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Mondraker Dune Carbon 2024

Mondraker Dune Carbon 2024

09.04.24 12:00 2.315Text: Lukas Salzer
Lukas Salzer

Größe: 181cm Schrittlänge: 87cm Gewicht: 72kg Fahrstil/-können: klassischer XC Fahrer, auf flowig-schnellen S2-S3 Trails macht's mir am meisten Spaß. Airtime und Spitzkehren sind nicht so mein Ding. Am Rennrad sind meine schnellen Tage vorbei.

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Fotos: Mondraker, Lukas Salzer
Die Spanier legen im Sektor der Light-E-Bikes nach. Vier Jahre nach seinem Abgang kehrt das Enduro Dune als Bosch SX-Modell mit 165 mm Travel und Mullet-Setup in Mondrakers Portfolio zurück. Hier unsere Fahreindrücke vom Presselaunch in Portugal.09.04.24 12:00 5.684

Mondraker Dune Carbon 2024

09.04.24 12:00 5.6843 Kommentare Lukas Salzer
Lukas Salzer

Größe: 181cm Schrittlänge: 87cm Gewicht: 72kg Fahrstil/-können: klassischer XC Fahrer, auf flowig-schnellen S2-S3 Trails macht's mir am meisten Spaß. Airtime und Spitzkehren sind nicht so mein Ding. Am Rennrad sind meine schnellen Tage vorbei.

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Mondraker, Lukas Salzer
Die Spanier legen im Sektor der Light-E-Bikes nach. Vier Jahre nach seinem Abgang kehrt das Enduro Dune als Bosch SX-Modell mit 165 mm Travel und Mullet-Setup in Mondrakers Portfolio zurück. Hier unsere Fahreindrücke vom Presselaunch in Portugal.09.04.24 12:00 5.684

Es gibt keinen besseren Ort, um ein neues Mondraker Dune vorzustellen, als eine echte Sanddüne.
Für die spektakulären Pressefotos, mit denen sich das ehemalige Vollgas-Enduro nach vier Jahren Katalog-Abstinenz nun als Light-E-Enduro zurückmeldet, empfahl sich der ferne Planet Dune... äh, Marokko. Für ein Launch-Camp wäre dies jedoch ein gänzlich ungeeigneter Flecken Erde gewesen. Wie wäre das Haus Mondraker schließlich dagestanden, hätte es eine nichtsahnende Journalistenschar den Sandwürmern zum Fraß vorgeworfen?

Also ab nach Portugal! Denn unweit von Lissabon, im malerischen Cascais, gibt es einen ebenso magischen Ort: ein Hotel direkt am Strand, und unmittelbar dahinter erhebt sich eine mächtige Sanddüne.
Was aber der Location des Presse-Events das Sahnehäubchen aufsetzte, war die saftig grüne Hügelkette von Sintra mit ihren bunten Blumen und dem würzigen Geruch Portugals – oder war es doch jener von Spice? An deren Hängen schlängeln sich die legendären Sintra Trails ’gen Meer. Und diese bieten alles, was ein Bikerherz begehrt.

 Was für ein Ort, und was für ein Bike, dieses neue Mondraker Dune! 

Um BB-Autor Lukas Salzer war's ab Ankunft in Cascais geschehen
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Knapp 20 Medienvertreter aus nah und fern hatte Mondraker dorthin geladen, um … nein, nicht um sie einer halluzinogenen Droge auszusetzen; sondern um auf dem „Superenduro-Light-E-Bike“ der berauschenden Wirkung von Geschwindigkeit und Flow zu frönen. Und obgleich ein maßgeblicher Anteil des Hochgefühls, welches uns dabei übermannte, aus der Steckdose kam: Elektrizität alleine ist’s nicht, die aus dem neuen Bike einen idealen Harvester für die Trails dieser Welt macht.
Was für ein Ort, und was für ein Bike, dieses neue Mondraker Dune!

Die Fakten

So stolz die Spanier - das Funkeln in ihren Augen verriet es, immer, wenn sein Name fiel - auch auf das komplett neue, andere Dune sind: In der obligatorischen Produktpräsentation gaben sie sich erfrischend kurz angebunden.
Statt uns mit markigen Claims und komplexen Kurvendiskussionen einzudecken, meinten Mondrakers Entwickler unisono: "Geht lieber damit fahren und habt Spaß!" Umso auffälliger war, dass während des knapp gehaltenen Vortrags ein Wort gleich mehrmals fiel - nämlich jenes vom Vertrauen, welches das nach dem Neat bereits zweite Light-E-Bike aus Alicante vermitteln soll.
Darüber hinaus wurden jedoch nur die allernötigsten Zahlen und Fakten genannt, als da wären:

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Das Dune folgt einem Konzept, das zunächst etwas widersprüchlich erscheint: potentes Fahrwerk trifft auf maximal mögliches Leichtgewicht und elektronische Unterstützung.
Bei dem Newcomer mit übertragenem Namen handelt sich also um ein Light-E-Enduro aus Mondrakers bestem Carbon, dem Stealth Air, mit 165 mm hinterem Federweg und einem Rahmengewicht von lediglich 2.650 Gramm in Größe M.
An der Front stehen beim Topmodell 180 mm Federweg zur Verfügung, bei den anderen sind es immer noch massige 170 mm.

Die E-Bike-Gene bleiben dezent im Hintergrund, denn die per Mittelmotor zugeführte Extrapower von 55 Nm und maximal 600 W steuert Boschs jüngster Wurf, der kompakte Performance SX-Motor (ca. 2 kg), bei. Zum smarten Light-System des Branchenführers zählt weiters der 2.070 g wiegende, herausnehmbar ins Unterrohr integrierte 400 Wh-Akku sowie der formschön ins Oberrohr eingelassene SX System Controller.
Unterm Strich ergibt das ein Kampfgewicht von 19,8 kg - und zwar inklusive stabiler Reifen (Maxxis Double Down hinten und EXO+ vorne) und echter Enduro-Laufräder.
Ein zusätzlicher, ca. 1.500 Gramm schwerer 250 Wh Bosch Powermore Extender kann an der Flaschenhalteraufnahme montiert werden. So ergeben sich kombinierte 650 Wh Kapazität und ordentlich Reichweite.

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Geometrie

S M L XL
Sitzrohrlänge (mm) 380 420 450 490
Steuerrohrlänge (mm) 100 110 130 140
Oberrohrlänge (mm) 580 600 625 650
Kettenstrebenlänge (mm) 445 445 445 445
Lenkwinkel XR bzw. RR/R 63,6° bzw. 64° 63,6° bzw. 64° 63,6° bzw. 64° 63,6° bzw. 64°
Sitzwinkel Actual/Effective XR 73,6°/77,1° 73,6°/77,1° 73,6°/77,1° 73,6°/77,1°
RR/R 74,0°/77,5° 74,0°/77,5° 74,0°/77,5° 74,0°/77,5°
Radstand (mm) XR 1236 1260 1289 1313
RR/R 1232 1256 1285 1309
BB Drop (mm) XR -18/+3 -18/+3 -18/+3 -18/+3
RR/R -21/0 -21/0 -21/0 -21/0
Stack (mm) XR 625 634 652 662
RR/R 621 630 648 658
Reach (mm) XR 440 460 480 500
RR/R 445 465 485 505
Fork Offset (mm) 44 44 44 44

Grundsätzlich folgt das Bike den von Mondraker einst als bahnbrechend etablierten Grundsätzen der Forward-Geometrie, wonach der Reach zwecks Stabilität lang, der Lenkwinkel im Sinne der Downhill-Performance flach und der Sitzwinkel fürs dennoch effiziente Klettern steil zu sein hat.
Auffällig ist das Mullet Setup, sprich: 27,5" Hinterrad und ein 29" großes Vorderrad. Ein 29" Hinterrad ist nicht vorgesehen, weil sich die MX-Bestückung laut Mondraker im Laufe der vielen Testfahrten als beste Wahl herauskristallisiert hat.

Die Kettenstreben sind bei allen vier erhältlichen Größen durchgängig 445 mm lang und erlauben bis zu 2,6" breite Reifen. Der Hub der verbauten Dropper reicht von 125 mm (Gr. S) bis 200 mm (Gr. XL).
Die Steuerwinkel fallen mit 64° (bei den Modellen mit 170 mm-Gabel) bzw. 63,6° (beim XR mit 180 mm Federweg) sehr passend für ein reinrassiges Enduro-Bike aus. Der effektive Sitzwinkel beträgt 77,1 bzw. 77,5 Grad, was eine zentrale Sitzposition für gutes Bergauffahren garantiert.

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Eindeutig ein Mondraker

Was das Design betrifft: Die klaren Linien, betonten Kanten und das charakteristische Fenster hinter dem Steuerrohr lassen keine Zweifel, dass es sich bei dem Rad um ein Mondraker handelt. Die Farbakzente des Topmodells spiegeln hierbei die Farbe der Wüste wider.
Im Vergleich zu den Fullpower-Modellen Level und Crafty wirkt das Dune deutlich schlanker, geradliniger und weniger bullig. Nicht umsonst haben die Spanier für das neue E-Enduro vor allem auch beim 2023 vorgestellten, TQ-befeuerten Light-All Mountain Neat abgekupfert.

Passend zum cleanen Look des Boost-Rahmens mit 165 mm Hub, UDH-Schaltaugenstandard und Postmount-Bremsaufnahme laufen die Leitungen durch den Steuersatz ins Rahmeninnere.
Äußerlich sorgt allerlei Gummi und Plastik für den Schutz des bis hin zur Wippe komplett aus Carbon gefertigten Chassis und seiner Teile. Besonders auffällig ist der beinahe umlaufende Kettenstrebenschutz. Zwei kleine Mudguards am Hinterbau bewahren den Dämpfer vor groben Umwelteinflüssen, den Motor wiederum deckt ein Bash-Guard ab.
An der Unterseite des Oberrohrs versteckt sich eine Fidlock-Aufnahme, mit der sich z.B. ein zusätzlicher Flaschenhalter montieren lässt.

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  • umschließender Kettenstrebenschutzumschließender Kettenstrebenschutz
  • Ladebuchse und Extender-AnschlussLadebuchse und Extender-Anschluss
  • Zwei Fender schützen den DämpferZwei Fender schützen den Dämpfer
  • Fidlock-Mount am OberrohrFidlock-Mount am Oberrohr

Hinterbau

Im Hinterbau arbeitet eine überarbeitete Version des Zero Suspension Designs, welches in Zukunft auch andere Mondraker Modelle zieren wird.
Durch die neue Dämpferanlekung wanderte nicht nur der Schwerpunkt des Rades weiter nach unten. Das neue Design ist auch kompakter und somit leichter als zuvor.

Die Kinematik bekam ebenfalls einen Feinschliff. Der Hinterbau soll nun am Anfang des Federwegs sensibler arbeiten und einen guten Support bei großen Schlägen bieten. Obendrein soll das Dune auch noch effizient und dynamisch zu pedalieren sein.
Den Fahreindrücken sei an dieser Stelle vorweggenommen: In der Praxis funktioniert das Konzept wirklich gut.

  • Der Akku ist entnehmbar, aber als Fixum gedacht.Der Akku ist entnehmbar, aber als Fixum gedacht.
  • Der Rahmen gestattet Reifen bis 2,6".Der Rahmen gestattet Reifen bis 2,6".
  • Alle Modelle rollen mit dem gleichen Mullet-Reifenpaar vom Stapel.Alle Modelle rollen mit dem gleichen Mullet-Reifenpaar vom Stapel.
  • Die Ladebuchse ist gut zugänglichDie Ladebuchse ist gut zugänglich
  • Die Mini-Remote reguliert Motor, Display, Schiebehilfe samt Hill Hold und, wenn vorhanden, Licht.Die Mini-Remote reguliert Motor, Display, Schiebehilfe samt Hill Hold und, wenn vorhanden, Licht.
  • Mondrakers hochwertigstes Carbon formt den Rahmen.Mondrakers hochwertigstes Carbon formt den Rahmen.
  • Mondraker Dune Carbon 2024
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Möglich wird das alles erst durch die aktuellen Dämpfergenerationen - künftig setzt man übrigens auf ein Einbaumaß von 205 mm anstatt der bisher verwendeten 185 mm - und deren akribisches Tuning. Zehn Monate will man mit Öhlins an der perfekten Abstimmung fürs Flaggschiffmodell gearbeitet haben. Aber auch beim Einstiegsmodell mit seinem Fox-Fahrwerk werkt nicht der Zufall, sondern ein individuell getunter Mix.

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Modelle und Preise

Apropos Flaggschiff und Einstieg: Drei Ausstattungspakete und ein Rahmenset wird es geben, wobei die Basis überall vom gleichen Stealth Air Carbonrahmen gebildet wird. Im Topmodell wird dieser allerdings, wie bereits erwähnt, mit einer 180-mm-Gabel kombiniert, in den übrigen mit 170-mm-Forken.
Was sich alle Kompletträder teilen, sind die Maxxis-Reifen (Assegai 29x2.5” WT EXO+/Minion DHR II 27.5x2.4” WT DD) auf 30 mm breiten Hookless-Laufrädern von e*thirteens Grappler-Serie und der Fizik Terra Aidon Slim X5 Sattel. Am Cockpit (Krypton Alu bzw. Carbon) und in zwei von drei Fällen auch am Dropper (Pija) prangt der Schriftzug von Mondrakers Komponenten-Label Onoff. Und verzögert wird durchgängig mit 200-mm-Rotoren und 4-Kolben-Bremsen von Sram (Code Ultimate bzw. Bronze, DB8).

  • Dune RDune R
  • Dune RRDune RR
  • Dune XRDune XR

Den Anfang macht das silber-rote Dune R um 7.999 Euro. Als einziges Modell kommt dieses mit einem Fox-Fahrwerk (38 Float 3P Perf. Grip/Float X Perf. EVOL). Fürs Schalten ist ein Mix aus Sram GX und NX zuständig. E.13 steuert eine E*Spec Plus-Kurbel und Grappler Core-Wheels bei.
Beim Dune RR um € 9.499,- in feschem Grau-Bronze sind bereits prestigeträchtige Öhlins-Federn an Bord (RXF 38 M.2/TTX Air), hinsichtlich Laufrädern gibt’s ein Upgrade auf Grappler Race, die Gangwechsel werden elektronisch (Sram GX).
Das Dune XR schließlich sattelt bei Lenker, Laufrädern und Kurbel um auf Carbon (Onoff Krypton, E.13 Grappler Race, E.13 TRS Race) und beim Dämpfer auf Stahlfeder (Öhlins TTX22M.2) – was in Kombination mit der 180-mm-Gabel (ebenfalls Öhlins RXF 38 M.2) dessen Hardcore-Ausrichtung verdeutlicht. Gepaart mit AXS-Funktionalität an Schaltung (X0 Eagle) und Dropper (RockShox Reverb Stealth), ergibt sich ein UVP von € 11.999,-.

Das Frameset teilt sich mit dem Topmodell nicht nur die Coil Shock, sondern auch die im Mondraker-Universum neue, schicken Farbe „Mars.“ Samt Acros-Steuersatz und OnOff-Vorbau kommt die DIY-Basis auf 6.799 Euro.

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Die Fahreindrücke

Was sogleich beim ersten Aufsitzen auffällt ist dieses Gefühl der, nennen wir es, Geborgenheit.
Das Dune fühlt sich an, als ob man es schon Jahre fahre würde. Kein anfängliches Fremdeln, keine spezielle Eingewöhnung. Man kann damit, ganz der Empfehlung des Entwicklungsteams folgend, einfach losfahren und Spaß haben.
Oft wirken E-Bikes dieser Federwegs-Kategorie träge und schwer. Nicht so das Dune. Dessen lediglich knapp 20 kg samt der ausgewogenen Gewichtsverteilung, die sogar beim Tragen oder Hochheben positiv weil weder kopf- noch hecklastig auffällt, erinnern vielmehr an ein normales Bike. So fällt der Wechsel zwischen E- und Push-Bike besonders leicht - ganz nach meinem Geschmack!

Der neue Bosch SX Antrieb tut ein Übriges, dass sich das Bike sehr "natürlich" anfühlt. Einzig die dezente Geräuschkulisse des kleinen, aber feinen Motors erinnert einen daran, doch auf einem E-Bike zu sitzen.
Die Kraft und Leistung des kompakten Helferleins wird für die allermeisten ausreichen; seine Fahreigenschaften passen sehr gut zum Charakter des Dune. Doch dazu später mehr.
Vorerst wollen wir uns noch dem Bike an sich widmen.

Dune Carbon XR

Rahmen Stealth Air full Carbon, e-Bike Optimized Zero Suspension System, 165 mm Federweg, Boost 12x148 mm, Tapered Gabel Öhlins RXF 38 M.2 29, 180 mm, TTX18 Twin Tube cartridge, tapered, Boost 15x110 mm, 44 mm Offset
Größen S: 380 mm / M: 420 mm / L: 450 mm / XL: 490 mm Dämpfer Öhlins TTX22 M.2, 205x65 mm, Trunnion top mount, 30x8 mm bottom bushings
Motor Bosch Perf. Line SX, 250 W, 55 Nm Display Bosch Kiox 500/Bosch Mini Remote/ Bosch System Controller
Batterie intern Bosch Compact Powertube 400 Wh Batterie extern Optional: Bosch Powermore Extender, 250 Wh
Vorbau Onoff Krypton FG 30mm, CNC, 31,8 mm barbore Steuersatz  Acros custom 1-1/2”, 40x52x7
Lenker Onoff Krypton Carbon 1.0, Rise: 25 mm, Breite: 800 mm, 9° Backsweep, 5° Upsweep, 31,8 mm barbore Sattelstütze RockShox Reverb Stealth AXS, 31,6 mm S: 340x125 mm M: 390x150 mm L: 440x170 mm XL: 440x170 mm
Griffe Onoff Desert, 1lock-on, 135 mm Sattel Fizik Terra Aidon Slim X5, 145 mm
Bremsen Sram Code Ultimate Stealth, 4-Kolben, HS2 200 mm IS 6 bolts Bremshebel Sram Code Ultimate Stealth, reach & contact point adjust, SwingLink & lever pivot bearings
Laufräder E.13 Grappler Race Carbon, hookless, 29" vo./27.5" hi.,  Maulweite 30 mm, 28 Speichen, TLR Reifen Maxxis Assegai 29x2.5 WT, 3C MaxxGrip compound, EXO+ casing, 60 TPI vo./Maxxis Minion DHR II 27.5x2.4 WT, 3C MaxxTerra compound, DD casing, 2x120 TPI hi.; TLR
Kurbel E.13 TRS Race carbon ebike, S & M: 165 mm, L & XL: 170 mm Kettenblatt Sram X-Sync 2 Eagle 34T T-Type, steel, narrow-wide, 104 BCD CL 55
Kassette Sram XS-1295, 10-52T, T-Type, 12s Kette Sram X0 Eagle T-Type, 12s, Powerlock
Schalthebel Sram Eagle AXS Pod MMX, 12s Schaltwerk Sram X0 Eagle AXS, T-Type, 1x12s
Gewicht 19,8 kg lt. Hersteller Preis € 11.999 UVP

Getestet wurde das Dune XR, also das Topmodell mit Carbon allover und der Fahrwerks-Auslegung fürs Grobe: Coil Shock hinten, 180 mm vorne. Und obwohl es sich bei den Testfahrten um meine ersten Trailtage heuer handelte, wurde der Federweg nicht bloß einmal bis auf den letzten Millimeter ausgenutzt.
Schnelle Flowtrails, enge Pfade auf losem Untergrund, verblocktes Terrain und harte Enduro-Lines ... das Gelände rund um Sintra ließ trailtechnisch keine Wünschen offen. Und das Dune? Ebenfalls nicht. Man findet einfach keine offensichtlichen Schwächen!

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Das Bike gibt einem sofort Selbstvertrauen, inklusive einem dicken Grinsen im Gesicht. Egal, was man dem rollenden Sandhaufen in den Weg legt: Er kommt damit klar und vermittelt Fahrspaß pur.
Highspeed, große Sprünge und Drops, verblockte Abschnitte, enge Kurven – das Dune glänzt praktisch in jeder dieser Situationen.
Schon am Parkplatz vorm Hotel war es auffällig leicht zu balancieren und sehr einfach freihändig zu fahren. Über Steinstufen ergibt sich dadurch ein sehr sicheres Fahrgefühl, es lässt sich präzise über enge und hohe Felsstufen steuern, das Wort kippelig kennt es nicht.
Auffallend leicht lässt sich das Mondraker in die Kurve legen. Ein allzu aktives Eindrehen der Hüfte ist nicht erforderlich.

Durch Geröllfelder fällt die Wahl einer direkten Linie dank der stabilen und ruhigen Front sehr leicht. Auch wenn einem der Trail grobe Steine in den Weg legt: Das Dune findet seinen Weg geradewegs durch und vermittelt dabei volle Kontrolle.
Das Fahrwerk ist so schluckfreudig, dass man es ohne Rücksicht auf Verluste laufen lassen kann. Trotz des vielen Carbons wirkt das Testrad außerdem weder harsch noch unkomfortabel.
Bergauf gibt es trotz offenen Dämpfers kein störendes Wippen und dank des steilen Sitzwinkels lässt es sich sehr angenehm pedalieren. Die Dämpfung arbeitet perfekt. Das Mullet Setup fügt sich enbenso harmonisch in das Gesamtkonzept.

 Das Dune fühlt sich an, als ob man es schon Jahre fahre würde 

Der Tester konstatiert vertrauenerweckende Geborgenheit
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Zum Öhlins-Fahrwerk noch ein paar Worte mehr: Dieses wirkt sehr satt und spricht fein an. Die Gabel ist feinfühlig, aber nicht hypersensibel und liefert ein gutes Feedback vom Untergrund.
In der Mitte des Federwegs bleibt die RXF 38 stabil, was einem ein gutes Gefühl in schnellen Kurven und über Stufen vermittelt. Große Schläge schluckt die Gabel richtig gut, vermeintlich harte Landungen reduzieren sich zu einem rein visuellen Eindruck.

Das Setup hätte kaum besser sein können. Hier ist ein Dank an die fleißigen Mechaniker von Mondraker angebracht. Zumal ich, hätte es nicht gepasst, mit den unzähligen Einstellmöglichkeiten an Dämpfer und Gabel schier überfordert gewesen wäre.

Der TTX22M.2 Dämpfer im Heck performte dank der passenden Federhärte ebenso gut und passt auch optisch perfekt zum Design des Rades.
Das Pedalieren im Sitzen funktionierte dank des ausgezeichneten Hinterbaus top, es fühlte sich effizient und ruhig an. Aber auch im Stehen, obwohl das Fahrwerk doch sichtlich einfederte, gab es beim Treten kein störendes Wippen.
Was allerdings aufgefallen ist: Das Hinterrad blieb hier und da ein wenig an Steinen oder Wurzeln hängen. Das könnte allerdings an mehreren Faktoren liegen, müsste ausgiebiger getestet werden und soll an dieser Stelle den mehr als positiven Gesamteindruck des Dune nicht trüben. Zumal das Mondraker in allen anderen Situationen, vor allem bei harten Landungen, wirklich beeindruckend war.
Langer Rede kurzer Sinn: Man kann nur den Hut vor diesem Rad ziehen! Oder wie die Mondraker-Ingenieure es schon bei der Produktpräsentation erwähnten: Confidence, sie ist am neuen Dune allgegenwärtig.

 Egal, was man dem Dune in den Weg legt: Es kommt damit klar. 

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Der Bosch SX in der Praxis

Auch der ein oder andere gefinkelte Zwischenanstieg versteckte sich im dichten Urwald von Sintra. Ideal, um den neuen Bosch SX auf Herz und Nieren zu prüfen.
Das SX System folgt dem Trend der leichten und kompakten E-Bike-Antriebe. Insgesamt ist es nur knapp 400 Gramm schwerer als ein Powertube 625 Wh Akku der CX-Linie allein. Die Drive Unit wiegt fast ein Kilo weniger als jene des großen Bruders. Die höhere Zelldichte im 400 Wh Akku sowie das Magnesiumgehäuse, Getriebekonzept uvm. im 250 W Motor machen dies möglich.
Trotzdem stehen 600 W Spitzenleistung zur Verfügung. Abrufbar ist diese allerdings erst bei Kadenzen ab 90 rpm; grundsätzlich arbeitet der Motor am effizientesten mit einer hohen Trittfrequenz. Dies sollte besonders sportlichen Fahrern entgegenkommen.

Das Fahrgefühl ist nicht zuletzt dank des im Vergleich zum CX deutlich verringerten Tretwiderstandes recht natürlich. Ausgegebenes Ziel der Neuentwicklung war aber schon auch, das "typische Bosch-Feeling" beizubehalten.
Mit den 400 Wh sollten gut und gerne 1.500 Hm bei normaler Unterstützung drin sein. Wer viel im Eco-Modus unterwegs ist, komm meiner Einschätzung nach an die 2.000 Hm.

  • Mondraker Dune Carbon 2024
  • Der SX System Controller im Oberrohr genügt auch solo,Der SX System Controller im Oberrohr genügt auch solo,
  • falls man Fernbedienung und/oder Display nicht will.falls man Fernbedienung und/oder Display nicht will.
  • Der Q-Faktor des Systems beträgt 160 mm.Der Q-Faktor des Systems beträgt 160 mm.

Viel Entwicklungszeit wurde in die Software gesteckt, um Fahrbarkeit und Akku-Management nochmals zu verbessern. Mit regelmäßigen Updates, welche sich einfach übers Smartphone durchführen lassen, darf man künftig auf das eine oder andere Quäntchen an zusätzlicher Performance hoffen.
Etwas Geräuschkulisse muss man dem Motor zugestehen, aber kleiner (und anders aufgebaut, gedichtet, etc.) heißt in diesem Falle auch leiser, zumal sich die Geräuschentwicklung im Mondraker generell in Grenzen hält.

Eine tolle Sache ist die Interkompatibilität zwischen allen Bosch Produkten und Displays. Wem das serienmäßige Bosch Kiox 500 Display am Dune nicht gefällt, der kann es bedenkenlos gegen ein Bosch Display seiner Wahl austauschen. Oder auch gleich weglassen, denn der SX System Controller im Oberrohr zeigt ohnehin Akkustand und Unterstützungsmodi an.
Standardmäßig gibt’s derlei folgende: Off/Eco/Tour+/E-mtb/Turbo. Diese sind je nach Bedarf über die eBike Flow App individuell anpassbar.

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Ein Fahrer wie ich, der seine Zeit fast ausschließlich mit unmotorisierten Bikes verbringt, kommt mit der kadenzgesteuerten Unterstützung des Bosch SX umgehend und gut zurecht. Und auch vielen Heavy-E-Usern wird das Leichtgewicht Spaß machen. Der SX kombiniert muskelbetriebenes Fahren ausgezeichnet mit ordentlich Punch, wenn man ihn braucht. In technischeren Passagen lässt er sich sehr gut steuern, die Pedale kleben förmlich am Fuß.
Die eigene Pedalkraft verschmilzt mit dem Motor und das „Drüberschieben“ wie beim CX gibt es in dieser Form weit weniger ausgeprägt. Der Motor braucht allerdings immer eine etwas höhere Kadenz, damit er seine Leistung voll entfalten kann. Trotzdem kann man mit ihm bergauf ordentlich Spaß haben. Für schwere technische Anstiege mit geringer Trittfrequenz ist der CX aber wohl nach wie vor die bessere Wahl.

In das Konzept des Dune fügt sich der SX sehr gut ein. Er gestattet entspanntes Hochkurbeln zum Trail, anschließend lassen sich die Vorteile des leichteren Bikes bergab voll ausnutzen. Der Silhouette des Bikes schmeichelt Boschs Neuer ebenfalls. Das kleinere Motorgehäuse und der schlanke integrierte Akku fügen sich schön in das Design des Mondraker ein.

 Der SX kombiniert muskelbetriebenes Fahren ausgezeichnet mit ordentlich Punch. 

Boschs Neuer feiert am Dune einen gelungenen Einstand

Die Tasten der Mini Remote am Lenker haben für meinen Geschmack einen etwas zu leichten Druckpunkt. Im Gelände passierte es öfters, dass ich unabsichtlich gleich mehrere Stufen schaltete. Aber zugegeben: Die Position des Schalters am Testbike war auch nicht die beste.
Ein wirklich geniales Feature ist die neue Schiebehilfe mit dem sogenannten Hill Hold: Schaltet man sie ein, rollt das Rad nicht mehr zurück, denn der Motor verhindert aktiv das Zurückrollen des Rades. Und selbst wenn man die Taste loslässt, bleibt Hill Hold noch zehn Sekunden aktiv. Dies erleichtert das Schieben in steilen Passagen ungemein.

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Fazit

Mondraker Dune XR
Modelljahr: 2024
Testdauer: 2 Tage
Preis: € 11.999,- UVP
+ Optik
+ Fahrwerks-Performance
+ Geometrie
+ Gewicht
+ Motor-Charakteristik
o Preis
BB-Urteil: Spice-E

Mein Resümee nach zwei großartigen Tagen auf den Trails in Sintra: Das neue Mondraker Dune ist ein trailtechnischer Alleskönner. Jedes Szenario, von schnell über kurvig bis verblockt, macht damit einfach nur Spaß. In allen trailtypischen Situationen vermittelt das E-Enduro Ruhe und ein absolut sicheres Handling; es gibt einem die entscheidende Extraportion Selbstvertrauen.

Das relativ geringe und gut ausbalancierte Gewicht ist ein großer Pluspunkt und wird vor allem leichteren Personen sehr entgegen kommen. Der neue Bosch SX Motor passt perfekt in das Gesamtkonzept und bietet einen tollen Mix aus Leichtigkeit, Kompaktheit und Leistungsstärke.

Tatsächlich ist das Dune somit das erste E-Bike, welches mich nicht mehr loslässt und darüber sinnieren lässt, ob wohl mein nächstes Rad fürs Grobe noch ein konventionelles sein wird ...

  • Mondraker Dune Carbon 2024

Die Spanier legen im Sektor der Light-E-Bikes nach. Vier Jahre nach seinem Abgang kehrt das Enduro Dune als Bosch SX-Modell mit 165 mm Travel und Mullet-Setup in Mondrakers Portfolio zurück. Hier unsere Fahreindrücke vom Presselaunch in Portugal.



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