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OrthoGo Massagepistole im Kurz-Review

OrthoGo Massagepistole im Kurz-Review

18.03.21 09:44 12.289Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Kleines Helferlein ganz groß: Was ist eine Massagepistole, und hält ein kompaktes Gerät wie die OrthoGo, was sie verspricht? Wir haben uns schlau gemacht18.03.21 09:44 12.384

OrthoGo Massagepistole im Kurz-Review

18.03.21 09:44 12.38412 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Kleines Helferlein ganz groß: Was ist eine Massagepistole, und hält ein kompaktes Gerät wie die OrthoGo, was sie verspricht? Wir haben uns schlau gemacht18.03.21 09:44 12.384

Wer sich und seine sozialen Kanäle im und durchs sportliche Umfeld bewegt, kommt wohl kaum um die seit geraumer Zeit omnipräsenten Massagepistolen herum. Zwischen esoterischer Yoga-Tante, gehyptem Crossfitter und permaenthusiasmiertem Triathleten hält sich aktuell so ziemlich jeder auch nur ansatzweise sportliche Influencer mit ausufernder Begeisterung eine Massagepistole beliebigen Herstellers in die geschundene Muskulatur.
Nicht, dass wir auf die sozialen Helden anspringen würden, aber ein klein wenig Neugier wecken die Versprechen dann doch auch bei uns ... Weniger Muskelkater, schnellere Regeneration, geschmeidigere Muskulatur - anhand der kompakten OrthoGo des deutschen Herstellers Orthomechanik haben wir uns einmal genauer mit dem Thema auseinandergesetzt.

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Massagepistolen - was es ist und verspricht

Massagepistolen sind optisch für gewöhnlich irgendwo zwischen Föhn oder Akkuschrauber angesiedelt und verfügen über einen schnell "schlagenden" Kopf. Diese klopfenden Schläge, je nach Intensitätsstufe bis zu doppelt so schnell wie ein Specht, versetzen die Muskulatur in Vibration und simulieren somit die Massagetechniken der Vibrations- oder Stoßwellentherapie. Wo der Physiotherapeut mit leichten Stößen von Hand arbeitet, setzt der klopfende Kopf der Massagepistole an und holt die Therapieform ins eigene Wohnzimmer - oder unterstützt Therapeuten in ihren Behandlungen.

Die Stoßwellentherapie dringt bis in die Tiefenmuskulatur vor. Den gezielten Stößen und Vibrationen wird nachgesagt, den Blutfluss rund um die behandelte Muskelpartie oder Stelle zu erhöhen und damit einerseits den Abtransport von Abfallprodukten und angesammeltem Laktat zu unterstützen, andererseits Entzündungsherde zu reduzieren und minimal geschädigtes Gewebe (Muskelkater) schneller zu regenerieren sowie die Muskelspannung zu verringern. Auch schmerzhaften Knoten, Verspannungen und verklebten Faszien soll die Massagepistole zu Leibe rücken.
Knapp zusammengefasst, sollen die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr der betroffenen Muskulatur angeregt sowie Selbstheilungsprozesse gefördert werden. Vor dem Training hilft das Ding, die Muskulatur zu mobilisieren und elastischer zu machen, nach dem Training können Massagepistolen eine schnellere Regeneration einleiten.

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Wichtig bei all diesen Geräten, so warnen auch immer mehr Physiotherapeuten, ist die korrekte Anwendung. Dazu bedarf es eines gewissen Körpergefühls und einiger anatomischer Grundkenntnisse, denn die starken Schläge und Vibrationen wirken bis tief ins Gewebe und sollten keinesfalls auf Knochen gelenkt werden. Eine Einschulung durch kundige Hände ist ratsam; Hersteller wie Orthomechanik unterstützen interessierte Kunden und Anwender mit sehr gut recherchierten und aufbereiteten Blog-Artikeln und Anleitungen zu diversen Anwendungsbereichen. Wir raten daher allen vor Bearbeitung ihrer Problemzonen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik.
In besagtem Blog hat Orthomechanik Themen wie die Behandlung von Rückenschmerzen, Knieschmerzen, alles für Läufer und Radfahrer uvm. sorgfältig aufbereitet. Wer sich hier einliest, ist schon mal auf einem guten Weg. Kurz zusammengefasst gilt: Muskeln ja - Knochen und Gelenke nein.

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Das sagt die Forschung

Ob der recht kurzen Zeitspanne, in der sich die Massagepistolen am Markt etabliert haben, ist die aktuelle Studienlage zum Thema noch recht dünn. Etwas besser erforscht ist die Vibrationstherapie, welche sich ähnlicher Mechanismen bedient. Genauso wie mit jüngsten Ergebnissen zur manuellen Massage wurde gezeigt, dass die gezielte Therapie dabei helfen kann, Muskelkater aktiv vorzubeugen, die Schmerzphase zu verkürzen und einen erhöhten Laktatspiegel übermäßig schnell zu senken.
Es deutet also vieles darauf hin, dass die Stoßwellentherapie bei Muskelkater nützlich sein kann. Für einen wissenschaftlich fundierten Nachweis fehlen zwar noch Daten. Doch, soviel wollen wir vorwegnehmen, das subjektive Gefühl nach mehreren Anwendungen spricht absolut dafür.

Eine aktuelle Studie der Universität Graz beschäftigte sich nun erstmals unmittelbar mit dem Thema Massagepistolen, ließ aber leider das Thema DOMS (im übertragenen Sinne Muskelkater) aus. Dafür zeigten die Ergebnisse anhand der Wadenmuskulatur, dass eine fünfminütige Massage mittels Massagepistole die maximale Bewegungsamplitude bei Dorsiflexion des Sprunggelenks um immerhin 5,4° (18,4 %) erhöht. Auf die maximale Kraftentwicklung nahm die Behandlung hingegen keinen Einfluss.
Ungeachtet der noch unklaren Studienlage zum Thema DOMS scheint die Massagepistole ein probates Mittel zur Unterstützung im Aufwärmprogramm. Größere Beweglichkeit ohne negativen Effekt auf die Maximalkraft klingt zumindest nach einem Gewinn, nicht nur für den Leistungssport.

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OrthoGo

Der OrthoGo von Orthomechanik ist der kleine Bruder der OrthoGun. Entsprechend kommt das Gerät deutlich kompakter und somit auch reisefreundlicher daher als das Gros der Konkurrenz. Das Gerät kommt in einer praktischen Transporttasche und inklusive vier Aufsätzen für diverse Anwendungen. Geladen wird mittels USB-C, eine volle Akkuladung dauert ca. drei Stunden und reicht für etwa sechs bis acht Stunden Therapie. Geht man von etwa 20 Minuten täglicher Anwendung aus, reicht dies für gut 16 bis 24 Tage.
Selbst tauschen kann man den Akku zwar nicht, ein Tausch direkt beim Hersteller kostet aber sogar nach Ablauf der Garantie ( zwei Jahre) mit 29 Euro nicht die Welt. Einer der Vorteile, wenn man einen direkten Ansprechpartner wie Orthomechanik in Deutschland zur Hand hat.

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Die Lautstärke gibt der Hersteller zwischen 35 dB (Stufe 1) und 45 dB (Stufe 3) an. Das ist zwar äußerst leise und auch zu Tisch oder vor dem TV kurzfristig nicht störend. Wie beworben ein Ohr am Smartphone und gleichzeitig den OrthoGo an der Schulter halten wir jedoch für etwas übertrieben. Das Gerät ist eindeutig hörbar, aber keinesfalls nervtötend.
Bei einer Amplitude von 8 mm schafft der OrthoGo bi zu 2.750 Umdrehungen pro Minute. Das sorgt für ordentliche Vibrationen im ganzen Körper. Gewöhnungsbedürftig, aber äußerst angenehm.

Dank der kompakten Bauweise und der langen Akkulaufzeit ist der OrthoGo auch ideal für Trainingslager und als Begleiter zu Radrennen. Er findet in jeder Tasche seinen Platz - ein klarer Vorteil gegenüber größeren Mitbewerbern.

Den OrthoGo gibt es übrigens in zwei Farben zum Preis von 119,95 unter orthomechanik.de zu bestellen. Und um es mit den eingangs belächtelten Influencern zu halten: BB-User erhalten mit dem Code Bikeboard10EUR 10 Euro Rabatt.

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Anwendung und eigene Erfahrungen

Die kleine und kompakte OrthoGo liegt gut in der Hand und ermöglicht es auch unbeweglichen Gesellen, so gut wie jede massagewürdige Stelle am Körper zu erreichen. Wer einen willigen Partner zur Seite hat, dem sei vor allem im Bereich des Oberkörpers die helfende Hand ans Herz gelegt. Da die Muskulatur möglichst entspannt sein sollte, kann ein Partner sehr hilfreich sein. Doch auch im Alleingang lässt sich das Gerät mit seinen kurzen Hebeln recht zielsicher und ohne Stottern über schwer zugängliche Muskelpartien bewegen.
Die drei Intensitätsstufen sind grundsätzlich - genauso wie die vier tauschbaren Aufsätze - eigenen Anwendungsfällen zugeschrieben: der flache Aufsatz geht minimal in die Tiefe und eignet sich zur Aktivierung und zum Aufwärmen großer Muskelgruppen. Der runde Aufsatz geht, genauso wie der Noppenaufsatz, moderat in die Tiefe. Beide eignen sich ebenfalls für große Muskelgruppen. Der Kegelaufsatz geht in die Tiefe und eignet sich zur Lockerung von tiefliegenden Knoten bei großen und kleinen Muskelgruppen. Mit ansteigender Drehzahl wird empfohlen, den Muskel auf ein Training vorzubereiten, niedrigere Intensitäten werden zur aktiven Regeneration empfohlen.

Wir haben den OrthoGo vorrangig zur Entspannung des Fußgewölbes sowie im Schulter- und Brustbereich und am Oberschenkel angewandt. Ein erstes Urteil mehrerer (über die Theorie dahinter unbedarfter) Familienmitglieder fiel durchaus positiv aus.
Einerseits ist die Handhabung unkompliziert, andererseits kann das Gerät vor allem rund um das Thema Muskelkater und Verspannungen überzeugen.

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So werden radtypische Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich nach wenigen Minuten Selbsttherapie tatsächlich deutlich gelöst. An dieser Stelle nochmals die Warnung: Knochen (dazu zählt auch die Wirbelsäule), die Bereiche um die Hauptschlagadern und der Hals, vor allem dessen Vorderseite, sind tabu!
Zwischen Schulter, Schulterblatt und Nackenansatz bewegt, bekommt man aber Verspannungen überraschend schnell in den Griff.

Auch bei starken Rückenschmerzen sorgt die Therapie für deutliche Linderung. Hier ist vor allem der Blog zum Thema Rückenschmerzen hilfreich. Selbst durch Schmerzen beinahe bettlägrige Patienten erfuhren damit im familiären Selbstversuch deutliche Linderung. Überhaupt stieß der OrthoGo im Familien- und Freundeskreis auf durchwegs positive Resonanz, mehrere Bestellaufträge inklusive.

Was wirklich überrascht - und subjektiv auch besser funktioniert als mit EMS-Geräten - ist die Behandlung von Muskelkater: Der erste lange Abstieg der skilosen Bergsaison hinterließ äußerst schmerzhafte Spuren an den Oberschenkeln. Insgesamt zehn Minuten mit dem OrthoGo ließen die Schmerzen beim Treppensteigen zwar nicht vollends verschwinden. Allerdings stellte sich eine massive Verbesserung ein, am nächsten Tag waren die Schmerzen ganz verschwunden.
Subjektiv würde ich der Therapie eine um weit mehr als doppelt so schnelle Regeneration bei bereits vorhandenem Muskelkater attestieren.

Noch effektiver scheint die Behandlung zu sein, wenn man den OrthoGo sowohl im Aufwärmprogramm aus auch unmittelbar nach dem Training einsetzt. Aktuell etwas schwach auf der Brust, war ein intensives Krafttraining für den Oberkörper perfekt für einen weiteren Selbstversuch.
Mit schweren 6er Sätzen bewusst ans Limit geführt, blieben die therapierten Brust- und Schulterbereiche sehr zur eigenen Überraschung von Muskelkater verschont. Tatsächlich scheint die Muskulatur auch bei harten Trainingsphasen länger "frisch" zu bleiben.

Wie sich das Gerät vor und nach wirklich harten und langen Tagen im Sattel schlägt, muss die wärmer werdende Saison erst zeigen. Vorerst scheint der OrthoGo ein zuverlässiges Helferlein rund um Verspannungen und Muskelkater zu sein.

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Wie fühlt sich das denn in der Anwendung an? Selbstfolter wie eine Faszienrolle oder ist das angenehmer?

 

Ich habs im Büro kurz probiert und war überrascht wie arg das Teil Gas gibt. Dachte eigentlich das wäre so ein Klumpert wie mans auf Instagram öfters sieht. Aus der Nähe betrachtet sieht es ein wenig wie ein Dyson-Fön aus, also qualitativ richtig hochwertig. Auf einen Knochen darfst aber nicht hinhalten, da wirst ohnmächtig.

 

Seit dem Test hat Luki das Teil und rückt es nicht mehr raus. Ich würds auch gerne mal länger probieren,... dann meld ich mich wieder.

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