Ich war und bin, was unmotorisierte Bikes angeht, kein Fan von Plus-Reifen, weil ich sie auf den meisten Enduros zu undefiniert und schwer finde. Aber die breiten Reifen passen wie die Faust aufs eBike.
Dabei fährt sich das BH AtomX Carbon Lynx viel quirliger, als ich das aufgrund des Lenkwinkels am Datenblatt vermutet hätte. Schnelle Biker, die es gerne krachen lassen, würden sich vielleicht sogar einen noch flacheren Lenkwinkel wünschen. Vielleicht liegt’s auch an der Gewichtsverteilung durch den relativ schweren Akku; jedenfalls will das BH aktiv gefahren werden, braucht bei höheren Geschwindigkeiten eine solide Führung und Körpereinsatz. Bei kleineren Drops hatte ich anfangs oft das Gefühl, mit meinem Schwerpunkt zu weit vorne zu sein.
Was mir aber am BH AtomX bergab am meisten Spaß machte, waren steile, technische Abfahrten. Dort, wo man mit 2,3 oder 2,5er Reifen vom Hardtail bis zum Allmountain schon ordentlich arbeiten muss, rollt das BH mit einer Leichtigkeit über Felsen, Stufen, verblocktes Gelände und nasse Wurzelteppiche, als säße man auf einem Downhiller mit 200 mm Federweg. Solange die Geschwindigkeit nicht zu extrem wird, picken die fetten Reifen am Boden, wandert die massive Front von Felsen zu Felsen und das vergleichsweise leichte Heck folgt spielerisch.