Der neue MET Revo im Kurztest

Seit kurzem ist der MET Revo als jüngster MTB-Spross des italienischen Herstellers im Handel erhältlich. Wir hatten die Gelegenheit, den Helm schon einige Zeit vorab in Händen zu halten und auch am Trail - bzw. Kopf - auszuprobieren.
Neben dem MET Parachute Vollvisierhelm wird der Revo als ausgewiesener Enduro-Helm auf der MET-Homepage geführt und ist damit auch das Topmodell der Trail-Helm-Serie.

Vollgepackt mit Funktionen, soll der Helm nicht nur einer möglichst großen Bandbreite an Köpfen schmeicheln und dabei belüften wie ein Mailüfterl, sondern dank Mips Air System und NTA 8776-Zertifizierung vor allem auch entsprechend hohen Schutz bieten.
Mit nicht-invasiven Fall- und Zerstörungs-Tests können wir nicht aufwarten, aber ein paar Eindrücke aus der Praxis werden wir euch dennoch liefern - aber erst ein kleiner Ausflug in die Theorie.

Aus meiner jahrelanger Erfahrung mit unterschiedlichsten Mountainbike- und Rennrad-Helmen möchte ich gleich zu Beginn anmerken, dass die Wahl des Helmes natürlich vorrangig mit der Kopfform und den individuellen Vorlieben zusammenhängt. Für mich persönlich zählt neben der Passform als wichtigster Faktor auch der des Gewichts in Abhängigkeit von der Schutzfunktionen; denn natürlich ist so ein Enduro-Helm schwerer als ein leichter Rennrad- oder XC-Helm, bietet im Gegensatz dazu aber deutlich mehr Schutz bei Stürzen im Gelände, wo Wurzeln und Felsen ein häufiger Begleiter sind.

Was die Technik angeht, hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Lässige Funktionen wie Fidlock-Schnallen oder die eng anliegenden, verstellbaren Y-Verteiler an den Trageriemen gehören mittlerweile zum guten Ton bei edleren Helmen. Nichts ist ärgerlicher, als ein Helm, der zwar grundsätzlich gut passt, aber bei dem sich die Riemenverteiler ständig öffnen und verstellen.
Und viele von uns kennen das Gefühl, wenn einem mit dem Fahrtwind auch das lose Gurtende ums Kinn flattert. MET hat in dem Fall vieles richtig gemacht. Alles sitzt so wie es soll.
Das 360° Gurtsystem lässt sich gut an die Kopfform anpassen und der Verstellring auch einhändig problemlos bedienen. Die Höhenverstellung des Nackenbereichs versteckt sich zwar unter dem MIPS-Polster, aber einmal eingestellt, ist das etwas, das in der Regel selten neu angepasst werden muss.

Das Visier sitzt relativ hoch am Helm, erfüllt aber trotzdem seinen Zweck, das konnten wir auch bei unserem Fotoshooting im Wald mehrfach testen und waren selbst überrascht, wie groß der Unterschied zwischen den Stufen bzw. ohne Visier ist, was die Blendung durch die Sonne angeht.
Das Schild besitzt eine dreifache Höhenverstellung, wobei der Weg nach oben ganz einfach klappt, während die Rückstellung nach unten am besten über den oberen Montagepunkt des Visiers angegangen wird, damit nichts verkeilt.
Im Falle eines Sturzes löst sich das Visier durch einen Sicherheitsmechanismus.

Nach etlichen Testrunden möchte ich mein Fazit so zusammenfassen: Der MET Revo ist ein zeitgemäßer Trail- und Enduro-Helm, vollgepackt mit Funktionen.
Ich war alles andere als ein Fan der ersten Mips-Generationen. Die dünne und leichte Air-Variante sitzt aber wesentlich komfortabler am Kopf als die Vorgänger-Versionen. An der Stirn würde mir persönlich eine etwas breitere Auflagefläche gefallen, was aber auch daran liegen kann, dass ich meist mit Bandana unterwegs bin und die 58 cm Kopfumfang mit Bandana am Limit sind.
Insgesamt trägt sich der MET aber recht angenehm, vor allem die Durchlüftung lässt kaum Wünsche offen für einen Helm dieser Klasse. Visier, Verstellbarkeit, Brillen-Garage und Fidlock runden das solide Gesamtpaket gut ab.