bei einem 1000m Lauf auf den letzten Metern erreicht. Ich lauf schon lang. Trotzdem könnt ich wenn ich jahrelang skilanglaufen trainier (nimmt noch mehr Muskeln in Anspruch) vielleicht einen höheren Maximalpuls erreichen, wenn er bis dahin nicht physiologisch gesunken ist. Meinen physiologischen Maximalpuls kenn ich nicht und könnt ich derzeit nicht erreichen. Mein "bester" Sport ist Laufen, dort sinds 200.

 

Beim Radlfahren hab ich bei meinem ersten Test einen Maximalpuls von 176 erreicht, dann hat die Muskulatur abgeriegelt. Daher ich war muskulär nicht in der Lage, mein Herz/Kreislaufsystem auszubelasten. Heute komm ich am rad auf 190, aber nicht drüber. Das liegt nicht nur daran, dass am Rad weniger Muskulatur beteiligt ist, sondern auch daran, dass ich auf 2 minütige Maximalbelastungen, die für den Höchstpuls nötig sind, überhauptnicht trainiert bin. Ich trainiere auf 1h und drüber, daher hpts. Schwelle oder drunter.

 

Du interpretierst da jetzt als steigenden Maximalpuls (176 --> 190), das ist völlig falsch. Ich erreich heute meinen Maximalpuls genausowenig, wie früher, ich komm nur näher hin. Das Rad ist für die Messung des physiologischen Maximalpulses völlig ungeeignet! Du kannst nur den sportartspezifischen Maximalpuls messen und der kann natürlich steigen!

 

Beim Schwimmen - wo viele Muskeln beansprucht werden - erreich ich überhaupt nur knapp 170, weil meine Technik nicht ausreicht, um mich im Wasser auszubelasten. Und natürlich sind die Arme relativ kleine Muskeln und brauchen daher weniger O2, produzieren aber mehr Laktat. Typisch für Schwimmer und Rollstuhlfahrer daher - niedriger Puls bei hohen Laktatwerten, weil wenig muskulatur beansprucht wird. Long Slow Distance Training bringt hier logischerweise nix.

 

Was man auch gleich sieht ist, wie sinnlos es ist, Trainingszonen über den Maximalpuls am Rad zu steuern. Warum soll mein Puls fürs Grundlagentraining dadurch bestimmt werden, wieviel % meiner maximalen Herzfrequenz ich treten kann? Wenn meine GA1 jetzt bei 118 bis 134 liegt und ich mach 4 Wochen nur EWB Intervalle, werd ich einen höheren Maximalpuls erreichen, aber meine Grundlage wird sinken! Daher ich trainier dann höher, sollte aber niedriger trainieren.

Geschrieben

Viele herzlichen Dank für die Antworten, vor allem Adal. :toll:

 

Das klingt logisch, nachvollziehbar und sinnvoll. Ich kanns auch gut auf die Eiserne Hand mit ihrer für das RR extremen Steigung (ca. 25%) übertragen: Durch die sehr langsame Trittfrequenz bei sehr hohem Kraftaufwand, den starken Einsatz von Rücken- und Armmuskulatur wird der Körper mehr belastat als bei "normalen" Steigungen.

 

Mehr als die 184 wären aber unmöglich drinnen gewesen, ohne dann vom Rad zu fallen.

 

Besonders spannend find ich den Satz:

Was man auch gleich sieht ist, wie sinnlos es ist, Trainingszonen über den Maximalpuls am Rad zu steuern.

da ja fast alle Trainingslehren den Max.-Puls als fixen Parameter nehmen.

Geschrieben

diese enormen sportartspezifischen Unterschiede im Maximalpuls glaube ich nicht - bin mir sicher, wenn dem Adal ein Hai auf den Fersen ist, wird er auch beim Schwimmen über 190 erreichen, also eher ein Motivationsproblem als eine Frage der Schwimmtechnik

 

wenn die Kondition eher schwach ist, kann es bei einer Ergometrie mit langen Stufen vor organischer Ausbelastung zu muskulärem Versagen kommen, prinzipiell gilt aber dennoch, dass man im untrainierten Zustand einen höheren Puls erreicht, als im trainierten, den richtigen Test zur Ermittelung des Maximalpulses vorausgestetzt

 

die maximal ermittelte Herzfrequenz bei Ergometertests hängt jedenfalls sehr von der Motivation und dem angewendeten Testprotokoll ab

Geschrieben
diese enormen sportartspezifischen Unterschiede im Maximalpuls glaube ich nicht - bin mir sicher, wenn dem Adal ein Hai auf den Fersen ist, wird er auch beim Schwimmen über 190 erreichen, also eher ein Motivationsproblem als eine Frage der Schwimmtechnik

 

wenn die Kondition eher schwach ist, kann es bei einer Ergometrie mit langen Stufen vor organischer Ausbelastung zu muskulärem Versagen kommen, prinzipiell gilt aber dennoch, dass man im untrainierten Zustand einen höheren Puls erreicht, als im trainierten, den richtigen Test zur Ermittelung des Maximalpulses vorausgestetzt

 

die maximal ermittelte Herzfrequenz bei Ergometertests hängt jedenfalls sehr von der Motivation und dem angewendeten Testprotokoll ab

 

Schwimmen ist - wie Golf - ein Techniksport. Kann sein, dass ich beim Hai vor Panik beginn sinnlos ins Wasser zur prügeln, schneller schwimmen tu ich dann nicht mehr. Aber auch Laufen und Radlfahren - bei Triathleten (die nicht fast nur Radlfahren) ist 10 Schläge Differenz normal.

 

Maximalpuls kann man bei einer normalen Ergometrie nicht erreichen, den erreicht man - wen man trainiert ist zu sprinten - am besten nach 2-3 Minuten überschwelliger Belastung - dann noch einen Sprint (möglichst bergauf).

Geschrieben

es geht ja auch nicht um den höchsten Puls bei effektiver Technik

 

wahrscheinlich kann man beim Golfspielen auch sehr hohe Pulswerte erreichen, on man dann noch was trifft, ist eine andere Frage

 

wie du sagst, 10 Pulsschläge Unterschied sind normal, etwas mehr möglich, 30 halte ich für ausgeschlossen

Geschrieben
@Adal: Woran liegt es bei mir dass ich in en letzten 2 Jahren meinen Maxpuls so gesteigert habe? (immer bei der selben Sportart getestet)

 

Kann es weil ich vor 3 Jahren aufgehört habe zu rauchen? Oder weil sich der Trainingszustand verbessert?

 

Der Maximalpuls hat sich nicht erhöht. Aber Deine Haxn sind stärker geworden, brauchen mehr O2 und brauchen daher mehr Arbeit von Deinem Herz. Offensichtlich war vor 3 Jahren Dein limitierender Faktor nicht das Herz, sondern die Muskeln. Wahrscheinlich ist das noch immer so, weil am Rad wirst Deinen Maxpuls nie erreichen.

 

Zur Erklärung stell Dir ein Auto vor. Das Auto hat einen super Motor (Dein Herz) und beschissene Reifen, die max. 160 kmh gehen (Deine Haxn vor 3 Jahren). Du fährst vor 3 Jahren einen Maximaltest und stellst fest, dass die Karre nur beschissene 160 geht, dann beginnt sie sich zu drehen - dafür hast Du 80 PS benötigt. Du schraubst bessere Reifen drauf (Deine trainierten Haxn) die 220 gehen und plötzlich geht die Karre 220 - was 150 PS Entspricht.

 

Ist Dein Motor stärker geworden? Eher nicht! Und wennst Dir irgendwann Reifen draufschraubst, die 250 gehen und dann steht der Motor an, dann erst kannst Du wissen, wo Deine wahren PS (oder Maximalpuls) liegen.

 

Ist natürlich extrem vereinfacht, aber ein Maximalpulstest am Rad hat nur für extrem austrainierte Radlfahrer einen Sinn. Setz einmal einen Marathonläufer (nur Läufer) mit Maximalpuls 200 (beim Laufen) aufs Radl. Wirst Dich wundern ... Sein Herz ist sicher nicht von einer Minute auf die andere - nur weil er am Radl sitzt - athropiert. Das ist das gleiche Herz! Sein Maximalpuls bleibt 200 (oder drüber), auch wenn bei Puls 160 die Haxn brennen und er Laktat Ende nie erzeugt und bei 170 Puls jammernd vom Rad fällt.

Geschrieben

Warum soll der maximalpuls - und ich meine damit den jeweils in der bestimmten sportart maximal erreichbaren - nicht ein hilfreicher indikator sein?

 

ich gehe davon aus, dass bei entsprechender belastung bis zur leistungsgrenze der muskel dann so "blau" ist, das einfach nix mehr geht. mit entsprechenden %-angaben dieser herzfrequenz müssten dann auch der laktatspiegel (der ja auch nur ein indirekter indikator ist) und auch die konzentration von Wasserstoffionen (meines wissens nach verantwortlich für die übersäuerung) korrelieren.

 

ein laktattest und die 4mmol-grenze sollen ja auch nur "gute schätzwerte" für die individuellen aerobe/anerobe schwellen sein. ebenso natürlich die %-angaben der max. hf.

Geschrieben
Warum soll der maximalpuls - und ich meine damit den jeweils in der bestimmten sportart maximal erreichbaren - nicht ein hilfreicher indikator sein?

 

ich gehe davon aus, dass bei entsprechender belastung bis zur leistungsgrenze der muskel dann so "blau" ist, das einfach nix mehr geht. mit entsprechenden %-angaben dieser herzfrequenz müssten dann auch der laktatspiegel (der ja auch nur ein indirekter indikator ist) und auch die konzentration von Wasserstoffionen (meines wissens nach verantwortlich für die übersäuerung) korrelieren.

 

ein laktattest und die 4mmol-grenze sollen ja auch nur "gute schätzwerte" für die individuellen aerobe/anerobe schwellen sein. ebenso natürlich die %-angaben der max. hf.

 

Weil der Maximalpuls - je nach Sportart und Trainingszustand - einen Punkt liefert (Technik, lokale Kraftausdauer, Laktathärte), der genau einen Parameter abbildet. Und dieser Parameter wäre eventuell zur Steuerung des Trainings genau dieses Parameters heranzuziehen (daher wennst Kraftausdauer limitiert bist kannst Dein KA Training so vielleicht steuern). Daher wenn ich am Rad muskulär limitiert bin (so wie ich), warum soll ich dann im niedrigen Bereich (wo ich mein Herz trainieren will) nach den Vorgaben fahren. Bei mir gehts ja noch, aber nimm einen Eliteläufer, der auf Triathlon umsteigen will und Basiskilometer am Rad machen möcht.

 

Der hat einen Maximalpuls von 200 (beim Laufen) und 170 am Rad. Wenn der jetzt die Zonen von 170 ableitet, trainiert er sein Herz sicher nicht. Kann Sinn machen, haben wenigstens die Beine eine Chance aufzuholen.

 

Ich kann natürlich so erfolgreich trainieren, man kann seine Zonen auch aus Schuhnummer und Haarfarbe ableiten und wird mit der Zeit besser, nur dann kann ich den Pulser gleich zu Hause lassen.

 

Der Maximalpuls hat eben viele Parameter, die für die Steuerung iB der unteren Trainingsbereiche (GA1 und GA2) völlig unwichtig sind. Die wichtigsten Parameter enthält er aber nicht.

 

Zusammenfassung - der Maximalpuls ist zur Einteilung von Trainingszonen ungeeignet.

 

Eine einfachere und sinnvollere Methode im unteren Bereich (frei nach Gordo Byrn):

 

Auf unterster Belastung losfahren und kontinuierlich steigern. Der Punkt, an dem der erste tiefe Atemzug kommt, ist die untere Grenze der aeroben Schwelle. Der Punkt bis zu dem Punkt + 10 ist der Bereich fürs untere Grundlagentraining ... Stimmt bei mir auf den Schlag mit den Laktattests überein und zwar in jeder Sportart.

Geschrieben

@adal

 

danke, verstehe deine argumentation.

 

eine frage tut sich da aber noch auf:

 

eine einteilung der trainingsbereiche nach der hf.max sollte demnach bedingt möglich sein, wenn die hf.max in der jeweiligen sportart der physisch möglichen nahe kommt. also wenn man in der sportart schon einen gewissen trainingszustand erreicht hat. (was ja beim läufer, der radfahren trainiert nicht gegeben ist)

 

wg. trainingsbereiche & atmung: habe irgendwo gelesen, dass an der aerob/aneroben schwelle die atumung deutlich schneller wird, hast du damit auch schon erfahrung sammeln können?

Geschrieben
es geht ja auch nicht um den höchsten Puls bei effektiver Technik

 

wahrscheinlich kann man beim Golfspielen auch sehr hohe Pulswerte erreichen, on man dann noch was trifft, ist eine andere Frage

 

wie du sagst, 10 Pulsschläge Unterschied sind normal, etwas mehr möglich, 30 halte ich für ausgeschlossen

 

bei mir sinds auch punkt 10 pulsschläge. wobei ich aber sagen muss dass ich maxpuls sowohl beim schwimmen als auch beim laufen erreiche. beim schwimmen natürlich nicht wirklich aufrechterhaltbar :k: beim laufen gehts zumindest für ein/zwei hundert meter :wink:

Geschrieben
so ein polar-file um diese jahreszeit...

 

da läufts mir kalt übern buckel, ich tät mich derzeit warhscheinl anschp.... bei solchen werten :k:

Ich war eh nah dran, :D wollt aber nicht absteigen und umkehren (in die Pedale kommen ist bei so ein Steigung bzw. engen Straße unmöglich).

 

Was mir ein bisschen Sorgen bereitet hat, war nicht unbedingt der extrem hohe Puls (so hoch wie noch nie, und das eine Minute lang!), sondern der hohe Blutdruck(!) in meinem Kopf. Das hat ganz schön gepresst.

Insgesamt gings aber gut, der Puls ist, nachdem die Steigung wieder unter 20% war, wieder gesunken.

 

Ich denke, der Puls war auch deswegen so hoch, weil es je eine reine Kraftsache war: extrem niedrige Trittfrequenz, Hände am Unterlenker, damit das Vorderrad am Boden bleibt (damit also auch starke Antrengung in den Armen und im Rücken) und die max. niedrigste Geschwindigkeit.

Bei einer Anstrengung wie z.B. einem Zielsprint ging der Puls auf jeden Fall bis dato nicht so hoch rauf.

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