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BH GravelX R 5.5 2025 im Test

BH GravelX R 5.5 2025 im Test

16.12.24 09:26 3.441Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden
Test der preisgünstigen Racing-Variante des GravelX, die mit Shimanos GRX 2x12, einem optimierten Gewicht und hoher Steifigkeit konsequent auf Performance ausgelegt ist.16.12.24 09:26 8.157

BH GravelX R 5.5 2025 im Test

16.12.24 09:26 8.15711 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Test der preisgünstigen Racing-Variante des GravelX, die mit Shimanos GRX 2x12, einem optimierten Gewicht und hoher Steifigkeit konsequent auf Performance ausgelegt ist.16.12.24 09:26 8.157

Mit dem GravelX Race präsentierten die Basken Mitte dieses Jahres einen rennorientierten Ableger ihres beliebten Gravelbikes. Der Carbonrahmen verzichtet auf das vibrationsdämpfende Smooth Riding System (SRS) des klassischen GravelX und überzeugt stattdessen mit reduziertem Gewicht, einem kürzeren Radstand und maximaler Steifigkeit – die ideale Grundlage für schnelles und agiles Fahrverhalten.

Trotzdem sorgt das Design mit niedrigen Sitzstreben und gekrümmten Kettenstreben für ein angemessenes Maß an Dämpfung, ohne die rennfokussierte DNA des Bikes zu verwässern. Im Vergleich zum weiterhin erhältlichen GravelX AT (All Terrain), welches Komfort und Vielseitigkeit in den Vordergrund stellt, richtet sich der Race-Ableger klar an Fahrer, die maximale Effizienz und Dynamik auf Schotterpisten suchen.

Mit seiner direkten Lenkung, der sportlichen Sitzposition und einer durchwegs soliden Ausstattung überzeugte uns auch das relativ günstige GravelX R 5.5, das wir mehrere Wochen lang testen durften.

 ... mit R wie Racing 

BH GravelX R
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Erster Eindruck des BH GravelX R 5.5

Das BH GravelX R übernimmt die Grundkonturen des regulären GravelX „All Terrain“-Gravelbikes - einschließlich des voluminösen Steuerrohrs, der abgesenkten Sitzstreben und der nach vorne geschwungenen „Air Bow“-Gabelkrone. Allerdings verzichtet es auf die stoßabsorbierenden Sitzstreben inklusive des markanten Drehpunkts am Sitzrohr sowie die offen gestalteten, flexiblen Kettenstreben. Dies unterstreicht nicht nur die sportliche Eleganz, sondern spart auch über 100 Gramm ein.

Hinzu kommt das kunstvolle Design in der lebendigen ROO (red-orange-orange) Farbkombination, einer seidenmatten, aber dennoch leicht zu pflegenden Serienlackierung, die dem Rad eine unverwechselbare, dynamische Ausstrahlung verleiht und es im trüben Dickicht förmlich zum Leben erweckt.

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Ein weiteres Highlight ist die halb integrierte Kabelführung, die im Bereich des Steuerrohrs über das integrierte FSA SMR-System realisiert wird. Dieses umfasst Vorbau, Steuersatz und Spacer. Ein System, das nicht nur optisch aufgeräumt wirkt, sondern sich auch sehr benutzerfreundlich zeigt, da es im Wartungsfall einfach zu handhaben ist.

In diesem Zusammenhang sehen wir die zweiteilige Vorbau-Lenker-Kombination als echten Vorteil gegenüber einem einteiligen Aero-Lenker, da sie mehr ergonomische Einstellmöglichkeiten bietet, den Umbau auf einen längeren oder kürzeren Vorbau bzw. breiteren oder schmäleren Lenker erleichtert und zudem die Reisetauglichkeit erhöht. Mit einem höherwertigen Carbonlenker (bei unserem Mittelklasse-Modell war ein günstiger FSA-Alu-Lenker verbaut) wäre mittels FSA SMR sogar eine vollständige Integration aller Kabel und Leitungen möglich, was sich theoretisch jederzeit nachträglich umsetzen ließe.

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Technik und Ausstattung des BH GravelX R 5.5

Technologisch greift BH in die Vollen: Der Carbon-Rahmen wird im HCIM-Verfahren (Hollow Core Internal Molding) hergestellt. Dabei wird beim Backen des Rahmens auch Druck von der Innenseite der Rohre aufgebaut; Faltenbildung und die unnötige Ansammlung von Harz werden damit ausgeschlossen. Dies soll eine optimale Wandstärke rund um die Belastungszonen garantieren und wo nur möglich Gewicht reduzieren.
Die ideale Kombination aus Leichtigkeit und Stoßfestigkeit im Gelände sollen darüber hinaus High Module Carbonfasern wie Ballistic Carbon Layup sicherstellen. Das Endergebnis: 940 g in Größe Medium.
Um die Steifigkeit an einer Schlüsselstelle zu erhöhen, setzt das GravelX R auf ein BB386 EVO Tretlager mit einer Breite von 86,5 mm. Die maximale Reifenfreiheit des in vier Größen erhältlichen Rahmens beträgt 45 mm.

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Rahmen wie Gabel verfügen über Ausfallenden, die das Gewinde komplett verdecken und deren Schnellspanner in den Achskörper integriert sind. Gleiches gilt für die Sattelstützenklemmung, die komplett in den Rahmen integriert ist und über ein sicheres Klemmsystem verfügt, mit dem die Sattelstütze mit einem Drehmoment von nur 5 Nm festgeklemmt werden kann.

Der Rahmen ist mit der BH Toolbox kompatibel, die für den Transport von grundlegendem Zubehör wie Reifenhebern, Ersatzschlauch und CO2-Kartusche konzipiert wurde. Wie das per Magnet an der hauseigenen Aero-Sattelstütze zu befestigende Planck-Rücklicht, der Aero-Flaschenhalter und die sich der Rahmenform anpassende 450-ml-Trinkflasche soll es die Aerodynamik des Race-Bikes nicht weiter beeinträchtigen - im Gegenteil.

Tech Specs

Rahmen Gravel X Carbon Monocoque Racing Gabel Gravel X Evo Carbon 1.5 Racing
Größen S/M/L/XL Farben CNN, GYY, ROO
Sattelstütze BH Gravel X Sattel Prologo AGX
Vorbau FSA NS SMR, 110 mm Lenker FSA NS Gravel, 440 mm
Steuersatz FSA SMR Schalthebel Shimano GRX
Schaltwerk Shimano GRX 820 12sp Umwerfer Shimano GRX 820
Kurbelgarnitur Shimano GRX RX610 46/30 Kassette Shimano 105 11/34
Kette Shimano 105 Bremsen Shimano GRX
Laufräder Vision Team TC30, 19 mm innen Reifen Pirelli Cinturato Gravel 700x40
Gewicht 9,68 kg (gewogen inkl. beider Flaschenhalter und des Rücklichtmounts) Preis € 3.499,90 (UVP)

Um den deutlich niedrigeren Preis von 3.499,99 Euro im Vergleich zum Di2-Topmodell 6.5 mit einer UVP von 4.999,99 Euro zu realisieren, setzt BH auf eine mechanische Shimano GRX-12-fach-Schaltung mit 2-fach-Kurbel. Ergänzt wird die Ausstattung durch Pirellis Cinturato Gravel in 40 mm, einen Prologo AGX-Sattel und das Prologo Onetouch 3D-Lenkerband, was den hochwertigen Gesamteindruck abrundet.

Der unserer Meinung nach einzige echte technologische Nachteil gegenüber dem Topmodell sind die beinahe antiquierten Vision Team TC30-Laufräder mit einer Maulweite von nur 19 mm. Während diese für moderne Rennräder oder Granfondo-Bikes gerade noch akzeptabel sind, stoßen sie bei Reifenbreiten von über 40 mm deutlich an die Grenzen. Natürlich lassen sich damit auch Gravelreifen in 45C montieren, jedoch sollte man diese nicht mit zu wenig Druck fahren.

Unser Tipp: Wer breitere Reifen nutzen möchte, sollte entweder in einen moderneren Gravel-Laufradsatz investieren oder gleich zum GRX-Di2-Topmodell greifen, das serienmäßig mit den 45 mm hohen Vision SC45 und einer Maulweite von 21 mm ausgestattet ist.

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Die GravelX R Geometrie

Das GravelX R ist in vier Rahmengrößen erhältlich (von S bis XL), mit Steuerrohrwinkeln, die je nach Größe von 70,5 bis 72 Grad reichen. Die Geometrie ist klar auf der sportlicheren Seite, aber dennoch ausgewogen genug, um auch auf längeren Bikepacking-Etappen eine angenehme Sitzposition zu ermöglichen. Positiv hervorzuheben ist, dass in allen Rahmengrößen passende Vorbaulängen, Lenkerbreiten und Kurbellängen geliefert werden, was der Ergonomie zugutekommt.

Es sei jedoch angemerkt, dass die Rahmengröße Large unseres Testbikes für NoPains Körpergröße von 175 cm etwas zu groß war. Für unsere Testphase war der Large zwar noch akzeptabel, aber Medium hätte eine deutlich bessere und stimmigere Sitzposition für den primären Einsatzzweck ermöglicht.

Geometrie

S M L XL
Sitzrohrlänge (mm) 500 520 540 560
Steuerrohrlänge (mm) 120 140 160 180
Oberrohrlänge horizontal (mm) 527,4 547,8 567 586,7
Kettenstreben (mm) 426 426 426 426
Steuerrohrwinkel (°) 70,5 71 71,5 72
Sitzrohrwinkel (°) 73,75 73 72,75 72
Stack (mm) 540 556 577 598,6
Reach (mm) 370 377 387 398
Vorbaulänge (mm) 100 100 110 110
Lenkerbreite (mm) 420 420 440 440
Kurbellänge (mm) 172,5 172,5 175 175

Ein weiterer Unterschied der Race-Version gegenüber dem GravelX All Terrain sind die um 2 Millimeter kürzeren Kettenstreben. Durch den Wegfall des Drehpunkts entfällt auch die Toleranz, die normalerweise notwendig wäre, damit sich das Hinterrad frei bewegen kann. Deshalb passen trotz des geschrumpften Radstands weiterhin bis zu 45 mm breite Reifen in den Rahmen-/Gabelsatz.

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Modelle und Preise

Erhältlich ist das neue BH GravelX R in vier Ausstattungspaketen, die preislich interessanterweise einen relativ engen Korridor abstecken. Das günstigste Modell kommt auf 3.299,90 Euro, das teuerste auf 4.999,90. Farblich stehen jeweils drei Optionen zur Wahl.

Eingestiegen wird beim 3.5 mit einer 12-fachen Shimano GRX mit Einfach-Kurbel. Selbiges in Elektrisch und Zweifach-Abstufung gibt's am anderen Ende der Preisspanne, beim 6.5; dazwischen liegen eine weitere GRX-Option (2-fach, mechanisch) um 3.499,90 Euro sowie ein Sram Apex AXS-Paket um 3.699,90.
Das Topmodell kommt mit Vision SC45 Carbon-Laufrädern, die anderen drei setzen auf das günstigere TC30-Pendant. Bereift wird durchgängig mit Pirellis Cinturato Gravel in 40 mm.

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Zweiter Eindruck: Aufbau out-of-the-Box

Mit ihrem GravelX R beweisen die Spanier, dass der Aufbau eines topmodernen Bikes nicht immer mühsam von der Hand gehen oder besondere Spezialkenntnisse und Werkzeuge erfordern muss. Aus der Verpackung genommen, den Vorbau gerade gedreht, den Lenker auf den gewünschten Winkel eingestellt, nach Gefühl fest angeschraubt (Alu-Alu-Alu) – und das Bike ist einsatzbereit.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch das modellspezifische (!) Benutzerhandbuch positiv hervorheben. Es beschreibt nicht nur alle Anbauteile und Maße im Detail, sondern enthält auch ein praxisnahes Kapitel zur Instandhaltung sowie umfangreiches Datenmaterial mit Tipps und Tricks zum Tuning. Beispiele sind die maximalen Reifenbreiten, die Min/Max-Einstecktiefen der Sattelstütze, Drehmomentangaben, die Min/Max-Zähnezahl der Kettenblätter sowie eine äußerst detaillierte Montageanleitung des FSA-SMR-Steuersatzes. Hobbyschrauber werden mit der Dokumentation und dem Rad ihre helle Freude haben.

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Allerdings ist nicht alles Roségold, was glänzt. So erfordert beispielsweise die Aero-Sattelstütze viel Carbonpaste und die Anwendung des maximalen Anzugsmoments der fancy integrierten Sattelklemme, damit die Stütze während der Fahrt nicht langsam, aber stetig immer tiefer ins Sattelrohr rutscht. Dies setzt nicht nur der Oberfläche der Sattelstütze zu, sondern gefährdet auch den Mount des Rücklichts, der sich dabei verbiegen oder im schlimmsten Fall abbrechen könnte.

Detailansicht

Letzterer schränkt möglicherweise den Einschub der Sattelstütze bei einem zu großen Rahmen ein und hinterlässt beim Andocken des formschönen Rücklichts einen eher filigranen Eindruck. Auch beim blinden Aktivieren des Rücklichts während der Fahrt besteht die Gefahr, dass es bei unsauberer Betätigung aus dem Mount rutscht. Insgesamt könnte das Rücklicht stabiler und besser einrasten. Ist man sich dieses Mankos jedoch bewusst, lernt man schnell, damit umzugehen. In der Praxis stellt es daher für den versierten Radbesitzer kein wirkliches Problem dar.

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 Formschön, funktional, aber nicht ganz fehlerfrei. 

Das BH GravelX R punktet mit Vielseitigkeit, verlangt jedoch etwas Feingefühl bei den Details.
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In der Praxis

Einmal auf dem spanischen Rennpferd Platz genommen, merkt man schon nach wenigen gefahrenen Metern, aus welchem Holz es geschnitzt ist. Es fühlt sich äußerst steif und vortriebsstark an, zeigt dabei aber eine bemerkenswerte Agilität.
Für die ausgeprägte Steifigkeit sorgen die ausgeklügelte Geometrie der Aero-Rohrformen und das hochwertige Carbon-Layup, das maximale Effizienz und Kraftübertragung gewährleistet, die Agilität ist auf den verkürzten Radstand und die innovative "Air Bow"-Gabel zurückzuführen. Diese aerodynamisch gestalteten, nach vorne versetzten Gabelbeine haben den gleichen Neigungswinkel wie das Steuerrohr, erzeugen durch ihren Offset jedoch eine Kombination aus hoher Laufruhe und präziser Lenkung.

Mit dem GravelX R lässt es sich besonders schnell und gleichermaßen sicher durchs Gelände pflügen. Das Vorderrad lässt sich punktgenau dort hinsteuern, wo man es haben will, und der Rest des Fahrrads folgt verlässlich und unbeirrbar, ohne dass man sich allzu viele Gedanken machen muss.

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Das GravelX R ist, wie zu erwarten, klar auf maximale Performance getrimmt. Der Hinterbau erfüllt seine Aufgabe hervorragend, indem er Vibrationen gut abfängt, während das Tretlager und die Frontgeometrie die nötige Reaktivität für den „Gravel Race“-Einsatz liefern. Allerdings erweist sich die Front, kombiniert mit der robusten Gabel, dem extrem steifen Aerolenker und dem griffigen, jedoch relativ dünnen Lenkerband, als fast schon eine Spur zu steif.

Für Weicheier wie NoPain wären entweder komfortablere Handschuhe - wie die speziell benoppten Prologo Handschuhe - oder eine Gel-Einlage zwischen Alulenker und Lenkerband eine Option. Alternativ könnten auch breitere Tubeless-Reifen für mehr Komfort sorgen. Letztere Option lässt sich jedoch mit den bereits erwähnten, relativ schmalen Vision Felgen nicht sinnvoll umsetzen. Deshalb bietet sich dem performance-orientierten Fahrer besonders eine Tuning-Möglichkeit an:

Die vorhandenen Vision Team TC30-Laufräder (19 mm innen) könnten mit 28C bis 30C breiten Rennradreifen gefahren werden. Das Rad ist so steif und sportlich, dass es auch als Granfondo-Rennrad eine hervorragende Figur macht.
Und für den optimalen Graveleinsatz oder einen idealen Mix aus Geschwindigkeit und Komfort könnte sich der Griff zu einem modernen Gravellaufradsatz mit 24 mm Maulweite lohnen, um das Bike mit Performance-Gravelreifen in 40C vorne und 40C bzw. 45C hinten auszurüsten. Zusätzlich ermöglichen Rahmen und Aero-Gabel die Montage von Bikepacking-Trägern, sodass selbst einer Gobi-Durchquerung im KOM-Tempo nichts im Wege stünde.

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Auch an den montierten Pirelli Cinturato Gravel in 40C lässt sich eigentlich nicht viel kritisieren. Die Reifen lassen sich leicht montieren, laufen rund, sind sehr pannensicher und bieten einen niedrigen Rollwiderstand. Allerdings fahren sie sich ähnlich wie die Contis, fast wie Vollgummireifen, und geben sehr wenig Feedback. Wer das Gefühl der Souplesse* von Schwalbe G-One-Reifen gewöhnt ist, wird möglicherweise enttäuscht sein; setzt man jedoch in erster Linie auf Funktionalität, ist Zufriedenheit garantiert.

Abgesehen davon war unser Testrad überraschenderweise mit Schläuchen ausgestattet, die viel zu kurze Ventile hatten, was selbst das Nachpumpen mit der Highend-Standpumpe extrem erschwerte und unterwegs mit der Minipumpe praktisch unmöglich machte. Wir gehen jedoch davon aus, dass es sich hierbei um einen individuellen Sonderfall des Testrads handelt und dieses Problem in der Serienproduktion nicht auftreten sollte.

 Souplesse  

* Das französische Wort Souplesse wird in der Fahrradszene oft verwendet, um die Elastizität und den Komfort eines Reifens zu beschreiben. Es bezeichnet das angenehme Fahrgefühl, das entsteht, wenn sich ein Reifen geschmeidig an den Untergrund anpasst.
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Generell ist dieses Modell allen zu empfehlen, die auf Schotter vor allem schnell unterwegs sein möchten und das Rad eventuell auch auf der Straße nutzen wollen - also auf festen, glatten Untergründen, wo es darum geht, maximalen Druck auszuüben. Je technischer die Abschnitte oder je länger die geplanten Rides, desto eher könnte die steife Konstruktion einige Kompromisse mit sich bringen. In solchen Fällen wäre es möglicherweise ratsamer, zur „All Terrain“-Variante zu greifen, da deren flexibler Hinterbau besser mit Unebenheiten zurechtkommt.

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Fazit

BH GravelX R 5.5
Modelljahr: 2025
Testdauer: 1 Monat
Preis: € 3.499,90 (UVP)
+ Fahreigenschaften
+ Optik
+ Ausstattung
o Gesamtgewicht
- Maulweite zu schmal
- Fragiler Rücklichtmount
- Trinkflaschen sind gaga
BB-Urteil: Bravo!

Das BH GravelX R hat uns auf ganzer Linie positiv überrascht. Nicht nur, dass alle Updates gegenüber der "All Terrain"-Version durchdacht sind und in der Praxis exakt so funktionieren, wie sie sollen, das Rad sieht auch extrem edel aus. Die technische Verarbeitung und die Qualität der Lackierung befindet sich auf einem derart hohen Niveau, dass man den Kaufpreis problemlos doppelt so hoch schätzen könnte.

Besonders beeindruckt hat uns die Vielseitigkeit dieses Modells. Das GravelX R ist nicht nur ein waschechter Gravel-Racer, sondern auch ein hervorragendes Bikepacking-Bike, das auf Vortrieb optimiert ist. Mit schmäleren Slicks ließe es sich sogar als Granfondo-Rennrad einsetzen - die passenden "Rennrad-Felgen" sind beim getesteten 5.5-Modell bereits inklusive.

Kritikpunkte sind überschaubar und betreffen lediglich Zubehör wie die zu kurzen Schlauchventile, die etwas fragile Rücklichtbefestigung und die qualitativ enttäuschenden Trinkflaschen. Letztere überzeugen zwar in Form und mit der Halterung, genügen aber ansonsten nicht den hohen Ansprüchen des Gesamtpakets.

Alles in allem ist das BH GravelX R ein echtes Highlight. Das Rad selbst ist eine Wucht und hat uns während des Tests so begeistert, dass wir es nur ungern zurück ins Baskenland haben ziehen lassen. Ein vielseitiges, leistungsstarkes Gravelbike, das den Spagat zwischen Geschwindigkeit, Agilität und Alltagstauglichkeit mit Bravour meistert.

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Test der preisgünstigen Racing-Variante des GravelX, die mit Shimanos GRX 2x12, einem optimierten Gewicht und hoher Steifigkeit konsequent auf Performance ausgelegt ist.



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  • 2 Wochen später...

 

"Das GravelX R ist nicht nur ein waschechter Gravel-Racer, sondern auch ein hervorragendes Bikepacking-Bike"

 

Ist mir was entgangen?

es gibt keine möglichkeit  einen gepaecktraeger zu montieren.

Wenn man also nicht mit satteltasche fahren oder sich nur auf die Gabel beschraenken will dann wirds oha mit bikepacking.

 

Rahmen wie Gabel verfügen über Ausfallenden, die das Gewinde komplett verdecken und deren Schnellspanner in den Achskörper integriert sind.

image.thumb.png.a922bef3db02eab367c301e5a61aa67a.png

 

 

Das tut weh, mir gefaellt das radl naehmlich echt gut, vor allem wegen di2 2fach.

und eine eine igravelx variante gaebs auch.

 

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vor 4 Stunden schrieb bbkp:

 

"Das GravelX R ist nicht nur ein waschechter Gravel-Racer, sondern auch ein hervorragendes Bikepacking-Bike"

 

Ist mir was entgangen?

es gibt keine möglichkeit  einen gepaecktraeger zu montieren.

Wenn man also nicht mit satteltasche fahren oder sich nur auf die Gabel beschraenken will dann wirds oha mit bikepacking.

 

Rahmen wie Gabel verfügen über Ausfallenden, die das Gewinde komplett verdecken und deren Schnellspanner in den Achskörper integriert sind.

image.thumb.png.a922bef3db02eab367c301e5a61aa67a.png

 

 

Das tut weh, mir gefaellt das radl naehmlich echt gut, vor allem wegen di2 2fach.

und eine eine igravelx variante gaebs auch.

 

In Anbetracht des massiven Designs der Sitzstreben, könntest du mMn (aber bitte ohne Gewähr) das Ortlieb Quick Rack montieren. Dafür gibts Kettenstreben-Adapter zum Klemmen. Wäre es mein Rad und würde ich es nicht mit dem Gewicht übertreiben, würde ich die betroffene Stelle mit Gaffaband oder Gripband umwickeln und dann das Quickrack montieren.



Sonst wüsste ich keine Möglichkeit.

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vor 5 Stunden schrieb NoPain:

In Anbetracht des massiven Designs der Sitzstreben, könntest du mMn (aber bitte ohne Gewähr) das Ortlieb Quick Rack montieren. Dafür gibts Kettenstreben-Adapter zum Klemmen. Wäre es mein Rad und würde ich es nicht mit dem Gewicht übertreiben, würde ich die betroffene Stelle mit Gaffaband oder Gripband umwickeln und dann das Quickrack montieren.



Sonst wüsste ich 

.

Bearbeitet von NoFatMan

Vertippt
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Am 26.12.2024 um 18:03 schrieb NoWin:

Dann eine gute Arschrakete, die nicht wackelt oder mit Stabilisator, z.B. von Topeak.

danke, arschrakete hab ich eh eine tolle.

mir geht's ums Office radeln mit Laptop.

 

wo in Wien und Umgebung gibt's denn BH Bikes?

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