revilO Geschrieben Gestern um 15:24 Geschrieben Gestern um 15:24 Der einzige, der da eine Mini-Chance hat, an Pogacars Hinterrad zu bleiben, ist Vingegaard. Ob das wirklich so ist, sehen wir in einer Woche, denn Vinge startet bei der EM. 1 1 Zitieren
BikeBär Geschrieben Gestern um 16:32 Geschrieben Gestern um 16:32 vor 1 Stunde schrieb revilO: Ich hab's mir noch mal genau angesehen: Die Attacke von Pogacar war bei km 104 kurz vom Gipfel des langen Berges, Ayuso ist nach der Abfahrt in der ersten Steigung bei km 99 gestanden. Ayuso hat Pogacar also exakt gar nichts gebracht und auch wenig Körner verschossen. Del Toro hat bis km 66 mitgearbeitet, sicher nicht zu gleichen Teilen. Pogacar ist also insgesamt gute 90km im Wind gefahren mit 43km/h Schnitt, auf einem Rundkurs mit fast 200 Höhenmetern pro 10km. Das ist völliger Wahnsinn. Wir sprechen hier von Wattzahlen, die der ambitionierte Hobbyfahrer gleichen Körpergewichts nur 5min leisten kann. Da können sie sich hinten einig sein, wie sie wollen, das ist nicht zu schließen. Und tatsächlich waren sich die besten fünf hinter Pogacar auch einig. Der Vorsprung wurde dennoch stetig größer. Den selbstverschuldeten Zeitverlust hat Evenepoel mit Hilfe der Autos geschlossen. Diese eine Runde war dann auch mit Abstand die schnellste im gestrigen Rennen, 46km/h Schnitt laut Strava. Ich glaube mittlerweile, dass Pogacar auf so einem Kurs nur zu schlagen ist, wenn er von Beginn an nicht Windschatten fahren darf. 😁 Also stetig gewachsen würd ich zum Abstand nicht unbedingt sagen, is sogar immer wieder mal oszilliert, zB um eine Minute herum (hab's am Abend im Re-Live im Halb-Schnelldurchlauf angesehen, da kriegt man das ganz gut mit) aber das is eh ein Detail. Jedenfalls hatte man nie den Eindruck, dass ernsthaft Gefahr entsteht, auch wenn dahinter koordinierter gearbeitet wurde als in Zürich (mMn). Aber dass eine Soloflucht bei einer WM/EM/Olympia ohne eingespielte Teams und ohne Funk mehr Chancen hat, is halt auch Teil des Spiels und wohl auch von Pogi einkalkuliert. @madeira17 selbst wenn die beiden UAE-Cracks als inoffizielle Helfer agierten (was ich nicht so recht glaub, immerhin winken ja auch Silber und Bronze in seinem Windschatten), der schale Beigeschmack is wohl Ansichtssache. Mich stört es nicht, is einfach Teil der Realität und hat sogar gewissen Reiz, wer sich mit wem wie gut versteht. 1 Zitieren
123mike123 Geschrieben Gestern um 16:32 Geschrieben Gestern um 16:32 vor 3 Stunden schrieb BikeBär: Noch etwas Senf nach der Mahlzeit von mir: am überraschendsten fand ich wie schnell Ayuso und Del Toro abreißen lassen mussten. Letzterer aber angeblich auch mit Magenproblemen. Ab da war ich mir ziemlich sicher, dass Gold vergeben is wenn nix passiert. Für mich war´s genau umgelehrt: Je länger die beiden (eigentlich nur einer, weil del Toro war eher ein Strohfeuer) dabei bleiben können, um so sicherer war es für Pogi. Aber auf einem Kurs, auf dem es nur rauf und runter geht und auch noch kurvig, ist kein Kraut gegen einen top-fitten Pogi gewachsen. - Da hatte ich einen Denkfehler: Ich dachte nach dem ITT, dass Pogi vielleicht nicht so stark wie gewohnt ist und verstehe das ITT-Ergebnis immer noch nicht ganz. (Ich meine gar nicht die Aero-bullett.) - Ich kann nicht glauben, dass Pogi gestern in einem ITT ein anderer außer Remco hätte schlagen können. @Remco: Er weiß es nicht und glaubt es nicht, aber er hätte gestern nicht gewinnen können. 2 Zitieren
BikeBär Geschrieben Gestern um 16:42 Geschrieben Gestern um 16:42 vor 2 Minuten schrieb 123mike123: Für mich war´s genau umgelehrt: Je länger die beiden (eigentlich nur einer, weil del Toro war eher ein Strohfeuer) dabei bleiben können, um so sicherer war es für Pogi. Ich glaub wir widersprechen einander da gar ned: dass es auch für Pogi mit Begleitern besser ist, is unbestritten und hat er im Interview dann auch gsesagt (selbst wenn er den Löwenanteil geleistet hat). Dennoch waren die beiden ja heuer nicht grad in schlechter Form, und wie schnell auch die verbraucht waren (das strohfeuer war Ayuso) war für mich ein Indiz für seine erneute Überlegenheit. vor 2 Minuten schrieb 123mike123: Aber auf einem Kurs, auf dem es nur rauf und runter geht und auch noch kurvig, ist kein Kraut gegen einen top-fitten Pogi gewachsen. - Da hatte ich einen Denkfehler: Ich dachte nach dem ITT, dass Pogi vielleicht nicht so stark wie gewohnt ist und verstehe das ITT-Ergebnis immer noch nicht ganz. (Ich meine gar nicht die Aero-bullett.) - Ich kann nicht glauben, dass Pogi gestern in einem ITT ein anderer außer Remco hätte schlagen können. Abgesehen vom Unterschied der Disziplinen, es gibt halt sicher auch für einen Pogacar schlechtere Tage und wenn er vor Kanada wirklich eine ganze Woche wegen Krankheit außer Gefecht war (von der Saison könnte es wieder einmal Covid gewesen sein), dann hängt ihm das sicher ein bissl nach, vor einer Woche mehr als gestern. Eh sensationell wie die das wegstecken. vor 2 Minuten schrieb 123mike123: @Remco: Er weiß es nicht und glaubt es nicht, aber er hätte gestern nicht gewinnen können. 100% Ack 1 Zitieren
revilO Geschrieben Gestern um 17:10 Geschrieben Gestern um 17:10 (bearbeitet) vor 39 Minuten schrieb BikeBär: Aber dass eine Soloflucht bei einer WM/EM/Olympia ohne eingespielte Teams und ohne Funk mehr Chancen hat, is halt auch Teil des Spiels und wohl auch von Pogi einkalkuliert. Nachdem Pogacar das bei den schweren Eintagesrennen ständig widerlegt, siehe Strade Bianche oder LBL, liegt es weniger an der Zusammenarbeit der gegnerischen Teams als an der Überlegenheit von Pogacar. Ich dachte gestern wirklich, dass die 5 Verfolger eine Chance hätten und Pogacar doch irgendwann nachlassen müsse. Das war aber nicht der Fall. Er hat sein Tempo so gewählt, dass er einfach nicht eingebrochen ist. Im Training simuliert er angeblich solche Fahrten. Wahrscheinlich hätte er noch eine Rund anhängen können. Er sah im Ziel deutlich frischer aus als bei der WM im Vorjahr bei einem ähnlichen Effort. Ich glaube überhaupt, dass das gestern die größte Leistung in der Geschichte von Radsportweltmeisterschaften war. Mir fällt überhaupt kein Fahrer der Geschichte ein, der da gegenhalten hätte können. Evenepoel war schon in einer Glanzform und konnte es nicht annähernd, auch nicht im direkten Duell auf den letzten 20km, in seinem Metier, obwohl er insgesamt viel weniger im Wind war. Bearbeitet Gestern um 17:13 von revilO 2 Zitieren
BikeBär Geschrieben Gestern um 20:57 Geschrieben Gestern um 20:57 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb revilO: Nachdem Pogacar das bei den schweren Eintagesrennen ständig widerlegt, siehe Strade Bianche oder LBL, liegt es weniger an der Zusammenarbeit der gegnerischen Teams als an der Überlegenheit von Pogacar. Ich dachte gestern wirklich, dass die 5 Verfolger eine Chance hätten und Pogacar doch irgendwann nachlassen müsse. Das war aber nicht der Fall. Er hat sein Tempo so gewählt, dass er einfach nicht eingebrochen ist. Im Training simuliert er angeblich solche Fahrten. Wahrscheinlich hätte er noch eine Rund anhängen können. Er sah im Ziel deutlich frischer aus als bei der WM im Vorjahr bei einem ähnlichen Effort. Ich glaube überhaupt, dass das gestern die größte Leistung in der Geschichte von Radsportweltmeisterschaften war. Mir fällt überhaupt kein Fahrer der Geschichte ein, der da gegenhalten hätte können. Evenepoel war schon in einer Glanzform und konnte es nicht annähernd, auch nicht im direkten Duell auf den letzten 20km, in seinem Metier, obwohl er insgesamt viel weniger im Wind war. Natürlich is es hauptsächlich seine Überlegenheit, hab mich da vielleicht missverständlich ausgedrückt. Finde halt dass das gestern mit der enscheidenden Attacke 104km vor dem Ziel (noch mit mäßigem Beitrag von del Toro und 67km komplett solo) auch für seine Verhältnisse singulär war, wie Du ja eigentlich auch sagst. Strade Bianche hatte ich auch im Kopf als ich das geschrieben hab, is aber auch irgendwie ein Sonderfall und bei LBL waren's schlappe 30-40km, oder? Aber im Prinzip simma uns wohl einig, ich find auch dass er gestern regelrecht frisch gewirkt hat bis zum Schluss, während er in Zürich schon sichtbar gelitten hat. Nur mit historischen Vergleichen halt ich mich mangels weit zurückreichendem Wissen zurück Bearbeitet Gestern um 20:58 von BikeBär Zitieren
revilO Geschrieben vor 17 Stunden Geschrieben vor 17 Stunden (bearbeitet) Pogacars Soloritt ist schon mit seinem Auftritt aus dem Vorjahr vergleichbar, wenn damals auch nicht ganz so beeindruckend, als er 100km vor dem Ziel attackierte. Er schloss dann zu einer Spitzengruppe auf und hatte noch Hilfe von Tratnik und Sivakov, fuhr aber sicher auch 80km im Wind. Merckx hat so was bei Weltmeisterschaften nicht gezeigt, obwohl er es vermutlich gekonnt hätte. Vielen anderen Stars reichte es damals, wenn Merck als Sieger verhindert wurde. 1968 (mit Merckx) in Imola auf einem Kurs mit 4000 Höhenmetern hat Vittorio Adorni (Teamkollege von Merckx, der ihm laut Wikipedia den Sieg beim Giro zuvor ermöglicht hatte) ein 75km Solo hingelegt und mit 9:50 min Vorsprung gewonnen. Nicht anzunehmen, dass da dahinter (Merckx, Gimondi, Anquetil, Poulidor und andere) mit letzter Konsequenz gefahren wurde. 😁 Das längste erfolgreichste Solo bei einer WM überhaupt ohne jede fremde Hilfe hat Annemiek van Vleuten mit 104km in Harrogate 2019 geliefert. Bearbeitet vor 17 Stunden von revilO 3 Zitieren
ricatos Geschrieben vor 16 Stunden Geschrieben vor 16 Stunden Del Toro sah die Möglichkeit zumindest den zweiten Platz zu holen. Klar, dass er sich dann auch ein wenig an der Führung beteiligt. Das hat mit UAE mMn nichts zu tun. Das Tempo von Pogi war ihm aber dann zu hoch. Der Kurs war aber auch heftig schwer. Zitieren
Willy2.0 Geschrieben vor 15 Stunden Geschrieben vor 15 Stunden vor 1 Stunde schrieb revilO: Pogacars Soloritt ist schon mit seinem Auftritt aus dem Vorjahr vergleichbar, wenn damals auch nicht ganz so beeindruckend, als er 100km vor dem Ziel attackierte. Er schloss dann zu einer Spitzengruppe auf und hatte noch Hilfe von Tratnik und Sivakov, fuhr aber sicher auch 80km im Wind. Merckx hat so was bei Weltmeisterschaften nicht gezeigt, obwohl er es vermutlich gekonnt hätte. Vielen anderen Stars reichte es damals, wenn Merck als Sieger verhindert wurde. 1968 (mit Merckx) in Imola auf einem Kurs mit 4000 Höhenmetern hat Vittorio Adorni (Teamkollege von Merckx, der ihm laut Wikipedia den Sieg beim Giro zuvor ermöglicht hatte) ein 75km Solo hingelegt und mit 9:50 min Vorsprung gewonnen. Nicht anzunehmen, dass da dahinter (Merckx, Gimondi, Anquetil, Poulidor und andere) mit letzter Konsequenz gefahren wurde. 😁 Das längste erfolgreichste Solo bei einer WM überhaupt ohne jede fremde Hilfe hat Annemiek van Vleuten mit 104km in Harrogate 2019 geliefert. Jetzt ganz im Ernst: Magst nicht einen Podcast/Blog/Vlog oderwasauchimmer machen mit solchen Geschichten und G'schichtln? Ich würd mit beiden Lauschern dranhängen... alleine die klingenden Namen... *hach* Oder gibt's sowas schon? 1 Zitieren
revilO Geschrieben vor 14 Stunden Geschrieben vor 14 Stunden vor 57 Minuten schrieb Willy2.0: Jetzt ganz im Ernst: Magst nicht einen Podcast/Blog/Vlog oderwasauchimmer machen mit solchen Geschichten und G'schichtln? Ich würd mit beiden Lauschern dranhängen... alleine die klingenden Namen... *hach* Oder gibt's sowas schon? auf YouTube gibt's einiges: Lantern Rouge Chris Horner WEDÜ 1 Zitieren
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