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Lindenhof Skitouren-Weekends

Lindenhof Skitouren-Weekends

02.12.24 09:47 1.905Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Hannes, Petra (2), Lisi
Vom Pistengehen ins Gelände - mit seinen Wochenend-Camps für Skitouren-Azubis hat Bike-Hotelier Hannes Nindler im Vorjahr einen Nerv getroffen. Wer wissen will, wie das auch im Winter 2025 wieder angebotene Learning by doing in den Nockbergen abläuft: Wir waren bei der Premiere dabei.02.12.24 09:47 4.589

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02.12.24 09:47 4.5894 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Hannes, Petra (2), Lisi
Vom Pistengehen ins Gelände - mit seinen Wochenend-Camps für Skitouren-Azubis hat Bike-Hotelier Hannes Nindler im Vorjahr einen Nerv getroffen. Wer wissen will, wie das auch im Winter 2025 wieder angebotene Learning by doing in den Nockbergen abläuft: Wir waren bei der Premiere dabei.02.12.24 09:47 4.589

Kaum hat Markus seinen Fuß aufgesetzt, bricht mit einem leisen Wummern die Schneedecke unter ihm. Was gerade noch makelloses, unberührtes Weiß war, gleicht nun einem Scherbenhaufen. Feine Risse ziehen sich durch den Schnee links und rechts seiner Skispitzen und werden nach hinten immer tiefer und breiter, bis der Untergrund in scharfkantige Blöcke zerspringt. Ein bisschen sieht's aus, als wandle unser Guide über Mini-Eisschollen.
"Perfekt. Kann ich ihn doch noch herzeigen!" ruft Markus mit fast kindlicher Freude in Stimme und Blick. Und dann an uns gewandt: "Schaut mal: Das ist Triebschnee!"

Normalerweise müssten jetzt alle Alarmglocken läuten. Weil Triebschnee ist nicht gut, so viel haben uns die beiden Instruktoren der Naturfreunde - nebst Markus "Rosi" Rosenauer diesmal auch noch Simon Tischhart - in den abendlichen Theorie-Sessions bereits beigebracht. Schließlich gilt er als eine der häufigsten Lawinenursachen.
Aber was ist schon normal an diesem ersten Februarwochenende, da uns die Sonne aufs Haupt brutzelt wie sonst nicht vor April und wir dort, wo in den vergangenen Jahren stets kitschigster Winter herrschte, den Schnee förmlich suchen müssen? Außerdem: Hangneigung keine 20, vielleicht nicht einmal 15 Grad. Schließlich stehen wir nur wenige Meter unterhalb des ziemlich flachen Gipfels der Millstätter Alpe.
Also keine Alarmglocken. Stattdessen interessierte Blicke auf das Geschehen unter unseren Skiern, eine kurze Erinnerung an unsere gestrige Farbdiskussion - stumpfes Mattweiß vs. glitzerndes Strahleweiß - und die Frage, woher der für Triebschnee zwingend nötige Wind gekommen sei. "Seht ihr hier irgendetwas, woran ihr das erkennen könnt?" fragt Rosi in die Runde.

 Vom Pistengehen ins Gelände – wir zeigen dir, wie’s geht! 

Motto und Anspruch der Lindenhof Skitouren-Weekends
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Wir sind in den Nockbergen, genauer: bei einem der ersten Skitouren-Weekends des Landhotel Lindenhof. Wie Hotelchef Hannes Nindler jeden Winter hat die Schreiberin dieser Zeilen ihre Räder gegen zwei Bretter, Stöcke und Felle getauscht und übt sich nun in der Alternativsportart für Biker schlechthin.
„Du besitzt eine Ausrüstung und hast schon erste Touren absolviert. Nun willst du mehr, aber weißt nicht, wie?“ So stand es in der Ausschreibung zu den Skitouren-Wochenenden in Feld am See. Als ob deren Verfasser die Gedanken der Autorin gelesen hätten.

Also flugs gebucht das dreieinhalbtägige Abenteuer mit geführten Touren samt Workshops und Schulungen plus Theorieeinheiten unter dem Motto „Vom Pistengehen ins Gelände“. Denn wir kennen den Lindenhof mit seinem Bistro „Radlerei“, seiner schwebend installierten Vintage-Rad-Ausstellung und seinem Radtapeten-Zimmer vom Sommer und wissen: Was dieser Betrieb offeriert, hat Hand und Fuß – und vor allem Herz. Von der fantastischen Kulinarik in dem kleinen Boutique-Hotel am Brennsee ganz zu schweigen.

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Die Mischung macht’s

Markus Frage nach der Windrichtung ist rasch beantwortet. Nur wenige Meter voraus verraten kleine Dünen im Schnee, von wo nach wo die Verfrachtung vonstatten gegangen ist.
Zufrieden nickt der alte Haudegen in Flanellhemd und Baumwoll-Shirt. Waren seine Bemühungen und Ausführungen der letzten Tage also doch nicht ganz umsonst.

Eingeweihten Mountainbikern ist der Lilienfelder bekannt als „einer der vier vom Muckenkogel“; Lindenhof-Sommergäste sind ihm womöglich schon bei einer Weltkriegs-Transalp begegnet, hat der MTB-Guide doch gemeinsam mit Hotelchef Hannes Nindler bereits vor Jahren die Alpe-Adria-Touren des Lindenhofs mitentwickelt. Denn im Sommer gehört Rosis Liebe dem Geländefahrrad. Aber sowie der erste Schnee fällt, sattelt er um – und mit ihm Cousin Martin, Kollege Enzo und Freund Simon.
Nur logisch, dass der „Hotelier von Welt“, wie Markus seinen Auftraggeber angesichts dessen edler Skitourenbindung feixend nennt, das Instruktoren-Quartett der Naturfreunde auch für die Konzeption und Führung der Skitouren-Weekends an Bord holte.

  • Von Erika über Wacholder bis Almrausch: quasi jeder Halm ist sicherheitsrelevant. Von Erika über Wacholder bis Almrausch: quasi jeder Halm ist sicherheitsrelevant.
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  • Hangneigungsmessung per Skistock mit gleichseitigem Dreieck und Lot.Hangneigungsmessung per Skistock mit gleichseitigem Dreieck und Lot.
    Hangneigungsmessung per Skistock mit gleichseitigem Dreieck und Lot.
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  • Wo Schneeball, da - anders als bei der aufbauenden Umwandlung - Bindung.Wo Schneeball, da - anders als bei der aufbauenden Umwandlung - Bindung.
    Wo Schneeball, da - anders als bei der aufbauenden Umwandlung - Bindung.
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  • Schneeprofil mit Rutschblock zur Untersuchung des SchichtaufbausSchneeprofil mit Rutschblock zur Untersuchung des Schichtaufbaus
    Schneeprofil mit Rutschblock zur Untersuchung des Schichtaufbaus
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  • Nach dem Gipfelsieg: shiny happy people!Nach dem Gipfelsieg: shiny happy people!
    Nach dem Gipfelsieg: shiny happy people!
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  • Ein Muss: permanentes Orientieren.Ein Muss: permanentes Orientieren.
    Ein Muss: permanentes Orientieren.
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  • Feinsuche, die letzten Sekunden.Feinsuche, die letzten Sekunden.
    Feinsuche, die letzten Sekunden.
    Feinsuche, die letzten Sekunden.

Gemündet sind ihre gemeinsamen Überlegungen bezüglich Inhalten und Ablauf dieses neuartigen Winter-Angebots in einem bunten und lehrreichen Mix aus Praxis und Theorie – garniert mit einem Schuss Genuss. Denn nicht nur offeriert der Wellnessbereich des Lindenhofs gar wohltuende Regenerationsmöglichkeiten und die Küche feinst interpretiertes „Slow Food“. Auch die Gegend an sich, die Nockberge mit ihren weiten Almen und sanften Rücken, ist für die Überführung vom gesicherten Skiraum ins freie, aber gefahrenvolle alpine Gelände ideal.

Die Idee zu den Skitouren-Wochenenden basiere auf Eigeninteresse, analog zum Werdegang des Bike-Hotels vor etlichen Jahren, hat uns Hannes auf der Fahrt zum ersten Touren-Einstieg erklärt. „Denn was man gerne macht, macht man gut und glaubwürdig“, ist der Lindenhof-Chef überzeugt. Und er sei nunmal begeisterter Hobby-Skitourengeher – der übrigens, so oft es der laufende Hotelbetrieb gestattet, nicht nur den Shuttle-Fahrer für die Transfers zu den Start- bzw. Endpunkten mimt, sondern auch die Touren selbst mitgeht.

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Drei abendliche Vorträge zu Tourenausrüstung und -planung, Karten- und Lawinenkunde liegen bereits hinter uns, dazu mehrere auf den Touren eingestreute Workshops und Übungen zum Zweck der LVS-Handhabung, Verschüttetensuche, Sondierung, Lagebeurteilung und – immer wieder – Orientierung.
Wir kennen die Bedeutung von Vokabeln wie Initialbruch („des is nix Medizinisches“), Windkolken oder aufbauende Metamorphose, wir wissen um die Problematik von Exposition, Hangneigung und Schichtaufbau. Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie rasch das Herz zu rasen beginnt, wenn man während der Grobsuche, bei jedem Schritt knietief einbrechend, entlang der Feldlinien des LVS-Geräts zu sprinten versucht. Und wir haben per Sonde erspürt, wie sich der Boden unter dem Schnee anfühlt und im Gegensatz dazu ein Rucksack oder eine Harschdecke.

Wir verstehen – zumindest ansatzweise – die Sprache der Karten: Höhenschichtlinien, Farben, Symbole, Schattierungen. Sogar ein bisschen zu peilen haben wir versucht, mit dem Kompass erst, mit dem Planzeiger dann, denn merket: „Ich weiß, wo ich bin!“ lautet der Grundsatz allen Tuns.
Wir beherrschen so halbwegs die Kunst der Spitzkehren und das leidlich ökonomische Spuren. Dem verhassten Aufstollen wissen wir, Stichwort Schneetemperatur, vorzubeugen. Und weil’s gerade so schön passt, demonstriert uns Markus nun außerdem noch, wie man mit Hilfe der Skistöcke die Hangneigung ermittelt.
Wir nehmen die zusätzlichen Lehrinhalte auf dem angenehm sonnigen, windstillen Flecken gerne. Denn Lehrinhalte bedeuten Pausen. Und Pausen haben unsere Beine auf der nunmehr dritten Tour in Folge bitter nötig.

  • Rauf & runter besser als eisige: schneebedeckte Forststraßen.Rauf & runter besser als eisige: schneebedeckte Forststraßen.
    Rauf & runter besser als eisige: schneebedeckte Forststraßen.
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  • Auch am Programm: How to Spitzkehr'Auch am Programm: How to Spitzkehr'
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  • Matte Farbe, scharfe Kanten: Triebschnee!Matte Farbe, scharfe Kanten: Triebschnee!
    Matte Farbe, scharfe Kanten: Triebschnee!
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  • Die Golden Girls Marianne, Inge und Elisabeth (v.l.)Die Golden Girls Marianne, Inge und Elisabeth (v.l.)
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 Der Grundsatz lautet: Ich weiß, wo ich bin! 

Permanentes, richtiges und von Akkus unabhängiges Orientieren ist in Chef-Guide Markus Rosenauers Augen das A und O
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Local Boys und Golden Girls

Es ist ein bunt gemischter Haufen, der da in zwei Achtergruppen samt Guides und Begleitung dem 2.091 m hohen Nocken entgegenstapft: Eheleute und Nachbarinnen, Arbeitskollegen und Wandergemeinschaften. Der eine wie die Blaupause des Ausschreibungstextes: erste Touren absolviert, Material gekauft, aber dann von einer Verletzung ausgebremst und nun umso heißer aufs Durchstarten; die andere vermutlich ein bisschen überqualifiziert: schon länger mit Tourenski unterwegs und zwecks Wissensauffrischung regelmäßig bei Kursen dabei. Die meisten mögen das Raufgehen, die Stille, den Gipfelsieg. Die wenigsten fühlen sich bergab im Gelände wohl. Manche stammen von weit her, andere aus dem Nachbartal. Die jüngsten zählen 20, 30 Lenze. Die ältesten sind beeindruckende 75, 80 und 82 Jahre frisch.
Wir nennen das Trio alsbald Golden Girls. Und so begeistert, wie den TV-Stars einst Millionen Fans via Fernsehschirmen folgten, so fasziniert beobachten wir das juvenile Treiben dieser drei mehr als nur rüstigen Damen aus dem Innsbrucker Raum im Hotel und am Berg.

Die Aussicht auf maximal 600 Höhenmeter täglich habe den Ausschlag gegeben, sich anzumelden, erklärte Wortführerin Marianne bei der Vorstellungsrunde. Denn altersbedingt kämen den Freundinnen zunehmend ihre Tourenbegleiter abhanden. „Die AV-Kurse haben alle immer gleich 1.000 Höhenmeter am Tag. Das macht keinen Spaß, wir wollen ja auch die gemeinsamen Abende genießen“, präzisierte die Rentnerin tags darauf beim 5-Gang-Dinner und hob grinsend das Glas in Richtung ihrer Begleiterinnen.
Manch um die Hälfte jüngerer Mitstreiter konnte da bloß anerkennend nicken und verstohlen gähnen. Die einzelnen Touren des Wochenendes mögen von überschaubarer Länge sein. Gepaart mit den anschließenden Theorie-Einheiten, eventuell noch eingeschobenen Wellness-Aktivitäten und den opulenten Abendessen reicht das Programm dann trotzdem für volle Köpfe, schwere Glieder und kleine Augen.

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Das Beste kommt zum Schluss

Aber nun fehlen nach dem Tobitscher (1.904 m, 420 Hm) und der Steinalmhütte (1.930 m, 560 Hm) nur mehr wenige Schritte bis zum dritten und letzten Gipfel des Camps.
So strahlend schon am frühen Morgen die Sonne schien, so reichlich floss auf den vorangegangenen 600 Höhenmetern bereits der Schweiß. Zunehmender Wind kündigt jetzt allerdings die nahe Kuppe an, und mit jedem Schritt wird das ohnehin nicht sonderlich steile Gelände flacher und das Gehen einfacher.
Schließlich baut sich das Gipfelkreuz auf, und mit ihm ein fantastisches 360°-Panorama auf die unzähligen Fast- und Ganz-Zweitausender der Nockberge und Gailtaler Alpen sowie die nochmal fast 1.000 m weiter hinaufspitzelnden Hohen Tauern.

Unten im Tal liegen Spittal an der Drau, Seeboden, der Millstätter See. Hier heroben am Berg liegen massenhaft Granatsteine - in einem seiner zahlreichen Ausflüge in die Flora, Fauna und Geologie der Gebirge hat uns Markus auf das hiesige Vorkommen dieser Schmucksteine aufmerksam gemacht - und alsbald Skistöcke, Felle und Rucksäcke kreuz und quer.
Ein Blick in die Gesichter sagt mehr als tausend Worte: Stolz und Zufriedenheit mischt sich mit Erschöpfung und Bewunderung - für die Szenerie, die eigene Leistung, und immer wieder auch jene der "Golden Girls".
Besorgnis ist dort und da ebenfalls erkennbar: Das nunmehr anstehende Abfahren im Gelände zählt bei den wenigsten zur Lieblingsdisziplin. Aber mit Guide Simons Mantra im Kopf wird das schon irgendwie gehen, müde Beine hin, bleischwerer Schwimmschnee her. "Sei wie eine Kugel!" hat der junge Niederösterreicher seiner Gruppe eingeschärft. Egal, ob während der Abfahrt oder in der Lawine: mit der Annäherung an diese ideale Form sei man winters im Gebirge in vielen Situationen gut beraten.

 Sei wie eine Kugel! 

Die ideale Form, der es in der Abfahrt oder unter der Lawine nachzueifern gilt. Uns gelingt die Aufgabe eher nur beim opulenten Abendmahl.
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Mit mittlerweile geübten Bewegungen machen wir, was in den letzten Tagen jeweils bei Erreichen des höchsten Punktes zur Routine geworden ist: Um- und anziehen, Abfellen, Bindungen umstellen, Material versorgen.
Das eine oder andere Foto muss natürlich ebenso sein. Und auch für erste Bissen vom stets köstlichen und liebevoll hergerichteten Lindenhof-Lunchpaket ist nun endlich Zeit - wiewohl wir ob des starken Windes alsbald beschließen, die echte Gipfelpause ein Stückchen weiter unten, bei einem vorhin passierten Teich samt überdachter Sitzgelegenheit zu absolvieren.

Ein letztes Mal ist nun noch Zeit und Gelegenheit, ganz wunderbar zu versagen. Zwar haben wir unseren Abfahrtsmodus mitlerweile gefunden: Markus macht bergab das Schlusslicht, die sichersten Skifahrer übernehmen das Vorausfahren, dazwischen rittern Not und Elend um die durchwegs ironisch gemeinten Titel von Stilikone, Speedqueen oder Orientierungskaiser. Bloß heute ist der Schnee dermaßen nass und das Runterwedeln derart schwierig, dass sogar unsere Guides gewisse Schwierigkeiten haben, hundertprozentig elegant auszusehen.
Umso willkommener ist uns die nach unten verlegte Jausenpause, im Rahmen derer wir nicht nur unseren Hunger stillen, Bewegungsapparat besänftigen und letztem Lehrinhalt beiwohnen (merke: das vom Radfahren bekannte Minitool hilft auch beim Korrigieren einer viel zu leicht eingestellten und daher ständig auslösenden Skitourenbindung). Das windgeschützte Sitzen und Plaudern auf dem sonnigen Rastplätzchen dient uns auch dazu, Bilanz zu ziehen.

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 Was man gerne macht, macht man gut und glaubwürdig 

Vom Skitouren-Weekend-Initiator und -Gastgeber über die Guides bis zu Köchen und Hotelpersonal: 100 % agree!

Hinter uns liegen dreieinhalb intensive, lustige Tage, in denen wir von meditativem Dahinstapfen bis fröhlichem Hütten-Rambazamba, von Eisplatte bis Nassschnee, von Spitzkehren-Massaker bis Traumpanorama und Planungsfehler bis Wetteränderung viele Facetten des Skitourensports erleben durften.
Wir haben uns hinaufgearbeitet und hinuntergefrettet, verschätzt und (am Papier) verirrt, unterstützt und bewundert. Wir haben geflucht und genossen, kaum gefroren und viel geschwitzt. Und wir haben bei alledem Bekanntes aufgefrischt und Neues dazugelernt, auf dass wir dann, wenn wieder Schnee kommt, gerüstet seien fürs Skitourengehen, wie's am schönsten ist: abseits der Massen und Liftanlagen, umgeben von nichts als Bergen und Himmel - aber gewahr der Gefahr.

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Lindenhof Skitouren-Weekends 2025 - Infos und Ausschreibung

Vom Pistengehen ins Gelände
Der Skitourensport boomt seit Jahren und hat mit der Corona-Pandemie einen weiteren Schub erhalten. Viele Einsteiger absolvieren ihre ersten Schritte auf oder am Rand von Pisten, was seitens der Liftbetrieber allerdings zunehmend verboten wird und diesem herrlichen, naturverbundenen Sport ja auch nicht wirklich gerecht wird – Stichwort Stille, Landschaftsgenuss, Tiefschneevergnügen.
Im freien Gelände bedarf es neben einer guten Grundkondition, entsprechender Ausrüstung und skifahrerischen Könnens jedoch auch jeder Menge Fachwissens über alpine Gefahren, damit die Freude an der Bewegung nicht zum Fall für die Bergrettung wird.

In Zusammenarbeit mit den Naturfreunden Österreich hat Hannes Nindler vom Bike-Hotel Lindenhof in Feld am See deshalb die Skitouren-Weekends für Einsteiger in den alpinen Raum (nicht ins Skitourengehen an sich!) ins Leben gerufen.
Gerne teilt der Gastgeber, selbst begeisterter Skitourengeher, dabei seine Geheimtipps in der unmittelbar hinterm Lindenhof liegenden Feldpannalm und auf den umliegenden Gipfeln der Nockberge. Über sanfte Kuppen und durch verschneite Wälder gelangt man in dieser Ecke Kärntens auf relativ einfachen Wegen über 2.000 m Seehöhe - und auch wieder retour.

Die Skitouren-Weekends dauern jeweils dreieinhalb Tage, beinhalten drei geführten Skitouren inkl. Gipfelkreuzgarantie mit jeweils ca. 500 - 600 Hm, Workshops (Abendtermine + unterwegs) mit LVS Schulung, Landkartenkunde, Lawinenkunde, Tourenplanung uvm., Halbpension mit allem Drum & Dran sowie Wellness nach den Touren.
Teilnahmevoraussetzungen sind eine vollständige Skitourenausrüstung (Skitourenski plus -schuhe, Skitourenrucksack, Felle, Stöcke, Harscheisen, Lawinensonde, Lawinenschaufel, LVS Gerät – letzteres kann auch vor Ort ausgeliehen werden), Skitourenbekleidung für unterschiedliche Wetterbedingungen sowie eine Naturfreunde-Mitgliedschaft (Sonderkonditionen s. Ausschreibung).
Die Kosten betragen € 445,- pro Person im Doppelzimmer mit Balkon. Einzelzimmerzuschlag: € 55,-.
Infos und Anmeldung: www.landhotel-lindenhof.at

Termine 2025
DO 23.01. – SO 26.01.2025
SO 26.01. – MI 29.01.2025
DO 30.01. – SO 02.02.2025

DO 20.02. – SO 23.02.2025
DO 27.02. – SO 02.03.2025

Weitere Sondertermine eventuell:
SO 02.03. – MI 05.03.2025
DO 06.03. – SO 09.03.2025

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vor 2 Stunden schrieb noBrakes80:

War da nicht heuer schon mal ein Bericht darüber oder täusch i mi? Wann warts ihr denn mit dem Camp dort, war das diesen Feber oder?

Der letzte Winter war in den Südalpen tatsächlich ziemlich mau, mal schaun wie der kommende wird! 👍

Es gab eine kurze News als Vorankündigung sowohl für die Camps als auch die obige Story https://bikeboard.at/magazin/skitouren-weekends-lindenhof-th11090

Ja, wir waren im Februar 24 ... weniger Schnee geht eigentlich nicht, insofern kann's nur besser werden heuer (und war's ja auch die letzten Jahre) 🙏

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Am 2.12.2024 um 09:47 schrieb NoMan:

Wer wissen will, wie das auch im Winter 2025 wieder angebotene Learning by doing in den Nockbergen abläuft: Wir waren bei der Premiere dabei.

 Gemeint ist Winter 2025/26 nehme ich mal stark an? 

 

 Weil der laufende Winter 2024/25 hat nicht mal wirklich begonnen.

 

Und dadurch könnte das Missverständnis entstehen dass in diesem Winter nichts (mehr) angeboten wird?! 

 

Deswegen finde ich es besser den Winter mit zwei Jahren zu nennen sowie z.B den Wintersemester im Schulbetrieb.

 

 

Bearbeitet von gylgamesh
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