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Focus Jam² SL 9.9 Langzeittest Teil 2

Focus Jam² SL 9.9 Langzeittest Teil 2

02.06.23 08:08 4.747Text: Lukas Waringer
Lukas Waringer

Name: Lukas Waringer

Alter: 26 Jahre

Größe: 181 cm

Schrittlänge: ca. 85

Gewicht: ca. 63 kg

Fahrstil/ -können: always pushing the limits. bergab schneller als bergauf.

Klicke für alle Berichte von Lukas Waringer
Fotos: Erwin Haiden
Schluss mit lustig - nach über sieben Monaten heißt's Abschied nehmen von Focus Light-E-MTB für spaßige Ab- und kräfteschonende Auffahrten. Unser Testpilot zieht Bilanz und fällt sein finales Urteil.02.06.23 08:08 6.494

Focus Jam² SL 9.9 Langzeittest Teil 2

02.06.23 08:08 6.4942 Kommentare Lukas Waringer
Lukas Waringer

Name: Lukas Waringer

Alter: 26 Jahre

Größe: 181 cm

Schrittlänge: ca. 85

Gewicht: ca. 63 kg

Fahrstil/ -können: always pushing the limits. bergab schneller als bergauf.

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Erwin Haiden
Schluss mit lustig - nach über sieben Monaten heißt's Abschied nehmen von Focus Light-E-MTB für spaßige Ab- und kräfteschonende Auffahrten. Unser Testpilot zieht Bilanz und fällt sein finales Urteil.02.06.23 08:08 6.494

Im Herbst letzten Jahres debütierte Focus mit einem E-MTB der Klasse „light“: glatte 19 Kilogramm leicht, großzügige 150 mm Federweg lang und leichtfüßige 60 Nm Drehmoment mächtig, platzierten die Stuttgarter ihr neues Jam² SL in der durchaus weiten Welt des All Mountain – zweifache Geo-Anpassung für wahlweise mehr Verspieltheit oder Stabilität inklusive.
Alle technischen Details zu dem Bike findet ihr in unserem Showroom.

Ich durfe das E-Fully mit dem Fazua Ride 60-Motor nun mehr als sieben Monate ausgiebig Probefahren und möchte mit den folgenden Zeilen meine im Zuge dieses Langzeittests gewonnenen Eindrücke teilen. Ergänzend sei auf meine Zwischenbilanz vom Winter 2022 verwiesen.
Für die Eiligen vorab in aller Kürze: Das Rad ist ohne jeden Zweifel ein Top Gerät unter den Superlight E-MTBs; doch die eine oder andere Tücke hat sich im Rahmen meiner Ausfahrten doch gezeigt ...

 Sehr leiwand 

Das Fahrgefühl in aller Kürze
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Spaßgarant auf zwei Rädern

Grundsätzlich ist das Fahrerlebnis sowohl bergab als auch bergauf einfach gesagt sehr leiwand - vor allem downhill. Hier hat Focus mit seinem "ride a new high"-Slogan nicht zuviel versprochen
E-Bike-typisch wirkt sich die Geschwindigkeitsbegrenzung sowohl in der Ebene als auch in leichten Steigungen als Widerstand aus, über den hinaus jede weitere Beschleunigung nur unter höchsten Anstrengungen zu erkämpfen ist. Im Vergleich zu meinem normalen Mountainbike ist dagegen ein Schnitt von etwa 30 km/h mit leichter Unbeschwertheit zu erreichen. Und das, obwohl auf dem Focus wesentlich profiliertere Reifen montiert sind.
Ist man als einziger E-Biker in einer Gruppe unterwegs, können flache Passagen also schnell zum Kraftakt werden. Spätestens bergauf holt man die Gruppe dann aber doch locker wieder ein.

Bergauf klettert das Jam² SL dank des Fazua Ride 60 Antriebssystems wirklich gut. Dennoch merkt man bei der Power des Antriebs wesentliche Unterschiede zu stärkeren Motoren, wie etwa dem Bosch Performance CX. Diese geben wahrnehmbar mehr Unterstützung, was jedoch auch den Eindruck erwecken kann, man sitze auf einem E-Moped.
Der Fazua-Motor arbeitet viel subtiler und unterstützt, sobald gekurbelt wird, stets passend zur Kraft, die vom Fahrer aufs Pedal übertragen wird. Die künstliche Power verstärkt die muskulär eingeleitete Kraft also sehr dynamisch und stimmig zur eigenen Kadenz.

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Das Fahrwerk von Fox - an der Front eine 36 Float Performance Elite 29 mit 160 mm Federweg und am Heck ein Float X Performance Dämpfer - macht jede Trail-Abfahrt zu einem wahren Genuss.
Die Komponenten lassen sich mannigfaltig einstellen und verrichten ihre Arbeit im ruppigen Gelände mit Bravour. Sind Gabel und Dämpfer einmal richtig an Körpergewicht und Fahrstil angepasst, pflügt das Jam² SL scheinbar wie ein Eisbrecher durch's Gelände. Kleinere, schnelle Schläge, wie etwa über Wurzelteppiche, aber auch die schweren Impacts von Sprüngen bereiten dem Fahrwerk keinerlei Probleme.
Wenn etwas Probleme verursacht, dann sind es die Reifen. Jedenfalls auf lehmigen Böden schließt sich an den Schwalbe-Gummis nach kurzer Zeit das Profil. Auf trockenen, sandigen und felsigen Trails bietet die Kombi aus Magic Mary und Nobby Nic jedoch besten Halt.

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Tech Specs

Rahmen: MAX Carbon, 150 mm F.O.L.D. Gen3 Kinematik Schaltwerk: Shimano Deore XT M8100, 12-f
Größen: S/M/L/XL Kassette: Shimano Deore XT M8100, 12-f, 10-51Z.
Antrieb: Fazua Ride 60, 60 Nm, 450 W max. Laufräder: DT Swiss HX 1700 LS, 30-622, 110x15/148x12 mm
Batterie: Fazua Ride 60 Energy 430, 430 Wh Reifen: Schwalbe Magic Mary, 2,4" Super Ground Soft/Schwalbe Nobby Nic 2,4" Super Trail SpeedGrip
Display: Fazua LED Hub + Ring Control Steuersatz: Acros ZS56/ZS56 (ICR), 1,5/1,5" angle Headset
Gabel: LFox 36 Float Performance Elite 29, Grip2, 110x15 mm, 44 mm Offset, 160 mm Vorbau: Focus C.I.S. integr., 50 mm, 0°, 35 mm, Alu
Dämpfer: Fox Float X Performance, 210/55 mm Sattel: Fizik Taiga
Kurbel: Rotor eKAPIC, 32 Z. Sattelstütze: PM-MT171, 31,6 mm
Lenker: RaceFace Atlas 35, Alu, 820 mm, Rise 35 mm, Backsweep 8° Gewicht: 19,02 kg (ohne Pedale)
Bremse: Shimano XT M8120, 4-Kolben, IceTech 203 mm Preis: € 8.499,-
Schalthebel: Shimano Deore XT M8100, 12-f
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Geometrie

Größe S M L XL
Sitzrohrlänge (mm) 390 420 440 460
Steuerrohrlänge (mm) 100 100 120 140
Oberrohrlänge (mm) 578 608 637 672
Kettenstrebenlänge (mm) 440/447 440/447 440/447 440/447
Lenkwinkel 64,5/65,5° 64,5/65,5° 64,5/65,5° 64,5/65,5°
Sitzwinkel 76,5° 76,5° 76,5° 76,5°
Tretlagerabsenkung (mm) 25 25 25 30
Offset (mm) 44 44 44 44
Radstand (mm) kurz steil/kurz flach 1189/1209 1214/1234 1247/1267 1281/1301
lang steil/lang flach 1196/1216 1221/1241 1254/1274 1288/1308
Standover (mm) 790 790 790 792
Stack (mm) 614 614 632 650
Reach (mm) 430 460 485 515

Apropos Halt und Steuerung des Rades: Das Focus Jam² SL lässt sich in vier verschiedenen Geometrieeinstellungen fahren. Durch Drehen des Steuersatzes und dank der Flipchips am Hinterbau lassen sich relativ unkompliziert Steuerwinkel und Kettenstrebenlänge etwas anpassen. Diese Funktion lädt förmlich zum Experimenteren ein, wie sich 1 Grad (64,5 oder 65,5) und 7 mm (440 oder 447) auf das Handling des Bikes auswirken.
Steiler und kürzer lässt das Rad verspielter und agiler erscheinen, wobei in Sachen Stabilität und Kletterfreudigkeit dafür geringfügige Einbußen hingenommen werden müssen. Für mich sind der flache Lenkwinkel und der längere Hinterbau ein bisschen zu träge, zumal ich aus dem BMX-Sport komme und gerne ein wendiges Fahrrad unter mir habe. Für Downhill-Enthusiasten und Fahrer, die es im harten Gelände so richtig krachen lassen wollen oder einfach mehr Sicherheit möchten, hat das Jam² SL mit den beiden Anpassungsmöglichkeiten jedenfalls die nötigen Asse im Ärmel.

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Hidden Power

Was ist ein E-Bike ohne E? Das Jam² SL ist mit dem Fazua Ride 60 Motor inklusive 430 Wh starkem Akku ausgestattet. Beworben wird es damit, dass es wie ein "Pure Bike" aussehen und sich auch so fahren soll. Ersterem kann ich großteils zustimmen. Viele Leute, die ich bei meinen Ausfahrten getroffen habe, waren über die Tatsache verwundert, dass es sich bei dem diesem Mountainbike in schlichtem Schwarz tatsächlich um ein E-Bike handelt.
Vergleicht man das Focus mit modernen, stromlosen Fullys à la Scott Genius oder Santa Cruz Megatower, so fällt das Unterrohr in allen drei Fällen sehr voluminös aus. Soviel Unterschied ist da auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Schaut man allerdings genauer hin, dann lassen der Fazua Motor, der Steuerungsring am Lenker und die LED-Anzeige im Oberrohr erkennen, woher der Wind weht. Oder besser gesagt, warum der Typ mit dem schwarzen Fully bergauf alle so unverhältnismäßig schnell stehen lässt.
Dass der Wolf im Schafspelz nicht nur visuell, sondern auch akustisch nicht gleich sein wahres Gesicht zeigt, ist vor allem dem flüsterleisen Fazua-Motor zu verdanken. Der Bayer gehört mit Sicherheit zu den leisesten E-Bike-Motoren am Markt. Und dieses Faktum ist Goldes Wert. Es ist einfach Balsam für die Seele, quasi mühelos bergauf zu fahren, ohne ständig von einem nervigen Summen begleitet zu werden.

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 Wolf im Schafspelz 

Optisch und akustisch ist das Rad nicht sofort als E-MTB zu erkennen
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Aber unauffällig auszusehen und angenehm leise zu sein, das alleine macht längst noch keinen guten Antrieb aus. In diesem Sinne ebenfalls fein und zweckdienlich: Mittels neuer Fazua App lässt sich der Motor - bzw. dessen Unterstützungsstufen - anpassen.
Breeze, River und Rocket (so heißen die Supportmodi) können auf diese Weise individualisiert werden. Das Smartphone kann weiters aktuelle Fahrdaten anzeigen. Hat man einen Fahrradcomputer oder ähnliches, lassen sich diese Daten aber (Handy-Akku schonend) auch dort anzeigen.

Gesteuert wird der E-Antrieb über einen Kunststoffring, der am Lenker angebracht ist. Dieser Ring Control genannte Remote-Schalter hat zwar ein super minimalistisches Design, doch das Material und vor allem die Bedienung wirken etwas holprig.
Für meinen Geschmack gibt der Drehring einfach zu wenig Feedback, sodass der Blick auf die LED Anzeige ab und an notwendig ist, um herauszufinden, in welchem Supportmodus man gerade fährt. Außerdem ist es mir nicht nur einmal passiert, dass ich aus Versehen während einer Trailabfahrt an diesem Ring angekommen bin und den Motor ausgeschaltet habe. Fazit: Design und Erscheinungsbild sind zwar top, aber Ergonomie und allen voran "Tasten"-Feedback lassen zu wünschen übrig.

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Zuletzt noch ein Wort zum Akku. Das obligatorische Öffnen der Klappe und Entnehmen des Akkus zum Laden wird früher oder später mühsam. Und sei es nur aus höchst pragmatischen Gründen: Gerade dann, wenn das Rad stark verschmutzt ist, fällt beim Entfernen des Kunststoffdeckels doch einiges an Schmutz runter. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau und rührt wohl daher, dass mir E-Bikes mit Ladebuchse am Rahmen geläufiger sind.
Möchte man das Jam² SL ohne Motorunterstützung fahren, sollte man zuvor den Akku rausnehmen. So wird das 19 kg wiegende E-Bike um etwa zwei Kilogramm leichter. Mit 17 kg ist das dann (fast) konventionelle Rad zwar immer noch kein Fliegengewicht, aber durchaus fahrbar. Für eine kleine Runde mit einem Kumpel ohne E-MTB ist dieses Setup z.b. absolut in Ordnung. Eine mehrtägige Alpenüberquerung würde ich damit allerdings nicht machen wollen.

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Kleine Anekdote zum Schluss: Ein Freund und ich waren in einem Trailcenter im Umland von Wien. Dort haben wir wiederum einen anderen Freund getroffen, welcher uns freundlicherweise in seinem Auto zurück nach Wien mitgenommen hätte. Nach einem anstrengendem Tag im Wald kam uns dieses Angebot nur allzu gelegen.
Am Dachträger des Kraftfahrzeugs konnte das E-Bike allerdings ob des fetten Unterrohrs nicht transportiert werden. Egal, wandert's eben in den Kofferraum, mein Kumpel war ja mit seinem neuen Scott Spark unterwegs. "Das muss raufpassen!", scherzten wir hoffnungsvoll. Aber Murphys Law hat sich wieder einmal bestätigt: Natürlich war auch das Unterrohr des Spark mit seinem integrierten Dämpfer zu dick.
Im Endeffekt fuhren wir zur nächsten Bahnstation, was zumindest für mich kaum eine Anstrengung darstellte, da der Akku noch mehr als genug Saft hatte.

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Fazit und Empfehlung

Focus Jam2 SL
Modelljahr: 2023
Testdauer: 7,5 Monate
Preis: € 8.499,- UVP
+ Top Ausstattung
+ Leiser Motor, subtil und stark genug
+ Schlichtes Design
+ Wahnsinns-Handling und -Fahrwerk
o Keine direkte Lademöglichkeit
o Kein 2-in1-Bike; Fahren ohne Motor möglich, aber kein Ersatz für ein klassisches MTB
- Steuerrungsring verbesserungswürdig
- Nassgrip der Reifen
BB-Urteil: Toller E-Alleskönner

Das Focus Jam² SL ist ein ideales Allround-Light E-MTB. Das Rad lässt sich in der Geometrie und im E-Antrieb an den eigenen Fahrstil anpassen. Egal ,ob man lieber schnell und flowig Trails samt Sprüngen fahren möchte, oder ruppigere Downhill-Passagen bevorzugt: Beides meistert dieses Bike ohne Probleme.
Für sprungfreudige Mountainbiker eignet sich das Focus besonders gut, auch deshalb, weil es einen super niedrigen Schwerpunkt hat. Dank des gut ausbalancierten Gewichtsverhältnisses lässt sich das Jam² SL sowohl am Boden als auch in der Luft ausgesprochen gut handeln.

Auch für E-BikerInnen mit geringem Körpergewicht stellt das Modell eine top Option dar, weil es doch wesentlich leichter als herkömmliche E-MTBs ist.
Für den Fortstraßen- oder Sonntagsfahrer ist das Ding eindeutig Overkill – aber das kümmert besagtes Klientel bekanntlich wenig, insofern werden auch sie das dezente Schwarze zu schätzen wissen.

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  • 3 Monate später...

Sehr interessantes Bike, du bist es ja in Größe M gefahren, kannst du vielleicht noch sagen wie groß du bist bzw Schrittlänge und wie zufrieden du mit Größe M warst? Leider kann man das Teil nirgends Probefahren.

 

Edith: Ah, ich sehe gerade es steht im Profil, 181 mit 85cm Schrittlänge, da würde auf der Homepage beim Rechner ja schon Large herauskommen

Bearbeitet von tyler_durden
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