stephin Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Wie Du selbst schreibst kann nur gewinnen wer überschreitet und riskiert. MM hat das Froome eigentlich schon mehrmals gemacht und deshalb auch schon mehrmals gewonnen. Bei der Aktion gestern war er für mich eindeutig der Sieger und hat viel riskiert. Nicht nur im Hinblick darauf, vlt. eingeholt zu werden und als Trottel dazustehen, sondern auch, dass ihm heute die Körner fehlen weil der Ventoux nicht verkürzt wird usw. Das mit dem Blick auf den Wattmesser kann bei ihm auch mittlerweile eine Art Automatismus sein. Schaut zumindest so aus. Und wenns funktioniert... Zitieren
bikeopi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 @opi da würde ich widersprechen, kein fahrer kennt am tag x seine grenzen - schon garnicht ein spitzenfahrer da gebe ich dir schon recht. spitzensport lebt davon, dass jemand über seine grenzen hinauswächst. hab das schlecht ausgedrückt. irgendwie kennt man aber die grenzen des möglichen in einer rennsituation und die konsequenzen einer aktion. und natürlich sind die interessen/aufgaben bei einer mehrtägigen rundfahrt sehr unterschiedlich. ich kann nur mit der vorstellung nix anfangen, dass derartige leistungen reine mutsache sind. für mich diskreditiert das auch all die anderen, die jeden tag höchstleistungen abliefern und ohne deren mitwirken es keine helden gäbe. es widerspricht auch meinen eigenen erfahrungen. Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 (bearbeitet) da gebe ich dir schon recht. spitzensport lebt davon, dass jemand über seine grenzen hinauswächst. hab das schlecht ausgedrückt. irgendwie kennt man aber die grenzen des möglichen in einer rennsituation und die konsequenzen einer aktion. und natürlich sind die interessen/aufgaben bei einer mehrtägigen rundfahrt sehr unterschiedlich. ich kann nur mit der vorstellung nix anfangen, dass derartige leistungen reine mutsache sind. für mich diskreditiert das auch all die anderen, die jeden tag höchstleistungen abliefern und ohne deren mitwirken es keine helden gäbe. es widerspricht auch meinen eigenen erfahrungen. es gibt sehr analytische fahrer, sehr clevere u ausgefuchste, selten dumme hunde u fahrerer die sich von instinkten u bauchgefühl leiten lassen, mental starke - unauffällige u xtag versager. viele typen u mischformen haben das zeug zum grossen sportler, nicht die selten dummen u nicht die mental schwachen ps: der körper ist keine maschine mit emotional erfassbaren grenzen, wir haben viele reserven für spezielle Situationen - u wir haben unzählige optionen zu versagen. die mentale komponente ist davon die wichtigste, dass man physisch gewisse voraussetzungen braucht ist vorweggenommen. mit zitternden knien u versagensängsten funktiomiert es nicht* pps: außere umstände im rennen kann man nicht beeinflussen (regen, hitze, kälte, topografie, gegnerstärke) - die bewertung u wahrnehmung dieser umstände hingegen zu grossen teilen - hier trennt sich oft die spreu u deshalb sagt man dazu cojones Bearbeitet 14. Juli 2016 von User#240828 Zitieren
NoFlash Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 viele Profis haben mit Sicherheit die physischen Voraussetzungen für solche Aktionen. aber es ist eben der von Reini angesprochene Instinkt und nicht zuletzt eine gewisse Kaltschäunzigkeit die man braucht. Sagan selbst sagt ja, nicht Siege sind das Wichtigste, sondern der Spaß beim Radfahren (das lässt sich natürlich leicht sagen wenn man genug gewinnt und verdient). war schon ne kuhle Aktion Zitieren
bikeopi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 however, es ist unbestritten, dass er ein ausnahmetalent ist... Zitieren
wifi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Nur ein Idiot würde versuchen seine physiologischen Grenzen in einem so wichtigen Rennen zu verschieben versuchen, denn seit Bannister wissen alle, dass dies Harakiri bedeutet und nur in sehr engen Grenzen möglich ist. Froome tut das ganz sicher nicht. Nur wenn man diese Grenzen kennt, kann man die mentale Karte spielen, unerwartete Aktionen setzen und seine Trümpfe aggressiv auszuspielen. Was Froome heuer auszeichnet ist IMHO die Balance zw. mental die Grenzen verschieben und dennoch die physiologischen Grenzen zu kennen, zu akzeptieren und das beste daraus zu machen. edit: Satzbau ... Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 ich hatte auch den eindruck als die weggefahren sind, das wenn der sagan die erste ablösung etwas länger gefahren wäre, der thomas das loch nicht zufahren hätte können. der typ hat richtig zunder .... wirklich coole aktion Zitieren
6.8_NoGravel Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Sagan hat das Gespenst GC nicht im Hinterkopf, der kann viel befreiter fahren. Dass er den richtigen Riecher für Chancen hat, das hat er schon oft genug bewiesen. Gestern war eine kurze Verbindungsaufnahme zwischen Froome und Sagan zu sehen, da dürfte ihm Peter wohl gesagt haben "Frrrrrrrrrrrrrrromie fullgas" Zitieren
123mike123 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 ... oder der Froome hat gesagt: "Oida, du Etappe, ich GC und de zwa Höfa höfn!":D Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Preidler in der heutige Gruppe .... Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Giant-Alpecin heute mit Cooper-S ... https://pbs.twimg.com/media/CnUL65UXgAAdjy0.jpg Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 (bearbeitet) however, es ist unbestritten, dass er ein ausnahmetalent ist... die antworten machen dich nicht glücklich ;o) auch wenn das Thema kein wirklich burner ist, ganz uninteressant ist es auch nicht. wenn ein Radfahrer in seinen roten Bereich geht, bei froome vielleicht 420 bis 450 Watt - dann kann er zuvor nicht sagen, wie lange das am tag x gut geht…je mehr ein Fahrer unter druck ist, desto mehr muss er riskieren, es herauszufinden. manchmal zieht es einem den Stecker (je besser der Fahrer desto seltener passiert das, habe ich aber bei Ullrich schon gesehen, und mehrmals bei contador) ein anderes mal kommt eine zweite und dritte Luft…man sieht oft Fahrer die am Hügel rausfahren und die Attacke testen - manchmal fahren sie davon, viel öfter kommen sie von selber wieder zurück. alle echten die mit mir im team gefahren sind (oder die ich persönlich gut kenne/kannte) waren genauso menschen wie alle anderen, abhängig von der tagesform, von der Laune, von passenden umständen. zu heute: ich glaube an einen "sieg" (fürs gc) von froome - den Tagessieg könnte ein ausreisser machen.. Bearbeitet 14. Juli 2016 von User#240828 Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 manchmal zieht es einem den Stecker (je besser der Fahrer desto seltener passiert das, habe ich aber bei Ullrich schon gesehen, und mehrmals bei contador) ein anderes mal kommt eine zweite und dritte Luft. das hat man früher bei Vino häufig gesehen ... den hats bei einer Etappe 5 mal zrissen und jedesmal hatte er wieder eine "neue Luft" Zitieren
wifi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Ich bin gespannt, wann Quintana endlich das Messer zwischen die Zähne nehmen wird. Ob das heute passieren wird? Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Ich bin gespannt, wann Quintana endlich das Messer zwischen die Zähne nehmen wird. Ob das heute passieren wird? der wartet wie jedes Jahr bis zur letzten Alpenetappe Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Preidler in der heutige Gruppe .... shit ... preidler und voss sind schon rausgefallen :-O Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Ich bin gespannt, wann Quintana endlich das Messer zwischen die Zähne nehmen wird. Ob das heute passieren wird? ich würde es mir wünschen, alleine um abschätzen zu können, ob überhaupt eine chance besteht, dass er froome gefährden könnte..oder eben nicht. Zitieren
bikeopi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 ja, reini, diese dinge im grenzbereich sind schon sehr spannend....... ich gebe auch zu, dass ich mit dem sich oft in eigendynamik aufschaukelnden hochhimmeln von einzelnen menschen keine grosse freude habe. ich betrachte das nüchtern und mit respekt. am schlimmsten wird es, wenn dann beim kleinsten pieps die nächste begeisterungswelle durchs netz schwappt. das gestern war allerdings absolut kein pieps - wie immer froomemann und der slowake das gestern angestellt haben, es war jedenfalls grosse klasse und toll anzusehen. und jetzt warten wir auf die attacke des kolumbianers und sind gespannt, ob der skychief souverän kontert oder ob ihm auch irgendwann einmal die luft ausgeht. spätestens, wenns in die abfahrt nach morzine geht, werden wir das wissen Zitieren
123mike123 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 ... wenn ein Radfahrer in seinen roten Bereich geht, bei froome vielleicht 420 bis 450 Watt - dann kann er zuvor nicht sagen, wie lange ... Wo ist der rote Bereich (in Abhängigkeit von der FTP und ggf. Belastungsdauer)? Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 (bearbeitet) Wo ist der rote Bereich (in Abhängigkeit von der FTP und ggf. Belastungsdauer)? die höchste Leistung die er über ca. 40 min. (der Bereich kann aber variieren, je nachdem wo angegriffen wird, je kürzer desto höher gehen sie dabei) zu bringen im stande ist - was um einiges über dem liegt, was man als ftp, schwelle, cp oder was auch immer definiert in der trainingslehre. wie du sagst, eindeutig abhängig von der belastungsdauer..vom Sprinter, der über 10 sek. alles gibt, bis zum Bergfahrer der solo 20 bis 40 min. einen hc Berg rausfährt. Bearbeitet 14. Juli 2016 von User#240828 Zitieren
123mike123 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Wenn also die CP die maximale Trainingsleistung über eine bestimmte Dauer ist, wäre analog dazu der rote Bereich die maximal zu erbringende Leistung über eine bestimmte Dauer im Rennen (mit Zusatzmotivation)? Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Wenn also die CP die maximale Trainingsleistung über eine bestimmte Dauer ist, wäre analog dazu der rote Bereich die maximal zu erbringende Leistung über eine bestimmte Dauer im Rennen (mit Zusatzmotivation)? so könnte man es sagen..training in zeitfenstern, also 3 min. Vollgas, 5 min. Vollgas, 10 min. vollgas - lassen im rennen gut abschätzen, was man für die verbleibende renndauer noch maximal leisten kann, wenn es zu Sache geht. ist wie bei einem kurzen Zeitfahren über 15 min., würde man das an der cp, ftp usw. fahren, wäre man nie im roten breich und hätte sein potential nicht ausgeschöpft. der Clou ist, halt - das man das nicht exakt voraussagen kann, weil es von der tagesform abhängt, von dem was man zuvor schon leisten musste usw. - eben ein gewisses Risiko. Zitieren
Gast User#240828 Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 gerade haben sie greg lemond, der ja nicht mehr ganz leicht ist, am Gipfel des mont ventoux gezeigt - den hätte es fast weggeweht…schade, aber sehr vernünftig, dass man da nicht ganz rauffährt. Zitieren
NoControl Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 ich würde sagen der "kas is gessen" ..... over 18:00" now for the 13 leaders with around 95km to go Zitieren
wifi Geschrieben 14. Juli 2016 Geschrieben 14. Juli 2016 Wenn also die CP die maximale Trainingsleistung über eine bestimmte Dauer ist, wäre analog dazu der rote Bereich die maximal zu erbringende Leistung über eine bestimmte Dauer im Rennen (mit Zusatzmotivation)? Ich würde eher sagen, dass die CP aus dem Training die obere Grenze ist und auch mit Zusatzmotivation im Rennen nicht (oder nur marginal, aber sicher nicht auf der 10. Etappe einer GrandTour) überschritten werden kann. Die Kunst ist wohl so nahe wie möglich an diese Grenze heranzukommen, unter den Randbedingungen dass die Energiespeicher nicht immer optimal gefüllt sind, Vorermüdung vorhanden ist, etc. und man auch noch am nächsten Tag noch fahren muss und nicht die Füße hochlagern kann. Zitieren
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