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Neue MTB Trails auf der Turracher Höhe

Neue MTB Trails auf der Turracher Höhe

29.08.22 08:16 5.801Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden
Flowtrails und mehr. Klein, aber fein und äußerst familientauglich ist das Streckenangebot auf dem Hochplateau zwischen Kärnten und der Steiermark - und im Wachsen begriffen. 29.08.22 08:16 5.946

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29.08.22 08:16 5.94616 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Flowtrails und mehr. Klein, aber fein und äußerst familientauglich ist das Streckenangebot auf dem Hochplateau zwischen Kärnten und der Steiermark - und im Wachsen begriffen. 29.08.22 08:16 5.946

Ein hohes Surren, ein kurzes Rauschen. Dann das dumpfe Aufsetzen von dicken, grobstolligen Reifen auf festgepresstem Sand, dem typischerweise stets das satte Schmatzen tüchtig geforderter Federbeine sowie scheppernde Schlagen von Kette & Co. folgt.
Erwin murmelt ein zögerliches „Jaaa …“, während er rasch das Kamera-Display checkt. Dann muss unser Fotograf schmunzeln. „Nochmal, bitte. Ich war einen Meter zu tief.“
Jonas wuchtet ungerührt sein Mondraker herum und stapft routinierten Schrittes zurück. Es ist wohl nicht das erste Mal, dass der zierlich gebaute Teenager hoffnungslos unterschätzt wurde.

Auf dem ÜWI Jumptrail der Turracher Höhe ist der 14-Jährige in seinem Element: Drops, Jumps, Step downs, Corner Hips sowie springbare Stein- und Wurzelpassagen erwarten jene, die Airtime lieben.
Wer lieber festen Boden unter den Rädern hat, kann sämtliche Bauten locker umfahren – und sich schrittweise vielleicht doch heranwagen an die Springerei. Denn für die Jumpline gilt, was auch alle anderen Strecken im Grenzgebiet zwischen Kärnten und der Steiermark auszeichnet: Sie ist perfekt gebaut – flüssig, rund, ohne böse Überraschungen, aber abwechslungsreich. Offiziell ziert den 2021 eröffneten Trail die Kategorie S4. Wer alles überrollt bzw. umfährt, kommt jedoch über S1, kurz einmal S2, nicht hinaus.
Ein No Hander gehe nicht immer, da müsse alles passen, hat uns Jonas am Start der momentan 0,5 km langen Line über 61 Tiefenmeter erläutert. Dafür sonst so allerhand – wenn denn das Wetter hält.

 Wer kann, der kann … 

… auf dem ÜWI Jumptrail so richtig abheben
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Quo vadis, Panorama?

Tut es aber leider nicht. Bei der Hälfte der Strecke schickt das August-Unwetter, welches von keiner einzigen Prognose in dieser Heftigkeit vorhergesagt wurde, seine Vorboten voraus: Dicke Tropfen platschen plötzlich auf uns nieder. Die unheilschwangeren Wolken, welche oben an der Bergstation der Kornockbahn das zuvor überwältigende Panorama so überraschend hinter einer brodelnden, schwarzen Masse verschwinden lassen haben, blecken drohend über die Grasnarben der lieblich anmutenden Kuppen, welche sich hier an der Grenze zum Biosphärenpark Nockberge bis weit über 2.000 Meter erheben.
Nichts wie runter zur Talstation, wo wir ja ohnehin in der K-Alm ein spätes Mittagessen nehmen wollten!
Glücklicherweise befinden wir uns exakt an jener Stelle, wo der Jumptrail mit dem Kornock Flowtrail kuschelt. Rasch wechseln wir die Spur und sausen die finalen Höhenmeter über jene Strecke hinunter, mit der auf der Turracher Höhe vor drei Jahren alles begann – freilich nicht, ohne uns an dem hölzernen Wallride in der letzten Kurve des Aushängeschilds der Region zu versuchen.

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Rückblende, gleicher Tag, vier Stunden zuvor. Bei strahlendem Sonnenschein schaukelt uns der Kornockbahn-Sessellift die 400 Höhenmeter von der Talstation hinauf zum 2.193 m hohen Gipfel. Unsere Bikes haben die rührigen Liftwarte behände in die hierfür vorgesehenen Halterungen gehievt.
Kurz vor der Bergstation legt sich der steile Osthang des Kornock zurück und entlässt uns überraschend in ein atemberaubendes Panorama. Im Norden schlagen die runden Kuppen der bis oben grünen Nockberge ihre vermeintlich sanften Wellen bis weit ins Steirische und Salzburgische hinein; ganz hinten überstrahlt weiß und mächtig die "Tauernfürstin" Hochalmspitze das gebirgige Land. Im Süden stapeln sich wie im gewollten Gegensatz zu all den unmittelbar um uns liegenden Wiesen und Wäldern die felsigen Gipfel und Grate der Karawanken wild neben- und übereinander.
Vor uns, im Westen, thront mit dem Rinsennock der knappe Dominator der Region: Mit seinen 2.334 Metern misst der höchste Berg der Turracher Höhe exakt zwei Meter mehr als die annähernd gegenüber liegende Gruft. Und dort, im Osten, ruht neben etlichen weiteren Kämmen und Riegeln der Gurktaler Alpen und Niederen Tauern im Talboden des Hochplateaus auch dunkelgrün der Turracher See.

Gemeinsam mit seinen beiden deutlich kleineren Kompagnons Grünsee und Schwarzsee, manch Sumpfwiese und Naturschutzgebiet sowie Europas größten zusammenhängenden Zirbenwäldern zeichnet dieses einigermaßen zapfige Gewässer für die landschaftliche Einmaligkeit der Turracher verantwortlich; wie überhaupt die Gegend für ein Skigebiet über weite Teile erstaunlich naturnah und unberührt erscheint.
Die Gämsen und Murmeltiere, welche sich regelmäßig in den einsamen Morgen- und Abendstunden am Hausberg blicken lassen, wissen ein Lied davon zu singen ...

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Let it flow

Für den Anfang lenken wir unsere Tritte ‘gen Kornock Flowtrail. Fast sechs Kilometer lang und 430 Meter tief, unterscheidet er sich nicht nur in seinen Abmessungen deutlich vom zweiten Flowtrail der Region (600 m/45 Hm) am weiter südlich gelegenen ÜWI-Lift. Er ist mit seiner blauen S1-Klassifizierung auch schon ein merkbares Stückchen anspruchsvoller als das grüne S0-Pendant und geizt, Höhenlage sei Dank, auch nicht mit spektakulären Ausblicken.

„Hallo Martina!“, grüßt unser Guide lächelnd das hintere von zwei noch relativ kleinen Kindern, die protektorenbewehrt an uns vorüberfahren, kaum, dass wir den ersten Fotostopp einlegen. Von einem zugehörigen Elternteil ist nichts zu sehen.
Flüchtig nickt das dünne, sichtbar konzentrierte Mädchen zurück. Zum Stehenbleiben fehlt ihm die Zeit. Es gilt, das Hinterrad des nur geringfügig älteren Begleiters zu halten.
„Mein Patenkind“ wendet sich Christian erklärend an uns.

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 Families first 

Das (anfängliche) Hauptaugenmerk der Turracher MTB-Initiative

Wir haben den Inhaber der örtlichen Bikeschule Huskys erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt. Aber klar ist schon jetzt: Herr Maierbrugger und seine Lieben stehen pars pro toto für die Ausrichtung der Trailarea Turracher Höhe als ideales Familienresort.
Der junge Styler, von dem eingangs die Rede war und der uns als Fotomodel begleitet, ist nämlich Christians Sohn. Vorzugsweise tobt er sich, manchmal in Begleitung einiger Schulfreunde, auf den Trails vor seiner Haustür aus. Wenn es Zeit und Schule erlauben, auch im nahe gelegenen Bad Kleinkirchheim.
Der Chef selbst, gelernter Schlosser, der eine Woche nach seiner Meisterprüfung "hinschmiss", wie es seine Frau Heidi später formulieren wird, um Snowboardlehrer zu werden, ist in Sachen Mountainbike eher spätberufen. Erst, als sich abzuzeichnen begann, dass seine Heimat in eine touristische Zukunft als MTB-Region investiert, professionalisierte er sein Sommer-Hobby, absolviert einen "Schrauberkurs" am Wifi sowie gemeinsam mit all seinen Mitarbeitern die Ausbildung zum Bikeguide. Zusätzlich erweiterte er seinen Wintersport-Verleih um hochwertige Mountainbikes, E-MTBs und Kinderräder der Marken Mondraker und Woom.
Komplettiert wird unsere Runde von Christians Tochter Celina. Die 16-Jährige hilft bereits in Papas Betrieb als Bikeguide aus und wird in Kürze auch die Ausbildung zur Skilehrerin beginnen. Springinkerl wie ihr Bruder ist die Gymnasiastin keins. Versierte Bikerin, die entweder alleine oder mit Cousin und Cousine - besagte Martina, die wir soeben gesehen haben - ihre Hometrails rockt, allemal.

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Die Maierbruggers junior lassen es in den mal weiten, mal engeren, aber stets gut einsehbaren Kurven, über die Wellen und sanften Tables und durch die kurzen, steinigeren Sektionen ordentlich krachen.
Dabei sind die beiden mitnichten Biker der ersten Stunde - eher schon Snowboarder und Skifahrer. Wohl ist Jonas schon als kleiner Bub "jede Böschung runtergefahren, die er gefunden hat", wie Christian schmunzelnd erzählt. Echte Trails hatten die Geschwister jedoch erst 2019 unter den Rädern, als es auf der Turracher unter Ägide der renommierten Destinationsentwickler Allegra mit dem Mountainbiken losging und sie neugierdehalber in Sölden ein Bike-Camp besuchten. Tja, die Lernkurve der Jugend müsste man haben!
So hingegen zuckeln wir Oldies, so gut wir das eben vermögen, hinterher. Glücklicherweise haben wir mit unserem Fotoauftrag eine ohne Gesichtsverlust zückbare Ausrede im Gepäck, um Jonas und Celina gelegentlich wieder einzufangen - vor allem dort, wo uns alten Romantikern unbedingt der Sinn nach einer kurzen Verschnaufpause steht: an den (zahlreichen) Aussichtspunkten des Kornock Flowtrails, die mitunter sogar zu echten Rastplätzen ausgestaltet sind.

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Noch mehr Spielwiesen: Pumptracks, Technik- und Singletrails

Übrigens: Dass die örtlichen Tourismus-Fachleute bei der Planung der Trailarea anfangs vor allem ihrem Kernklientel, Familien mit Kindern, eine weitere Attraktion bieten wollten, wird nicht nur an den Flowtrails ersichtlich.
Gleich zwei Pumptracks ermöglichen vor allem auch den Kleinsten schon früh Spaß auf zwei Rädern. Jenen bei der Kornockbahn ergänzt ein eigenes Übungsareal mit kleinen Holzhindernissen – Mini-Anlieger, Wippen, Balancierbretter & Co.
Damit nicht genug, bieten zwei unmittelbar neben dem Sessellift gelegene Techniktrails die ideale Spielwiese für Groß und Klein, um sich naturnah und in sicherer „Tallage“ an jene Herausforderungen heranzutasten, die sodann weiter oben auf schon fortgeschrittenere Biker warten: Schotterkurven, kleine Steinfelder, erste Wurzeln, engere Kehren – auch bergauf.
Und wenn 2023 die Wildbachverbauung abgeschlossen ist, welche momentan die Passhöhe zu einer etwas wüsten Schotterlandschaft macht, wird zusätzlich noch ein Laufradparcours, genannt Nocky’s Kids Trail Loop, das Angebot bereichern.

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Nach etwa einem Drittel des für Anfänger durchaus machbaren, aber auch für Fortgeschrittene – bei entsprechendem Speed oder Sprungvermögen – lustigen Flowtrails zweigen wir ab auf den jüngsten Stolz der Region, den Zirbentrail.
700 Meter lang und ebenso wie die ursprüngliche Murmelbahn in großteils natürlicher Bauweise umgesetzt, ergänzt er seit 2021 gemeinsam mit dem Schmuggler Trail das Streckenangebot. Letzterer startet ein nochmaliges Flowtrail-Drittel weiter unten, misst ebenfalls einen knappen Kilometer und gilt, wie ersterer, als mittelschwer, also S2.

Kostbares Salz schafften die Reichenauer dereinst über geheime Pfade durch die Nockberge vom Salzburger Lungau nach Kärnten. Glück für sie, denn ginge es nach der Beschaffenheit des Weges, der heute den Namen Schmuggler Trail trägt, hätten sie sich vorrangig an Steinen krumm geschleppt.
Mit seinen Felsplatten, natürlichen Obstacles, teils ausgedehnten Rockgardens und abwechselnd engen und weiten Kurven dünkt uns dieser Singletrail im Vergleich zum oberen als die einen Hauch schwierigere Variante. Zumal sein letzter Abschnitt durch sumpfigste Wiesen führt, die mitunter quer über den Weg entwässern und das Terrain entsprechend glitschig machen können.
Aber derlei Empfindungen sind natürlich immer subjektiv. Fakt ist: Das Geholper über die alles andere als glattgebügelte Oberfläche macht mächtig Spaß und bietet eine erste Annäherung an hochalpine Naturpfade.

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Der Zirbentrail beginnt knapp oberhalb des Speicherteichs auf der Schafalm, den Einheimische auch zum Baden nützen, und windet sich als schmales Schotterband durch eine Gegend, die man nebst urtümlichen Formen und mystischen Stimmungen auch noch für etwas gänzlich anderes lieben kann: Heidelbeeren, Preiselbeeren – hier „Schwoazbär“ und „Grant’n“ genannt – sowie, weiter unten, Himbeeren.
Die köstlichen Früchte der Berge versüßen uns manch Pause, ja, wachsen stellenweise sogar so dicht, dass sie zum Grund für eine kurze Fahrtunterbrechung zwecks Nascherei am Wegesrand werden. Sonnenwarme Beeren und unter unseren Stollenreifen ein Wegerl, das zwar nie wirklich knifflig, mit gelegentlichen Steinstufen, schnellen Wellen, Kurven und Flow-Passagen sowie optionalen Sprüngen aber doch schon etwas fordernder ist – Biker-Herz, was willst du mehr?

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Ausbau im Gang: Teahouse Trail

Vielleicht auch ein paar Wurzeln? Steine, die so groß sind, dass sie die Titulierung als Felsen verdienen? Ein fieses Kurverl, hie und da? Oder womöglich sogar verblockte Spitzkehren, hohe Geländestufen, hängendes, rutschiges Terrain?
Kannst du haben. 100 Meter davon schon jetzt, etliche mehr in absehbarer Zeit.

Am Ende des Zirbentrails treffen wir auf Lukas Hervert, den Bikepark Manager der Turracher Höhe. Mittels täglicher Kontrollfahrten am Morgen und jeweils vier, fünf Arbeitsstunden am Nachmittag zeichnet er dafür verantwortlich, dass sämtliche Trails in durchwegs perfektem Zustand sind. Bremsrillen? Löcher? Unterspülungen? Nicht in dieser Region.
Unterstützt von einem Helfer buddelt Lukas am Kreuzungspunkt mit dem Kornock Flowtrail soeben händisch kleine Felsen aus und fügt sie an passenderer Stelle wieder ins Erdreich ein. Ein gelbes Singletrail-Schild markiert die Stelle als Beginn des Teahouse Trails, Kategorie S3, Farbe schwarz.
Aktuell mag es ein wenig übertrieben erscheinen, für einen 14 Höhenmeter umfassenden Abschneider mit oben erwähnten Naturtrail-Eigenschaften einen eigenen Namen zu ersinnen. Doch höret: der Teahouse Trail wird, wie übrigens auch der Jumptrail, ausgebaut. Die zugehörigen Fähnchen, welche seinen künftigen Verlauf durch eine relativ steile Wald- und Weideschneise markieren, hat das Shaper-Duo bereits ausgesteckt. Und dem Vernehmen nach wird dies nicht die letzte Erweiterung der Trailarea Turracher Höhe sein …

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 Zwei rote Singletrails, ein schwarzer in Bau 

Die S2- und S3-Errungenschaften seit dem Sommer 2021

Seine Bezeichnung verdankt der neue Trail dem privaten "Teehüttl", das ein Stückchen weiter unterhalb etwas abseits, aber frisch renoviert auf einer kleinen Lichtung thront. Engländer hätten es einst erbaut, weiß Christian zu berichten. Warum gerade da drüben, in der relativen Einschicht, ist rasch erklärt: "Von dort hast einen sensationellen Ausblick in die Berge und zum See."
Nun gut, den haben wir hier herüben auf den MTB-Trails auch. Garniert mit witzigen Impressionen von den stellenweise recht gut überschaubaren Strecken, weil man allenthalben Mountainbiker um Kurven fetzen, über Hügel abheben oder hinter Latschen abtauchen und an ganz anderer Stelle wieder auftauchen sieht. Zumindest, sofern nicht gerade eine Schlechtwetterfront hereindrückt ...

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Prost, Mahlzeit!

Und damit zurück an den Anfang dieser Geschichte, zurück in die K-Alm. Deren heimeliges Inneres nimmt uns wohlwollend auf, während es draußen nicht allzu lange, aber doch nennenswert regnet.
Frohen Mutes schmökern wir durch die Speisekarte des gemütlich-stylishen Restaurants mit ihren deftigen Ripperln, herzhaften Fondues und veganen Alternativen, bestellen dann doch klassische Hüttenkost - Turracher Suppentopf, Käsespätzle, Kaiserschmarrn - und schmieden Pläne für die noch ausstehende St. Lorenzen Runde via Grünsee, Bauernhof Eis und höchstgelegener Pfarre Kärntens.

Noch ahnen wir nicht, dass die Stippviste am Jumptrail bereits unsere letzten per Bike zurückgelegten Meter auf dem Hochplateau am Rande des Biosphärenparks Nockberge gewesen sein sollen. Dass sich in Kürze der Himmel auftun und alles zur Erde schicken wird, was er an Wasser und Wind dort vorrätig hat. Dass sich dieses erste Gewitter zwar so schnell wieder verziehen wird, wie es gekommen ist, und für eine idyllische Abendstimmung lang nochmals mildes Sonnenlicht über dem Turrachersee liegen wird. Dass anschließend jedoch die angesagte Front ungleich nasser, kälter und stürmischer über die Nacht und den folgenden Tag herrschen wird, als gedacht und es angesichts dessen wohl besser ist, den geordneten Rückzug anzutreten.

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Erst eine knappe Stunde später wird all dies allmählich zur Gewissheit und das Haus der Huskys unser Zufluchtsort für Teil 1 des Weltuntergangs.
Bei Kaffee und Nussschnecke nehmen uns die Maierbruggers auf, zeigen uns manch Rafinesse ihres mit eigenen Händen in Holzriegelbauweise errichteten Pfahlbaus, führen uns durchs geschmackvoll mit Altholz gestaltete Appartement im Dachgeschoss, welches im Winter auch vermietet wird, und erzählen von ihrem Alltag als Verleiher, Ski- und Snowboard-Lehrer sowie Mountainbike-Guide zwischen drei Kindern, verspieltem Hund (by the way: ja, der Firmenname hat mit einem vierbeinigen, jedoch bereits verblichenen Familienmitglied zu tun) und teils geschütztem Naturjuwel.

Als das Ärgste vorüber ist, wechseln wir hinter die gediegenen Mauern des Schlosshotel Seewirt, wo uns freundliche Kellner und umsichtige Kellnerinnen ein delikates 7-Gang-Abendmenü servieren.
Christian und Heidi, Celina, Jonas und Paul dinieren derweilen nicht ganz so fürstlich. In ihrem eigentlichen Domizil in der Ebene Reichenau ist nämlich, wie in vielen Kärntner Haushalten an diesem Abend, der Strom ausgefallen. Und doch sind sie sich, als wir uns am nächsten Morgen frühzeitig verabschieden kommen, einig in ihrem Fazit über das Leben auf der Turracher Höhe: Es ist, zumal für Familien, schön!
Dem können wir aus der Sicht bestens betreuter und unterhaltener Gäste nur beipflichten ...

Good to know

Das Alm-See-Plateau der Turracher Höhe liegt an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark auf rund 1.800 Meter. Am Rande des Biosphärenpark Nockberge und inmitten weiterer Naturschutzgebiete gelegen, überrascht die eigentlich ja als Skigebiet bekannte Gegend mit erstaunlicher Unberührtheit, idyllischen Gebirgsseen, ausgedehnten Zirbenwäldern und sumpfigen Wiesen mit entsprechend seltener Flora und Fauna.
Beliebte Wander- und ehemalige Bergbau-Region, hat sich die Turracher Höhe touristisch als Familienparadies etabliert – Sommerrodelbahn, kindertaugliche Themenwege und Butlercard inklusive.
Allgemeine Infos auf www.turracherhoehe.at

Trail Area
Das MTB-Trailnetz startet auf ca. 2.200 m Seehöhe und wird durch die Kornockbahn als Aufstiegshilfe (6er-Sessellift mit Hängevorrichtungen fürs Bike) erschlossen.
Das familientaugliche Angebot umfasst aktuell einen langen Flowtrail der Kategorie S1, zwei mittelschwere S2-Singletrails sowie eine im Ausbau befindliche S3-Variante, und den je nach Herangehensweise – springen oder überrollen – anspruchsvollen oder ebenfalls nicht allzu schwierigen Jumptrail.
Rund um die Talstation ergänzen zwei Pumptracks, verschiedene Übungstrails und ab 2023 auch ein Laufradparcours das Sortiment an gebauten Strecken. Für Tourenbiker gibt’s eine landschaftlich tolle Forststraßen-Runde in zwei Längen.
Detaillierte Beschreibungen und interaktive Karte auf www.trailarea-turracherhoehe.at

Kornockbahn
Öffnungszeiten 2.7. bis 11.9. tgl. 9-16:00 Uhr; ab 12.9.-1.11. jeweils Sa&So 9-16:00 Uhr
Tageskarte € 34,-/20,50 (6-14 J.)
4-Stunden-Karte € 29/17,50
Bergfahrt mit Rad € 19/11,50
Biketransport € 7,-
Weiters Mehrtageskarten (in 4 weiteren Kärntner Regionen gültig), Saisonkarte

Bikeschulen & VerleihEssen und SchlafenWeitere Hütten, Restaurants und Unterkünfte auf www.turracherhoehe.at
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vor 5 Stunden schrieb NoMan:

Flowtrails und mehr. Klein, aber fein und äußerst familientauglich ist das Streckenangebot auf dem Hochplateau zwischen Kärnten und der Steiermark - und im Wachsen begriffen.

Soeben hier angekommen, sieht nett aus! Aber eine Frage Lisi: hast du einen Weg rauf gefunden außer der Gondl? Weißt eh, ich bin Oldskool😂

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vor 16 Stunden schrieb hill:

Soeben hier angekommen, sieht nett aus! Aber eine Frage Lisi: hast du einen Weg rauf gefunden außer der Gondl? Weißt eh, ich bin Oldskool😂

Hmmm ... auf die Idee, derlei finden zu wollen, sind wir nicht gekommen. 😁 Forststraßen gibt's grundsätzlich. Aber ob da nebst den Lastwägen, die gerade das Material für den Schleppliftbau beim Snowpark bringen, auch Radler fahren dürfen, weiß ich eigentlich nicht.

Bearbeitet von NoMan
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vor 12 Stunden schrieb noBrakes80:

Hmm schaut ma alles nach mehr oder weniger Murmelbahnen aus...? Dabei hätts da Potential, fast ala 3Länder da dortn. Für ein mini 3Länder zumindest. :p

Exakt, aktuell "mehr oder weniger" (also am Schmuggler werden die Murmeln ganz schön über die Steinchen poltern 😉) - aber wirklich gut gebaut. Teahouse wird dann eine andere Nummer

Bearbeitet von NoMan
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Am 29.8.2022 um 14:08 schrieb hill:

Soeben hier angekommen, sieht nett aus! Aber eine Frage Lisi: hast du einen Weg rauf gefunden außer der Gondl? Weißt eh, ich bin Oldskool😂

Weg gibt s einen hinten rauf, über die Maierbruggersiedlung, aber Grundeigentümer gibt ihn nicht frei leider. Es wird daran gearbeitet. Auch am Singletrailerweiterungsangebot (Enduro). Zirbentrail is ein schneller singletrail mit optionale Sprüngen, Schmuggler endurot schon etwas mehr. Wenn wildbachbaustelle fertig ist, soll noch eine paar andere Optionen kommen. Bei Üwi Jumptrail sind auch zwei kurze Mini black Lines im Wald. Step by step. Macht schon Spaß. Üwi Flowtrail is auch mit n lokalen Material gebaut. 

 

sg



 

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Am 5.9.2022 um 22:20 schrieb ChrisPosch:

Weg gibt s einen hinten rauf, über die Maierbruggersiedlung, aber Grundeigentümer gibt ihn nicht frei leider. 



 

Also gar nix zum Treten? Keine einzige MTB-Tour und nicht mal die Zufahrt zu Trail-Start aus eigener Kraft möglich? Sehr einseitig, sehr schade. 

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vor 3 Stunden schrieb emed:

Also gar nix zum Treten? Keine einzige MTB-Tour und nicht mal die Zufahrt zu Trail-Start aus eigener Kraft möglich? Sehr einseitig, sehr schade. 

Es gibt eine 900-Hm-Tour (inkl. kürzerer Variante) - konnten wir uns, wie erwähnt, gewitterbedingt (noch) nicht ansehen.

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War heute mit der Tochter dort.



Parkplatzsituation bei der Kornockbahn Talstation ist wegen der Baustelle ziemlich eingeschränkt.

Am Vormittag super Wetter und die Trails wirklich in einem top Zustand!

 

Allerdings waren inkl. uns nur 8 Biker da.

 

Übrigens: Pumpe, Ersatzschlauch und Co im Endurostyle am Rahmen montieren ist keine gute Idee da sonst das Bike kaum am Lifthaken Platz findet.

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Am 30.8.2022 um 06:55 schrieb NoMan:

Exakt, aktuell "mehr oder weniger" (also am Schmuggler werden die Murmeln ganz schön über die Steinchen poltern 😉) - aber wirklich gut gebaut. Teahouse wird dann eine andere Nummer

Tatsächlich sind die Trails extrem lässig gebaut und vor allem super ins Gelände integriert! Am Schmuggler sind bei meiner Fahrt dann auch mal ein paar junge Stiere herumgestanden, so stell ich mir den eigentlichen Shared Trail vor🤘

 

Hab mir natürlich auch eine Auffahrt gesucht und mein Bike raufgeschoben da Fahrverbot (tw. sind da aber eh schöne Rampen wo man gerne schiebt).

 

Auffahrt sollte es jedensfalls geben, wenn das schon in Arbeit ist, perfekt!

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  • 9 Monate später...

war im Sommer 21 (4 Tage) mit der Familie dort, leider war es damals so dass man ohne Liftkarte nicht einmal ganz legal per bike auf dem Berg gekommen ist, wenn man also beim Familienurlaub eine kurz Runde drehen wollte ist das nicht gegangen, schade.🙈

Sonst darf man eigentlich fast nirgends fahren. So nach dem Motto, zahlst was dann gibt’s Trail u. wenn nicht gibt’s eine Forststraßenstrecke.

(ich fahre normal selbst bergauf)

Die Gegend ist wunderschön, aber mit dem schwachen Tourenangebot nicht so meine Urlaubsregion.😒

 

Zum mitnehmen bei der Durchreise für einen Tag "Lifteln" ok, aber für mehr eher nicht.

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vor 17 Minuten schrieb NoNick:

Schon fast ein Luxus bei uns ;)

 

Hat sich diesbezüglich zwischenzeitlich was geändert?

Schaut schlecht aus – laut TVB gibts 3 Mountainbike-Touren (wobei im Bereich der Turracher Höhe die Touren 1 und 2 deckungsgleich mit der Tour 3 sind), und da ist kein Tour auf die Seite Richtung Trails eingetragen. Ist wohl auch nicht so einfach wegen der Bundeslandgrenze.

 

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Auf der Turrach, war und bin ich immer mit Skiern unterwegs oder mit den Wanderböcken. Auf die Idee dort mim Radl herumzugurken bin ich bis dato noch nicht gekommen...

Schöne einsame Gegend im Sommer und noch relativ beschaulich im Winter - hoffe das bleibt auch so. Wenn man sich allerdings ansieht, was dort so gebaut wird, dann wohl eher nicht.

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  • 3 Wochen später...

Wir waren dieses WE auf der Turracher Höhe und uns haben die Strecken sehr gut gefallen. Sehr guter Zustand mit mehreren Tables und Doubles wirklich gut gebaut. Wir waren am Vortag auch in Bad Kleinkirchheim auf der Flow Country Strecke, aber die macht viel weniger Spass und ist zumindest oben viel schlechter gebaut.

Rauf auf die Turracher gibt es glaube ich keinen freigegeben Weg, allerdings ist einer von uns mit Ebike ohne Probleme rauf gefahren.

 

Und noch was 4h Karte kostet 31,5 EUR auf der Turracher und in Bad Kleinkirchheim 40 EUR (wobei man gefühlte 10min durch die Mittelstation schleicht).

Bearbeitet von tyler_durden
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